Trennung und trotzdem traurig

Hallo in die Runde,

mein Mann und ich haben uns einvernehmlich getrennt. Hatten viele Gespräche aber die Liebe ist bei beiden einfach nicht mehr da. Seit der Druck raus ist, verstehen wir uns echt recht gut. Für die 2 Kinder bleiben wir ein Team und halten zusammen.

Jetzt ist er ausgezogen, das wollten wir beide so. Wir wohnen sehr nah.

Auch wenn seit über 1 Jahr die Sache klar ist, fühlt es sich jetzt wo er ausgezogen ist komisch an. Es gibt Momente da bin ich sehr traurig. Wir haben nie gestritten, es gab keinen bestimmten Vorfall. Es sind einfach die Gefühle abhanden gekommen.

Ist das normal? Ist es jetzt der Schnitt also dass jetzt wirklich ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Wäre dankbar über Erfahrungsberichte.

Danke!

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Wir haben uns im Februar getrennt und ich bin trotzdem noch ab und zu traurig, obwohl es einvernehmlich und definitiv die richtige Entscheidung war.

Es gehört dazu. Eigentlich trauere ich auch nicht um das was war, sondern das was hätte sein können.... quasi der geplatzte Traum von uns und der heilen Familie.

Und ein bisschen hat man auch Angst vor dem was kommt... oder vielleicht nicht kommt ...

Am Ende wird alles gut. Erinnerst du dich an das tolle Gefühl frisch verliebt zu sein? Es gibt kaum was besseres und das können wir nochmal erleben - ist das nicht eine schöne Aussicht? Ich freu mich dass irgendwie drauf, auch wenn eine neue Partnerschaft gerade meilenweit weg erscheint 😅

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Hallo,

ich denke, dass deine Gefühle völlig normal sind. Es ist einfach ein Kapitel, das sich geschlossen hat - ihr seid kein Paar mehr, die neue Wohnsituation ist noch ungewohnt, dein Mann ist jetzt ausgezogen - man realisiert und spürt, dass es wirklich vorbei ist, auch wenn es schon vorher klar war. Dass konkret nichts vorgefallen ist, außer dass eben die Liebe abhanden kam, spielt vielleicht auch mit rein. Da ist Wehmut und ein seltsames Gefühl nicht ungewöhnlich. Gib dir Zeit, dich an die Situation zu gewöhnen, es wird vergehen.

Wie ihr das geregelt habt und dass ihr für eure Kinder ein Team bleibt, finde ich super. Ich denke, damit schafft ihr eine gute Basis.

Ich wünsche euch alles Liebe!

Viele Grüße,
DieKati

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Ja, das ist normal. Das ist so eine Art Trauerphase, aber die geht vorbei. Oder kommt ein bisschen ab und zu.

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Hey, ja das ist normal. Durch den Auszug ist es halt jetzt wirklich greifbar.
Und natürlich darfst du trauern. Du hast dir einfach etwas anderes für dein Leben gewünscht und leider hat das nicht funktioniert. Also gib dir Zeit, nimm alle Gefühle an die so aufkommen.

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Ihr habt euch anscheinend ohne großen Streit oder grundlegende Probleme getrennt, seid ein gutes Team für die Kinder. Ich denke, was du spürst, ist Traurigkeit darüber, nicht an der Beziehung gearbeitet zu haben und etwas hingeschmissen zu haben, was eigentlich gut funktioniert hat. Ich bin schon sehr lange mit meinem Mann zusammen. Manchmal denkt man, die Liebe ist abhanden gekommen, aber wir haben sie immer wiedergefunden und ich bin froh, nicht aufgegeben zu haben. Eine langjährige Beziehung, an der man gemeinsam gearbeitet hat, ist ungemein wertvoll.

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"Ich denke, was du spürst, ist Traurigkeit darüber, nicht an der Beziehung gearbeitet zu haben und etwas hingeschmissen zu haben, was eigentlich gut funktioniert hat."
Ich finde das sehr anmaßend. Nur weil man sich nicht tagtäglich an die Gurgel geht, heißt das nicht, dass mit in einer Beziehung bleiben muss, die einen nicht mehr erfüllt.

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Ja, finde ich auch, es ist anmaßend.
Manchmal arbeitet der eine jahrelang, der andere fordert nur.
Bevor man kaputt geht, darf man gehen.
Traurig ist man dennoch. Es gibt immer auch schöne Zeiten. Es ist sehr traurig, wenn eine Familie zerbricht! Auch für den, der gegangen ist!