Hallo.
Ist es jetzt in Stein gemeißelt? Sind wir nun kein Paar mehr?
Zu unsere Geschichte....
Mann 36 Jahre,
Ich 35 Jahre,
Kinder 12,9 und 2 Jahre.
Dieses Jahr zwanzig Jahre zusammen und 13 Jahre verheiratet.
Mein Mann hat Depressionen, seit ca.einem Jahr diagnostiziert. Ich hatte schon 2019 den Verdacht, hat sich dann wieder verlaufen.
Letztens hatte er einen sehr starken Schub. Es war für mich nicht mehr auszuhalten. Ich war ganz kurz davor zu gehen.
Dann war der Schub plötzlich vorbei und alles war wieder gut.
Kurz danach haben wir darüber gesprochen und beide zugegeben, dass es hart war uns wir nicht mehr viel zusammen gehalten hat.
Das ist mir im Kopf hängen geblieben. Wenn wir das beide denke, ist der Schub dann vielleicht nur eine Ausrede um die Wahrheit zu sagen und und und....
Am Silvestermorgen ging es nicht mehr anders. Ich musste meinem Mann sagen, dass ich ihn nicht mehr ertrage. Er schien mir nicht sonderlich überrascht und wir einigten uns darauf, dass er erstmal ins Gästezimmer geht.
Außer körperliche Nähe ist aber (auch auf Grund der Feiertage und Schulferien) der Rest so geblieben.
Wir wollten uns am Wochenende zusammen setzen und weiter überlegen m welchen Weg wir gehen.
Ich habe es bis zum WE nicht ausgehalten und ihn heute um ein Gespräch gebeten.
Ende vom Lied, er sagt er hat keine Kraft um uns zu kämpfen , weil er mit sich seit Monaten kämpft.
Ich bin so enttäuscht. Von ihm, von mir, von allem.
Hat die scheiß Depression gewonnen oder wäre auch alles ohne die Krankheit im Arsch?
Ich kann bisher noch mit niemandem darüber reden und das fehlt mir sehr.
Ist das wohl das eindeutige Zeichen?
Das weiß man nicht. Aber ist das wichtig? Es ist nunmal so.
Die Depression ist da - ganz ehrlich, irgendwas ist doch immer - und ihr müsst damit umgehen.
Wichtig ist, was du möchtest. Willst du mit ihm zusammen bleiben, willst du um die Ehe kämpfen?
Dann kannst du schauen, ob er dazu in der Lage ist und ihm vielleicht Hilfe geben.
Ich würde, doch er sagt er kann nicht mehr.
Macht es dann Sinn?
Und ich gebe ihm schon immer so viel Hilfe wie ich kann. So viel Freiräume wie ich kann und und und....
Es ist echt nicht einfach
Das es einfach wird hat auch keiner versprochen. 😉
Aber jetzt im Ernst: Ist die Depression diagnostiziert? Ist dein Mann in Therapie?
Fakt ist: Die wenigsten kommen aus der Nummer ohne fachkundige Hilfe raus. Für die Angehörigen ganz wichtig zu wissen: Sie können nicht helfen. Da müssen Profis ran.
Die positive Nachricht ist: Depressionen sind gut behandelbar!
Wenn dein Mann sagt er könne nicht mehr ist er reif für einen stationären Aufenthalt. Da wird er für eine Weile aus dem Verkehr gezogen. Und, ganz wichtig, es gibt üblicherweise Angehörigengruppen. Auch du wirst nicht alleine gelassen.
Erster Ansprechpartner könnte der Hausarzt sein. Im besten Fall hat der eine entsprechende Zusatzausbildung und weiss was zu tun ist.
Und jetzt bitte nicht erschrecken: Nach "ich kann nicht mehr" kommt üblicherweise "ich mag nicht mehr". Sollte er suizidale Absichten äußern (egal ob aktive oder passive) packt ihn irgendwer ins Auto und bringt ihn in die nächstgelegene Psychiatrie. Die müssen ihn dann nehmen und dort ist er dann definitiv am besten aufgehoben.
Aber das ist der worst case. Erstmal ab zum Hausarzt.
