Hallo ihr Lieben,
ich versuche mich mal kurz zu halten.
Ich bin mit meinem Partner ca 2,5 Jahre zusammen, habe aus meiner Ehe 2 Kinder ( 8&10 Jahre alt) , welche im Wechsel bei mir und dem Vater wohnen. Mein Partner wohnt ca. 50km entfernt von mir.
als wir uns kennenlernten war da Thema Fußball durch corona nicht all zu präsent, aber seit Letzen Jahr geht er wieder regelmäßig ins Stadion und hat 2x wöchentlich Kickboxen als Trainer.
Innerhalb der Beziehung haben wir schon viel durch, als wir 6 Monate zusammen waren, hatte er einen Herzinfarkt, danach Prostata-Beschwerden, ich wurde an der Hand operiert und mein Vater verstarb letztes Jahr.
Mir ist qualitative Zeit mit ihm enorm wichtig, v.a. da wir ja auch nur alle 2 Wochen ein gemeinsames Wochenende ohne Kinder haben. Durch die Entfernung, bin ich dann öfters bei ihm gewesen. das einzige Hobby, welches wir zusammen machen, ist Motorrad fahren, aber auch eher bei gutem Wetter.
Durch seine beiden festen Termine in der Woche und die wechselnden Fußballtermine am Wochenende, empfinde ich es persönlich als sehr stressig, wenn er für 6 Stunden verschwindet. Es fühlt sich unentspannt und nervig für mich an und findet halt jedes Wochenende statt.
Wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden, sagt er , es gäbe keine Alternative und er lässt sich sein Hobby nicht verbieten. Meine Argumentation, dass es darum gar nicht geht, sondern dass ich mir wünsche, wir würden es besser planen und zusammen schauen ob es passt oder nicht, interessiert ihn überhaupt nicht. was ich mache in der Zeit ist ihm egal. zu mir zu fahren lohnt sich meist nicht, da es 50 km hin und wieder zurück sind.
Jetzt hat er den Kontakt abgebrochen, da ich gesagt habe ich will so nicht weiter machen. Ich vermisse ihn als Menschen, haben sonst täglich telefoniert und gesprochen und jetzt werde ich wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Als er von einer Krankheit zur anderen ging, habe ich mich um ihn gekümmert.
soll ich mit ihm das Gespräch suchen?
Mein Kopf sagt nein, das Herz sagt ja.
Kennt jemand so etwas innerhalb der Beziehung? Wie ist es ausgegangen?
Liebe Grüße
Trennung wegen FUßball als Prio Nr. 1
Ich würde auch kein Gespräch mehr suchen. Er hat seine Prioritäten klar definiert. Du kannst das so hinnehmen oder eben ohne ihn bleiben.
Und man darf nicht Zeit und Energie an jemanden verwenden und dass dann im Gegenzug einfordern - du hast es freiwillig gegeben.
Alles Gute.
"Meine Argumentation, dass es darum gar nicht geht, sondern dass ich mir wünsche, wir würden es besser planen und zusammen schauen ob es passt oder nicht, interessiert ihn überhaupt nicht."
Ich würde auch nicht gemeinsam mit meinem Partner schauen wollen, ob meine Lebensgestaltung passt. Das mach ich - und er - allein und das ist auch richtig so.
Was willst du denn an dem Besuch eines Fußballspiels "besser planen"? Willst du mit? Willst du ihn bringen und abholen, damit ihr mehr Zeit zusammen habt? Oder soll er nicht doch einfach verzichten?
Spielen tun die auch ohne ihn. Motorrad fahren und zwar große Touren kann man auch nur fahren, wenn man flexibel zeitlich ist. Und so etwas ist halt planbar.
Aber nur, wenn er auf sein Spiel verzichtet. Und das will er nicht. Bleibt der Urlaub für große Touren.
Ich verstehe euch beide ein Stück weit. Er will seine Hobby ausleben und sich nicht einschränken lassen, du wünschst dir mehr gemeinsame Zeit und hast das Gefühl, hinter seinen Hobbys zurückstehen zu müssen. Klingt, als würde es bei euch einfach nicht passen, da ihr unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung habt und er dazu nicht kompromissbereit ist.
