Trennung in der Schwangerschaft

Hallo zusammen,
Kurz zu mir: ich habe eine siebenjährige Tochter aus einer früheren Beziehung und bin seit knapp drei Jahren mit meinem jetzigen Partner zusammen. Ich bin im sechsten Monat schwanger und das Kind ist ein Wunschkind von uns beiden.

Mein jetziger Partner und ich hatten einen holprigen Start in der Beziehung. Wir kommen beide aus schwierigeren Verhältnissen und brauchten unsere Zeit uns an den anderen anzupassen. Mittlerweile wohnen wir seit anderthalb Jahren zusammen und meine Tochter und er haben eine sehr innige Beziehung zueinander.
Vor knapp einem Jahr habe ich mit dem Sport angefangen, weil ich damals so starkes Übergewicht hatte 120 kg auf 1,75 m. Bevor der Schwangerschaft hatte ich dann 85 kg, weit weg von schlank und ich wollte auch noch so 10 bis 15 Kilo abnehmen. Ich gegen regelmäßig zwei bis drei Tage die Woche zum Sport.
Als ich vor ein paar Monaten erfahren habe dass ich schwanger bin, war ich schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es so schnell klappt. Ich hatte die Pille abgesetzt und wir hatten gesagt, wenn es passiert, dann passiert. Und das mit dem Sport, stand dann sehr weit hinten an, aber nicht weil ich keine Lust hatte sondern weil ich bis heute mit starker Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen habe. Ich habe das versucht auszugleichen indem ich jeden Tag mindestens eine Stunde raus spazieren gehe. Mein Partner akzeptierte dies, er wollte dass ich erst gehe wenn ich mich wirklich wieder gut fühle. Vor zwei Monaten änderte sich alles. Ich merkte, dass mein Partner sich immer mehr distanzierte und immer mehr Freiräume einforderte. Ich sollte für drei vier Stunden die Wohnung verlassen, als Begründung nannte er dass er Zeit für sich braucht. Als ich ihn dann fragte, was er in der Zeit so treibt, wurde er stinkwütend. Er warf mir vor, die ist nicht zu akzeptieren und meine Bedürfnisse über seine zu stellen. Also bin ich dann rausgegangen, wenn er Zeit für sich brauchte. Das wurde immer häufiger irgendwann alle zwei drei Tage. Einen Tag bat er mich wieder rauszugehen und an dem Tag ging es mir nicht so gut, weshalb ich dies verneinte. Er ist völlig ausgeflippt und hat sich anschließend im Schlafzimmer eingesperrt. Nach einer Stunde kam er raus und hielt mir sein Handy vor die Nase, er zeigte mir Bilder von stark übergewichtigsten Menschen und fragte mich ob ich sowas attraktiv finden würde. Er sagte anschließend, dass er jeden Tag sich sowas anschauen muss (er meinte mich) und diese Stunden für sich braucht um Pornos anzuschauen um attraktive Frauen zu sehen. Ich wusste gar nicht mehr was ich dazu sagen sollte, und habe einfach nur die Wohnung verlassen. Später kam er auf mich zu und entschuldigte sich für die Art, wie er es mir gesagt hatte, aber nichts sich an der Tatsache ändern würde.
Ich habe versucht dies jetzt zwei Monate zu verdrängen, bin rausgegangen, wenn er Zeit für sich brauchte und habe versucht nicht darüber nachzudenken. Leider kam es in den letzten zwei Monaten immer häufiger zum Streit, auch wenn mein Aussehen nicht mehr das Thema war. Ich gebe auch zu, dass ich meistens der Auslöser für Streit war, weil ich immer wieder diese Wut in mir gespürt habe aber nicht darüber reden wollte. Der letzte große Streit war vor zwei Tagen. Mein Partner hat in den letzten Wochen immer wieder Stress auf der Arbeit und ich habe ihm wirklich immer zugehört, ich habe sogar letzte Woche Waffeln gebacken für seine Arbeit, damit er dort ein bisschen die Wogen glätten konnte. Vorgestern rief er mich von der Arbeit aus an, und wollte einfach mit mir reden. Er kam dann auf das Thema unerfüllte Bedürfnisse und was für ein Leidensdruck das auslösen kann. Ich habe eine Zeit lang versucht nur zuzuhören, aber irgendwann bin ich total wütend geworden, weil ich die ganze Zeit meine Gefühle verstecken muss. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich unfair behandelt fühle und ich habe ihn gefragt warum er anderen Menschen so empathisch gegenüber sein kann, und zu mir sagt ich soll mich zusammenreißen.
Er war dann stinksauer auf mich, und hat aufgelegt. Wie sich später herausstellte, hatte er mich wohl auf Lautsprecher und seine Arbeitskollegen haben das mitgekriegt. Er sagt, ich habe ihn absolut blamiert und dass er mich für meine Art hasst. Er sagte mir auch, dass er es leid ist, seine Bedürfnisse hinten anzustellen und wenn ich nichts an mir ändere er mir Fremdgehen wird. Das einzige was ihn gerade aufhällt ist sein schlechtes Gewissen. Seitdem reden wir nicht mehr miteinander, ich habe zwei, drei mal versucht das Gespräch mit ihm zu suchen, er hat es aber jedes Mal abgeblockt.
Mittlerweile denke ich über Trennung nach, ich habe nämlich keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Ich weiß auch nicht was ich tun kann, damit sich wieder was verändert.