Gruß
Lars
Depressionen sind leider etwas ziemlich Schlimmes. Ich leide auch immer mal wieder unter mehr oder weniger depressiven Schüben und bei mir ist eine rezidivierende Depression auch diagnostiziert. 2007 war es soil intensiv, dass ich mich für drei Monate in eine stationäre Therapie begeben hatte. Du fühlst nichts mehr, Du denkst nur noch in Spiralen und die einfachsten Herausforderungen scheinen unlösbar. Die Müdigkeit ist erdrückend. Keine Hoffnung und keine Perspektive. So in etwa fühlte ich mich.
Die Frage ist immer, was die Depression ausgelöst hat - sie ist oft entweder Teil der genetischen Veranlagung, oder Resultat einer andauernden Überforderung. Burn-out und die Depression haben sehr ähnliche Symptome.
Erstmal gibt es Hoffnung: Wie Lars schon schrieb, sind Depressionen gut behandelbar, aber eine Therapie ist dafür unabdingbar. Wie sich Dein Mann Dir gegenüber verhält oder was er sagt, kommt im Moment nicht von ihm selbst, sondern ist Ausdruck der Erkrankung. Es ist ihm vermutlich gerade alles völlig egal und er möchte vermutlich nur seine Ruhe (so war es bei mir). Menschen, die darunter leiden, ziehen sich zurück und geben auch kampflos das auf, was sie unter Normalbedingungen lieben würden.
Normalerweise helfen Antidepressiva auch ganz gut, um erstmal wieder in einen ertragbaren und therapiefähigen Zustand zu kommen. Aber darüber müsste Dein Mann mit Ärzten sprechen und seine Gefühlswelt schildern. Erster Anlaufpunkt sollte der Hausarzt sein.
Wenn alles gut läuft, dann hast Du vielleicht in anderthalb Jahren Deinen Mann wieder, so, wie Du ihn kennst. Aber das bedeutet auch Verzicht. Er wird viel Zeit brauchen, um sich mit sich selbst zu beschäftigen, wenn das alles erfolgreich sein soll.
Ich wünsche Dir viel Kraft. Aber der Einsatz kann sich lohnen. Nach so einer langen Beziehung ist im Grunde alles, was erstmal danach kommt, ziemlicher Mist.
Viele Grüße!
Hi und danke für deine nette und aufbauende Nachricht.
Es tut mir.leid, dass du auch an Depressionen leidest.
Ich glaube für uns beide wird es noch ein langer Weg. Nur ob wir ihn wirklich als Paar gehen oder doch getrennt ist noch nicht ganz raus.
Ist nach so langer Zeit auch nicht so einfach.
Alles Gute für dich
Du bist mit ihm zusammen, seit du 15 bist? Das ist beachtlich.
Erträgt ihr euch erst seit einem Jahr nicht mehr? Wenn ihr 19 Jahre glücklich wart und das eine Jahr nun, evtl nur wegen seiner Depression, schlecht war, würde ich Geduld aufbringen.
Richtig, mit 14 habe ich ihn kennen gelernt.
Leider geht das ganze schon länger, würde unterbrochen (erstaunlicherweise) während der Schwangerschaft (ungeplant) und dem ca.1 Lebensjahr unserer Tochter. Dann ging es wieder los.
Also jetzt schon wieder seit ca.einem Jahr.
Schlimm ist für mich auch, wie er manchmal mit den Kindern spricht. Es geht schlimmer,
Das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass er eigentlich nicht so ist. Im Gegenteil, ich würde oft beneidet, weil mein Mann so gut mit Kindern kann.
Aber das ist verloren gegangen.
Wir haben uns nochmal zusammen getan und versuchen ein letzten mal gemeinsam zu kämpfen um die Ehe zu retten.
Dein Mann ist Krank, Depressionen sind eine Psychische Erkrankung.
Er benötigt Hilfe von aussen, evtl. Medikamente aber auch Familiären Halt und Zuspruch.
Was genau macht es dir so Schwer die Beziehung zu deinem Mann aufrecht zu erhalten?
Womit erschwert er dir dein Leben mit der Krankheit?
Ist es so Schlimm das du 19 Jahre gute Ehe für 1 Jahr Schwierigkeiten weg schmeißen möchtest?
Dein Mann ist momentan gar nicht in der Lage sich um eure Ehe zu bemühen da er sicherlich viel zu viel mit sich und seinen Dämonen zu kämpfen hat.
