Anwältin hilft nicht- Haus, Auszug, wie?

Hallo,
ich habe schon sechs Jahre lang Gedanken, dass ich in der Ehe nicht glücklich bin. Letztes Jahr im März war ich so mutig und habe meinem Mann gesagt, dass ich nur noch Freundschaft empfinde.
Im Mai sagte er, dass er sich wie Bruder und Schwester fühlt und er Sex will. Ich kann das aber nicht mehr und konnte das schon lange Zeit auch nur mit 3-4 Gläsern Rotwein.
Unsere Kinder sind 8 und 12 Jahre alt. Ich habe beide gestillt und meinem Mann viele viele Jahre so ziemlich alles abgenommen. Er wusste das nie zu schätzen. Meine Schwiegermutter war sehr böse zu mir. Mein Mann hat mich da nie unterstützt. Kurz: ich mag nicht mehr. Er ist kein echter Partner, meine Liebe ist weg. Es tut mir so leid wegen der Kinder, ich fühle mich schlimm, aber ich kann einfach nicht mehr mit ihm schlafen.
Wir haben ein Haus. Keiner will ausziehen. Er macht sich hier breit, ich muss mich immer zurückziehen. Er unterstellt mir mit einem anderen geschlafen zu haben, was nicht stimmt. 3x Paartherapie hat nichts gebracht. Er hört nicht zu, geht immer in Opferhaltung und Abwehr. Ich komme nicht durch. Da er mich jetzt oft beleidigt (blöde Sau) möchte ich ausziehen. Aber er will alles behalten und ich soll in die letzte Butze ziehen. Ich müsste die Hypothek noch hälftig mitzahlen und dann ja auch die Mietwohnung. Das kann ich nicht. Ich verdiene ca. 2/3 weniger als er. Ich arbeite 30 Std. plus Minijob, also 37,5 Std.
Wie klärt man das denn alles? Ich komme nicht weiter und bin erschöpft 😩
Vielen Dank.

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Ihr müsst euch mit dem Haus einigen. Wenn es nicht geht, verkaufen.
Und ja, wenn du in den Verträgen mit stehst, musst du natürlich auch die Hälfte des Kredites zahlen! Im Gegenzug kannst du Nutzungsrntschädigung von ihm verlangen.
Aber mit Kindern darfst du ohne Zustimmung von ihm nicht ausziehen.

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Danke für deine Antwort.
Aber wie soll das gehen? Er will gar nichts bezahlen, ich muss alles verlieren? Weil ich den Konflikt und seine Wut vor den Kindern nicht mehr möchte?
Wo kann man das denn besprechen? So eine Situation belastet doch auch die Kinder massiv. Er lässt sich hier schön weiter bedienen, beschimpft mich aber. Dann muss ich das wohl aussitzen, um nicht extrem benachteiligt zu werden.
Er ist der Meinung er hat das Recht auf das Haus, weil er Homeoffice macht. Das dürfte ich auch, aber ich fahre lieber ins Büro, wegen unserer Konflike. Es ist schon schwer genug, weil er nur noch zu Hause rumsitzt. Er nutzt unser kleines Büro für sich, obwohl es auch mein Haus ist. Alles entscheidet immer nur er.
Da muss es doch Gesetze geben oder Stellen, die einem helfen, sich zu einigen. Ich kann doch nicht allein ausziehen ohne eine Einigung über den Umgang mit unseren Kindern zu haben. Das heißt, wenn er das alles einfach aussitzt, muss ich das hinnehmen und die Kinder einfach zurücklassen? Das kann ich doch nicht machen! Aber so ist es hier nicht mehr fröhlich für die Kinder.

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Natürlich gibt es Gesetze die helfen sich zu einigen. Wird halt teuer.

Haus verkaufen, oder Kredit weiter bedienen und Nutzungsentschädigung einfordern.

Natürlich geht es mit einem Einkommen nicht so weiter wie mit zweien. Bezüglich der Kinder müsst ihr euch einigen, bzw. wird zumindest das ältere Kind sicherlich eine Meinung zum weiteren Vorgehen haben.

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Ich spekuliere nicht auf Trennungsunterhalt, obwohl mein Mann mehr als das Doppelte meines Einkommens verdient. Ich habe meine Stunden aufgestockt, weil ich schon immer für mich selbst sorgen können wollte.
Das ist mir ganz wichtig, ich mag das Gefühl der Abhängigkeit nicht. Aber über den Tisch ziehen lassen will ich mich auch nicht.
Drückt mir die Daumen, dass ich bald eine Wohnung finde. Das ist total schwer im Moment und wir wünschen uns alle einfach Ruhe.
Danke für eure Antworten.

