Wie erging es euch nach der Trennung mit Kindern?

...schlimmer als gedacht, leichter als gedacht? Wie dolle leiden die Kinder? Unsere sind 8 und 6?
Mein Entschluss steht und mein Mann sucht auch gerade eine Wohnung. Aber ich bin gerade wirklich am Hadern, ob das alles so richtig ist, ob ich es schaffe. Habe Angst, dass die Kinder irgendwann beim Papa wohnen wollen, mir die Schuld geben usw.

Habt ihr den Schritt bereut?
Welche Tipps habt ihr?

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ich habe mich zwar nicht getrennt, sondern mein Partner ist tödlich verunfallt. Unser Sohn war noch keine 2 Jahre alt, aber es war ganz schlimm für ihn, dass Papa nicht mehr da war

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das ist doch gar nicht vergleichbar?! Wenn sich Eltern trennen, bedeutet das doch nicht zeitgleich, dass ein Elternteil auf immer weg ist?!

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Das ist doch was völlig anderes und komplett am Thema vorbei !

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Mein Bruder hat sich getrennt und beide haben sich Wohnungen ganz nah beieinander gesucht und haben ihr drei Kinder im Wechselmodel betreut und waren zu 100% tolle Eltern.
Für die Kinder war es dadurch nicht so schlimm.
Mein Bruder war als Vater aber immer sehr emanzipiert und selbstverständig und beide haben auch in der Ehe darauf geachtet das sie berufstätig sind und wirklich eine emanzipierte Beziehung auf Augenhöhe leben.
Hat sich ausgezahlt.

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und selbständig

Sollte es heißen

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Hallo,

weder noch, da ich nicht wusste, wie ich mir das Ganze vorstellen sollte. Fakt war, irgendwie muss es gehen, weil ich eben nicht länger so in der Ehe sein wollte. Es ging dann sehr gut. Meine Kinder waren aber schon 12 und 9. Der kleine geht regelmäßig im Wechselmodell (also fast...er ist immer etwas kürzer beim Vater als bei mir, aber regelmäßig in festen Zyklen) zum Papa. Der Große geht nicht, es ist aber auch nicht sein leiblicher Vater (der ist 3 Monate nach der Geburt verstorben)...da mein Ex-Mann seit Geburt unseres gemeinsamen Kindes immer schwieriger im Umgang mit meinem Großen Sohn wurde (er hat ihn als 1-Jährigen kennengelernt) und so (in meinen Augen) das (psychische) Kindeswohl gefährdet war, wir immer weniger einer Meinung waren und die Beziehung einfach so für mich nicht mehr tragbar war etc. pp...habe ich mich getrennt. Soweit zur Vorgeschichte.

Wenn Du Dir Deiner Sache, was Eure Beziehung angeht, sicher bist, bleib dabei. Der Rest regelt sich, insofern beide in der Lage sind, ihr eigenes Ego hinter die Bedürfnisse der Kinder zu stellen....das schaffen leider wenige. Auch getrennte Eltern können gute Eltern sein, wenn beide wirklich daran arbeiten und, wie gesagt, das Kindeswohl im Fokus steht. Klar wird es erstmal schwer. Man muss auch schauen, welches Wohnmodell gut für die Kinder ist, wo ist die gewohnte Umgebung, wer kann wie für die Kids da sein.... nicht jedes Kind macht ein starres Wechselmodell gleich gut mit...schließlich sitzen die Kinder ständig auf gepackten Koffern, das ist hart.

Keins meiner Kinder hat mir die Schuld gegeben. wir haben, altersentsprechend, ganz sachlich gesprochen. Kinder verstehen oft mehr als man glaubt. Deine Kinder werden Dich nicht plötzlich ablehnen. Hast Du mal daran gedacht, dass der Vater der Kinder von den gleichen Ängsten geprägt sein könnte wie Du? Denen fällt das Leben ohne Kind oder als Wochenendpapa ja nicht genetisch bedingt leichter...(also zumindest den meisten nicht). Ich kenne Väter, die leiden Höllenqualen, weil ihnen die Kinder systematisch vorenthalten werden. Und wenn die Kinder, trotz redlichster Bemühungen, beim Vater leben wollen, dann sicher nicht grundlos...dann muss man auf die Gründe hören, schauen, wie man die Situation gestalten kann...aber auch hier: so schwer wie es ist, sollten die Bedüftnisse des Kindes im Fokus stehen und nicht die eigenen. Ich kenne eine Familie, da wohnt das (inzwischen 16 Jährige) Mädel ausschließlich beim Vater, sieht die Mutter aber sehr regelmäßig (mehrfach pro Woche)...hat sich nur eben für den festen Wohnsitz beim Papa entschieden. Ansonsten ist es eher andersherum und die Mütter sind die Hauptbezugspersonen.

