Welche Rechte hat ein Mann bei Trennung (Haus, Kinder & verheiratet)

Hallo an alle
Ich hab eine wichtige Frage und hoffe auf jemanden der sich evtl auskennt oder uns Tipps geben kann.
Unzwar geht es um einen Freund von mir. Er ist über 20 Jahre verheiratet, hat zwei Kinder und ein Haus mit dieser Frau. Es funktioniert einfach nicht mehr und er deutete schon an, dass er eine Trennung in Betracht zieht usw.
Ihre Aussage war nur „du wirst mich nicht los, ich bin finanziell abhängig von dir“…
Er ist total verzweifelt, weil er sich gerne lösen möchte, wieso weshalb warum möchte ich nicht weiter drauf eingehen, er hat definitiv seine Gründe.
Seine Gedanken sind jetzt aber… natürlich die Kinder. Aber darum geht es jetzt nicht.
Wenn er sich trennen sollte, hat er GAR NICHTS mehr.
Er verdient ca 4500-5000€ netto. Das Haus ist abbezahlt und sie geht Teilzeit arbeiten und verdient ca 1200€ oder sogar noch weniger.
Die Kinder sind 9 und 16 Jahre alt.
Sein Bedenken ist, dass er Unterhalt an die Kinder zahlen muss, an seine Frau und denen sogar noch das Haus überlässt und er steht am Ende ohne alles da.

Ist das wirklich so krass? Ich kann es mir gar nicht vorstellen, er tut mir unglaublich leid, weil er ein sehr fairer Typ ist und sowas nicht verdient hat.
Er muss doch auch rechte haben? Das geht doch nicht, dass sie mit Haus (wofür sie NICHTS bezahlt hat), Unterhalt für die Kinder und für sich wie Gott in Frankreich lebt, und er am Ende sich ne Zweizimmerwohnung suchen muss und mit den Kindern nichts mehr unternehmen kann oder in Urlaub fahren kann, weil er sich nichts mehr leisten kann?!

Kennt ihr euch da aus? Es muss doch irgendwelche Wege geben, oder?

Danke für alle lieben Nachrichten

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Natürlich muss er Unterhalt an die Kinder zahlen, wenn sie bei der Mutter wohnen. Andersrum ist es genauso, sie muss Unterhalt an die Kinder zahlen, wenn diese beim Vater leben. Das Geld ist nunmal für die Kinder!

Ob und inwiefern ihr Unterhalt zusteht, beurteilen andere, aber sie müsste eher Stunden aufstocken.

Beim Haus kommt es auf etliche Faktoren an.

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Dein Freund sollte sich auf jeden Fall rechtlich beraten lassen. Bei seinem Gehalt gehe ich aber eher nicht davon aus, dass er in Armut enden wird. Stehen beide im Grundbuch? Derjenige, der im Haus wohnen bleibt bzw. es behalten möchte, muss den anderen auszahlen, könnte die gute Dame das denn?
Die Kinder sind 9 und 16 Jahre alt, da kann sie durchaus auch Vollzeit arbeiten. Finde ihre Aussage ziemlich daneben und auch unreif, dass er sie nicht los wird, sie sollte mal zusehen, dass sie langsam unabhängig wird.

Dein Freund soll mal ganz ruhig bleiben, es gibt Männer und auch Frauen, die haben sehr viel weniger Geld übrig, wenn sie Unterhalt für ihre Kinder zahlen. Bei mir ist das tatsächlich etwas enger.
Wer die Kinder nicht bei sich hat, muss an das andere Elternteil Unterhalt für die Kinder zahlen, ansonsten gibt es noch den sogenannten Trennungsunterhalt. Aber wiegesagt, bloß nicht ohne Anwalt, gerade mit dem Haus. Klar, kommt er an bestimmten Zahlungen nicht vorbei, aber er soll sich bloß nicht über den Tisch ziehen lassen, falls die Frau wirklich so drauf ist, wie es sich anhört. Aber deshalb weiter mit ihr zusammenbleiben würde ich auf gar keinen Fall.
Wer mich persönlich unter Druck setzt, mit was auch immer, hat mich schon verloren und bestätigt nur, dass er nicht zu mir passt.

