Guten Abend,
das ist das erste mal, dass ich einen Beitrag in einem Forum verfasse. Ich hatte die Idee meine Gedanken hier zu teilen, vielleicht hilft es mir noch besser zu verarbeiten. Evtl hat jemand etwas Ähnliches erlebt oder hat ein paar gute Worte oder Ratschläge über.
Dieser Text wird mit Sicherheit sehr lang werden.
Ich bin fünf Jahre in einer Beziehung gewesen, davon vier Jahre verheiratet. Es gab in unserer Beziehung oft on/offs- da ich mich getrennt habe. Schlussendlich bin ich immer wieder zurück gegangen, da er in diesen Trennungen so gekämpft hat, Besserung versprochen hat und so tolle Sachen zu mir gesagt hat, die ich vorher noch nie gehört habe in dem Ausmaß. Sobald der Alltag wieder drin war, war ich aber nach einer Zeit wieder unglücklich, da die gleichen Gründe weswegen ich mich getrennt hatte immer wieder auftauchten…
Letztendlich habe ich mich Mitte Juli endgültig getrennt und es wird kein Zurück mehr geben.
So nun zu den Gründen die mich unglücklich gemacht haben,
das erste mal den Gedanken das es einfach nicht mehr passt hatte ich vor ca 2 Jahren, da fingen die Trennungen an.
Mir ist aufgefallen vor allem jetzt am Ende das ich mich selbst verloren habe, mein Selbstwertgefühl kaum noch vorhanden habe und ich nicht mehr glücklich war. Mit ihm hatte ich das Gefühl wird es nicht besser sondern immer schlimmer mit meinem Selbstbewusstsein.
Ich hatte das Gefühl über die Zeit, wenn er das Gefühl hat mich zu verlieren will er mich bei sich haben und würde alles tun. Sobald er mich wieder an seiner Seite hat distanziert er sich von mir.
Es gab natürlich auch gute Zeiten und tolle Momente und ich liebe ihn immernoch sehr, was auch der Grund ist warum ich es noch nicht ganz los lassen kann. Der nächste Grund ist, dass ich uns in der Zukunft wenn ich als Beispiel zehn Jahre weiter gedacht habe nicht mehr gesehen habe und auch nicht mehr sehen will, da ich so nie glücklich werden würde, wenn ich irgendwann Kinder haben will würde es nicht klappen da er keine Kinder will bzw durch Andeutungen oder aussagen zu verstehen gab das es nicht sein Ziel ist.
Ein ganz großes Problem für mich war, das Thema Liebe und Nähe. Ich bin ein Mensch der sehr viel Liebe und Nähe braucht. Er ist das genaue Gegenteil. Ich bekam sehr selten zu hören das er mich liebt oder sehr selten Komplimente. Aufmerksamkeiten und Zärtlichkeiten kamen meist von mir. Sei es kuscheln, Sex oder einfach schöne Worte mal sagen oder schrieben - das war alles nicht mehr in dem Ausmaß in dem ich es gebraucht habe
Ein großes Problem war auch die Kommunikation was größtenteils an mir lag, wobei ich imemr mein bestes gab. Ich konnte wegen einer Blockade nie komplett offen und ehrlich über alles sprechen und habe trotzdem versucht mein bestes zu geben und Probleme anzusprechen, in Gesprächen oder Briefen etc. Es schien immer verstanden zu werden aber wurde nie umgesetzt. Bei anderen Menschen die mir nahe stehen habe ich das nicht das ich nicht offen und ehrlich alles ansprechen kann. Ich bin ein eher schüchterner Mensch der lange braucht sich zu öffnen. Habe es trotzdem im Rahmen meiner Möglichkeiten ihm erklärt. Ein weiterer Grund waren die Sprüche die er mir immer wieder drückte, er begründete die damit das es Spaß war und nie ernst gemeint. Aber ich sehe Beleidigungen bezüglich des Gewichts, oder meines Verhaltens, blöde Aussagen und Beleidigungen gegen Familie und Freunde nicht als Spaß. Mein gesamtes Verhalten wurde immer kritisiert und oft wurde sich drüber lustig gemacht.
Jetzt fragt man sich warum ich daran hänge obwohl es so viele Gründe gab zu gehen. Wie gesagt es gab auch gute Zeiten und Erinnerungen. Am Anfang der Beziehung und die ersten 2-3 Jahre hat er sich noch viel mehr Mühe gegeben und meine Erwartungen an eine Beziehung erfüllt. Und mir öfter seien Gefühle gezeigt und mir seine Liebe gezeigt, aber seit den letzten zwei Jahren hielt die gute Zeit immer nur temporär.
