Hallo zusammen,
Es geht nicht um mich selbst sondern um meine Schwester.
Sie ist mit ihrem Ehemann knapp 10 Jahre zusammen, haben einen Kredit für das Haus laufen und eine Tochter von 5 Jahren.
Der Ehmann trinkt in der arbeitsfreien Zeit Alkohol, teilweise in unmaßen und nimmt auch gelegentlich Drogen. Mal hört man nichts von ihm und er verbringt die ganze Zeit in der Garage, mal ist er sehr aggressiv (auch vor dem Kind). Meine Schwester wird beschimpft, gedemütigt und bekommt alle möglichen Sachen vorgeworfen.
Sie hat oftmals versucht bei seiner Familie Hilfe zu suchen damit diese auf ihn einwirkt und es eine Regelung mit der Sucht gibt. Die Familie sieht kein Problem und beschuldigt meine Schwester. Obwohl er bereits vor der Beziehung getrunken und Drogen konsumiert hat.
Meine Schwester möchte sich trennen und hat ihm auch Vorschläge gemacht entweder das Haus verkaufen und jeder geht seinen Weg oder wenn er das Haus behalten will dann überschreibt die ihm ihre Hälfte. Hauptsache sie und die Tochter können in Ruhe leben.
Nun ist es so das er versucht sie einzuschüchtern er habe sie immer 24/7 im Blick, er macht sie fertig und hat auch Hilfe dazu, es kommt ein Mann mit einem schwarzen Koffer und auch Mord hat er schon angedroht. Er legt oftmals das Handy in die Nähe des Kindes um Gespräche aufzuzeichnen, besonders wenn das Kind mal weint weil es zum Beispiel keine Süßigkeiten vor dem Essen bekommt, macht Bilder von Putzmittel die während der Wohnungsreinigung im Bad stehen oder wirft meiner Schwester vor das sie dem Kind nichts zu essen gibt.
Die kleine bekommt das alles natürlich mit und hat auch Angst vor ihm und Angst von der Mutter getrennt zu werden. Sie weigert sich absolut dagegen das er sie zum Beispiel in den Kindergarten bringt. Es gibt eine richtige Panikattake mit Heilkrampf.
Wir haben die Möglichkeit meine Schwester bei uns aufzunehmen allerdings habe ich die Sorge das er ihr hier auftaucht oder meinen Eltern oder meinem Opa (92 Jahre) etwas antut.
Wir haben schon die Option Frauenhaus gedacht aber wie geht es danach weiter? Was ist wenn ihr danach wieder nachstellen und sie kann ihm ja auch das Kind nicht einfach enthalten sonst beschuldigt er sie wegen Kindesentzug.
Bin über jeden Rat dankbar.
Ehegatte droht mit Mord und das Kind wegzunehmen
Das hört sich gruselig an!
Die Option Frauenhaus wäre tatsächlich auch mein Rat. Damit sind die beiden erstmal in Sicherheit. Evtl. auch in einer anderen Stadt.
Parallel dazu eine Anzeige bei der Polizei, um alles schriftlich festzuhalten. Die ist auch nötig, um ggf. später durchzusetzen, dass er das Kind nur unter Aufsicht des Jugendamtes sehen darf.
Für eine Umgangsregelung sollte sie Kontakt zum Jugendamt aufnehmen, aber das wird soweit ich weiß sowieso eingeschaltet, wenn das Kind mit ins Frauenhaus geht. Sie muss dem Jugendamt melden, welche Drohungen zum Kindesentzug er ausgesprochen hat.
Es gibt auch mehrere Hilfsorganisationen, die bei den ersten Schritten helfen, evtl. weiß da jemand anderes mehr.
Man weiß natürlich nicht ob es nur ein Versuch ist sie einzuschüchtern aber ich möchte nicht warten bis Taten folgen. Weißt du mehr dazu wie es in einem Frauenhaus abläuft? Sie ist berufstätig? Darf sie da noch zur Arbeut fahren?
Jedes Haus hat andere Regeln. Aber normalerweise ist es möglich weiter zu arbeiten, wenn die Sicherheit gewährleistet ist. Es besteht allerdings die Gefahr, dass ihr oder dem Kind nach der Kita jemand folgt. Eine Kinderbetreuung gibt es dort nämlich nicht.
Hallo,
auch ich bin für die Flucht ins Frauenhaus.
