Nach fast 13 Jahren vor dem Nichts

Ich bin Mitte 20 eine Beziehung mit einem 10 Jahre älteren Mann eingegangen, samt Anhang (anstrengede Exfrau und 2 Kinder) und habe - obwohl es viele Tränen und viel Zurückstecken bedeutet hat, seine Kinder mit ihm großgezogen. In allen alltäglichen und finanziellen Bereichen war ich beteiligt, ich habe diskret versucht, wie eine Mutter für sie zu agieren , aber im Vordergrund niemals Erwartungen an die Kinder gehabt - ich war immer nur die gute Freundin für sie. Wir hatten in der Partnerschaft Höhen und Tiefen, letztendlich liebte ich ihn immer und ich ging zig Kompromisse ein.

Von Anfang an habe ich nie einen Hehl daraus gemacht, das ganze Programm vom Leben zu erwarten (Heirat, Kinder)- er ging damit konform. Wir haben auch später immer wieder davon gesprochen, auch er von sich aus.
Nach etwa 5 jähriger Beziehung hatte ich eine größere Wohnung für uns gefunden (war vorab besprochen, nur machte er keinen Finger krumm bei der Suche) und wir haben einen großen Wagen besorgt, damit auch alle Eventualitäten abgedeckt sein sollten. Nachdem mein Partner aber im Zuge der Wohnung mir und jedem, der es hören wollte oder nicht, zu verstehen gegeben hatte, dass er dem Umzug nur aus Zugzwang nachgekommen wäre, beschloss ich, bei essentiellen Themen schon allein aus Stolz nie wieder der Initiator zu sein, ich wollte keinesfalls eine Partnerin sein, die ihren Partner zu irgendwas drängt. Dann passierte jahrelang nichts in Richtung Kinderplanung weswegen ich mich wieder mehr auf meine Karriere konzentrierte. Dies war ihm dann plötzlich nicht ganz recht, weil er für sich beschlossen hatte, schnell noch das Babythema anzugehen, bevor ER zu alt dafür wäre. Nach fast 10 Jahren ging’s also endlich an die Kinderplanung. Unser gemeinsames Kind ist nun bald 3 Jahre. Meine Überlegung nach einem zweiten Kind wurden abgetan. Seit einigen Jahren würde ich mir einen Antrag wünschen, der nicht kommt.
Vor kurzem war er bei gemeinsamen Freunden und irgendwie kamen sie auf das Thema Heirat und er sagte, er wisse, dass ich mir das wünsche, aber wozu solle er mich heiraten, er sehe keinen Sinn dahinter.
Ich bin verletzt, fühle mich hintergangen und gerade bei so einem wichtigen Thema- ich bin so entrüstet, dass ich offengesagt an Trennung denke, da ich schon davor oft nicht mehr Perspektiven gesehen habe (bemüht sich nicht in der Beziehung, alles nur einseitig, stets Versprechen, die nicht gehalten werden, Lügen…).
Ich bitte um eure Meinung dazu, ob es 2023 noch vertretbar ist, sich aufgrund ausbleibender Heirat zu trennen.

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Naja, du schreibst nur, er "ging damit konform"...also mit deiner Lebensplanung, aber nicht mit einer Silbe oder Geste in all den Jahren danach gabe es auch nur einen Funken in die Richtung, das er da auch wirklich "konfrom" geht. Nicht in einem einzigen Bereich.

Spätestens beim Umzugsthema, mit dem er sicherlich auch im Vorfeld "konform" ging, hätte dir eigenltich dämmern müssen, das ihr unter "konform" offensichtlich komplett unterschiedliche Dinge seht. Auch da hat er dir nur einen Brocken hingeworfen, trotzdem hast du da nicht reagiert.

Ganz spannend finde ich ja auch seinen Zeitpunkt für euer Kind...aus meiner Sicht der nächste Brocken, den er dir nur aus Berechnung hingeworfen hat. ich verwette meinen Hintern, das er im Fall einer Trennung deinerseits urplötzlich von Hochzeit faselt. Ich könnte mir sogar vorstellen, das er sie aus reiner Bequemlichkeit sogar durchziehen würde.