Nicht von Ängsten treiben lassen....Angst ist immer ein schlechter Berater.

Alles Gute :-)

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Vielen Dank für eure Antworten.
Geplant ist, jedes zweite Wochenende und Mittwoch Nachmittag zum Papa.
Ich wünsche mir einen normalen Umgang zum Wohle der Kinder. Mein Mann möchte das denke ich auch, kann nur sein, dass es ihm schwer fällt.
Ja, das sage ich mir auch immer wieder. So geht es definitiv nicht weiter. Trennungsgrund ist für mich definitiv das gehässige und abwertende Verhalten meines Mannes unserem Sohn gegenüber. Vor allem, dass er das nicht so sieht und nicht mit sich reden lässt. Vor der Geburt unserer Tochter war das ganz anders. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sich das mal so ändert.
Finanziell keine Ahnung, ich möchte definitiv nicht ausziehen, um den Kindern das Zuhause zu lassen. Aber ob ich es mir leisten kann, keine Ahnung. Ich werde mehr arbeiten müssen.

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...dann ist Dein Trennungsgrund so in etwa geartet, wie meiner damals...und ich kann Dir aus meinen Erfahrungen heraus nur nahelegen, daran festzuhalten. Mein Ex-Mann war auch sehr uneinsichtig, was das Verhalten gegenüber meinem Großen anging, er hat sogar die Kinderpsychologin verhöhnt, die ihm deutliche Worte sagte.... Ich hätte mich schon eher trennen sollen...sowas macht mit einem Kind so einiges. Mein Sohn hatte dann innerlich schon kapituliert. Er hatte für sich realisiert, dass er eh nichts richtig oder gut genug machen kann...hat sich dann so auch verhalten, was natürlich wieder zu neuem Ärger und zu Ablehnung führte...er war psychisch ganz schön mitgenommen. Einige Zeit nach der Trennung habe ich erst realisiert, dass er gar nicht mehr wirklich gelacht hatte...das fiel mir aber erst auf, als er wieder häufig und vor allem unbefangen lachte. Schlimm. Ich denke, Kinder brauchen einen geschützten Raum um groß zu werden, um sicher groß zu werden...wenn der nicht mehr gegeben ist, dann ist es Zeit was zu ändern....Finanziell ist fast alles machbar, nicht immer leicht, und ja, manchmal muss man hart an seine eigenen Grenzen gehen...aber ich finde das besser so, als wenn ich mir irgendwann eingestehen muss, dass ich mein Kind nicht geschützt habe...das würde mich m. E. zum Mittäter machen und außerdem zerreißt es einem das eigene Herz.

Lass Dich beraten, Da ihr kein Wechselmodell erwägt, muss auch die Unterhaltsfrage geklärt werden...die Kinder werden älter, d. h. auch andere Arbeitszeiten bzw. mehr Stunden sind dann realisierbar. Es wird sich entwickeln. Nur Mut.

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Je stärker du hinter deiner Entscheidung stehst, desto besser werden die Kinder die Trennung verkraften. Was heisst verkraften.. dein Sohn wird vielleicht sogar erleichtert sein. Bist DU sicher, dass es SO nicht mehr weitergehen soll? Dann steh vor den Spiegel und sag ein deutliches, laut ausgesprochenes Ja. Lächle und freue dich, anstatt Bedenken oder Angst zu haben.

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Bei uns war es durch mehrere Faktoren bedingt immer mal schwierig.

Erstens verlief die Trennung und Ablösung durch die pandemie, homeschooling, meine Arbeit und das Wesen des Vaters schleppend und leider nicht so deutlich wie gewollt.

Zweitens war vor allem der Große am Anfang sehr wütend auf mich, da der Vater immer seine Trauer voll bei den Kindern abgeladen hat, ihnen erzählt hat, dass ich schuld bin, er wollte ja kämpfen, aber ich hab alles kaputt gemacht usw.

Wir haben das Wechselmodell, die Wechseltage sind etwas anstrengend, ansonsten läuft es ganz gut.