Ich weiß nicht wie es bei euch ist, in meinem Landkreis gibt es ein Hilfetelefon für Frauen und Kinder in Not. Dieser Verein unterstützt auf dem Weg ins Frauenhaus. Auch das JA kann hier helfen. Im Grunde kann deine Schwester aber auch einfach das nächste Frauenhaus googeln. Kann dort anrufen und ihre Situation schildern. Da die Frauenhäuser überlaufen sind muss sie sich auf einige Fragen einstellen. Man wird von ihr wissen wollen, ob sie nicht vielleicht anderswo unterkommen kann, ob sie bereits polizeiliche und/oder gerichtliche Maßnahmen ergriffen hat (Platzverweis, Kontaktverbot). Sie muss dann halt sagen wie es ist. Nein...die Drohungen haben sich eingeschlichen, ich traue mich nicht irgendetwas zu tun, wenn ich für ihn noch greifbar bin. Ich hätte Angst, dass er sich nicht an ein Kontaktverobt und einen Platzverweis hält..hätte Angst, dass er bei einer Familie auftaucht, wenn ich dort unterkomme. Auch meine Familie hat Angst und will mich deswegen nicht aufnehmen. Die Leute vom Frauenhaus schätzen dann auch ein, ob deine Schwester wirklich ins nächstgelegene Frauenenhaus sollte, oder in eines etwas weiter weg. Wichtig ist, dass sie sich bevor sie dort anruft wirklcih überlegt, was ihre Ängste sind, was in der Vergangenheit schon passiert ist, warum sie seine Drohungen ernstnimmt, was sie ihm alles zutraut usw.
Hmm..wie das mit arbeiten gehen ist, weiß ich nicht...eigentlich wäre es widersprüchlich..wenn die Angst so groß ist, dass man nciht bei der FAmilie unterkommen kann, weil man denkt der Partner kommt aufjedenfall, wenn er weiß wo man ist...und dann geht man in die Arbeit, wo der Partner einem auflauern kann. Auch der Kindergartenbesuch ..weiß ich nicht..die Frauen, die ich bisher in Frauenhäusern untergebracht habe, hatten tatsächlich keinen Job und keine schulpflichtigen Kinder. In den Kindergarten gingen die Kinder der Frauen nciht mehr. Sie waren zeitweise in der Kinderbetreuung vom Frauenhaus.
Wie es danach weiter geht wird sich zeigen. Die Sozialpädagogen vor Ort helfen hier. Helfen notfalls wenn nötig bei der Wohnungssuche, helfen bei Schulummeldungen, Kindergartenplatzsuche usw. (also falls die Famliie eben umziehen muss, weil der Mann in dem Haus bleibt, oder das Haus nciht mehr behalten werden kann).
Deine Schwester soll im JA einfach bescheid sagen, dass sie ins Frauenhaus geht. Wenn der Vater Umgang will, wird einen Antrag bei Gericht stellen...
Da die Mutter ja sicherlich auch möchte, dass das alles geklärt wird, sollte auch sie Anträge stellen. Welche sinnvoll sind, kann sie mit dem JA besprechen...Möglich wäre eben z.B. die Regelung der Umgänge zu beantragen, je nach Sachlage könnten auch Anträge bzgl. des Sorgerechts gestellt werden. Sie kann zudem auch bei Gericht ein 6 monatiges Kontaktverbot beantragen (für sich, ggf. auch für das Kind).
Schreckliche Situation. Ich würde auch den weißen Ring und das Jugendamt kontaktieren...
Ich glaube, das Frauenhaus ist nicht die richtige Adresse. Dort taucht man in der Regel richtig unter - am besten mit Kontaktabbruch zu allen engen Personen. Man geht dann natürlich auch nicht mehr arbeiten und das Kind darf vermutlich auch nicht zu den gewohnten Orten gehen... Das kommt vermutlich für deine Schwester nicht in Frage...
Ich würde zumächst einmal und sofort die Polizei informieren dass bekannt ist, dass er Drogen konsumiert und er z.B. handgreiflich wird/mit Mord droht, so dass er dadurch schonmal aktenkundig wird. Dabei ist es ganz egal ob man dafür Beweise hat oder nicht. Hauptsache, es ist schonmal eine Notiz da.
Und wenn sie so viel Angst um ihr Kind hat wenn es Kontakt zum Vater hat, würde ich mich an ihrer Stelle sofort vom Anwalt für Familienrecht beraten lassen.