Eure Beziehung hat schon länger das Verfallsdatum überschritten, schon als das Kind gezeugt wurde. Es wird Zeit endlich von dem toten Gaul abzusteigen, anstatt sich mit Bröckchen zufrieden zu geben. Udn weißt du was....das tolle am Jahr 2023 ist, das man eine Trennung weder begründen muß, noch sich Gedanken darüber machen braucht ob diese "vertretbar" ist.

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>>(bemüht sich nicht in der Beziehung, alles nur einseitig, stets Versprechen, die nicht gehalten werden, Lügen…).<<

Ich käme überhaupt nicht auf die Idee ihn heiraten zu wollen!

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Bzw würde ich vor allem gerne eure allgemeine Meinung zur Situation hören

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Eine Heirat ist ja nicht nur ein Stück Papier. Es hat ja auch weitreichende Auswirkungen gerade auch finanziell.

Steckst du z.b. beruflich zurück für das gemeinsame Kind und ihr trennt euch später dann schaust du rentenmäßig mit dem Ofenrohr ins Gebirge.

Seit ihr aber verheiratet stehen dir bei einer Scheidung anteilig seine Rentenpunkte zu Stichwort Versorgungsausgleich. Oder zahlt er freiwillig in deine Altersvorsorge mit ein?

In deinem Fall kommt aber auch einfach noch was dazu. Du hast das Gefühl, dass du viele Opfer gebracht und Kompromisse eingegangen bist für diesen Mann.

In deinen Augen wertschätzt er dies aber nicht sondern nimmt es als selbstverständlich und du bezweifelst, dass er umgekehrt für dich dieselben Opfer gebracht hätte.

Es ist schwierig dir hier einen Rat zu geben. Ich würde mich in einer ruhigen Minute mal mit ihm an einen Tisch setzen und alle diese Punkte und deine Gefühle ganz klar ansprechen. Danach würde ich überlegen wie es weiter geht.

Wie gesagt falls du für die Kinderbetreuung zurück steckst würde ich in jedem Fall auf einen finanziellen Ausgleich bestehen.

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Wenn es dir wichtig ist mit heiraten musst du das kommunizieren und auch deinen Standpunkt vertreten.
Ich habe meinem Mann von anfang an gleich gesagt dass es mich nur mit Trauschein gibt oder gar nicht, da ich auch nicht wieder Lust auf so eine Langzeitbeziehung hatte bei der man 10 Jahre mal schaut was so draus wird.
Sag ihm dass das deine meinung ist, gerade wenn ihr ein kind habt und es dir eben wichtig ist.

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Das weiß er alles…

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Ohje, mein Exfreund war genauso. Da half das kommunizieren auch nichts. Er wusste ganz genau was ich mir wüsche und was mir wichtig war, das wurde aber alles abgetan und als ich dann am gehen war wollte er dann doch plötzlich alles von heute auf morgen von Hochzeit über Kinder etc. weil er mich ja grundsätzlich schon liebte obwohl die Beziehung schon in Scherben lag.

Daher vermute ich sogar, dass wenn du mit der Trennung drohst und er bemerkt, dass es dir damit ernst ist, er 2 Minuten vor deinem Auszug dann doch noch mit einem Ring um die Ecke kommt aber das ist halt eben nicht so wie man sich das vorgestellt hat.
Wie du sagst, man möchte nicht jemanden zu irgendetwas drängen, der Wunsch soll ja auch vom Partner aus kommen oder wenn es schon nicht der eigene Wunsch ist, die Erfüllung einem aber nicht weh tut kann man es auch aus Liebe zum Partner machen wenn man weiß, dass es sein sehnlichster Wunsch ist.

Ich glaube dass dein Mann generell sehr kalkulierend ist und rein rationale Entscheidungen im Leben trifft?
Vermutlich liebt er dich aber trotzdem und will dich auch nicht verlieren aber er ist halt einfach so. Für ihn bringt es keinen Vorteil und es ergibt keinen Sinn von daher wird auch ohne dein Zutun nichts geschehen.