Finanziell muss ich echt schauen, überlege nun Wohngeld zu beantragen und arbeite momentan neben meiner 30h Stelle auch an dem kinderfreien Wochenenden.

Aber das ist mir alles lieber als in dieser hochgifrigen Beziehung stecken zu bleiben.

Ich denke auch wenn der Vater anders drauf wäre und mich nicht immer schikanieren würde, wäre es noch entspannter.

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Guten Morgen.

Meine beiden waren damals bei der Trennung 6 und 4. Mein Ex-Mann ist vier Tage vor Weihnachten ausgezogen. Wir hatten keinen großen Streit oder so, nur er hatte im Oktober einen neuen Job und eine Affäre mit seiner Chefin angefangen.
Die erste Zeit hat er kaum Kontakt zu den Kindern gehabt - so wie er wollte und immer recht spontan. Das war nicht so schön für die Kinder. Nach ca einem halben Jahr war es dann regelmäßig von Freitag 16 Uhr bis Sonntag 17 Uhr aller zwei Wochen. Aber auch da hat die große als Papa-Kind gelitten, weil die Tochter der Lebensgefährtin "ihren Papa" immer hat.
Erst als er sich letztes Jahr von seiner Lebensgefährtin getrennt hatte, war sein Kontakt mit den Kindern unbeschwert und offen - er nahm die beiden fast jedes Wochenende von Freitag bis Samstag oder auch mal unter der Woche spontan einen Tag.
Jetzt ist er knapp 700km weggezogen und die ersten Sommerferien stehen an. Die zwei freuen sich auf die Zeit mit ihrem Vater. Aber sie vermissen die Zeit vor dem Umzug.
Kontakt via WhatsApp oder (Video-) Telefonie besteht fast täglich - und damit kommen die Kinder (mittlerweile 13 und 11) super klar.

Ich bin in der Wohnung geblieben, weil es finanziell machbar war. Er hat gekündigt und ich bin als Nachmieter in den Vertrag rein. Unterhalt hatten wir in einem Vertrag festgelegt. Konnte er zu Anfang zahlen. Jetzt nicht mehr. Aber dafür gibt es Unterhaltsvorschuss.
Neben Kindergeld und Unterhaltsvorschuss habe ich noch Lohn aus meiner Teilzeitstelle (32h/Woche).

Wohngeld oder Hartz4 kam damals nicht in Frage, weil "zu viel verdient". Kinderzuschuss habe ich gar nicht beantragt.

Mittlerweile bin ich seit knapp 5 Jahren mit meinem jetzigen Partner zusammen. Mein Ex-Mann und mein jetziger Mann verstehen sich ganz gut. Es gibt keine Streitereien mehr (die Ex stichelte damals immer und wollte mir Steine in den Weg legen).
Seit wir drei Erwachsenen mit einander auskommen (seit der stichelnde Trennungsgrund weg ist), geht es den Kindern wunderbar.

Ich bin eigentlich im Nachhinein meinem Ex-Mann dankbar, dass er sich in seine Chefin verguckt und sich getrennt hat. Da es keine großen Streitereien gab, hätte ich mich wahrscheinlich nicht getrennt. Aber dann hätte ich jetzt nicht all das, was ich mir zusammen mit meinem jetzigen Mann aufgebaut habe. Denn mein Ex-Mann konnte nicht mit Geld umgehen.

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft für die Zukunft!

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Meine Kinder haben es ganz gut aufgenommen. Aber sie hatten auch Freunde, deren Eltern auch geschieden sind, und haben sich da nix Schlimmes drunter vorgestellt. Und sie waren im Wechselmodell abwechselnd bei beiden und kennen das auch von ihren Freunden so. Das war keine grosse Sache. Wichtig ist, dass ihr Eltern kein Drama macht. Wenn das Ganze ruhig abgeht und ihr euch nicht vor den Kinder zankt, dann nehmen sie doch keinen Schaden? Und wenn sie beide Eltern genug sehen.

Mein Ex-Mann war anfangs gar nicht zusammanarbeits-willig, aber ich hab das ignoriert und mit der Zeit konnten wir auch wieder zusammenarbeiten. Ich hab den Schritt wirklich nicht bereut. Ich hab heute einen Mann, der viel besser zu mir passt. Aber auch vorher - auch als ich es etwas öde fand ohne Partner - ging es mir besser als vorher. Es ist einfach besser, dass man seinen eigenen Weg gehen kann, wenn man dann eingesehen hat, dass es mit dem Partner nicht weitergeht.