Trennung aus Narzisstischer Beziehung

Hallo ich bin seit mehreren Jahren mit einem Narzissten zusammen , er ist gewalttätig wenn man Probleme anspricht, ich darf keine Freunde haben etc. Ich gehe im April jetzt in eine Psychosomatische Reha und will da am Telefon die Trennung durchziehen. Ich lebe mit ihm in seinem Haus . Ich habe solche Angst das er mir was tut wenn ich die Trennung am Telefon bekannt gebe . Was soll ich machen ? Der Klinik Bescheid sagen ? Helfen sie mir ? Ich habe dann nach der Reha auch keine Wohnung mehr was soll ich da machen ? Eine Adaption würde ich gerne machen aber weiß aber nicht ob das geht . Wo kann ich hin nach der Reha ? Hat jemand solche Erfahrungen evtl?

Jassy

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Bevor du in die Reha gehst, schaffe alle wichtigen Unterlagen (Kopien von Versicherungen, Bankunterlagen, Kopien von Verträgen, Urkunden… etc.) und ganz persönliche wichtige Dinge weg. Bring sie zu einer Freundin, Eltern, Bankschliessfach oder so.
Melde dich bei den Beratungsstellen, pro Familie, weisser Ring, Kirche, Frauenhaus…
Da bekommst du wichtige Infos, wie es dann weiter gehen könnte…

Und ja, auch die von der Reha wissen, wo und wie du Hilfe bekommen kannst…

Nur würde ich, wenn ich du wäre, die wichtigen Sachen zusammen sammeln bevor ich das Haus verlassen würde…. Möbel& Kleider kann man neu kaufen, persönliche „Herzens Dinge“ nicht! Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dein Mann dann eben Probleme machen wird, und du auch noch um diese Sachen kämpfen musst, daher, zuerst wegschaffen….

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Ist dein Mann / Lebensgefährte tagsüber aus dem Haus? Wenn ja, dann würde ich ganz kurz vor Rehanantritt alles aus dem Haus schaffen was dir gehört, Dokumente sowieso, sofern sie euch beide betreffen zumindest Kopien. Hast du auch Möbel? Die Möglichkeit etwas einzulagern?
Bis zur Reha würde ich dann ein, zwei Nächte in einer Pension bleiben, als mit ihm keinesfalls mehr unter einen Dach.
In der Rehaklinik bitte sofort die Situation ansprechen.

Bearbeitet von Sonnenblume125
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Er ist zwar selbständig aber momentan da keine Aufträge sind leider zuhause . Alles aus dem Haus schaffen wird nicht gehen ohne das er es merkt . Ich wollte das dann alles zusammen holen mit Bekannten wenn ich eine Wohnung habe . In der Reha werde ich die Situation sofort ansprechen . So einfach weg hier kann ich nicht da ich extreme Angsthase vor ihm und froh bin wenn er mich in Ruhe lässt . Alle wichtigen Dokumente habe ich bereits bei einem Bekannten hingesand.

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Hallo,

ich würde folgende Vorgehensweise vorschlagen: suche dir doch einfach eine Wohnung. Wenn du die dann hast, packst du deine Sachen mit Unterstützung von Familie und Freunden und bringst das alles weg und sprichst in dem Moment auch die Trennung aus. Im Beisein von Leuten, wird er dir nichts tun.
Alles Gute!

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Die TE schreibt, dass sie im April in Reha geht. Wir haben bereits den 5. des Monats. Wie stellst du dir das vor, das sie sich "einfach eine Wohnung sucht"? Das wäre schon in Zeiten ohne massiven Wohnraummangel eine Herausforderung. Ob sie Familie oder Freunde hat, schreibt sie nicht. Freunde "darf" sie von ihrem Partner aus nicht haben. Ob sie heimlich welche hat, ist unklar. Da sie so große Angst vor ihm hat, da er auch gewalttätig ist und sie sogar Angst, aus der Klinik heraus die Trennung am Telefon auszusprechen, wird das eher nicht der Fall sein. Da die Beziehung bereits mehrere Jahre andauert, dürfte er auch ihr Selbstwertgefühl komplett zerstört haben. Narzissten schaffen es auch, eine unglaubliche Drohkulisse aufzubauen:"Ich finde dich überall", "Vor mir kannst du dich nicht verstecken, versuche es erst gar nicht", "Wenn du es wagst, mich zu verlassen, dann gnade dir Gott". Da ist selbst die Anwesenheit von Familie und Freunden oft nicht hilfreich, weil die keinen 24h-Schutz leisten können. Vielleicht kann sie sich auch keine Wohnung leisten.

