Schaffe es nicht auszusprechen

Ich möchte mich Trennen. Diese Entscheidung habe ich nun nach so langem aushalten und überlegen getroffen.

Aber ich schaffe es einfach nicht auszusprechen. Ich traue mich nicht, habso Angst, diese Worte zu formulieren.

Hat jemand einen Tipp für mich? Ich will eigentlich so schnell wie möglich einen Schlussstrich, aber schaffe es einfach nicht.

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Kommt mir recht bekannt vor…

Darf ich fragen, warum du dich trennen möchtest und wie lange ihr zusammen seid? Gibt es Kinder?

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Wir sind 18 Jahre zusammen und haben 3 Kinder. Das warum ist schwer kurz zu beschreiben. Ich würde behaupten, er hat narzistische Züge, hat extrem viel schlechte Laune, meckert viel an allem und jedem und mir, beschäftigt sich kaum mit den Kindern... Und er ist in manchen Sachen echt unfair und hat mir schon viele für mich schlimme Sachen gesagt. Ich will das einfach nicht mehr ertragen müssen. Er ist auch sehr impulsiv und wird schnell laut. Gibt noch viele Dinge mehr.

Wie ist es bei euch?

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Guten Morgen,

mir geht es ganz genauso. Vor was genau hast du Angst?
Bei mir sind es die Kinder und vor allem der Zugewinn, der mich ruinieren könnte.

Ahnt er etwas?

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Ich hab Angst vor seiner Reaktion und dass ich ihm ja doch weh tue.

Eigentlich müsste er sich denken können, dass es so nicht weitergehen kann. Habe ich auch oft gesagt. Wir streiten nur, Eigentlich täglich und können nicht mehr normal miteinander umgehen. Die Kinder leider da auch drunter.
Ich glaube trotzdem nicht, dass er denkt, dass ich meine Entscheidung getroffen habe. Er glaube, er hofft noch und würde trotzdem total überrascht sein.

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Hey,
Leider kein Tipp, aber dein Post könnte von mir sein.. verrückt und meinen Mann beschreibst du auch ziemlich genau.
Wir sind auch fast 18 Jahre verheiratet und 19 Jahre zusammen und haben 3 Kinder.
Ich kann’s auch nicht aussprechen, obwohl es jeden Tag unerträglicher wird.
Die Gründe warum ich’s nicht kann sind deinen ähnlich.
Hilft dir jetzt sicher nicht. Aber musste ich jetzt schreiben..

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Zumindest weiß man, dass man nicht alleine ist. Auch wenn auch das einem ja eigentlich nicht hilft. Was denkst du, wie dein mam die jetzige Situation sieht?

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Hm, ich denke mal er kann so auch nicht glücklich sein. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Wir reden kaum miteinander, außer: wer geht einkaufen und was kochen wir.
Die Kinder und ich scheinen ihn nur zu nerven, er unternimmt nichts mit den Kindern oder mir.
Wir nehmen uns nicht mehr in den Arm, es läuft nichts. So wie er mich ansieht und wie er mit mir redet kann auch er mich nicht mehr lieben.
Also so gesehen kann er auch nur für eine Trennung sein.
Denke aber das er aus Bequemlichkeit so weiter machen würde
Wie ist das bei dir?

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Auch verheiratet und 3 Kinder. Ich bleibe nur wegen des Geldes noch mit ihm zusammen. Hätte ich finanziell ausgesorgt, wäre mir das sowas von scheißegal. So sitze ich es noch eine Weile aus. Auch denke ich daran, dass ich vielleicht keinen anderen mehr finde und wegen fehlender Rente im Alter arm bin.

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Okay, da hast du so ganz andere Gründe. Auch wenn ich selber nicht viel Geld habe, wäre das für mich kein Grund. Hier ist es einfach so unaushaltbar geworden.

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So geht es mir auch. 19 Jahre verheiratet, 2 Kinder im Alter von 14 und 8. Die Luft ist seit über einem Jahr raus, wir streiten uns ständig, sie will kaum Zärtlichkeiten und Intimität zeigen.
Neulich meinte sie, sie braucht das nicht und sie will sich auch nicht ändern wollen. Ich solle es so akzeptieren oder gehen. Ich gehe seit 2 Wochen in eine Einzeltherapie und habe sie auch gefragt, ob sie das auch will? sie meinte - nein, für sie ist die Sache klar. "Du hast die Entscheidung getroffen, aber hast Angst es auszusprechen"... und so stehe ich nun da. So leid es für mich tut, ich muss die Entscheidung alleine treffen.

So suche ich nach Antworten, Lösungen oder Ideen die mich bekräftigen. Aber so wie dir / euch, geht es mir auch. Trennung ja, aber ich habe den Mut nicht es auszusprechen.

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Das ist natürlich hart, wenn sie sagt, sie will sich da auch nicht ändern. Gibt es noch andere Gründe, woran es bei euch liegt? Hilft dir die Therapie?

