Friedliche Trennung, weiterhin beide in einem Haus, getrennte Wohnungen

Hallo,

mein Mann möchte sich, nach 18 Jahren, von mir trennen. Ich möchte es nicht, aber auch keinen Rosenkrieg.

Wir haben ein Haus mit einer vermieteten Whg. Diese möchte er dann beziehen. Vorallem wegen den Kindern würde ich mein Ego ganz hinten anstellen. Sie könnten in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Beide Elternteile wären da. Er bezahlt weiterhin die Tilgung. Ich verzichte auf Unterhalt für die Kindern. Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, würden wir eventuell alles verkaufen. Das wäre in ca 8-10 Jahren.

Hat jemand bereits so eine Konstellation probiert? Hat es geklappt?

Liebe Grüße

1

Ich würde mal überlegen wie es dann läuft wenn einer mal einen neuen Partner hat.
Ob dann auch noch alles so cool läuft.

😅

2

Klingt doch vernünftig. Ich würde es tun. Hab allerdings auch eine gute Kommunikation mit meinem ex und keine zickereien.

3

Niemals. Beginn ein neues Leben. Kindern schadet keine Trennung, nur der Umgang damit, Klarheit ist wichtig und dass du glücklich bist. Und so rein vom Gefühl, wird es dir nicht gut gehen. Such dir was Schönes, anscheinend gibt's Mieteinnahnen und Unterhalt. Wäre ihm eher recht so, oder? Al

11

So ein Schwachsinn immer! Natürlich schadet Kindern eine Trennung!! Ihr Urvertrauen in ihre Basis, Ihre Familie, wird nicht unerheblich erschüttert. Je nach Kind sieht man die Folgen mehr oder weniger, ja für die Kinder wird dieser Zustand dann zur "Normalität". Aber sie werden dadurch belastet, ob ihr das in diesem Forum (wo ja alle gleich Trennung schreien) hören wollt, oder nicht.

12

Wie gesagt, der Umgang damit. Eine schlechte Ehe schadet Kindern mehr, als eine klare Trennung und gute Eltern. Meine Eltern haben sich der Kinder wegen nicht getrennt, glaub mir, das wünsche ich niemandem

weiteren Kommentar laden
4

Hallo,

mein Ex-Mann und ich haben das 2 Jahre lang so gemacht (wobei ich diejenige war, die Trennung wollte und in die Einliegerwohnung gezogen ist. Mein Ex-Mann hatte allerdings auch kein großes Interesse mehr an unserer Partnerschaft). Es lief alles in allem ganz erträglich, bis eine andere Frau auftauchte - das hat zwar nicht gehalten, aber in der kurzen Zeit war alles schwierig, ich hatte den Eindruck sie wollte mich raus haben und die Kinder auf ihre Seite ziehen, fühlte mich aber auch nicht so richtig in der Lage auf den Putz zu hauen, weil ich ja die Trennung gewollt hatte und meinem Ex nicht im Weg stehen wollte. Das alles hat mich schließlich bewogen eine räumliche Trennung herbeizuführen, und im Nachhinein denke ich, dass wir das gleich hätten machen sollen. Mir gehts wesentlich besser seither. Um die Kinder kümmern wir uns noch zu gleichen Teilen und die haben unter der räumlichen Trennung nicht sehr gelitten, weil wir es immer wieder friedlich hingekriegt haben - das scheint mir das Wichtigste zu sein. Nur finanziell ist es halt etwas schwieriger geworden.

Grundsätzlich finde ich bei eurer Konstellation ungünstig, dass du die Trennung nicht willst, aber trotzdem bereit bist dein Ego zurückzustellen. Wenn du eigentlich mit deinem Mann zusammenbleiben willst, wird es für dich fast unmöglich loszulassen und zu einem selbstbestimmten Leben zu finden. So viel Opferbereitschaft zahlt sich nicht aus, auch nicht für die Kinder, die spüren werden, dass du das vor allem ihretwegen tust, was zu Schuldgefühlen führt, da Kinder sich meist für die Situation verantwortlich fühlen.