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Es stehen beide im Grundbuch und sie könnte Ihn nicht auszahlen…
Er würde seine Kinder zur Hälfte nehmen, da er sie selbstverständlich über alles liebt. Aber auch da würde sie wahrscheinlich alles in Bewegung setzen um dies nicht zu ermöglichen
Ich würde ihm gerne helfen, weil er unglücklich einfach so weiterleben will, da er Angst hat, danach nicht mal mehr die Hälfte seines Gehalts zu haben

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Das ist doch Unsinn mit dem "unglücklich so weiterleben". Ganz ehrlich? Er jammert auf sehr hohem Niveau. Er hat Rechte, genauso wie seine Frau. Der Trennungsunterhalt ist ja auf Zeit, im schlimmsten Fall 3 Jahre.
Eins der Kinder ist 16, wenn es 18 ist, wird der Kindesunterhalt auch neu berechnet, weil dann beide unterhaltspflichtig sind, sollte das Kind noch zur Schule gehen oder studieren. Und ein 16jähriger kann auch schon selbst mitbestimmen, wo er leben möchte. Vielleicht möchte er oder sie ja auch das Wechselmodell oder ganz zum Vater.

Und auf ihrem Teilzeitgehalt kann sich die Ehefrau auch nicht ewig ausruhen, bei dem Alter der Kinder kann man eigentlich längst Vollzeit arbeiten, wenn es finanziell nötig ist. Geht ja auch um ihre Rente, vom Versorgungsausgleich alleine wird sie im Alter nicht leben können.
Es gibt schlechtere Ausgangspositionen, als mit dem Gehalt deines Freundes. Außerdem zahlt er doch so oder so für alle mit, dann doch lieber getrennt und glücklich.
So lange er sich von seiner Frau nicht ins Bockshorn jagen lässt, hat er gute Chancen, immer noch gut von seinem Gehalt leben zu können.
Ich denke, sie sieht ihre Felle wegschwimmen und hat Panik, deshalb setzt sie ihn unter Druck.

Also, auf jeden Fall einen Anwalt nehmen, bloß keinen gemeinsamen, das funktioniert bei deinem Freund und Frau, wo es anscheinend vorwiegend ums Geld geht, garantiert nicht. Auf keinen Fall auf das Haus verzichten bzw. die Auszahlung. Wenn es nicht anders geht, dann muss das Haus eben verkauft werden.

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Er muss nur an die Kinder Unterhalt zahlen, nicht an die Mutter. Und auch an die Kinder nur dann wenn sie bei der Mutter bleiben. Natürlich kann er ihr das Haus überlassen, dann muss sie ihn aber auszahlen und das wird für sie richtig teuer. Wird sie sich vermutlich nicht leisten können. Nicht er wird Arm da stehen sondern sie.

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Da die Beiden VERHEIRATET sind, MUSS er selbstverständlich an die Mutter Unterhalt zahlen. Das nennt sich Trennungsunterhalt und ist bis zur rechtskräftigen Scheidung zu zahlen.
Und so wie das hier klingt, stimmt die Frau der Scheidung nicht zu, d.h. das dauert über 3 Jahre.

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Aber würde hier nicht die Bedürftigkeit dafür fehlen? Der Trennungsunterhalt ist doch eigentlich dafür gedacht, die Frau/den Kindesbetreuer zu unterstützen, weil diese aufgrund der Betreuung, Erziehung, Kitazeiten etc nicht Vollzeit arbeiten kann und nicht in der Lage ist, ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Das qäre hier ja aber nicht gegeben? Die Kids sind alt genug, dass die Frau auf Vollzeit aufstocken kann (muss?). Oder hab ich das falsch verstanden? 🤔

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Also auf jeden Fall einen Anwalt aufsuchen und sich beraten lassen und bloß nicht unter Druck setzen lassen. Nur weil sie finanziell abhängig ist, kann er sich ja trotzdem trennen. Sie muss dann halt mit dem auskommen was sie verdient, im ersten Trennungsjahr wird er um Unterhalt für sie wahrscheinlich nicht herumkommen,aber danach muss sie sehen wie es funktioniert.
Die Kinder bekommen natürlich Unterhalt nach Düsseldorfer Tabelle, das kann er ja schon mal im Internet nachschauen wieviel das ist.
Gilt natürlich nur ,wenn die Kinder bei ihr leben wollen. Die Kinder können ja auch bei ihm leben oder sie machen ein Wechselmodell.
Da sie das Haus wahrscheinlich nicht bezahlen kann, wird es entweder verkauft oder er bezahlt sie aus und behält es.
Also rechtlich beraten lassen und die Trennung aussprechen.

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Ach ja, und die Steuerklassen der beiden werden sich auch nach der Trennung ändern, ich nehme an, er hat jetzt 3 und sie 5?
Da wird sich ihr Netto-Gehalt auch ändern, seins natürlich auch.

