Trennung nach Ehebruch

Hallo zusammen

Vor 2 Monaten habe ich per Zufall erfahren das mein Mann mich über 2 Jahre lang betrogen hat. Wir hatten eine sehr lange Beziehung und zwei Teenager.
Wir leben seitdem getrennt, haben ständig Kontakt (schreiben und treffen).
Vor kurzem hat er gestanden dass er keine Gefühle mehr hat für mich, er mag mich und möchte eine Wertschätzende, freundschaftliche Beziehung zu mir haben.
Die Beziehung mit der Affäre sei beendet, er habe jedoch noch Gefühle für sie. Im nachhinein sehe ich wie wenig wertgeschätzt ich wurde. . Ich bin wütend auf mich selber, dass ich mich so behandeln lasse.
Die Beziehung war nicht immer einfach, Alkohol, keine Finanzielle Sicherheit, wenig Aufmerksamkeit.
Wenn wir uns treffen, geht es uns beiden gut.
Nun will er sich regelmässig treffen. Ich weiss aber nicht ob das förderlich ist für meine seelische Heilung, da ich immernoch Hoffnung habe.
Was habt ihr für Erfahrungen? Kontaktsperre?
Freundschaftliche Trennung?

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Hallo, da Kinder mit im Spiel sind, wäre ich für freundschaftliche Trennung.

War bei meinen Eltern genau das gleiche.

Wenn man uns dann zusammen gesehen hat, hätte keiner gedacht das sie getrennt sind.

Mein Vater war immer für meine Mutter da, Weihnachten zusammen im Restaurant, zur Einschulung etc.

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Sowas funktioniert wohl nur, wenn die Trennung ohne große Verletzungen ablief. Also wenn man sich "auseinander lebt". Sobald einer sehr verletzt ist oder Hass empfindet, sollte man nicht für die Kinder jahrelang einen harmonischen Umgang vorspielen, sondern sich eher aus dem Weg gehen.

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Es war bei mein Eltern die gleiche Situation, er hatte heimlich eine jüngere.

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Weder noch.
Da minderjährige Kinder im Spiel sind, für die ihr ein Gemeinsames Sorgerecht habt, wird die Kontaktsperre unter Umständen ein absoluter Schuß nach hinten. So kann man ganz schnell auch mal das Sorgerecht verlieren.
Eine große Freundschaft muss man deswegen aber auch niemanden vorspielen. Das ist nicht notwendig.
Uns war damals wichtig, dass wir auf der Elternebene respektvoll miteinander kommunizieren und gemeinsam Entscheidungen treffen können. Dazu gab es dann doch den Bedarf an einigen Stunden beim Mediator und einige Einzelstunden beim Psychologen. Die Ehezeit musste einfach verarbeitet werden. Aber beim Scheidungstermin waren wir damit durch. Wir konnten da schon ganz normal miteinander umgehen - ohne Hass, ohne Hoffnung, eben die reine Elternebene. Das war ungeheuer erholsam.

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Hallo Gina,

für die Kinder ist es sicher das beste, wenn ihr jetzt sofort "Freunde" werdet.
Und dass sich das jetzt dein zukünftiger Exmann wünscht, ist auch klar.

Aber was ist mit dir und deinen Gefühlen? Ich stolpere über deine Aussage, dass du wütend auf DICH bist. Gleichzeitig scheinst du ihn wieder nehmen zu wollen, da du von Hoffnung sprichst.

Kann es sein, dass du alle deine Interessen und Gefühle zurück stellst oder sogar unterdrückst und auf dich nimmst? Schlägt sich das nicht nieder in Selbstablehnung?

Ihr jongliert grade mit vielen Interessen und Gefühlen.

Gesund fände ich es, wenn du eine beschränkte Zeit Abstand für dich findest, deine Wut AUF IHN zulassen kannst und zu dir zurück finden könntest. Um dann in Zukunft klar getrennt auf Elternebene wieder freundschaftlich miteinander umzugehen.
Brauchst du dafür nicht professionelle oder andere Unterstützung? Vielleicht nur ein paar Sitzungen oder Coachings?
Ich wünsche euch eine gute Lösung, so dass ihr als Familie gut miteinander umgehen könnt, du aber wieder zu dir (deinen ehrlichen Gefühlen) und deiner Unabhängigkeit finden kannst.

Bearbeitet von Inaktiv
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Liebe Marie

Ich leide sehr darunter dass er über 20 Jahre Beziehung keine wirkliche Chance geben möchte. Keine Gefühle, er fühlt sich sehr schuldig, leidet unter den minimen Kontakt der Kinder ( habe nie schlecht über ihn gesprochen, im Gegenteil),Schlafstörungen, Depressive Phase etc
Im Unterbewusst mache ich mir Hoffnung, dass es nach einer Zeit, wenn alles einigermassen verheilt ist, wir ein Neubeginn starten können.
Andererseits freue ich mich auch auf ein Neubeginn meines Lebens, ihn eher in der Nebenrolle, als Vater und Freund.
Ich werde mir Hilfe von einem Therapeuten holen um an mein Selbstwert zu arbeiten.

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Dann alles Gute für die Therapiesuche. Es ist heute nicht einfach, aber lohnt sich so!

Es hört sich so an, als ob dein Mann sehr viele Probleme hat, die er eigentlich selbst angehen müsste. Vielleicht ist es für dich leichter, mit ihm mit etwas Abstand guten Kontakt zu haben. Dann kannst du auch besser trennen, was deins und was seins ist.
Nach so langer Zeit seid ihr ja sehr, sehr verbunden.

Wenn du nicht mehr so verletzt bist, kannst du deinen Kindern bestimmt wieder viele Brücken bauen zu ihrem Vater.

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Noch ein Nachtrag, da ja minderjährige Kinder im Teenageralter betroffen sind: Ich bin der Überzeugung, dass Teenager, die ja grade wahrscheinlich nach Beziehungspartnern und -modellen Ausschau halten, offene und ehrliche Gespräche brauchen. Natürlich sollten sie kein Partnerersatz werden und auch nicht die beste Freundin ersetzen. Darum würde auch professionelle Hilfe grade die Kinder erleichtern. Aber ich halte es für besser, dass sie eine ehrliche Mutter erleben statt einer Frau, die alle Fehler auf sich nimmt und davon unglücklich wird.
Es ist ja auch ein riesen Lerneffekt zu erleben, wie Eltern sich schlimmen Gefühlen stellen, durch tiefe Krisen gehen, dann heilen und wieder aufeinander zu gehen können. Vorausgesetzt, keines der Elternteile spricht vor den Kindern schlecht über den anderen.

Bearbeitet von Inaktiv