Meine Tochter erzählt ihrem Vater alles

Hallo zusammen, ich lebe jetzt schon eine Weile vom ex getrennt. Zusammen haben wir 3 Kinder 20,18 und eine 15 jährige Tochter. Wir haben viel zusammen getan damit wir diese Zeit gut überstehen. Geweint geredet gestritten gekuschelt also volles Programm. Meine Tochter sagt mir alles gut Mama ich komm damit klar erzählt mir auch viel. Gestern nun musste ich feststellen sie erzählt alles ihren Vater. Was ich tu, wann, mit wem. Sie ist gestern das erste mal mit zu ihm gegangen und übernachtet da. Bei ihm und seiner neuen Frau. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich möchte meiner Tochter am liebsten sagen geh und wohne bei ihm.
Meine Jungs haben kein gutes Verhältnis mehr zu ihm, da sie merken wie er wirklich ist und sich ein klarere Bild machen können.
Vielleicht hat jemand eine ähnliche Situation.

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Liebe TE,

erstmal meinen Respekt dafür, dass ihr all diese intensiven Gefühle und Phasen durchgestanden habt und jetzt versucht, vernünftig miteinander klar zu kommen.

Ich lese aber aus deinem Post, dass du es schätzt, dass deine Söhne eher loyal zu dir sind und "merken, wie er wirklich ist". Deine Tochter sucht noch Bestätigung bei deinem Expartner und erzählt ihm "alles".

Deine Tochter ist voll im Loyalitätskonflikt, und das ist sehr ungesund für sie. Dass du von ihr erwartest, dass sie Diskretion bewahrt, ist eine Überforderung für ein Mädchen in dem Alter.

Am besten, du machst vor den "Kindern" nichts, wirklich nichts, was sie geheim halten sollen. Es gibt ja Möglichkeiten, dass du dich auslebst, ohne dass Söhne und Tochter das mitbekommen. Alle Gespräche sollten so sein, dass sie auch nach außen getragen werden dürfen. Für Themen, die nicht für andere Ohren sind, solltest du dir erwachsene Gesprächspartner*innen suchen!

Bitte stelle deine Tochter nicht vor die Wahl- entweder Diskretion oder du gehst zum Vater. Wenn du das ehrliche Gefühl hast, dass sie lieber zu ihrem Vater will, kannst du sie natürlich fragen und solltest sie dann auch loslassen.
Wenn du von deinen Kindern möchtest, dass sie emotional auf deiner Seite sind, dann heißt das, dass sie nur eine Hälfte in sich akzeptieren und die väterliche Seite in sich selbst ablehnen sollen. So erziehst du sie zu (unbewusster) Selbstablehnung. Das ist besonders für eine Tochter ungesund. Sie braucht die Selbstliebe, besonders für den väterlichen Teil in sich.
Alles Gute für euch!

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Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es bescheuert ist zwischen den Stühlen zu stehen. Als meine Eltern sich getrennt haben, hatten wir auch länger keinen Kontakt zu ihm (Rosenkrieg, Alkoholprobleme etc.). Das änderte sich dann auch in dem Alter deiner Tochter. Ich habe ihm "verziehen" (war wirklich sehr unangenehm mit der Trinkerei, war auf Sauftouren dabei etc) und habe ihn immer mal besucht (zugegeben, auch weil er mir mehr Freiheiten gelassen hat und ich dann Abends auch unterwegs war wenn ich bei ihm geschlafen habe).

Ich habe hier Kinder in diesem Alter (Sohn 15, Tochter 16). Sie sind in dem Alter, wo man ihnen ganz direkt sagen kann "Was hier in unserem Familienkreis läuft und was ich mache, geht deinem Vater nichts an". Ebenso natürlich andersrum auch. Ein "war gut und ich verstehe mich gut mit ihm und seiner Frau" reicht dann auch. Die Frage ist, was genau erzählt sie und was ärgert dich? Erzählt sie von neuen Partnern?

Die Reaktion "geh zu ihm" kommt sicher daher, dass du verletzt bist.

