Trennungswunsch wird ignoriert

Hallo,
Ich brauche Rat!
Ich bin 16j verheiratet, mein Mann arbeitet viel, daneben Vereinsarbeit und er geht noch regelmäßig zum Handball. Wir haben zwei Kinder und ich habe viel abgefangen die letzten Jahre! Dazu kommt dass er regelmäßig trinkt und keine Grenze kennt,
Im Suff wird er aggressiv und auch mal melancholisch mit selbstmordgedanken!
Kinder bekommen das mit!
Ich habe gelernt ihm dann aus dem Weg zu gehen, möchte das aber nicht mehr!
Ich habe beschlossen mich zu trennen. Vor 6 Monaten habe ich das erste Mal mit ihm gesprochen, dass ich ihn nicht mehr liebe und nachdenken muss! Im Sommer habe ich ihm gesagt, dass ich mich trennen möchte!
Er ignoriert das einfach! Macht weiter, kümmert sich mehr um die Kinder und macht Zukunftspläne! Vor drei Wochen ist er mal wieder mit Alkohol abgestürzt, Blackout!
Er hat sich wie immer geschämt und beschlossen jetzt krempelt er alles um!
Trinkt nicht mehr, Vereinsarbeit abgeben und bleibt zuhause. Ich will das gar nicht. Fühle mich eingeengt und überfordert!
Möchte, dass er auszieht, macht er nicht! Er möchte sich nicht trennen, wenn dann soll ich ausziehen, was ich w der Kinder nicht möchte!
Was kann ich tun?

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Hallo,

ich persönlich habe keine Trennungserfahrung, aber da wirst du für deine spezielle Situation hier sicher gute Ratschläge bekommen.

Die Geschichte deines Mannes hört sich nach einem Quartalssäufer an, der gerade aus Scham eine Pause einlegt und Versprechungen macht.
Deine Absicht , sich von ihm zu trennen, halte ich in deiner jetzigen Situation zumindest nicht verkehrt. Du musst dich um dich selbst und deine Kinder kümmern.

Vielleicht legst du deinem Mann auch einmal eine Therapie nahe oder den Besuch von Selbsthilfegruppen. Denn auch nach einer Trennung werdet ihr über die Kinder miteinander verbunden sein.

Von den Anonymen Alkoholikern gibt es neben den Vor-Ort-Meetings auch jede Menge Zoom-Meetings, die ich deinem Mann empfehlen würde. Vielleich geschieht ja ein kleines Wunder und er lernt über sich selbst und seine Sucht nachzudenken. Nähere Infos gerne über mich falls Interesse von ihm besteht.

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Hallo Christoph61,
vielen Dank für Deine Worte.
Ja, ich denke dass er ein Quartalstrinker ist!
Er hat sich jetzt Hilfe geholt! Ich glaube jedoch nicht an eine grundsätzliche Besserung der Situation! Es würde bedeuten, dass er nie wieder trinkt und das halte ich für nicht machbar auf Dauer!

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Die Statistik gibt dir leider Recht.
Ich kenne aber persönlich nicht wenige Gegenbeispiele, die viele Jahrzehnte trocken bleiben durften.

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Guten Morgen.

Mir geht es hier, abgesehen von der Sauferei, eins zu eins genauso. Er trinkt hin und wieder und trudelt hier beinahe jedes Wochenende einmal weit nach Mitternacht ein, aber nicht in dem Ausmaß deines Mannes.

Der Trennungswunsch jedoch wird ignoriert.
Er kümmert sich mehr um die Kinder, schraubt die Vereinsarbeit zurück, so langsam kommt er doch ins Schwitzen etc....
Seit Monaten spreche ich das Thema immer wieder an. Er hat immer eine Ausrede. Zu kleine Wohnungen usw.

Für mich leider zu spät. Ich will das auch alles nicht mehr. Er hat die Prioritäten die letzten 15 Jahre falsch gesetzt, ich habe hier alles gestemmt. Selber Schuld, es gehören ja immer 2 dazu.
Ich möchte ihn auch nicht mehr, wenn er mehr zu Hause ist.

Gestern habe ich das Gespräch mal wieder aufgenommen. Mühsam, wirklich.

