Hallo liebe Community,
mich interessiert Eure Meinung und vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Folgende Situation:
Meine Partnerin (bzw. Ex-Partnerin) lernten uns vor knapp 2 Jahren über DatingApp kennen und es funkte sehr schnell. Wir wohnten ca. 60 min Fahrzeit voneinander entfernt, waren uns aber schnell sicher, dass wir eine Beziehung wollen. Nach ca. 3 Monaten wurde sie schwanger (nicht geplant) und wir waren uns auch da von Anfang an sicher, dass wir das Kind wollen. Daraufhin entschieden wir uns, dass wir in einer Stadt in meiner Nähe zusammenziehen. Das war dann Anfang 2022, und 3 Monate vor Geburt des Kindes. Grund für die Ortswahl ist, dass ich im Familienunternehmen arbeite und sie auch keine familiäre Bindung an ihrem Wohnort hatte und dort auch nicht super glücklich war.
Ihre (kleine) Familie wohnt ca. 500 km weg und sie hat immer betont nicht dort hin zu wollen.
Bis September war auch alles soweit super. Wir waren noch 4 Wochen in Kroatien. Danach war ich immer stärker beruflich eingebunden, da mein Vater erkrankte und Ende Dezember plötzlich verstarb. Sie fühlte sich in dieser Zeit einsam und mit dem Kind allein gelassen und von mir nicht gesehen. Danach wurde es natürlich noch anstrengender, da ich plötzlich komplett für die Firma verantwortlich war und ich auch neben mir stand. In den 2 Monaten gab es dann auch immer mehr Streitereien und ich war einfach ständig unter Strom.
Im Februar war sie dann zu Besuch bei ihrer Mutter und wir hatten einen großen Streit am Telefon. Ich habe mich dann am nächsten Tag entschuldigt. 2 Tage später rief sie mich an und sagte mir, dass sie die Trennung will und zu ihrer Mutter ziehen möchte, da dort ihre Familie und Freunde sind. Sie hat für die Beziehung zu wenig Gefühle und sie muss sich selbst finden.
Jetzt ist sie knapp 3 Wochen wieder zurück und wir wohnen noch zusammen. Trotzdem ist sie von Trennung und Umzug überzeugt und hält es für alternativlos. Wir fangen demnächst eine Familientherapie an. Für sie ist es aber eher der Weg, dass ich überzeugt werde, dass es für alle das Beste so ist. Nur zur Info, wir haben geteiltes Sorgerecht.
Auch wenn es schwierig ist unter einem Dach, verstehen wir uns super und ergänzen uns perfekt bei der Betreuung unseres Kindes. Wir kochen zusammen und verbringen auch die Mehrzahl an Abenden zusammen. Sie fühlt sich auch wohl in meiner Umgebung.
Ich bin Unentschlossen, ob ich dem Umzug zustimmen soll und mir dort eine Wohnung suche und alle 2 Wochen dort bin um ein Wechselmodell zu praktizieren oder ob wir es auf die Auseinandersetzung vor Gericht ankommen lassen. Sie wäre bereit dazu.
Viele Grüße
Ex-Freundin will mit Kind zurück zu Ihrer Familie ziehen (500 km entfernt)
Willst du wirklich 18 Jahre lang mehrfach im Monat 500 km fahren? Ich würde mir das gut überlegen. Natürlich sind die Argumente deiner Ex-Freundin plausibel, es ginge ihr vermutlich dort besser im vertrauten Umfeld und mit der Hilfe der Familie. Aber sollst du dann dafür 18 Jahre lang deine Lebensqualität so einschränken? Was, wenn du mal eine neue Familie und Kinder hast und dieses Wechselmodell so nicht mehr praktizieren kannst?
Ihr habt geteiltes Sorgerecht und nein, ich würde einen Umzug von 500km NICHT zustimmen an deiner Stelle.
Es schränkt dich erheblich ein, du hast Mehrkosten ohne Ende und die Bindung zum Kind wird dadurch nicht besser. Eher zum Nachteil.
Sie kann ja ausziehen, aber entweder ohne Kind oder nur in deine unmittelbare Umgebung. Vor Gericht wird sie damit auch nicht durchkommen.
Also ich könnte das nicht auf Jahre durchziehen. Würde meine Zustimmung also nicht geben. Ich weiß aber auch nicht ob und wie viel du dich überhaupt um das Kind kümmerst.
Vielleicht musst du dich auch selber fragen wie deine Prioritäten im Leben sind.
Wenn du eh nur für die Firma lebst kann sie auch umziehen.
Hallo und danke für die Antwort. Sie hatte jetzt das erste Jahr Elternzeit und wir hatten einen Monat zusammen Elternzeit und diese in Kroatien verbracht.
Natürlich hat sie sich in dieser Zeit mehr um das Baby gekümmert. Aber seitdem im Dezember abgestillt wurde kümmere ich mich immer mehr und die Nächte wechseln wir uns auch ab.
Mein Leben ist nicht die Firma, aber die Grundlage unserer Existenz und es war jetzt durch die Situation natürlich stressiger als sonst.
Vielen Dank für alle Eure Antworten!
Mein erster Impuls war auch, dass ich dem nicht zustimmen werde. Und es ist auch noch das was ich als realistisch ansehe.
Wir haben ab April einen Kita-Platz und machen da die Eingewöhnung.
Ich kann sie auch verstehen, dass sie jetzt den einfachen und bequemen Weg gehen möchte. Aber für unser Kind ist es nicht das Beste auf einen Elternteil verzichten zu müssen. Für sie steht auch fest, dass sie hier bleiben wird, wenn sie nicht mit Kind wegziehen darf.
Bis jetzt tritt sie auch ihren alten Job wieder an, im Homeoffice.
Laut ihrer Aussage wird aber unser, bis jetzt super Verhältnis, dann sehr abkühlen. Ich möchte gern ein Wechselmodell mit 50-50 praktizieren. Wohnen zur Zeit zur Miete, habe aber noch ein Haus in der Nähe und meine ganze Familie, die auch unterstützt.
Ich würde mir von ihr nicht drohen lassen und den Umgang durchsetzen. Wenn du gerne das WM haben möchtest, dann bemühe dich darum.
Mit solchen Drohungen versucht sie dich weich zu kochen. Lass dich nicht drauf ein.
Gut, dass sie deine Exfreundin ist. Erpressen und drohen geht ja gar nicht. Und wenn du das Wechselmodell willst, dann macht das. Dem Kind tut es sicher gut, beide Elternteile zu haben.
Denn genau darum geht es - was ist das Beste für das Kind und es geht nicht um eigene Befindlichkeiten.