"soll ich mit ihm das Gespräch suchen?"
Ich würde es lassen, wenn dann sollte er auf dich zukommen. Allzu große Hoffnungen würde ich mir da aber nicht machen. Er ist nicht bereit, sich dir zuliebe mal ein bisschen zurückzunehmen, das hat er deutlich gesagt und das würde ich ihm auch so glauben. Selbst wenn er also den Kontakt wieder aufnehme sollte, würde sich daran nichts ändern.
Ich geb dir mit allem Recht aber der Satz „Er ist nicht bereit, sich dir zuliebe mal ein bisschen zurückzunehmen" passt überhaupt nicht. Ihm zuliebe könnte sie ja auch aufhören sein Hobby einschränken zu wollen. Am Wochenende 6 Stunden Mal eben zu verschwinden ist für eine Fernbeziehung jetzt echt keine Tragödie, es gibt Fernbeziehungen da sehen sich die Partner noch weniger weil der Mann oder die Frau LKW fährt. Anstatt die restliche Zeit mit ihm zu genießen und daraus Qualität zu sehen, meckert man lieber darüber dass es keine vollen 48 Stunden sondern "nur" 42 sind. Irgendwie ist das auch total kleinlich.
Hallo. Also ich bin mit meinem Partner seit 7 Jahren zusammen (31 & 34), und mein Mann war nicht nur schon immer Fußballliebhaber sondern spielte schon als Kind, Teenager und auch vor unserer Ehe in Vereinen mit. Die ersten 4 Jahren nachdem wir uns kennen lernten, hörte er damit auf.. einfach so - von sich aus - um auch Zeit für uns zu haben. Ich merkte aber immer mehr wie ihn sein Hobby fehlte, er sogar schon depressiv wirkte, und er hatte dann auch schon viel Gewicht zugelegt (von 82 auf 130 kg ca.). a
Seit 3 Jahren spielt er nun wieder, ohne nennensgroße Erwähnung an mich - bin auch nicht seine Mutter hab ihn das nie verboten und um Erlaubnis braucht er da nicht fragen. Er sagte nur er spielt wieder und ich oh ok ja cool, würde auch für deine Gesundheit nicht schaden - und ehrlich gesagt: Es stört mich auch für die Beziehung keinsterweise..ja die Zeit Zuhause fehlt, natürlich merkt man das.. 3x in der Woche Fussball spielen 2x in der Woche Fußball schauen, dann trinkt man noch ein Bier mit den anderen Spielern im Anschluss .. klar kostet sowas Zeit. Aber ich empfinde das nicht als negativ. Ich merke wie er durch sein Hobby oder besser gesagt seinen TRAUM aber auch den anderen sozialen Kontakt neben der Arbeit, Familie, andere Freunde und auch mir, wieder aufgeblüht ist. Er wirkt wie er selbst, es ist sein Naturell, das hatte ihn anscheinend so lange gefehlt wie zB eine Mutter nur ihr Kind vermissen kann. Und ich gönne es ihm vom ganzen Herzen. Ich will keinen Mann der nur mich in seinem Leben hat, sondern auch seinen eigenen Träumen nachgeht. Wir waren doch alle auch vor Beziehungen eigene Menschen, wieso sollte sowas mit einem Ehevertrag enden, man ist dann als Mensch nicht vollendet.
Ich finde die Regel Happy wife Happy life kann man auch andersrum betrachten. Qualitativ hochwertige Zeit kann man in der Partnerschaft irgendwann auch nur mehr führen, wenn man seine eigenen Wünsche auch noch erfüllen kann und Wünsche müssen sich da nicht allein auf die Partnerschaft beschränken. Mir ist eine Stunde in der Woche mit einem glücklichen Mann lieber als 7 Tage die Woche mit einem unglücklichen, weil es auch mir aber auch der Beziehung schaden würde.