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wenn man für die Liebe, Anerkennung, Leidenschaft, Sex, Gefühle kämpfen muss und seit (vielen) Jahren immer wieder die gleiche Antwort bekommt: ich bin so wie ich bin und ich brauche all das nicht so, akzeptiere es oder muss du dir eine andere suchen...
was soll man dann antworten? die nächsten 20 Jahre bis zur Rente warten, leiden, hoffen?

ich habe mir viele Podcats über spotify angehört und eins fand ich sehr gut:
man holt mir dem Eimer im leeren Brunner nichts mit der Hoffnung, dass man irgendwann mal was rausholt. Aber man gibt nicht auf. Man hofft und wartet, jahrelang. Statt sich zu wenden und einen anderen Brunen suchen, wo es was zu holen gibt.
Aktuell lese ich das Buch the tools, das hat mir enorm weitergeholfen. Vor allem die Sache mit der schwarzen Wolke und immer wieder "ich drehe doch um, habe Angst durchzugehen"... da habe ich mich selbst drin gefunden. Statt in die schwarze Wolke rein zu gehen und hinter der Wolke wird die so ersehnte Sonne warten....

Noch einer der Ideen und tools, die mir auf dem Weg hilft. Man sieht sein eigenes Ich am Sterbebett. Mein / Dein eigenes ich hat graue Haare und liegt im Sterben. Es richtet sich mit aller Kraft auf, schaut dich / mich an und sagt: warum hast du damals nicht die Kraft gehabt es zu tun, es zu ändern? Warum nicht? du hast nur deine Zeit vergeudet, statt es getan zu haben, damit du glücklich wirst....
mir hat das stark zum handeln bewegt, zum denken und kam nach all den Ideen stärker heraus.
Wo ich im Sommer noch bei 50-50% Entscheidung war, bin ich heute bei 90-10%.

das hier ist keine Werbung für ein Buch, aber mir hat es geholfen:
the tools - von Phil Stutz & Barry Michels. Wie sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen.

Das Buch ist nicht nur für Leute gedacht, die sich trennen wollen. Sondern für uns alle, die im Leben was ändern wollen. Sei es die Beziehung, der Job oder was auch immer uns tagtäglich beschäftigt...

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Hallo zusammen,

Ich kann euch sooo gut verstehen!!! Auch hier war die Luft nach 23 Jahren raus. Zwei Kinder (13 & 10 Jahre), Haus, Firma....
Ich wusste, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich war todunglücklich! Es wurde von Tag zu Tag schlimmer... aber ich hätte es wahrscheinlich nie gewagt eine Trennung auszusprechen...
Vor knapp drei Wochen hat mein Mann seinen Mut zusammengefasst und erklärte die Trennung.
Für mich war erst eine Welt zusammengebrochen... eine Woche lang habe ich nur geweint, weil es sooo schlimm vorstellbar für mich war..
Nun... mit der Zeit... nach ganz vielen Gesprächen mit lieben Menschen habe ich es akzeptiert und bin mittlerweile sogar froh, dass ich schon bald ein für mich harmonischeres Leben leben kann. Vielleicht eine neue Partnerschaft mit einem Menschen führen kann, der mir das geben kann was mir mein Mann nie gegeben hat...
Nun möchte ich sogar diese Trennung für mich schnell abschließen. Es ist geplant, dass ich mit den Kindern im Haus bleibe und er sich eine Wohnung sucht. Die räumliche Trennung brauche ich um schnellstmöglich aufzuatmen. Mich engt das momentan ein, wenn auch wir nicht viel miteinander zu tun haben.

Dieser Erfahrungsbericht soll euch vielleicht etwas Mut zusprechen. Die "verlassenen" Psrtner müssen nicht immer die leidtragenden sein!

Alles Gute euch allen!!

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Vielen Dank für deinen Bericht. Es ist wirklich so schwer, diesen Schritt zu gehen. Zwischemdurch zweifle ich dann, obwohl so viele Dinge dafür sprechen und es so auch nicht mehr aushaltbar ist. Ich habe mir schon oft gewünscht, dass er den Schritt geht, aber ich glaube, das macht er nicht bzw. ist noch nicht so weit wie ich. Dafür redet er noch zu viel von der Zukunft, was ich gar nicht mehr mache.

Was waren denn seine Gründe?

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Seine Gründe.... eigentlich beidseitig...
Gegenseitig fehlendes Interesse, fehlender Respekt... unterschiedliche Lebensansichten...
Grob ausgedrückt - wir haben uns schlicht auseinander gelebt und haben uns verloren. Es sind keine Gefühle mehr füreinander da und ein Miteinander wird nur noch als mühsam und lästig empfunden.
Auch wir haben es lange genug versucht wieder ins Reine zu kommen aber nie so richtig was geändert.
Ich kann jetzt wirklich nur sagen, es ist gut so!!