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Er hat die gleichen Rechte wie die Frau. Wieso sollten seine Rechte anders sein?

Nur nach Aussage der Frau, willigt sie in die Scheidung offenbar nicht ein, oder? Das würde sich also die volle Dauer von 3 Jahren + Wartezeit vor Gericht hinziehen. Bedenke ich das Alter der Kinder, hat es sich mit Kindesunterhalt für das ältere Kind da ohnehin erledigt. Falls da noch etwas zu zahlen ist, geht das direkt an das Kind, außerdem ist die Mutter ebenfalls barunterhaltspflichtig. Die Zeitspanne wäre aber sicher überschaubar. Das jüngere Kind ist noch relativ jung, aber auch längst Ü3. Kindesunterhalt ja, aber Betreuungsunterhalt für die Mutter fällt weg.
Zu zahlen wäre 3 Jahre bis zur rechtsgültigen Scheidung der Trennungsunterhalt für die Ehefrau. Gleichzeitig ist die Frau aber auch verpflichtet dir Trennungsunterhalt zu zahlen - das wird gegengerechnet. Also auch ihr Einkommen zählt hier. Da der Kindesunterhalt Vorrang hat, wird der bei dir natürlich Einkommensmindernd anerkannt.
Ob die Frau einen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt hat, kommt darauf an, ob sie nachweisen kann, dass sie eheliche Nachteile erlitten hat, die ausgeglichen werden müssen. Das kann sein, muß aber nicht. Die Frage ist tatsächlich, was sie beruflich VOR der Ehe gemacht hat und wie ihr beruflicher Werdegang während der Ehe weiterging.
Ich gehe davon aus, dass das Haus Beiden zu 50% gehört. Dann bleibt das auch so. Falls Kredite existieren, müssen die weiterhin von Beiden zu je 50% getilgt werden. Wer im Haus (allein) wohnen will, zahlt für die 50% Miete an den Ex-Partner. Die Berechnungen für solche Mietverträge stellen Anwälte auf.
Wieso glaubst du eigentlich, dass sie das Haus nicht bezahlt hat? Doch, das hat sie. Sie hat nämlich auf das Geld verzichtet. Dieses Geld, was jetzt in dem Haus steckt, hätte man auch nutzen können, um in Urlaub zu fahren, Essen zu gehen, teure Autos zu kaufen, … Wenn Kredite während einer Ehezeit bedient werden, ist das GRUNDSÄTZLICH ein Verzicht BEIDER Ehepartner. Falls damit Vermögen nur eines Ehepartners aufgebaut wird, steht (im Falle des Verkaufs oder Scheidung) dem anderen Ehepartner ein Ausgleich zu.

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Das mit „das Haus hat nur er bezahlt“ hat für mich immer einen fahlen Nachgeschmack..

Wir sind nicht verheiratet.. weil er nicht mag.. und das gab anfangs vom Hausbau große Diskussionen..

Wir haben ein kleines Kind und ICH leiste die Care Arbeit.. also kann ich nicht so viel Geld ins Haus stecken - wie soll denn das klappen?
In einer Ehe ist das eben „rechtlich“ geregelt, dass vom Geld des Mannes quasi halt auch was der Frau gehört.
Ich arbeite bereits wieder seit der Zwerg 6 Monate ist, um mir etwas finanziellen Polster zu schaffen, falls ich irgendwann mal in die Lage käme, dass mir nichts mehr gehört außer dem kleinen Teil den ich nachweislich ins Haus investiert habe.

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Ach was denkt er sich denn? Dass er Frau und Kind auf die Straße setzen kann und ER alleine wohnt im Haus? Unterhalt wird er natürlich bezahlen müssen. Für die Kinder und 1 Jahr Trennungsunterhalt für seine Frau.
Und arm ist er ja auch nicht gerade. Weshalb will er sich also drücken?

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Mag ich ja sehr gerne, solche Männer. 20 Jahre war doch alles bestens, Frauchen hübsch Teilzeit, bespaßt Kinder, er macht Karriere. Hat ihn doch 20 Jahre nicht gestört, ihr was abzugeben, kann er ja mal früher sagen: Du Inge, nun geh bitte auch mal Vollzeit arbeiten. Aber wenn der Herr die Nase voll hat, ist sie die raffgierige, raffinierte, die alles haben will. Dann will er schön alles behalten und hat Angst um sein Gehalt...

Vom Frauchen wars natürlich auch nicht clever... weiß man eigentlich im Jahre 2022.