Mein Mann war vor 13 Jahren ebenfalls Akut an Depressionen erkrankt.
Er verlor seine Arbeit, weil er morgens einfach nicht mehr aufstand, er schlief wenn man ihn ließ 18 stunden am Tag.
Wenn ich ihn doch morgens aus dem Bett bekam und er zur Arbeit ging war er vor Mittag wieder zuhause, denn dann war er "Krank" hatte Kopfweh, Bauchschmerzen, Migräne whatever...
Er vergaß mich von der Arbeit abzuholen oder vergaß die Kinder im Kindergarten so das ich gezwungen war von der Arbeit zu verschwinden oder eine Nachbarin oder Oma zu organisieren wenn ich mal wieder ohne Auto war. Er konnte plötzlich nicht mehr Kochen, obwohl er ein Fabelhafter Koch ist.
Gereicht hat es mir als er als Mechaniker plötzlich nicht mehr in der Lage war die Reifen am Auto zu wechseln.
Er ließ sich Glücklicherweise helfen. Seid nun gut 10 Jahren ist er nahezu wieder der alte seid 7 Jahren ist er auch Medikamenten frei.
In der Therapie hat man ihm damals auch gesagt er dürfe in der Zeit der Behandlung keine tiefgreifenden Entscheidungen treffen dazu gehörten Kreditverträge, Scheidungen etc. Da er sich in einem Unzurechenbaren Zustand befand und auch mich hat man gebeten eine Trennung bitte erst nach der Behandlung in der Tagesklinik auszusprechen wenn ich die Ehe nicht mehr wolle. Eine Trennung kam aber für mich sowieso nicht in Frage.
Heute ist unser Tochter mit 18 Jahren wegen ihrer Depressionen in Behandlung. Ihr geht es mittlerweile auch wieder sehr gut und auch hier standen wir immer hinter ihr.
Ich kämpfe schon sehr lange und würde ihn auch nicht einfach so "fallen lassen" er ist schon länger erkrankt, doch offiziell erst seit ca.einem.jahr.
Ihn überhaupt erst zu Arzt zu bekommen, hat fast 2 Jahre gedauert.
Er hat einfach ein Level erreicht in dem ich auch unsere Kinder schützen muss. Er ist nicht handgreiflich geworden. Noch nie. Wird er auch nicht.
Doch er bringt teilweise einen Umgang mit den Kindern (und mir) an den Tag, der nicht mehr geht. Und ich weiß, wenn er es in einigen Jahren begreifen würde, dass er gewollt hätte, dass ich die Kinder schütze.
Er nimmt Medis, er macht eine Gruppentherapie, er bekommt so viel Freiraum und Unterstützung von.mir, wie ich es schaffe, doch wir haben 3 Kinder, ich gehe auch 25 Stunden arbeiten, irgendwann sind auch meine Kräfte am Ende.
Wir haben uns nun ein letztens Mal zusammen getan und versuchen noch einmal zusammen zu kämpfen um unsere Ehe zu retten.
Hoffentlich geht es deiner Tochter auch bald besser.
Vor einigen Jahren hatte ich selber auch mit Depressionen zu tun, doch bei mir war der Auslöser bekannt und ich könnte gut und schnell behandelt werden. Ich weiß also auch sehr gut, wie sich das alles anfühlt.
Daher wünsche ich ihr alles Gute
Skabiose
So wie ich deine Texte lese. Ist es Dir egal was mit deinem Mann ist. Es geht aktuell gerade nur um Dich. Du willst eine andere Situation. Was dein Mann daraus macht ist für dich sekundär.
Lies doch mal und gehe auf die Antworten der anderen mal ernsthaft ein. Nimm die nicht nur zu Kenntnis sondern Denk darüber nach was die schreiben.
Depression ist eine Krankheit. Mit deiner Trennungsabsicht um für Dich das Problem zu lösen. Kannst Du die Krankheit bei deinem Mann sogar verschlimmern. Depressionen führen auch zum Suizid.
Daher schließe ich mich den anderen hier an. Lass deinem Mann von extern Helfen. Stehe ihm in dieser Zeit bei. Dann ist dein Problem für Dich selbst auch gelöst.