LG

5

Ich würds lassen. Du bist in eurem Szenario die Verlassene und auch, wenn es sich womöglich anders anfühlt, ists mental ein himmelweiter Unterschied, ob man mit jemandem unter demselben Dach oder verschiedenen Adressen wohnt. Und das auch noch acht bis zehn Jahre lang? Ich bezweifle, dass das so funktionieren würde. Wie einige andere hier bereits erwähnten - allenfalls, bis einer von euch eine/n neue/n Partner/in hat. Ich möchte deinem Mann nichts unterstellen, aber die Option, dass da bereits jetzt eine andere Frau "in den Startlöchern steht", besteht durchaus. Ich glaub nicht, dass du das quasi "aus der ersten Reihe mitverfolgen" willst, zumal es viel länger dauern wird, sich aus der Beziehung zu lösen, wenn du in eurem Haus wohnen bleibst.
Am wichtigsten für die Kinder ist, denke ich, zu wissen, dass sie nichts mit der Trennung zu tun bzw. keinerlei Schuld daran haben.

6

Hallo,
ja, wir hatten das so gemacht. Das ist auch gut gegangen. Aber es war harte Arbeit.
Wir hatten eine einvernehmliche Scheidung und wollten das so vor allem wegen der Kinder, die eine Trennung nicht verkraftet hätten (beide schwer mehrfachbehindert und pflegebedürftig). Vielleicht war das auch der Grund, warum es geklappt hat. Wir hatten keine andere Chance.
Wir hatten eine Ewigkeit Mediation um alles aufzuarbeiten. Das würde ich euch auf alle Fälle empfehlen, falls ihr tatsächlich weiter zusammenleben wollt. Ihr müsst unter die Vergangenheit einen Schlussstrich ziehen. Wenn man sich nach 18 Jahren trennt, gibt es einiges, was so vorgefallen ist, was jedem am Ex total gestört hat. Damit meine ich nicht die offene Zahnpastatube, sondern ein einmaliges Ereignis, welches wirklich gravierend war. Also etwas, was dich innerlich richtig verletzt hat … was deinem Mann aber vielleicht gar nicht aufgefallen ist.

Was das Geld angeht, das könnt ihr auch so machen. Ihr leistet ja beide Unterhalt in Form von Naturalien. Warum dann Geld?

Ganz wichtig ist, dass ihr euch JETZT zusammensetzt und feste „Hausregeln“ aufstellt, die für alle Elternteile gelten. Ganz besonders betrifft das „neue“ Partner und ggf. weitere Kinder. Falls es nicht im Falle eines vorzeitigen Todes mal ganz besonders viel Stunk zwischen dem Exehepartner (dem ja grundsätzlich 50% der Immobilie gehören) und den Erben (insbesondere neuer Ehepartner und weitere Kinder) geben soll, wäre vielleicht ein Testament ganz sinnvoll. Auch darüber sollte man mit dem Ex reden. An sowas denkt man üblicherweise nie….
Eltern sollten bezüglich der Kindererziehung selbstverständlich nach wie vor an einem Strang ziehen. Sonst geht das gründlich schief. Kinder bekommen das sofort mit. Ich sage dir gleich, sie testen das auch aus.

7

Ach so…
Für die Steuererklärung wäre eine exakte Berechnung aller Unterhaltsarten natürlich super. Gerade Trennungsunterhalt und nachehelicher Unterhalt kann man steuerlich geltend machen. Nach dem Trennungsjahr gibt es eben den günstigen Splittingtarif nicht mehr…und da ist die Realversteuerung ein Tropfen auf den heißen Stein.

