wie mit negativen Gefühlen umgehen?

hallo;

ich habe mich bereits vor 4 Jahren von dem Vater meiner Kinder getrennt. Durch die Pandemie war das alles etwas holprig.

Ich bin sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Womit ich allerdings gar nicht klarkomme, ist meine unbändige Wut auf diesen Mann. Es ist fast schon Hass und das erschrickt mich.

Er ist, so die Meinung seiner Familie und unseres Trennungsberaters (und einiger anderer Menschen) ein Narzisst. Der ganze mental load hängt an mir: also Arzttermine, diese Termine, jene Termine, Sportverein suchen, aufs Kindeswohl achten, etc. Und es nervt mich einfach kollossal, dass er dann zum Beispiel (wenn er dann mal zum Elterngespräch kommt) da sitzt und so ober toll tut, als hätte er das alles im Blick und würde sich ebenfalls kümmern. Zum Beispiel Sportverein: wir haben drüber geredet, dass der kleine einen Ausgleich braucht, was Körperliches wie Kampfsport oder so. Ich sollte mich drum kümmern. Wir haben uns einige Vereine angeschaut, die ich aber nicht passend fand (der eine war zu chaotisch, der andere zu Therorielastig und dem Vater zu teuer!). Den dritten Verein möchte der Vater nicht, da ich da auch trainiere und unser Sohn mich dann in seiner Zeit sehen würde. Wer sitzt heute genug tuerisch da und sagt: ja, also darum wolltest du dich ja kümmern. Da ist ja noch nicht viel passiert, Du hörst ja, dass das wichtig wäre. Ich musste mich so zusammenreißen. Ich bin halt auch nicht so, dass ich dann sage, den passendsten Verein wolltest du ja nicht, weil er mich dann trifft. Da ich einfach auch weiß, wie unangenehm das für die Lehrerin ist, die ja irgendwie neutral bleiben sollte.
Genauso wie mit der anstehenden ADHS Diagnostik. Jahrelang habe ich geredet, gebettelt, das abklären zu lassen. Nun hat er endlich zugestimmt, ich hab über Vitamin B was klar gemacht Und er sitzt da und behauptet, er hätte ja alles dafür getan, dass das nun endlich stattfinden kann.

Ich könnte kotzen. ich bin so wütend! Dieser Mann macht mich so aggressiv und ich möchte das nicht. ich möchte nicht, dass er weiterhin eine solche Macht über mich hat.
Ich habe auch schon eine Therapie begonnen, aber so wirklich besser ist es nicht geworden.

hat noch jemand Tipps?

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deswegen ist er nicht gleich Narzist, um so etwas zu eruieren , benötigt ein Psychiater mehrere Gesprächstermine. dein TRennungsberater sollte sich in dem Fall gar nicht äussern, falls er das macht, hat er seinen Job verfehlt.

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Unser Trennungsberater war Psychotherapeut und wir waren da eine zeitlang zusammen. …aber ist ja auch egal wie man das nennt , er ist einfach ein sehr machtbesessener, unangenehmer Mensch

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Annehmen wie es ist.

Auch ich trage trotz Wechselmodell diesen sogenannten "Mental load". Ich finde es aber gut. Erstens weil ich das eh viel besser kann ;-) und zweitens verderben da viele Köche den Brei.

Mein Ex will unbedingt, dass mein Kind ein Hobby hat. Ich fänd es auch gut, aber das Kind will nicht. Also lass ich meinen Ex da reden, ihm fällt das alle paar Monate ein, aber da er sich dann nicht kümmert, bleibt es ruhig.

Ich habe dann was in Abstimmung mit dem Kind organisiert. Wer sorgt aber nicht dafür, dass das Kind das auch in der Papawoche machen kann? Mein Ex. Es ist an einem Samstag und da werden eben die eigenen Pläne verfolgt. Ich hab mich da auch drüber geärgert, aber was solls.

Du kannst das doch alles auch ohne ihn machen. Ja möglicherweise verpasst das Kind dann da Zeiten, wenn dein Ex bockt, aber er macht was in deiner Woche. Ihr müsst das nicht zusammen entscheiden, es braucht da auch nicht beide Unterschriften.

Löse dich davon, alles abstimmen zu müssen. Mach dein Ding in deiner Kindzeit und gut.

Man kann sich mega in den Ärger reinsteigern, aber schaden tut man sich nur selbst damit. Deine Gefühle sind deinem Ex sowas von Wurscht. Lass ihn. Lass ihn auch den Macker vor Dritten spielen, versuch drüber zu stehen.

Ich bin jetzt seit 8 Jahren getrennt und er kriegt mich da auch immer wieder, aber es wird besser :-)

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Hey, ich danke dir für deine Antwort. Meistens gelingt mir dieses „ihn labern lassen“ schon ganz gut. Aber gerade, wenn ich selbst angeschlagen und emotional nicht fit bin, kriegt er mich dann doch irgendwie.

Aber du hast recht, ich sorge für meine Zeit, was er in seiner macht, ist ihm überlassen. Absprachen sind da eh nicht möglich …

Ich finde es trotzdem erschreckend, noch nie hat ein Mensch soviel Macht über mich gehabt und es war so schwer, sich davon nicht mehr beeinflussen zu lassen.

P.s. meine Freundin meinte, ich soll meiner Wut einen Namen geben und mir eine kleine Figur vorstellen, die dann mal kurz rausdaef und dann wieder in der Hosentasche verschwindet 😂

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„meine Freundin meinte, ich soll meiner Wut einen Namen geben und mir eine kleine Figur vorstellen, die dann mal kurz rausdaef und dann wieder in der Hosentasche verschwindet 😂“

Das!

Mein Coach hat mir eine sehr ähnliche Taktik auf den Weg mitgegeben (es ging um einen narzisstischen Ex-Chef, aber das ist im Prinzip ja egal). Das zaubert mir immer noch ein Schmunzeln aufs Gesicht. Ich kann den Menschen heute einfach absolut nicht mehr ernst nehmen, weil er seitdem für mich der kleine Mickey Mouse ist 😂. Keine Wut mehr, alles verraucht. Ich glaube, du solltest in die Verhaltenstherapie ☺️.

Gut durchschnauf!

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