Die Wohnsituation war ein weiterer Grund warum cih dann ging. Wir wohnten in einer WG und ich suchte mir in der letzten Trennung eine eigene Wohnung, natürlich auch alles selbst finanziert aus meinem Ersparten. Geld war auch ein Faktor bei dem wir sehr unterschiedliche Meinungen hatten
als wir wieder zsm kamen wollte er nun eigentlich dazu ziehen. Die nachfragen wann es dann soweit ist kamen immer wieder von mir und letztendlich habe ich es beendet bevor er hier einzog.
Er versuchte es wieder mit den Nachrichten und mir beweisen zu wollen das er sich ändere kam drei mal immer wieder an und wollte mich zurück das er es nun alles wirklich verstanden hatte. Ich bin stark geblieben und habe es abgelehnt.
Nun ich denke ich habe ein Stück weit schon damit abgeschlossen, bin auf einem guten Weg aber es wird noch ein längerer weg bis es komplett los lassen kann. Vor allem wo noch die Scheidung bevor steht.
Ich habe ein Stück weit mein Selbstwertgefühl wieder bekommen und fange an immer mehr glückliche Tage zu erleben. Allerdings immernoch blöde, voller Erinnerungen und Gedanken an ihn und das vermissen ist noch nicht weg und ich vermisse diese Nähe und Zweisamkeit einfach so sehr.
Auf einmal alleine da zu stehen und niemand der zuhause auf einen wartet oder mit dem man gemeinsam einschläft und einfach einen partner an der Seite zu haben.
Ich habe nie die Nähe und Zuwendung bekommen die ich brauchte, aber trotzdem in einem gewissen Maß war sie ja da und nun gar nichts mehr zu haben ist dann doch schon ein ganz schöner Mist.
Vielen Dank falls sich jemand das wirklich bis zum Ende durchliest, es war sehr schön sich das mal von der Seele zu reden. Das habe ich des oefteren schon gemacht, allerdings nie bei fremden Menschen die ich nicht kenne.
Ganz liebe Grüße ♥️
Trennung verarbeiten
Hey du,
Also erstmal finde ich es wirklich stark von dir, dass du es geschafft hast dich endgültig zu trennen, da es natürlich Gründe gibt wegen denen du dich doch immer wieder auf ihn eingelassen hast. Meiner Meinung oder auch Erfahrung nach war es wahrscheinlich eher die Gewohnheit und Angst allein zu sein, die dich wieder schwach gemacht haben. Wenn du einmal den Gedanken hat, dass es nicht mehr passt solltest du auf dein Gefühl hören weil es dann auch leider nicht das richtige für dich ist. Natürlich vermisst man die Zweisamkeit und fühlt sich hin und wieder einsam aber ich verspreche dir, es wird jemand kommen bei dem du dich wohlfühlen und ankommen wirst. Selbst wenn du bis dahin erst noch den einen oder anderen Mann kennen lernen wirst, bis es dann passt, wirst du auf jeden Fall wieder glücklich und vorallem zufriedener als in einer fest gefahrenen Beziehung. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute 🍀
Dankeschön für die schnelle und ausführliche Antwort!
Ja das stimmt wohl das der Gedanke nicht ohne Grund immer wieder kommt udn auch wenn es Gründe zu bleiben gäbe, gibt es schwerwiegendere zu gehen…
Vielen Dank für die netten Worte! Das hoffe ich einfach…
Danke wünsche dir auch alles gute! 😊
Hallo,
die ganz klassischen OnOff-Beziehung entstehen, wenn 2 Menschen verschiedene Bindungsstile mitbringen. (Bindungsstile werden durch unsere Herkunftsfamilie und später durch Partner geprägt und gefestigt). Bei dir scheint es der unsichere Bindungsstil zu sein und bei deinem Ex-Partner der vermeidende Bindungsstil. Falls dich das Thema näher interessiert, kannst du darüber im Internet recherchieren, wenn ich jedoch weiter darauf eingehen würde, dann würde es den Rahmen sprengen.