8

Mein Ex-Partner und ich hatten uns 1998 ein Doppelhaus gekauft, schon damals haben wir gesagt, "wenn wir uns mal trennen, bekommt jeder eine Hälfte", solange wir zusammen waren, haben wir in einer Hälfte gewohnt und die andere vermietet. 2018 habe ich mich im Juni von ihm getrennt - friedlich, es gab einfach keine partnerschaftliche Basis mehr. Wir haben unserer Mieterin gekündigt, Mitte Oktober bin ich in die andere Haushälfte gezogen. Ich habe sehr um eine gute, freundschaftliche Basis gekämpft. Er war nach der Trennung sehr verletzt, wollte zunächst möglichst wenig mit mir zu tun haben, konnte ich auch gut verstehen, ich bin jedoch dran geblieben und heute haben wir ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Wir fahren (mit unserer gemeinsamen Tochter) auch wieder gemeinsam in den Urlaub. Wir haben das Glück, dass keiner von uns beiden eine neue Partnerschaft hat oder im Moment will. Ich weiß aber, dass er mir als Freund so wichtig ist, dass mein neuer Partner diese Freundschaft aushalten müsste. Auf Liebesebene oder sexueller Ebene läuft da nichts mehr und das wird sich auch niemals ändern. Wir helfen und unterstützen uns jederzeit gegenseitig. Ich nutze seinen Wäschetrockner, er leiht sich dafür meine Heißluftfritteuse aus. Er mäht den Rasen um das ganze Haus, ich entferne dafür das ganze Unkraut. Wenn ich Essen übrig habe, bringe ich es ihm oder umgekehrt. Ansonsten haben wir im Alltag nichts miteinander zu tun, unsere Tochter switcht hin und her wie sie es möchte. Bei uns funktioniert es wunderbar, ich glaube, das hängt aber von sehr vielen Faktoren ab, ob das klappen kann oder nicht

LG H. #klee

9

In meiner Verwandschaft hat das funktioniert, allerdings nur, weil alles nach einer Mediation schriftlich und notariell beglaubigt und festgelegt war.

Da war die Übergangszeit nach dem Auszug der Kinder exakt definiert und ganz klar wer wieviel bis wann zu zahlen hat.

10

Da es eine eigene Wohnung ist, könnte das funktionieren. Er müsst dann aber wirklich hart daran arbeiten, dass du nichts mehr mit dem Leben deines Mannes zu tun hast. Wenn ihr es schafft die Paarebene völlig von der Elternebene zu trennen, dann kann es funktionieren. Es wird aber nicht einfach. Die ersten neuen Partner werden dieses Konzept hart auf die Probe stellen und müssen eine ganze Menge Verständnis mitbringen.

Bei uns war es damals so, dass ich noch regelmässig im Haus meiner Kinder ein und ausgegangen bin. Teilweise um sie zu betreuen, wenn der Papa mal unterwegs war oder einfach nur um ihnen beim Packen zu helfen, wenn ich sie abgeholt habe.

Für meinen Ex-Mann war es okay und bequem so. Seine erste Partnerin kam damit gar nicht klar. Hier mussten wir uns neu finden und neu sortieren, wie haben neue Abläufe definiert. Als sie dann angefangen hat gegen den Kontakt zwischen mir und meinen Kindern zu arbeiten, hat mein Ex-Mann (ich bin ihm dankbar dafür), diese Beziehung beendet.

Nach der Trennung von den Beiden haben wir unsere Abläufe noch einmal nachgebessert. Heute haben wir ein tolles Miteinander. Wir können ohne Einschränkungen Eltern sein. Er hat eine Partnerin, die eine ähnlich gute Elternebene mit ihrem Ex-Mann pflegt. Sie ist toll zu meinen Kindern und respektiert, dass da noch eine Mama ist. Mein Partner fügt sich super ein und akzeptiert, dass da noch Kinder mit einem Papa sind. Die neuen Partner respektieren die Präsenz der Ex-Partner voll und ganz.

Das ist nicht selbstverständlich und man muss im Miteinander immer weider nachbessern. Es muss allen damit gut gehen. Da ist ein enges Zusammenwohnen der Ex-Partner eine grosse Herausforderung. Aber es kann funktionieren.