Hallo zusammen,
Ich habe folgendes Anliegen, ich habe mich vor paar Tagen von meinem Mann getrennt waren 5 Jahre zusammen und 4 davon verheiratet haben zwei Kinder zusammen.
Ich habe mich wegen seinem Alkoholkonsums getrennt, er hat immer mal gerne getrunken aber seit paar Jahren war das trinkverhalten sehr Grenzwertig. Er hat keine Kontrolle wenn er trinkt, kann auch mal paar Tage weg bleiben und garnicht nach Hause kommen, manchmal nach der Arbeit und kam erst um 3 Uhr nachts nach Hause oder noch später und immer Alkohol Alkohol.. ich habe das sehr oft angesprochen, habe versucht zu helfen und habe sehr oft Chancen gegeben das in den Griff zu bekommen, leider alles sinnlos meine Chancen wurden nie genutzt und jedes Mal das selbe ( ich werde mich ändern, diesesmal wirklich bla bla bla .. ) ich hab es leid an meiner Ehe festzuhalten ich hatte das Gefühl das ich alleine an dieser Ehe gearbeitet habe und mein Mann hat uns nur so als zweite Wahl gesehen, immer wurde der Alkohol und seine Freunde vorgezogen. Jetzt mach endlicher Überlegung habe ich mich zur Trennung entschieden, dennoch hab ich extreme Schuldgefühle und bin auch sehr traurig. Er hat mir sehr viel angetan in unsere Ehe, sehr viel schlechtes. Was ich nicht mehr vergasen kann. Mein Kopf ist schon so weit, dass ich nicht mehr in diese Ehe möchte aber mein Herz gibt mir keine Ruhe. Hat noch jemand solche Erfahrungen? Tut mir leid das es so ein langer Text ist ❤️
Trennung mit zwei Kindern
Du hast keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. So wie sich dein Mann verhält, bleibt dir doch wirklich nur die Trennung. Leider ist es so, dass Leute, die in der Alkoholsucht fest sind, den Alkohol wählen, nicht den Partner und nicht die Kinder.
Mein Ex-Mann trank auch, aber da ging es so langsam, dass ich mich in einer frühen Phase getrennt habe. Es gab auch andere Probleme. Aber die ganze Entwicklung lief während unserer Ehe - wir waren 14 Jahre zusammen - und es ging nicht, das irgendwie zu stoppen.
Wenn dein Mann wirklich etwas ändern will, dann wird es das tun, wenn du dich trennst. Dann kann man immer noch überlegen, ob man irgendwie wieder zusammen kommt. Aber es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass er sich ändert. Ich war damals mit meiner Tochter bei den anonymen Alkoholikern, weil sie gern mit Leuten darüber reden wollte, die sich auskennen. War wirklich eine gute Sache, die Leute, die zum Teil ja trocken waren, haben uns erklärt wie Alkoholiker funktionieren.
Vielen Dank, für deine Worte. Das zu lesen hat echt gut getan und bringt mich echt in die Realität zurück. 🥰 darf ich dich fragen was sie so gesagt haben?
Vor allem haben sie gesagt, dass ein Alkoholiker eher den Alkohol wählt als den Partner und/oder die Kinder. Und dass ein Alkoholiker auch sehr dreist lügen kann, wenn er heimlich trinkt. Einer hat mich gefragt, ob ich sicher bin, dass mein Ex-Mann nicht schon getrunken hat als wir uns kennenlernten. Ich glaube nicht, aber wissen kann man es nicht. Vor allem eine Frau war sehr nett zu meiner Tochter, machte ihr aber auch klar, dass man auch als Elternteil die eigenen Kinder links liegen lassen kann, weil man wirklich total abhängig ist vom Alkohol. Sie hatte auch so ihre Kinder verloren, was sie natürlich sehr bereute.