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Hallo, bitte verzichte aber nicht auf den Trennungsunterhalt. Drauf spekulieren ist sogar eigentlich richtig. Frauen sehen das oft das Almosen an oder sowas, das ist Quatsch. Das steht dir zu weil du dich um die Kinder gekümmert hast und weiter tust. Du sollst in diesem Trennungsjahr langsam auf die Beine kommen, emotional aber auch in Ruhe einen Job suchen der in die Lebenssituation passt. Du kümmerst dich schließlich weiter um die Kinder, die Termine, Sorgen etc. Er hat Zeit für sich, jedenfalls mehr als du.
Trennungsunterhalt steht dir zu und ist keine Nettigkeit von seiner Seite aus. Es wird nur 1 Jahr gezahlt und dann musst du dich selber versorgen können. Die Kinder bekommen Unterhalt von ihm.

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Mein Tipp ist zum Kotzen, aber er funktioniert:
Wechsle das Schloss, wenn er nicht da ist, ehe er es tut. Dann muss er sich erstmal das, Haus zuweisen lassen. Das dauert!
Falls du ausziehst, Zahl einfach den Kredit nicht mehr, sofern jeder gesamtschuldnerisch haftet.

Wobei ich persönlich nicht verstehe, warum man sich, gerade wenn Kinder im Spiel sind, nicht einigen kann.

Klappte bei uns hervorragend!

Kenne aber viele schreckliche Schlammschlachten!

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Hallo Anika, nein, sowas mach ich nicht. Du bist ja eine 😀 eigentlich will ich ihm ja auch nichts Böses. Oder besser: ich hatte es vor, es anständig zu regeln. Seit er mir aber viele unschöne Dinge vorwirft und er unfair wird, fällt es mir auch schwer. Ich habe ihm ganz, ganz mutig und ehrlich gesagt, dass ich nur noch Freundschaft empfinde. Es tut mir so leid, aber was soll ich denn machen? Es war so vieles, ich musste mich immer nur zurücknehmen und hab es allen Recht gemacht. Ich möchte einfach meine Ruhe haben.
Es freut mich sehr, dass ihr euch gut einigen konntet.
Leider ist das schwer, wenn beide im Haus bleiben wollen. Er hätte genug Geld für eine neue Immobilie. Aber dann müsste er ja einen Umzug wuppen. Alles blöd, denn meine Arbeit ist um die Ecke und ich kann mit dem Rad dorthin.
Ich glaube so Sachen wie Schlösser wechseln, damit schießt man sich ein Eigentor. Sowas ist ja für die Kinder auch total schlimm.

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Ach so und Zuweisung geht doch auch nur, wenn derbe Verfehlungen im Spiel sind oder? Er schlägt ja hier keinen, zum Glück natürlich...

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Antrag auf Zuweisung der ehelichen Wohnung.... dauert aber.

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Wollen die Kinder denn das WM? Die haben ja auch eine Meinung und dürfen / sollen sie äußern. Das WM kann sehr belastend sein. Wöchentliches Umziehen, das kann nicht jeder. Wäre es so einfach, macht doch das Nestmodell. Die Kinder bleiben im Haus, und Ihr wechselt wöchentlich. Für die Eltern anstrengen, dafür für die Kinder sehr viel angenehmer.

Gegen den Willen der Kinder bekommt er kein WM, vermute ich. Dafür ist Dein großes Kind zu alt. Meist sagen Kinder aber, dass sie WM wollen, damit sie niemanden traurig machen. Loyalitätskonflikt.

Zieh in keinem Fall aus und lass die Kinder da!

Für Umgang kann man auch einen Mediator beauftragen. Vermutlich auch für sonstiges. Der wäre dann tatsächlich neutral. Würde er da mitmachen?

Übrigens würde er auch im WM evtl. Unterhalt zahlen müssen. Es ist ein Irrglaube, dass man damit Unterhalt sparen kann. Wenn das Einkommen entsprechend stark verschieden ist, gibt es einen Ausgleich. Ich meine, das kann man auch im Internet ausrechnen.

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Das stimmt, aber er hat bereinigt das 3-fache Netto und zahlt dann 150 € Unterhalt für beide Kinder. Frau muss alleine klarkommen. Pech, wenn man dann keine qualifizierte Ausbildung hat oder einen halbwegs guten Job...sowas mag ich mir nicht vorstellen.