Du hast das schon sehr gut erkannt, dass du viel Nähe und Liebe brauchst, was auch vollkommen berechtigt ist. Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil versuchen dies jedoch zu vermeiden, um sich vor möglichen Verletzungen zu schützen. Sie haben irgendwann die Erfahrung gemacht: "Wenn ich Liebe zulassen und mich öffne, werde ich verletzt" und dadurch hat sich dieser vermeidende Bindungsstil bei ihnen verfestigt. WIchtig für dich ist erstmal, dass du die guten Zeiten mit ihm schätzt und ihn nicht nur negativ in Erinnerung hast. Ebenso kannst du deinen Fokus nun darauf richtig, dass du nun besser weißt, was du von deinem zukünftigen Partner willst. Dass du zum Beispiel jemanden möchtest, der ebenfalls viel Nähe und Zuneigung braucht, bzw. diese Dinge dir geben kann. Du kannst dir an einem Nachmittag mal paar Stunden Zeit nehmen und die Beziehung zu deinem Ex reflektieren. Was lief gut in der Beziehung? Was lief schlecht in der Beziehung? Was möchtest du mitnehmen aus der Beziehung? Worauf möchtest du verzichten in der zukünftigen Beziehung? Welche Tätigkeiten möchtest du in der neuen Beziehung mit deinem Partner ausüben (Reisen, Hobbys, Sport, Freiwilligen Dienste etc.)? Dann reflektiere dich, was hast du über dich selbst gelernt? Wo solltest du Grenzen setzen? Welche Grenzen musst du für dich setzen? Was brauchst du unbedingt von deinem Partner? Was möchtest du in der nächsten Beziehung? Etc. Schreibe das alles auf. Das gibt dir Mut, weil du dich auf die Zukunft orientierst und hilft dir die Trennung als Chance anzusehen und nicht als Fehler. Ebenfalls wirst du dir bewusster was du willst und welche Art von Mann du möchtest, somit kannst du bei nächsten Mal direkt Ja oder Nein zu jemandem sagen. Ganz wichtig ist auch, dass du nun die Zeit für dich nutzt und viel Zeit mit dir alleine verbringst. Lerne dich selbst kennen, finde heraus, was deine Stärken und was deine Schwächen sind und akzeptiere deine Schwächen und fördere deine Stärken. Probier neue Sachen aus, fang ein neues Hobby an etc. Mich freut, dass du bereits ein besseres Selbstwertgefühl bekommen hast, das ist das A und O in einer Beziehung. Arbeite weiterhin daran und dir wird es mit der Zeit besser gehen. Als Paartherapeutin habe ich einige Klienten schon gehabt in meiner Praxis, die sich getrennt hatten, du bist also nicht alleine damit. :)
Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte. Alles Gute für dich!
Könntest du mir mal privat schreiben ?
Hätte ne Frage an dich
Ich hab's 2x versucht, die Seite kann nicht angezeigt werden. Gerne kannst du mich kontaktieren.
Drum prüfe wer sich ewig bindet!
Oller Spruch, aber meiner Meinung nach doch oft was Wahres dran.
Ihr habt sehr schnell geheiratet, aber wie gut kennt man sich nach einem Jahr schon wirklich. Viel Alltag, gemeinsam wohnen etc. könnt ihr ja bis dahin noch nicht wirklich zusammen gehabt haben.
Das kann(!) natürlich gutgehen, aber in eurem Fall dann offenbar doch nicht. Ihr scheint einfach sehr unterschiedliche Vorstellungen von Beziehung zu haben. Und wenn einmal so ein on/off Drama anfängt... das hat dann wohl eher seltener ein happy End.
Ich würde es diesmal wirklich bei off belassen.
Du hast es probiert, ihr(!) habt es probiert - es funktioniert nicht mit euch!
Klar tut das weh, aber das wirst Du leider einfach aushalten müssen.
Ich würde nicht den Fehler machen die nächste Episode dranzuhängen oder sich in nächster Zeit gleich wieder neu zu binden. Zu gross die Gefahr das Du direkt an den nächsten gerätst der im Alltag nicht kompatibel mit Dir ist nur weil Du nicht alleine sein magst.
Tu was Dir gut tut, triff Dich mit Freunden, mach es Dir in Deinem Zuhause richtig schön, lerne mit Dir selber zufrieden zu sein. Dann(!) bist Du vieleicht offen für wen anders und mit dem klappt es dann hoffentlich besser.
Und man braucht weder Heirat, geschweige denn Kinder im Rekordtempo.
Hallo,
Danke für die Antwort. Das die Hochzeit sehr schnell ging, ist mir bewusst. Allerdings gab es dafür auch einen Grund, den ich hier nicht stark breit treten möchte. Aber ja es stimmt, im Nachhinein weiß ich das es viel zu früh war und ich auch eigentlich noch zu jung. Natürlich hat man auch nach vielen Jahren manchmal immernoch keine Gewissheit ob es klappt, die hat man nie. Aber nach einem Jahr kennt man sich natürlich noch nicht gut genug.
Ja im Großen und Ganzen hatten wir sehr unterschiedliche Vorstellungen und passten im Großen und Ganzen einfach nicht zusammen, leider.
Das weiß ich und es wird auch immer besser es auszuhalten und irgendwann werde ich es komplett los lassen können.
Nein, eine nächste Episode oder mich dirket in die nächste Beziehung stürzen wird es nicht geben. Man lernt aus Fehlern.
Ich würde mir auch keine Beziehung suchen nur um nicht alleine zu sein.
Genau wenn ich an dem Punkt angekommen bin, dann bin ich vielleicht wieder soweit aber dann mit vielen neuen Erfahrungen und an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben.
Nein das braucht man natürlich nicht und das weiß ich.