Finde doch auch etwas FÜR DICH in dieser Zeit, wenn er nicht da ist. Etwas dass dir allein gefällt, etwas das dich inspiriert. Irgendwie scheinst du mir so als hättest du mehr ein Problem mit dem Alleinsein, sowas kann auch schnell ziemlich toxisch in einer Beziehung oder Ehe werden: man klammert, man keift, man stresst, man setzt unter Druck, man streitet nur noch, isoliert sich selbst .... Etc.
Vllt täte dir ein eigenes Hobby gut. Probier neues aus, das ist deine Chance auch von der ganzen Sache zu profitieren. Und wenn ihr dann wieder zusammen seid ist es wirklich umso schöner, dann hat es auch Qualität und Bestand.
Lg
Danke für die Antwort.
Wir wohnen aber nicht zusammen, sondern führen eine Fernbeziehung alle 2 Wochen.
Zudem habe ich eigene Hobbys und Bundesliga findet nicht immer am gleichen Tag statt.
Schöne Woche noch!
Hallo. Also auch unabhängig davon ob man zusammen wohnt oder nicht oder eine Fernbeziehung führt, hat jeder Mensch das Anrecht auch auf seine Dinge - eine Fernbeziehung muss da auch nicht bedeuten dass man seine Gewohnheiten automatisch aufgeben muss, außer es wurde was anderes beiderseits abgesprochen. So liest es sich aber nicht in deinem Beitrag, sondern eher dass das Thema eben erst jetzt bei euch aufkommt. Regeln die man gemeinsam nie aufgestellt hat, kann man nicht einfach plötzlich alleine aufstellen, schon gar nicht für die andere Person - das sind Forderungen.
Dass er sein eigenes Leben nach der Krankheit und deiner Pflege wieder in die Hand nehmen möchte, ist doch auch irgendwo verständlich. Man darf sich da nicht erwarten, sobald er gesund wird, wird er jetzt weiter an einem kleben und die gleiche Zeit mit dir verbringen, weil er davor auf dich angewiesen war. Und Irgendwie ist es auch ziemlich egoistisch jetzt im Gegenzug jetzt auch seine Zeit und Opferbereitschaft zu fordern, als sei er dir sein restliches Leben schuldig. Er konnte sich nun Mal nicht aussuchen was ihm vorher passierte. Dass du fast zum Schluss noch Mal erwähnt hattest: „ich hab mich gekümmert", bestätigt meine Annahme. Irgendwie kommst es so vor, als wärst du schon fast wütend darüber, dass er jetzt sein Leben eigenständig wieder in die Hand nimmt.
Dass er bei den Anforderungen die jetzt gestellt werden nicht mit spielen möchte ist sein gutes Recht und auch irgendwo verständlich. Dass er 6 Stunden jedes Wochenende weg ist, ist auch kein Weltuntergang. Der Tag hat noch weitere 18 Stunden, warum er sich rechtzeitig bei dir für sein Hobby an und abmelden müsste ist mir auch nicht begreiflich. Außerhalb der Bundesliga gibt es übrigens auch Spiele, ja wann sie laufen kann man vorher nachsehen aber ich höre auch daheim oft spontan „Hey die Jungs fragen ob ich Fußball schauen komm" oder „ob ich spielen möchte". Das ist nun Mal auch ein spontanes Hobby.
Wie es aussieht passen eure Bedürfnisse und das Verständnis von Nähe einfach nicht zusammen, und das hätte sich auch ohne Krankheit irgendwann heraus kristallisiert. Ich würde mich deswegen nicht bei ihm melden aber auch nicht damit rechnen dass er es tun wird, weil er das wahrscheinlich genau so sieht. Tut mir leid für dich, aber von außen betrachtet kann man nur sehen dass ihr in zwei unterschiedliche Richtungen geht und es da einfach keinen gemeinsamen Nenner geben wird. Er hat dir da auch schon klipp und klar gesagt, dass er da nichts ändern will, man kann das entweder akzeptieren oder man trennt sich eben.
Lg