Hallo ihr lieben,
Ich bräuchte mal einen Rat von außenstehenden Personen. Ich versuche mal meine Situation so kurz und gut wie möglich zu erklären...
Ich, 34, 3 Kinder habe mich im Januar 2022 von meinem Ex-Mann und Vater der Kinder getrennt.
Grund: er betrog mich mit seiner viel jüngeren Kollegin und ich fand es raus... 2 Tage nach unserer Trennung waren sie offiziell zusammen und sind es immer noch. Und nein, ich habe keinen Hass auf sie oder Ihn. Mich freut es dass die Kids gut mit ihr klar kommen und unsere Trennung war (im Nachhinein betrachtet) gut für mich.
Klar gab es danach immer wieder Reibungspunkte, vor allem behandelte er mich nach 14 Jahren Beziehung (davon 7 verheiratet) wie ein Stück Dreck. Vorwürfe, Sticheleien usw...
Alles aufzuzählen würde zu lange dauern.
Zu meinem eigentlichen Anliegen:
Mittlerweile hat mein Noch-Mann (Scheidung läuft) anscheinend Depressionen.
Als er einmal die Kinder gebracht hat, bat ich ihn um ein kurzes Gespräch. Es verlief wie alle anderen auch ganz neutral ohne Streit oder sonstigem. Da kam von ihm der Satz: wenn du mit Vorwürfen gekommen wärst, hätte ich mir den nächsten Baum gesucht...
Seitdem geht mir das nicht mehr aus meinem Kopf wenn wir was zu bereden haben. Es ist wieder wie in unserer Ehe... ich packe ihn schon fast in Watte und versuche zu allem ganz friedlich Ja und amen zu sagen... auch wenn es ganz und gar nicht das ist was ich möchte.
Habe nach über einem Jahr endlich geschafft wieder ich selbst zu sein und setze auch eigentlich meine Grenzen. Aber ich werde von allen Seiten gebeten Rücksicht auf den armen Mann zu nehmen...
Meine Frage ist jetzt, wie ihr euch verhalten würdet. Sollte ich wirklich immer noch mein Leben mit meinen Kids nach ihm richten und hoffen dass es iwann besser wird oder mich so verhalten wie ich mich eigentlich fühle und was das Beste für meine Kinder ist? Natürlich alles auf normalem Niveau und ohne Streit...
Vielen Dank fürs lesen
Rücksicht auf den Ex-Partner?
Nein! Er hat eine neue Partnerin an seiner Seite. Die soll sich um ihn kümmern. Bleibt respektvoll miteinander und leih im vielleicht mal ein offenes Ohr. Aber nicht mehr, er muss sein Leben selbst auf die Reihe bekommen. Er ist schon groß. Viele Menschen beklagen sich nur allzu gerne und versuchen andere Menschen damit zu erpressen und bezwecken damit oft, dass alles nach deren Willen läuft. Schau bitte endlich auf dich.
Alles Liebe
Wo habt ihr denn Schnittmengen? Mein Mann und seine Ex haben eigentlich nur noch per eMail Kontakt. Einmal pro Jahr machen wir einen Vorschlag für die Umgangsplanung für ein Jahr. Die KM schreibt dann, was sie geändert haben möchte, dann gehen maximal 2-3 Mails hin und her bis es für alle passt und fertig. Ab und zu noch Mails wie „bitte Wanderschuhe“ einpacken oder Elterngespräch an Schule lief so und so und so….
Das war es.
Habt ihr mehr Berührungspunkte? Kannst Du die runterfahren? Ich sehe auch nicht, warum du im Umgang mit ihm auf irgendetwas Rücksicht nehmen müsstest. Wenn du Bescheid weisst und vielleicht bei der Umgangsregelung etwas Rücksicht nehmen möchtest, ist das sehr nett. Aber selbst das musst Du nicht.
Hallo,
Ihr seid beide Ü18 und damit für euch alleine verantwortlich. Ihr habt noch zusätzlich die Elternrolle und daher solltet ihr euch auch weiterhin um die Kinder kümmern. Aber um alles andere solltest du dir keinen Kopf machen. Wenn er depressiv ist, ist es seine und nicht deine Baustelle. Er hat dich nicht um Hilfe gebeten.
Respekt. Ich ziehe den Hut vor Dir, wie Du mit der Trennung umgehst. Aber nein, die Verantwortung für sein Leben liegt nicht bei Dir. Nur bei ihm selbst. Setze da für Dich eine Grenze. Ihr seid die Eltern eurer Kinder und müsst nur hierfür an einen Strang ziehen. Alles andere musst Du dir nicht mehr antun.
Ich finde, man sollte den/die/das Ex genauso behandeln wie jede fremde Person auch: mit Höflichkeit, Rücksicht, Anstand und Takt. Also Rücksicht - ja, in Maßen. Das eigene Leben danach richten - nein.