Ich glaube grundsätzlich ist an der Haltung deines Mannes auch nichts verkehrt. Er kennt seine Bedürfnisse, weiß was er braucht und nicht braucht und handelt danach.

Ich dachte mir bei meinem Ex immer er bräuchte halt eher eine Frau, die auch auf ihre eigenen Bedürfnisse fixiert ist, weil wenn jeder an sich denkt ist am Ende ja an alle gedacht 😅.

Das Problem zwischen uns resultierte eher aus den unterschiedlichen Haltungen / Umgangsweisen.

Wenn man sich selbst für die andere Person aufopfert und vielleicht auch Dinge getan hat, die einem selbst nicht immer gut getan haben (obwohl der Partner vielleicht gar nicht mal explizit danach gefragt hat, man es selbst aber auch schön harmonisch wollte und den Partner unterstützen wollte) und der Partner bringt sich dann nicht genauso aufopferungsvoll ein, kann das irgendwann super frustrierend sein.

Ich glaube du musst dir einfach überlegen, ob du mit dieser rationalen Art deines Mannes zukünftig umgehen kannst und auch aufpassen, dass du es nicht als mangelnde Liebe interpretierst, weil lieben tut er dich bestimmt trotzdem.

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Das finde ich eine gute Antwort.

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Dass „er einfach so ist“ ist tatsächlich sein Totschlagargument bei vielen Dingen. Allerdings ist dies meiner Meinung nach faule Ausrede. In den ersten Jahren war er so bemüht in jeglicher Hinsicht- er hat mich förmlich auf Händen getragen. Sosehr, dass es mir teilweise sogar schon zu viel wurde. Nach und nach kam dann gar nichts mehr von ihm. Ich denke mittlerweile dabei an Narzissmus.
In vielen Situationen hat er bewusst gebeten um all diese Dinge und ich hab’s getan obwohl tw. gegen meine Prinzipien.

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Ich finde, dass du schon viel zu viel Lebenszeit verschwendet hast.

Du hast immer für SEINE kinder und SEIN befinden zurück gesteckt

DU musst dinge alleine Managen und dann beschwert er sich auch noch

Du berücksichtigst SEINE Wünsche, tritt aber deine mit den Füßen

Du hattest längst eine Beziehung finden können, die auf Augemhöhe basiert

Sei doch froh, dass er dich nicht heiraten möchte, du denkst an Trennung das ist eine ziemlich schlechte basis für eine Ehe und noch kommst du leichter aus der Beziehung raus.

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Kurz gesagt: Ja, ich finde es durchaus vertretbar, dass man sich deshalb trennt! Für mich wäre eine Nicht-Heirat definitiv ein Trennungsgrund, da das etwas symbolisches ist und nun wirklich niemandem weh tut. Wenn man vorhat mit jemandem zusammen zu bleiben und eine Familie gründen möchte, dann sehe ich keinen Grund sich gegen eine Hochzeit zu wehren. Kosten für Hochzeitsfeier etc. sind für mich kein Grund, da ich eh schon immer eher klein heiraten wollte und nicht wirklich der Typ für ein riesen Fest bin. Im Grunde ist es mir egal wie groß das Fest wird oder ob wir nur zu zweit beim Stadnesamt sind - aber wenn jemand dennoch sagt "nein, dich will ich nicht heiraten", dann sagt er mir auch dass ich es ihm nicht wert bin. Und mit so jemandem würde ich persönlich keine Familie gründen wollen. Und auch das "ich glaube nicht an die Ehe" (auch schon gehört!) bedeutet eigentlich nur, dass man nicht daran glaubt mit der Person ewig zusammenzubleiben.

'Mir geht es also um das heiraten an sich und nicht um ein riesen Fest oder so.

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Eine Nicht-Heirat ist in meinen Augen kein Trennungsgrund.
Hier sind die genannten Gründe in Summe aber alles so viele Zeichen, die gegen Ehe und gegen Weiterführen der Beziehung sprechen. Ich würde mir all die Kompromisse nicht mehr weiter antun.
Alles Gute für dich und das Kind.