Trennung wegen Alkohol ?

Hallo. Ich wohne jetzt seit einem Jahr und paar Monate mit meinem Freund zusammen. Am Anfang der Beziehung hatte er einen anderen Job, bei dem er in 3 Schichten gearbeitet hat, da war noch alles gut. Er hat nur beim Fußball schauen, mit dem Bier übertrieben. Nun hat er einen neuen Job, bei dem er nur Nachtschichten schiebt. Er trinkt jeden Morgen sein „Feierabendbier“, nur leider sind es meist 4-5. Danach stinkt er nach Bar, fängt an zu lallen und kann nicht mal mehr gerade stehen.
Es nervt mich sooo krass. Ich hab ihm schon des Öfteren gesagt, das mich das stört, da bekomm ich aber nur antworten wie: er lässt sich sein Bier von keinem verbieten usw.. Seit 4 Wochen fängt er nun an 0,5-1l Mischung (Goldkrone, Cola) zu trinken. Er stellt die Flasche extra nach hinten in den Schrank, damit ich das ja nicht sehe.
Ich weiß nicht weiter, sehe ich das alles zu eng oder sollte ich die Trennung in Betracht ziehen?

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Ja, Trennung ist das einzige, mit dem du dich retten kannst. Ich habe einen Alkoholiker geheiratet, der immer mal wieder trockene Phasen hatte, es hat mich wirklich kaputt gemacht.

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Hallo DieKleineBiene,
Alkoholsucht ist einfach schlimm. Dein Freund muss erst einsehen, dass er ein Problem hat. Vorher wird sich nichts ändern. Schon allein das er die Bierflaschen vor dir versteckt und täglich morgens!!! Bier benötigt, ist einfach ein Zeichen von Sucht.
Du kannst natürlich alles mit ertragen, aber das willst du nicht. Dann bleibt also nur Trennung, weil er ohne Einsicht, sich nicht ändern wird.

alles gute und viel Kraft!

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Bei dem geschilderten Trinkverhalten lässt sich noch nicht mit Sicherheit entscheiden, ob ein riskanter Alkoholkonsum oder bereits ein Alkoholismus vorliegt.

Ich sehe zwei Möglichkeiten.
Erste Variante: Ihm die Pistole auf die Brust setzen, dass er seinen Alkoholkonsum auf Null fährt, also völlig abstinent lebt, oder Trennung ohne wenn und aber.

Zweite Variante: Sofortige Trennung ohne große Diskussionen.

Ich fürchte nur, beide Varianten werden auf ein und dasselbe hinauslaufen.

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ICH würde mich trennen.
Alkohol ist für mich das Schlimmste, was es mitunter gibt.

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Als Kind eines Alkoholiker kann ich dir nur zur Trennung raten.

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Same here. Mein erster Impuls Beim Lesen war auch: "nimm die Beine in die Hand und lauf".

Co-Abhängigkeit ist wie Sucht ein Arschloch

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Hier bin ich auch dabei.
Spar es dir, den Mund fusselig zu reden, sondern zieh die Konsequenzen.

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Ich bin von manch einer Antwort hier, die krass auf Trennung plädiert schockiert.
Lässt man jemanden, mit dem man zusammen ist, sofort fallen, wenn ein Problem auftritt?

Mir fehlen hier einige Hintergrunddetails, wie zb wie lange er schon so trinkt, ob das schon mal ein Problem in seinem Leben war, etc.

Ich würde versuchen mit ihm nochmals in Ruhe zu reden und ihm zu sagen, dass du dir Sorgen machst, dass er wenn er so weiter macht, sowohl dein als auch sein Leben versaut und du ihm gerne helfen würdest, ihm Hilfe zu suchen (in Form einer Therapie oä).
Irgendwas steckt meist hinter dem Alkoholkonsum (Depression zb oä).

Vielleicht findest du auch "Verbündete", denen sein Verhalten auch schon aufgefallen ist, die du dann ins Boot holen könntest.

