gewollte Pause/Trennung aber...

Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll...

Mein Mann (37) und ich (40) kennen uns seit 20 Jahren. Davon sind wir 14 Jahre zusammen und fast 9 Jahre verheiratet.

Bei uns krieselt es schon seit Jahren. Mal mehr mal weniger. Seit 1 1/2 Jahren aber extrem. Seit dem wissen wir auch das wir niemals Kinder zusammen haben werden, da auch die letzte ICSI fehlschlug.

Mein Mann kam daraufhin irgendwie in die Mid-Life-Crisis und wollte plötzlich eine offene Beziehung. Immer wieder drängte er mich zu Sex-"Sachen" die ich nicht so ganz wollte... habe sie aber aus Liebe zu ihm mitgemacht.
Aber das reichte ihm nicht.
Aus Kleinigkeiten entwickelten sich große Streitgespräche bis hin zum völligen ignorieren des anderen.
Ja, ich gebe auch zu, das ich Krankheitsbedingt viele Probleme mit in die Ehe gebracht habe. Ich leide unter starker Sozialphobie, woraufhin ein Rentenverfahren für mich läuft (mittlerweile seit 4 Jahren vor Gericht). Und Körperlich bin ich durch starkes Übergewicht und Rheuma auch sehr eingeschränkt.

Gestern hat er mir dann eröffnet das er absolut nicht mehr zufrieden ist und ich ja imprinzip auch nicht mehr.
Seit Wochen male ich mir eine Trennung aus (finanziell allerdings sehr schwierig).

Wir haben uns auf eine Beziehungspause geeinigt, woraufhin er mir dann auch mitteilte das er mich zwar noch liebt, sich aber in eine Arbeitskollegin "verliebt" hat, die zZ aber auch noch vergeben ist.

Gestern hab ich das alles rational gesehen ... etwas unterkühlt und gleichgültig vielleicht. Nach einer Schlaflosen Nacht, kommen auch die Gefühle etwas durch.

Ich entwickel eine Art ... Hass und Eifersucht auf die Arbeitskollegin. Die Frau hat mir nichts getan und ich kenne sie auch gar nicht (nur den Namen). Ich will das nicht.

Andererseits ist die Trennung ja genau das was ich wollte, weil ich seine "Phantasien" nicht mitmachen will. Er hatte von mir ja sogar die Erlaubnis sich für diese Phantasien an gewisse "Damen" zu wenden. Aber er wollte es umbedingt mit mir. Da ich das aber weder psychisch noch körperlich kann ohne mir ggf danach etwas anzutun, habe ich ihm gestern gesagt das er von mir, soetwas nicht bekommt.

Seit Monaten träume ich von meiner eigenen Wohnung.... jetzt wo es wirklich Richtung Trennung geht, kriege ich Existenzängste ...

Aufgrund meiner Sozialphobie & der anstehenden EU-Rente bin ich nicht arbeitsfähig und müsste ALG2 / Grundsicherung beantragen. Aber versuch das mal, wenn du nicht mal telefonieren kannst >_< Und dann jederzeit Angst haben zu müssen das die mal nicht zahlen und man dann die neue Wohnung verliert und irgendwann als Penner auf der Straße landet.


Klar liebe ich meinen Mann ... 20 Jahre schmeißt man nicht einfach weg und wir wollen, soweit das möglich ist, alles einvernehmlich und ohne Krieg regeln .... aber die Umstellung ist sauschwer ...


Ich habe keine Freunde an die ich mich wenden könnte. Die einzige Bezugsperson die ich habe, ist meine Mama...und die ist sowieso schon lange für die Trennung (weil er eben oft auch nicht sehr nett zu mir ist).

Ich wäre das 1. Mal seit 14 Jahren wieder auf mich allein gestellt ...
Ich liebe es allein zu sein ... da bin ich frei ... aber das Geld macht mir Angst.


Nächsten Monat haben wir Hochzeitstag ....

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Bist du mit deiner Sozialphobie in Therapie?
Ansonsten hast du ja bestimmt einen GdB und damit Anspruch auf ambulant betreutes Wohnen. Lass dir von denen helfen.
Ich weiß nicht ob man damit auch einen Pflegegrad bekommt (ich habe Autismus und habe einen), damit kann dir dann auch ein Pflegedienst im Alltag helfen.
Falls du das alles nicht hast, geh in die örtlich zuständige Psychiatrie die helfen dir mit dem Entlassmanagement dabei deinen Alltag auf die Reihe zu bekommen.

Zur Beziehung selber sag ich jetzt mal nichts. Dass das hochgradig toxisch ist und du für niemanden die Sexsklavin geben musst sollte klar sein.

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Ja ich bin seit 20 Jahren wegen der Sozialphobie in Therapie.

Alltag an sich kriege ich hin, ich habe lediglich Angst vor der Finanziellen Verantwortung.
Das Jobcenter kann auch mal richtig mies zu jemanden sein und ich weiß nicht ob ich dem gewachsen bin.

Ambulante Betreuung hatte ich 2004-2006 schonmal. Das kenn ich.

Ja, ich habe einen GdB von 60. Pflegegrad krieg ich wegen sowas nicht (ist auch nicht wirklich nötig).

Aber irgendwie denke ich auch : Wäre eine Trennung leicht, wäre es auch nie wirklich liebe gewesen.

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Hey, es ist ganz normal, dass einem die Trennung und das was kommen mag, Angst machen. Auch wenn man sich das wünscht und weiß, dass es einem besser gehen wird. Versuch dir soviel Hilfe und Beistand wie möglich zu holen, vor allem bei den Ämtergängen.