Wieso fragst du nicht zuerst, bevor du solche Ratschläge erteilst? Bei dir klingt das alles so easypeasy.

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Wenn man was will, dann schafft man das auch. Wenn man kein Geld hat, muss man sich einen Job suchen. Einfach einen Schritt nach dem anderen machen. Warum soll man nicht mit dem Koffer in eine Pension oder Ferienwohnung ziehen? Warum darf die Wohnung nicht irgendwo in Deutschland sein, denn nicht überall ist Wohnungsmangel?
Wenn man bedroht wird, zeigt man an oder sucht sich Hilfe beim weissen Ring.
Ich finde einen Telefonanruf überhaupt nicht geeignet für eine Trennung. Weder, wenn man normalen Umgang hat, noch in einer kranken Beziehung. Das erzeugt doch erst recht Wut und Aggression. Daher eben ein anderer Vorschlag.
Wir haben freie Meinungsäußerung und du musst mich nicht maßregeln!

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In solchen Kliniken haben sie häufig mit Menschen zu tun, die von narzisstischen Partnern geschädigt sind und bedroht werden. Dort gibt es bestimmt auch Sozialarbeiter, die dir helfen eine Unterkunft nach der Klinik zu finden. Vielleicht findet sich ein Platz im Frauenhaus oder in einer WG. In solchen Kliniken lernt man auch viele Menschen kennen, die vielleicht selbst Wohnungen vermieten oder Leute kennen und Kontakte vermitteln können.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und noch mehr Mut, die Trennung wirklich durchzuziehen. Mit dem Klinikaufenthalt gehst du den ersten Schritt und wirst dort auch begleitet und bist nicht allein.

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Deine Antwort macht mir echt Mut vielen lieben Dank dafür . Ja ich denke auch das sie mir in der Reha helfen werden . Ich weiß das es dort auch Sozialarbeiter gibt Gott sei Dank .

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Jassy, du bist schon jetzt richtig weit gekommen. Ich hoffe das ist dir klar. Alles Gute für die nächsten Schritte. Du wirst bestimmt auch dafür Kraft aufbringen.

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Du hast schon hilfreiche Tipps bekommen und ich hoffe, du kannst bereits vor und in der Reh einiges für deinen Auszug arrangieren.
Optimal wäre, wenn du nach der Reha nicht wieder zurück zu ihm müsstest.
In der Reha gibt es auch Sozialberatung und ich würde damit nicht zu lange warten, damit ausreichend Zeit ist, bestimmte Dinge in die Wege zu leiten.

Ihm würde ich gar nichts davon sagen. Ich würde mir Ausreden zurechtlegen, dass die Reha, die ja irgendwann zuende sein wird, noch andauert oder es in der Reha so extrem wurde, dass du dich hast in eine psychiatrische Einrichtung hast einliefern lassen. Wie lange solche Aufenthalte dauern, wird er nicht herausfinden.

Womöglich kann dir ein Frauenhaus eine Unterkunft anbieten. Solltest du nochmal in die Wohnung müssen, dann nur mit Begleitung.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute auf deinem Weg.

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Ich war auch am überlegen mich nach der Reha noch in eine psychiatrische Einrichtung einliefern zu lassen . Er weiß nur wann ich zur Reha gehe aber nicht wie lange diese geht . Ich werde gleich an Tag eins alles offen legen dort und versuchen eine Lösung für nach der Reha zu finden . ? Auf keinen Fall zurück zu ihm.

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Hallo Jassy,

in einer psychosomatischen Klinik gibt es Sozialarbeiter, die dir auf jeden Fall helfen können. Sprich ganz offen mit ihnen. Du hast dort auch Einzelgespräche mit einer Psychologin.

Toll, dass du erkannt hast, dich von solch einem Mann „befreien“ zu müssen.

Ich wünsche dir viel Kraft und viel Erfolg 🍀

LG
Sandra

Bearbeitet von lulu2003
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Hey!

Du sagtest, dass du wichtige Dokumente schon rausgeschafft hast.
Kleidung kannst du ja großzügig mit in die Reha nehmen bzw wichtige Gegenstände mitnehmen. Du könntest dich bei der 116006 melden, das ist die Hotline vom weißen Ring. Die können dir Kontaktnummern vor Ort nennen, ansonsten gibt es Sozialarbeiter, die aber auch ganz oft an den weißen Ring verweisen, weil ihnen die Netzwerke fehlen.

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Es haben ja schon einige geschrieben, was du machen kannst. Ich wollte dir nur sagen, dass ich es ganz ganz toll und stark von dir finde, dass du den Weg gefunden hast, da raus zu wollen ❤️ Ich drücke dir beide Daumen auf deinem weiteren Weg, bleib stark 🍀