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Das Problem bei Süchten ist aber, das "vernünftig und in Ruhe reden" nicht funktioniert.
Der suchtdruck ist hoch.
Hinzukommt immer das Thema der Co-Abhängigkeit. In der Regel verstehen mit Menschen mit Sucht ihre Krankheit erst, wenn sie oft genug gefallen sind. So lange der Partner aber das Verhalten "duldet" passiert da wenig. Denn es ist ja nicht zum Nachteil des Süchtigen.
In erster line darf die TE sich erstmal selber schützen und ist für sich selber verantwortlich. Danach kommt der Partner. Und wenn der ernsthaftes Interesse daran hat, seine Situation zu verändern, ist die Partnerin vielleicht auch bereit, ihn zu unterstützen und vielleicht auch irgendwann wieder über eine Beziehung nachzudenken.
Ein Süchtiger muss von alleine etwas an seiner Situation verändern wollen. Und ein Partner eines Süchtigen darf selber entscheiden, was er erträgt oder nicht und wann genug ist.
Das hat nichts mit fallen lassen zu tun.

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Weil anscheinend die meisten hier schon Bekanntschaften mit einem Alkoholiker genacht haben.
Man kann den meisten nicht helfen, wenn sie es selber nicht einsehen.
Selbst bei uns wenn der Chefarzt sagt, bitte keinen Tropfen mehr trinken, es ist wirklich kurz vor knapp (Leberzirrhose), machen die meisten weiter.
Wer will so ein Leben führen?
Ich nicht.

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Hi,
wenn ihr zusammengezogen seid, sind die nächsten Schritte wahrscheinlich auch angedacht. Willst du einen Alki ehelichen und mit ihm eine Familie gründen? Da würdest du ja sehenden Auges ins Unglück rennen.
Schade, wenn der Partner dann doch nicht so der perfekte Partner ist, aber so isses halt, dann muss man die Konsequenzen ziehen.
Alles Gute!

vlg tina

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Wenn er schon heimlich trinkt und due Flaschen versteckt... Trennung oder Therapie.

Meine Mutter trinkt auch. Als sie meinen Stiefvater kennen lernte, war dieser nach Therapie trocken. Und mein Opa, selbst trockener Alkoholiker, sagte: auf einer Seite der Couch ein Kasten Wasser, auf der anderen ein Kasten Bier, das geht nicht gut. Hör du auch auf zu trinken.

Am Ende soff er heimlich in der Garage (sie fand das Leergut und war total entsetzt) und sie in der Wohnung (mein Mann fand den Schnaps im Schrank mit den Handtüchern eher durch Zufall). Und nachdem dann jeder für sich vorgeglüht hatte, machten sie abends gemeinsam noch eine Flasche Wein auf.

Meine Tante war vor 30 Jahren in stationärer Therapie (übrigens gleiche Klinik wie mein Stiefvater) und ist heute noch trocken. Ich würde ihm das als letzte Chance vorschlagen, ansonsten Trennung.

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Mein Ex-Mann war lange trocken, dann haben wir ein Kind bekommen und er hat wieder angefangen. Und ich bin lange nicht weggekommen, ich konnte ja nicht arbeiten und hatte kein Geld. Das Risiko ist viel zu hoch bei einem trockenen Alkoholiker

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Ich glaube, dass Menschen ohne diese Erfahrung nicht wissen, wie es ist, in den Abgrund zu gucken und zu spüren, dass deine gesamte Existenz ins Wanken gerät.

Wer das einmal erlebt hat, wahrt Abstand und scheut das Risiko.

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Das ist auf jeden Fall der direkte Weg in die Sucht und vermutlich schon dort angekommen. Trennen, nicht trennen...

Eine Option wäre zumindest, ihm das Messer auf die Brust zu setzten, sich Hilfe zu holen und sonst zu Trennen. Aber dann musst du es auch so meinen und durchziehen. Gibt nichts schlimmeres für euch beide als ständig angedrohte Trennungen, die dann doch nicht durchgezogen werden.

So, wie es klingt, würde ich auch eher nicht damit rechnen, dass er es ändert, von daher würde ich damit wirklich nur drohen, wenn du zu dem Schritt bereit bist.

Alternativ könntest du auch zu einer Beratung für Angehörige von suchterkrankten gehen, das bieten Beratungsstellen auch an.

Ansonsten käme es für mich drauf an, wie alt ihr seid, wie viel Energie du hast, was du sonst noch so vom Leben willst. Der Weg aus der Sicht ist steinig und unberechenbar, willst du das mitgehen? Willst du Kinder in nächster Zeit? Dafür ist er so vielleicht einfach nicht der richtige.