Und diejenigen, die es geschafft hatten und trocken waren, sagten, dass man als Alkoholiker im Grunde grosse Charakterfehler hat und diese sich wirklich eingestehen muss. Und dann muss man sich da auch ändern, was auch schwer ist. So weit kommen viele dann nicht. Sie wollen das erst gar nicht eingestehen. Deshalb sagen ja die MItglieder von AA auch bei jedem Treffen, dass sie Alkoholiker sind.
Hallo Dmitrevna,
ich gratuliere dir zu deinem Mut und zu deiner Stärke diesen notwendigen Schritt umzusetzen.
Zwischen deinen Zeilen kann man erahnen was du alles ertragen musstet. Es ist nicht nur das er den Alkohol und seine Freunde eurer Familie vorgezogen hat. Nein, er hat euch genug oder besser gesagt viel zu viel angetan.
Es kommt auch oft vor, das nach einer Trennung Schuldgefühle auftreten. Vielleicht kommen im Unterbewusstsein plötzlich wieder die gute Dinge die es auch gegeben hat hervor. Somit nimmt das Gedankenkarussell Fahrt auf. Vielleicht kommen zeitweise Gedanken wie: Er hat auch gute Seiten. Vielleicht habe ich mich nicht richtig verhalten und er hat deshalb getrunken. Usw
Irgendwie sind diese Gedanken in der Phase normal. Halte aber bitte weiter an der Trennung fest. Auch wenn er jetzt Reue zeigt und dir das Blaue vom Himmel verspricht.
Suche dir bitte auch Hilfe und Unterstützung. Es ist sehr hilfreich wenn du dich jemanden anvertrauen kannst und mit jemand über alles reden kannst.
Es wird eine Weile Dauern bis du über die Trennung kommst.
Mit Abstand betrachtet wirst du dann sagen: Ich habe die richtige Entscheidung getroffen und umgesetzt und kann jetzt mit meinen Kindern ein Leben führen wie ich es mir wünsche.
Mir freundlichen Grüße
blaue-Rose
Ich habe natürlich immer nur damit gedroht das ich gehe und habe es davor auch nie wirklich durchgezogen. Diesmal kam es anders für meinen Mann und er hat wirklich garnicht damit gerechnet weil ich ja sonst nie gemacht habe, wieso sollte ich diesmal das auch anders machen.
Aber, ich werde mich definitiv trennen, das ist kein Zustand um so zu leben vor allen bin ich ja auch noch jung
Vilt bin ich auch irgendwo selber schuld, dass ich viele Dinge erst soweit gebracht habe das die so passiert sind, diese extreme Respektlosigkeit, Streit ohne Ende usw. keine klaren Grenzen aufgesetzt alles mitgemacht. Damit ist jetzt Schluss. Wie du schon sagtest, diese Gedanken kommen und gehen aber auch schnell wieder.
Danke auch dir, für deine ehrliche Meinung 👍☺️
Weißt du, du hast immer nur damit gedroht. Jedes mal wenn du damit gedroht hast und es nicht umgesetzt hast, hat er gesehen das er so weiter machen kann und nichts passiert.
Suche aber bitte nicht die Schuld bei dir. Es ist ein schleichender Prozess in dem man ganz langsam hinein rutscht und es gar nicht merkt.
Ja, man spricht eine Drohung aus und setzt sie nicht um. Am Anfang möchte man es oft nicht wahr haben das Grenzen überschritten werden. Dann ist die Hoffnung das er sich doch ändert und man mit einer " überzogen" Reaktion die Beziehung zerstört.
Dann kommt ein Punkt an dem einen bewusst wird das es so nicht weiter gehen kann. Man traut sich aber nicht den längst notwendigen Schritt umzusetzen. Es dauert dann meist noch eine gewisse Zeit bis man bereit ist alles auf einer Karte zusetzen.
Du bist jetzt an diesem Punkt und hast aus einer Drohung Realität gemacht. Ganz gewiss hat er damit nicht mehr gerechnet weil du schon oft damit gedroht hast. Dieser Schritt war aber richtig und auch wichtig.
Gestallte jetzt dein Leben ohne ihn und gestallte es so wie du es haben möchtest.