Hallo ihr lieben,
ich bin 31 und seit etwa einem Jahr verheiratet. Mein Mann ist Ende 30 und hat vor einigen Jahren sein Elternhaus bekommen und dieses ausgebaut. Als wir uns kennen lernten war ich zunächst skeptisch mit einzuziehen, da seine Eltern im EG wohnen und das Haus am Dorf ist.
Da die Wohnung im 1. OG super schön und groß ist habe ich eingewilligt und mich die raten Wochen auch wohl gefühlt. Um noch mehr Privatsphäre zu haben, haben wir den Garten getrennt und nochmal Geld rein gesteckt.
Zu Beginn hat er mir versichert, falls ich mich nicht wohl fühle, können wir auch woanders hinziehen.
Mittlerweile fühle ich mich nicht mehr wohl. Ständig begegnet man den Schwiegereltern im Treppenhaus. Die Post kommt in einen Briefkasten und die Schwiegereltern bringen sie uns, sie kriegen alles mit…
Das sind zwar super nette Leute, aber mir ist es einfach zu nahe. Sie klingeln bevor sie kommen und verhalten sich total korrekt, aber ich fühle mich einfach überwacht.
Mein Mann versteht es nicht, er kennt es nicht anders und will unbedingt hier bleiben. Da wir es ja so schön haben und er viel Geld reingesteckt hat und die nahe gelegene Stadt sehr teuer ist und Eigentum eher nicht Kohl ich ist. Mir reicht auch eine Mietwohnung.
Da wir deswegen nur noch streiten, steht die Trennung im Raum.
Es bricht mir das Herz, da ich ihn liebe und eine Familie mit ihm haben wollte. Aber ich sehe keinen anderen Ausweg.
Was meint ihr? Länger hier probieren? Oder alleine ausziehen?
Hatte jemand schon eine ähnliche Situation?
Trennung wegen Wohnort und Schwiegereltern?!
Wäre es nicht sinnvoller einen zweiten Briefkasten anzubringen? Gegebenenfalls mit deinem Namen. Für deine Post.
Ein stückweit kann ich dich verstehen. Ich hatte ohne Kinder etc auch den Wunsch mich möglichst von der Familie abzugrenzen und auf eigenen Beinen zu stehen, quasi aus deren Fokus zu kommen.
Denn, egal wie gut man sich versteht, verfällt man immer ein stückweit in einen Rechtfertigungsmodus - wer war denn das, wo geht ihr hin usw. Normalerweise würde man sich für ein spontanes Wochenende nicht abmelden, wohnt man zusammen bleibt einem fast nichts anderes übrig.
Jetzt kommt das aber. Mittlerweile mit Kindern und den ersten wehwehchen wäre ich verdammt froh um deine Konstellation. Deine Schwiegereltern wirken alles andere als übergriffig oder aufdringlich, daher denke ich in Bezug auf eure wachsende Familie wäre dies das pure Gold. Gerade was Randzeiten von Betreuung angeht, Krankheit, Zwischenfälle wie Kind spontan abholen müssen usw. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich andere darum beneidet habe.
Zudem muss man sich dein Vorhaben erstmal leisten können. Miet- Und Kaufpreise von Immobilien sind exorbitant hoch, eine finanzielle Belastung durch den Umbau wird auch noch vorhanden sein. Das kann einen mit Kindern und Verdienstausfall sehr schnell ans Existenzminimum bringen. Mal ganz davon abgesehen, hatte ich schon Nachbarn welche wesentlich distanzloser und aufdringlicher waren als deine Schwiegereltern, von Krach, Diebstahl etc mal ganz abgesehen.
Ihr könnt einen zweiten Briefkasten anbringen und bei der Post Bescheid sagen, wenn das nicht funktioniert. Dann wäre das Problem gelöst. Ist eigentlich üblich so - 2 Wohnungen, 2 Briefkästen.
Mir gibt der Satz zu denken "ständig begegnet man den SE im Treppenhaus", soll das heißen sie kommen jedesmal aus der Wohnung , wenn ihr das Haus betretet oder verlasst? Das wäre mir auch zuviel und da würde ich was sagen. Das wird nicht besser, wenn ein Baby kommt.
Trefft Ihr Euch regelmäßig zum Essen oder Kaffeetrinken? Dann haben sie Gelegenheit zum Austausch und müssen Euch nicht im Treppenhaus auflauern.
