Weiß nicht, was ich tun soll

Ich bin echt verzweifelt..ich bin seit fast 20 Jahren mit meinem Partner zusammen (nicht verheiratet). Wir haben zwei kinder 11 und 6 und ein wunderschönes kleines Haus. Ich merke einfach, dass meine Partnerschaft mir soviel Energie zieht. Ständig haben wir kleinere
und auch größere Konflikte und ich finde das Zusammenleben einfach nur anstrengend mit ihm. Ich kann ihn kaum mehr ertragen. Ich mag ihn fast schon nicht mehr. Dieses Jahr bin ich ziemlich krank geworden. Extreme Erschöpfung, Tinitus, Depression und Angststörungen. Ausgelöst durch mehrere Virusinfektionen darunter auch Corona. Bin nicht mehr auf die Beine gekommen. Mittlerweile habe ich mich wieder Recht gut aufgepeppelt, dennoch merke ich, dass meine Beziehung der Auslöser für meine Erschöpfung ist und ich mich nie richtig erholen werde, wenn ich nicht den Schritt der Trennung gehe. Ich traue mich aber nicht. Ich würde so viel aufgeben. Wir müssten wohl das Haus verkaufen. Wir könnten es kaum stemmen, wenn wir noch eine Mietwohnung zusätzlich bezahlen müssten. Am schönsten wäre es natürlich, wenn die Kinder im Haus bleiben könnten. Ich mache mir so viele Gedanken und weiß einfach nicht, wie ich es angehen soll. Das es aber so wie es ist nicht weitergehen kann, weiß ich. Mein Körper signalisiert mir ganz deutlich, dass ich etwas verändern muss. Ich spüre, dass es die Beziehung ist die ich hinter mir lassen muss, um wieder aufblühen zu können. Ich habe nur die Kraft nicht. Ich hätte den Schritt wohl besser schon vor Jahren gemacht.

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Puh. Mir läuft es kalt den Rücken runter. Abgesehen vom Alter deiner Kinder ist es erschreckend deckungsgleich mit der Situation einer guten Freundin von mir. Sie hat sich nach einem 3jährigen Kampf vor vier Wochen suizidiert...

Deine Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.

Bist du wegen deiner psychischen Probleme in Behandlung? Du könntest versuchen einen Platz in einer Klinik zu bekommen. Ist nicht ganz einfach, geht aber. Hier in Bayern wären die Bezirkskrankenhäuser eine erste Anlaufstelle. Je nach Zustand werden die dich wenn du als Notfall kommst nicht wegschicken. Und dann wirst du erst einmal für eine Weile aus dem Verkehr gezogen und kannst zur Ruhe kommen.

Ansonsten wäre der Hausarzt eine erste Anlaufstelle. Viele von denen haben eine psychiatrische Zusatzausbildung oder können dir Adressen geben.

Hilfe von aussen brauchst du auf jeden Fall. Ohne geht sowas nicht.

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Das tut mir leid mit deiner Freundin.
Wie geht es der Familie?
Ich hoffe dass sie es einigermaßen gut verkraften. 😔

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Die Familie schiebt es auf "die Krankheit" und ist nicht Willens oder fähig zu erkennen wer "der Krankheit" Vorschub geleistet hat. Sie hätte gefälligst wie gewohnt zu funktionieren gehabt haben. Tragisches Schicksal...

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Hallo du!

Ich würde versuchen, erstmal die Trennung auszusprechen. Alles andere kommt danach. Du machst dir mit deinen Gedanken alles ziemlich schwer.
Ein Schritt nach dem nächsten.

Und wenn du noch nicht hast, würde ich auch zu Psychotherapie raten. Als Unterstützung sicher nicht verkehrt.

Alles Gute dir!

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Alles andere kommt danach? Ne, eben nicht. Ohne Unterstützung keine Trennung. Zumindest habe ich den Hasen so laufen gelesen.

Die Psychiatrien sind im übrigen voll von Frauen mit genau diesem Problem.

An "Author":
Lektion Nr. 1: Du bist mit diesem Problem nicht allein.

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Manchmal ist der Berg aber so groß, dass man überhaupt nicht los geht. Das meinte ich.
Erster Schritt, Trennung aussprechen.
Unterstützung kann ja vieles sein. Muss ja nicht gleich ne Klinik sein.

Psychiatrien sind voll mit Frauen die sich trennen wollen? Woher kommt dein Wissen?
Lg

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Das tut mir sehr leid. Kannst du denn mit deinem Partner sprechen oder weiß er noch von nichts?
Das blöde Geld! Ich kann schon verstehen dass du das Haus für die Kinder halten willst, außerdem ist eine gewisse Mietwohnung auch nicht unbedingt viel günstiger :-(
Ich habe da leider keinen Tipp und keine Erfahrung. Kommt ja auch auf die Bereitschaft des Partners an. Was ist ihm wichtig, wie sehr will er zum Wohle der Kinder handeln etc. Wäre vielleicht ne Möglichkeit dass er sich mit einem Kumpel eine Wohnung teilt? Zu zweit ist immer günstiger als eine Wohnung allein zu tragen.

Geh auf jeden Fall mal zu einer Beratung.
1. Schritt: eine Beratung raussuchen
2. Schritt: einen Termin ausmachen

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Bitte geh nicht unvorbereitet in die Trennung. Der Kerl braucht dich, um sein Ego aufzupolieren. Er wird gekränkt sein und damit zu allem fähig.
Du wirst noch viel häßlichere Seiten an ihm sehen.

Sorge gut für dich! Lass dich beraten! Sichere dich finanziell ab! Finanzielles Polster, gutes Einkommen, wichtige Verträge auf die richtigen Konten umlegen, ggf. Kontovollmachten löschen...
Wenn du das Haus halten willst, musst du es finanzieren können und du musst auch drin bleiben, evtl. gegen Wiederstand. Viele verschmähte Männer besetzen erstmal das gemeinsame Haus und machen der Ex damit das Leben schwer.

Auch wenn es hart klingt, manchmal muss man gerade in Sinne der Kinder auch mal die Ellenbogen ausfahren.

Schaff dir ein emotionales Auffangnetz! Menschen, die dich emotional unterstützen sind super wichtig.

Und auch für die alltäglichen Aufgaben brauchst du Backups. Z.B. jemand, der mal schnell ein Kind abholen kann. Babysitter für anstehende Termine...

Und wenn du dich sicher fühlst, dann nix wie weg mit dem Energiesauger. Du wirst neue Kraft dadurch bekommen, die dich eine gute Zeit lang tragen wird.

Alles Gute!

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Hallo Author,

ich würde dir auch empfehlen, zuerst zu einer Beratungsstelle zu gehen.

Vielleicht kannst du das Haus halten, wenn du Wohngeld und Kinderzuschlag beantragst?

Schau auf dich und deine Kinder!

Alles Gute