Warum genau bist du das? Weil sie wieder Kontakt hat und er dir/euch früher wehgetan hat? Das wäre aber dann deine Baustelle. Wenn sie ihm verziehen hat, ist das ihre Sache. Oder weil du sauer auf sie bist, weil sie ihm Dinge erzählt?

Aus eigener Erfahrung - meine Eltern sind jetzt schon über 30 Jahre getrennt und mein Vater reagiert immer noch manchmal so wahnsinnig emotional auf die Trennung und zieht uns da auch mit rein. Ich beziehe da klar Stellung das es nicht meine Baustelle ist. Aber wenn man verletzt ist, ist man in dieser HInsicht scheinbar noch sehr lange "blind" was das betrifft.

Lg

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Entschuldige bitte ,aber deine Tochter ist 15.. das ist fast erwachsen .. Du musst loslassen .. ich war mit 16 schon feiern ,hab mein eigenes Ding gemacht ,mit 18 bin ich schon komplett ausgezogen bei meinen Eltern ..
er ist ja auch der Vater und er nimmt sie dir nicht weg ,auch bleibst du immer die mama .. das es dort vielleicht erstmal „cooler“ ist ,weil andere regeln ,vielleicht lockerer ,ist ja oft auch so .. wenn das Kind seltener „dort“ ist .. lebt es ständig dort ,sieht das ganze auch schon wieder anders aus .. dort wo man aktuell lebt , gibt es einfach mehr regeln .. und dort wo man nur selten ist,wird man mehr verwöhnt , es gibt mehr Ausnahmen von regeln usw ..
aber man würde mir nur einmal sagen , dass ich doch abhauen soll , das würde so tief sitzen ,da wäre bei mir vorbei ..
Versuch es doch einfach locker zu sehen , sie ist keine 7 mehr ,sondern eine fast erwachsene Frau , die spätestens in 2-3 Jahren komplett ihren eigenen Weg geht ..

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„Und da sie merken wie er wirklich ist „ .. weiß nicht ob ich den Satz so gut finde . Ja ,wie ist er denn wirklich ? War er nur zu dir „schlecht „? Verlassen?neue Frau ? Oder hat er sich den Kindern schlecht gegenüber verhalten ? Selbst wenn das so war , vielleicht tut es ihm heute leid . Er ist und bleibt der Vater , ich weiß nicht wie man sich darüber erfreuen kann ,dass sie das „erkannt „ haben .. sei doch einfach neutral .. jeder Mensch hat ein eigenes ich und Charakter .. nicht jeder Mensch muss jeden Menschen nicht mögen usw, nur weil man es selbst tut . Du könntest deine Tochter einfach bitten , ob sie solche Dinge für sich behalten würde . Das sehe ich als Option .

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Kannst du dein Problem noch genauer beschreiben? Ich habe es noch nicht verstanden.
Ihr seid länger getrennt, er ist neu liiert. Deine Tochter und du ihr habt ein gutes Verhältnis. Zu ihrem Vater hat sie auch ein gutes Verhältnis. Warum hat sie erst jetzt bei ihm geschlafen?
Und jetzt hast du den Eindruck sie erzählt ihm "alles". Was ist alles? Und woher weißt du das? Wenn sie bei ihm ist und er fragt "und was habt ihr gestern gemacht?" oder "wie läuft dein TAg so ab?" und sie erzählt ihm davon, dann kommst du da ja automatisch drin vor. "Ich hab immer bis 14 Uhr Schule, wenn ich heimkomm macht ich mir was kleines zu Essen, Mama ist da immer noch arbeiten und danach meist Einkaufen. DAnn geh ich meist zu Lisa und um 21 Uhr soll ich zu Hause sein. Außer Mama ist bei Werner, dann kommt sie eh erst um 22 Uhr und ich darf auch so lange draußen bleiben".

Könnte aber sogar sein, dass sie bisschen mit ihrem Papa lästert. Teenies lästern gerne mal über ihre Eltern. Gehört zum Abgrenzungsprozess dazu, die Eltern nervig zu finden. Getrennte Eltern, die sich nicht grün sind, sind da willkommene Gesprächspartner.

Warum willst du am liebsten sagen, dass sie zu ihm zieht? Was genau fühlst du, was denkst du, was unterstellst du ihr?