In einer Mietwohnung kann es aber ähnlich laufen. Ich habe eine etwas distanzlose Nachbarin, die sich auf jeden stürzt den sie trifft und einen dann gnadenlos volltextet. Die geht sogar auf den Balkon, wenn sie hört, dass ein Auto auf die Stellplätze fährt, egal zu welcher Uhrzeit. Ich unterhalte mich wirklich gerne mit meinen Nachbarn, bin aber immer froh, wenn ich mich im Haus bewegen kann ohne sie zu treffen.
Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung, die für alle passt.
Hallo,
warum siehst du nur eine Trennung als Option?
Lege deinem Mann doch mal klar dar, was du dir wünschst, damit du dich noch wohler fühlst. Er hat ja schon viel gemacht. Brauchst du neben dem 2. Briefkasten auch einen 2. Hauseingang?
Bevor du dich trennst, gibt es auch die Option, dass du wieder in die Stadt ziehst und ihr euch dann abwechselnd bei ihm oder bei dir trefft. Könnte auch funktionieren.
Aber ohne Schwiegerleute wird es nie gehen.
Wenn dein Mann mit dir in die Stadt zieht, müsste er eure aktuelle Wohnung vermieten - das ist sicher mit den Eltern geklärt, denn nicht jeder will fremde Leute im Haus haben.
Dicht an dicht mit den Schwiegereltern wäre auch nicht mein Fall, aber weshalb zieht man direkt bei jemandem ein und investiert Geld, um dann nach ein paar Wochen(!) festzustellen, dass es einem doch nicht taugt? Habt ihr direkt nach ein paar Wochen Kennenlernen geheiratet?
Bringt doch erstmal nen zweiten Briefkasten an. Andere Leute begegnen dir auch in nem MFH im Treppenhaus.
Zu Beginn hat es besser gepasst, da seine Eltern noch berufstätig waren. Mittlerweile sind sie in Rente und wirklich IMMER zu Hause.
Vermieten will mein Mann nicht, die Eltern hätten vielleicht gar nicht so das Problem damit.
Und alleine ausziehen ist zwar möglich aber spätestens mit Kind möchte ich zusammen wohnen.
Mir ist es einfach zu viel Familie, vor allem da nebenan Schwager und Schwägerin wohnen…
Vielleicht stelle ich mich auch zu sehr an, das letzte was ich will ist die Trennung.
Ich habe halt die letzten 10 Jahre immer allein oder in WGs in größeren Städten gewohnt und die Umstellung auf ein Dorf ist schon hart. Leider gibt es hier auch noch so die Jobmöglichkeiten, sodass ich allgemein etwas unzufrieden bin. Aber für meinen Mann ist wegziehen keine Option, das verstehe ich auch, deshalb wollte ich es ja probieren.
„Ich habe halt die letzten 10 Jahre immer allein oder in WGs in größeren Städten gewohnt und die Umstellung auf ein Dorf ist schon hart.“
Kann es sein, dass gar nicht deine Schwiegereltern das eigentlich Problem sind, sondern du einfach lieber in der Stadt wohnst?
Denn was du so über deine Schwiegereltern schreibst ist alles andere als schlimm und kein Grund auszuziehen, im Gegenteil, sie sind zurückhaltend und scheinen eure Wünsche (Gartenabtrennung, Umbau etc.) zu akzeptieren. Also alles so wie es sein sollte, wenn man „zusammen“ in einem Haus wohnt.
Für die Post gibt es direkt eine Lösung, einen zweiten Briefkasten. Fertig.
Das man die SE öfters mal im Treppenhaus begegnet ist doch absolut normal, schließlich geht man dort doch ein und aus und ich denke, dass man von dort auch in den Keller kommt. Das wird dir aber genauso in einem Miethaus passieren.
Zur Not sollte man schauen, ob es die Möglichkeit gibt so umzubauen, dass es getrennte Eingänge gibt.
Jemand schrieb hier, dass man sich, wenn man so nah zusammen wohnt mehr anspricht, z.B. meldet man sich bei einem verlängertem Wochenende bei den Eltern/SE ab. Nein, das muss man nicht, tun wir auch nicht (wohnen mit meinen Eltern in einem Zweifamilienhaus), es sei denn, wir sehen uns vorher und es kommt zur Sprache. Klar ist man für eine Woche im Urlaub, dann sagen wir natürlich Bescheid, umgekehrt auch, aber für ein Wochenende, nein. Manchmal sehe ich meine Eltern zwei Wochen nicht, was gar nicht absichtlich ist, aber ich bin selber wieder täglich arbeiten und viel unterwegs. Man trifft sich vielleicht mal zufällig im Treppenhaus, Keller oder an der Haustür, aber wir sehen uns jetzt nicht ständig.