Liebe Grüße

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Hallo Achja,
vielen Dank für Deine Worte. Wie führst Du denn die Gespräche?
Ich habe wiederholt jetzt die Trennung meinerseits betont.
Ich möchte auch, dass wir mit den Kindern sprechen, m.E. bekommen die das eh mit. Wir schlafen getrennt!
Er möchte das nicht, er möchte, dass wir wie Freunde gemeinsam in den Urlaub fahren und einfach weitermachen.
Mir geht es da wie Dir, ich bin schon von seiner Anwesenheit genervt!
Welche Möglichkeiten gibt es ihn zum Ausziehen zu bringen?

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Hallo.

Mein Mann würde auch noch 40 Jahre so weiter machen. "Andere machen das ja auch so."

Ich möchte keinen neuen Partner. Das ist nicht das Ziel. Aber so eine Beziehung möchte ich den Kindern auch nicht vorleben.
Wir schlafen übrigens auch schon lange getrennt.

Ich habe mir vorgenommen, ihn bei der Wohnungssuche zu unterstützen.
Oder ich versuche es zumindest.

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Was ist denn Deine Erwartung? Du sagst, Du möchtest Dich trennen, und dann passiert was?

Wenn Du die Trennung willst, musst Du auch aktiv werden.

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Hallo Mari23,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Mir ging es in meiner Ehe genauso. Ich hab es einfach irgendwann nicht mehr ausgehalten und die Gefühle die irgendwann mal da waren waren tot, Dank seines aggressiven Verhaltens.

Ich kann Dir nur raten noch einmal das Gespräch zu suchen. Sag ihm direkt, dass Du bemerkt hat, dass er sich jetzt mehr kümmert und mehr Zeit zu Hause sein möchte, aber dass Du definitiv die Trennung möchtest. Sprich ihn direkt an, dass Du möchtest dass er auszieht damit die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Es ist so oder so schwer für sie. Ich habe meinem Ex Mann damals angeboten ihn bei der Wohnungssuche zu unterstützen, was ich dann auch getan habe. Ich habe ihm auch noch beim renovieren und bei der Einrichtung unterstützt. Das fand ich nur fair.
Allerdings, wenn er sich absolut quer stellen sollte, dann würde ich an Deiner Stelle wirklich eine neue Wohnung suchen und ausziehen. Ja das ist doof, aber es ist ein Neuanfang für Dich und die Kinder. Warte nicht zu lange, denn dein Mann scheint sich noch Hoffnungen zu machen. Wenn Deine Entscheidung steht, sei direkt und zieh das durch! Je eher umso besser für alle Parteien. Ich weis dass es nicht leicht ist, aber glaube mir, wenn Du dann in einer neuen Wohnung bist wird die Erleichterung groß sein.
Wünsche Dir viel Kraft und alles Gute!

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Hallo Engelchen,

Vielen Dank für deine warmen Worte!
Ich befürchte, dass die Kinder nicht mitkommen! Ich kann/ will die Kinder nicht alleine lassen!
Jahrelang war ich immer da und auf einmal übernimmt er meine Aufgaben, ersetzt mich quasi Stück für Stück! Damit komme ich nicht klar, jetzt reduziert er seine Arbeitszeit, um mehr Zeit für die Kinder zu haben! Bisher habe ich die meiste Zeit mit den Kindern verbracht. Mein Gefühl ist, dass er versucht vor den Kindern besser dazustehen, um mir ein schlechtes Gefühl und gewissen zu geben. Schau, ich habe mich geändert und alle negativen Punkte abgestellt und ich mache trotzdem alles kaputt!
Das macht mich hilflos und wütend

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Er wird nicht ausziehen. Er will ja nichts ändern. Du willst das, also musst du die Veränderung auch herbeiführen. Such dir eine neue Wohnung in der Nähe, so dass die Kinder auf ihren Schulen und in ihrem Kietz bleiben können. Die neue Wohnung an sich werden sie schon verkraften.

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Hey,

ja, da hast Du recht! Ich will das, er nicht!
Die Kinder werden aber im Haus bleiben wollen, es ist ihr zuhause und er würde sie auch nicht ausziehen lassen!
Ich kann/will meine Kinder nicht zurück lassen!!!
Habe überlegt, ob ein nestmodell das Richtige ist!?

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Das läge nahe, wäre aber 1. teuer und 2. erfordert es ebenfalls seine Kooperation.

Würdet ihr Kinder im Wechselmodell betreuen können? Der Hauptwohnsitz, wenn der denn so wichtig ist, bleibt beim Vater im Haus und jede zweite Woche verbringen die Kinder bei dir in der neuen Wohnung.

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