Trotzdem ist immer jemand da, wenn sie Hilfe brauchen, dann klingeln sie bei uns, genauso umgekehrt.
Ich denke, dass du insgesamt unglücklich bist auf dem Dorf zu wohnen und nun einen Grund suchst, dass dein Mann mit dir zusammen wegzieht.
Finde das ein wenig unfair, weil dein Mann wirklich, so hört es sich zumindest an, alles macht, um es dir recht zu machen, Garten Umbau usw. Jetzt wo das alles gemacht ist, kommst du mit dem Briefkasten und Treppenhaus daher…
Vielleicht solltest du nochmal in dich gehen. Wirst du dort wirklich nicht glücklich dann müsst ihr vielleicht getrennt wohnen, wenn er nicht mitkommen will oder es führt zu einer Trennung.
Wie auch immer, ich finde nicht, dass das Problem deine SE sind.
In einer WG ist man doch auch niemals alleine und hat immer jemanden um sich. Da war es ok für dich. Nun auf die SE zu treffen ab und an ist zu viel. Ok.
Dann schreibst du, dass du nicht arbeitest - warum? Mit PKW kann man doch jeden Arbeitsweg bestreiten. Ich denke, über Kinder solltet ihr noch nicht nachdenken. Erst mal Job suchen und Fuß fassen, dann geht dir keiner auf den Keks, weil du außer Haus bist. - Viel Erfolg.
Ganz im Ernst, eine Mietwohnung ist definitiv NICHT besser. Wir haben beides (waren zwei Haushalte und haben die zusammengelegt). Ein Haus neben dem Haus meiner Eltern und eine große Mietwohnung (90qm) in der mein Mann unter der Woche ist wegen dem Anfahrtsweg (5 min vs. 1h).
In der Mietwohnung- so schön sie auch ist- hört mein die Nachbarn von oben und unten. Die ganze Zeit. Und dementsprechend hören die uns auch. Man muss ja in der Mietwohnung auch an den Nachbarn vorbei.
Also ich glaube, Du stellst Dir das anonymer und angenehmer vor, als es ist.
Zumal Du ja Deine SE als freundlich und zurückhaltend beschreibst. Und die Beziehung zu Deinem Mann beschreibst Du auch als sehr gut.
Macht halt einen 2. Briefkasten, wenn Dir sonst das Herz bricht und gut ist.
Hört sich schon sehr nach Jammern auf hohem Niveau an…
Glaub mir, Du wirst das Haar in der Suppe auch finden, wenn ihr umzieht. Perfekt gibts halt nicht, irgendwo muss man Kompromisse eingehen.
Ich versteh dich schon auch wenn deine Schwiegereltern sich nicht aufdringlich anhören und nett zu sein scheinen . Mir wäre das auch zu eng du hast halt das Gefühl das sie immer da sind . In einer Mietwohnung hast du auch Nachbarn die können auch aufdringlich sein oder es kann zu Konflikten kommen aber das ist trotzdem irgendwie anders finde ich . Wenn mal Kinder da sind hat es auch Vor und Nachteile mit Schwiegereltern in einem Haus gibt dann noch mehr Kontakt und sie bekommen noch mehr mit . Und Dorf ist halt Dorf das muss man mögen. Hört sich für mich nicht danach an als ob du da richtig warm wirst . Wir haben auch mal eine Zeit auf dem Dorf gewohnt ich bin dort eingegangen. Dieses jeder kennt jeden über alles gibt es was zu reden und überhaupt die wenigen Möglichkeiten furchtbar . Bei mir waren es nicht die Schwiegereltern aber die Nachbarn , die haben mir gereicht . Die Nachbarn waren nett aber auch sehr interessiert und aufmerksam . Ich habe es da auch nicht so mit ist man zur Tür raus ist man gleich in ein Gespräch verwickelt gewesen bei Besuch bin ich gefragt worden wer das war das waren nur Nachbarn aber mir war das schon zu viel und zu eng .