Hallo zusammen, ich weiß ziemlich schräge Frage aber ich bin im Moment so stark überfordert in meinem Leben aus verschiedenen Gründen das ich nicht mal weiß wie man sich eigentlich trennt. Daher bin ich für jede Hilfe, jede Erfahrung und jede ehrliche Meinung dankbar. Nun aber zu mir:
Junge Mama, geht langsam auf die 30 zu, zwei wundervolle Kinder (4) und (1,5), unglücklich und der Trennung sehr nah. Die Trennungsgründe möchte ich hier jetzt nicht vertiefen den es geht um eine andere Frage..
Wie gehe ich das am besten an? Wir wohnen im Eigentum, er ist Hauptverdiener, ich arbeite 520€ Basis. Die große Wohnung könnte ich kaum halten und das will ich auch nicht unbedingt. Wir vermieten noch eine kleine 2 Zimmer Wohnung die sehr Kostengünstig wäre. Das könnte ich mir super vorstellen mit den Kindern. Ich schlafe im Wohnzimmer, die Kinder bekommen das Zimmer. Aber die Wohnung läuft auf meinen Mann alleine. Er ist mit der Trennung auf keinen Fall einverstanden also wird er mir auch kaum die Wohnung überlassen oder muss er das wegen der Kinder und der Ehe ? Und wenn ich die kleine Wohnung übernehme bekomme ich dann von Tag 1 Wohngeld? Meinen Basis Job möchte ich natürlich behalten und wenn die Kinder soweit sind gerne zu Teilzeit aufstocken aber geht das mit Geld vom Amt ? Und zu meiner erstmal letzten Sorge… was wenn er total durchdreht wenn ich das endlich auf den Tisch lege (Bevor wir Kinder hatten wurde er das ein oder andere Mal ziemlich aggressiv, einmal handgreiflich. Hat es dann nie wieder gemacht aber was wenn das wieder erwas in ihm auslöst?) Wie schütze ich mich und die Kinder am besten wenn es soweit ist?
In mir schwirren so viele Gedanken und jeder Tag länger mit ihm ist ein Tag weniger an dem ich noch klar denken kann..
Vielen Dank fürs lesen.
Wie würdet ihr eine Trennung in meinem Fall angehen?
Zur Wohnsituation kann ich nix sagen aber zum handgreiflich. Ich habe bei einer solchen Trennung meine Schwester eingeweiht und in der Jackentasche einen Anruf laufen lassen. Sie hat ihr Handy auf stumm gehabt. Wäre ihr etwas zu laut oder gewaltvoll erschienen hätte sie sofort die Polizei benachrichtigt. Wenn sie in der Nähe gewohnt wäre, wäre sie selber mit männlicher Begleitung gekommen und hätte eingegriffen.
Dankeschön das ist sehr hilfreich. Ich merke selbst für die einfachsten Sachen habe ich keinen Kopf mehr das werde ich aufjedenfall so in etwa lösen können 😮💨🥰
Guten morgen 🙋♀️
Ich nehme an habt keinen Ehevertrag und die Wohnung hatte er vor der Heirat , oder wie lief das ?
Du wirst dir definitiv etwas eigenes suchen müssen , bis alles geklärt ist.
Wovon du dich verabschieden musst, dass ist nicht so böse gemeint wie das erstmal klingt,
dass du dir direkt nach so einer trennung die nicht einvernehmlich ist, irgendwas aussuchen kannst , was du bekommst usw. , vor allem, weil deine finanziellen Mittel sehr begrenzt zu sein scheinen.
Geht das kleine Kind auch in die Kita ?
Dir gehört grundsätzlich mal von allem die Hälfte , was ihr während der Ehe erwirtschaftet habt, aber das regelt sich ja alles erst nach und nach.
Ich denke du solltest heimlich alles in Ruhe raussuchen und fotografieren an Dokumenten und dich bei einer Organisation wie Caritas oder ähnlichem zu den finanziellen Möglichkeiten informieren. Ein Anwalt wäre auch nicht schlecht
Bedenke das er natürlich trotzdem Rechte an den Kindern hat.
In erster Linie ist dein Mann den Kindern und auch dir zu Unterhalt verpflichtet, nicht der Staat.
Wenn du ausziehst, wird der Kindesunterhalt und der Trennungsunterhalt festgelegt.
Das kann ein Anwalt berechnen bzw du gehst zum Jugendamt in Bezug auf den KindesUnterhalt.
Dazu musst du sein Netto Einkommen kennen, also Gehaltsabrechnungen zu haben wäre hilfreich.
Natürlich kann es dir passieren, dass er nicht zahlt so lange es nicht gerichtlich geregelt wurde und selbst wenn du einen Unterhaltstitel zumindest für die Kinder hast, kann er einfach dreist sein und nicht zahlen oder verzögert oder er lässt es immer wieder auf eine Pfändung hinauslaufen.
D.h es kann sein dass du von ihm nur unregelmäßig Geld bekommst.
Für dich selbst wirst du dauerhaft sowieso keinen Unterhalt bekommen, der Gesetzgeber erwartet prinzipiell, dass du deinen Lebensunterhalt selbst bestreitest, spätestens wenn das kleinere Kind 3 wird.
Also wirst du dir einen Job suchen müssen der dir dein Leben finanziert .
Für die Kinder muss dein Mann wie gesagt aufkommen .
Wenn ihr euch auf das Wechselmodell einigt bzw dein Mann das durchsetzen kann( und das geht heute ziemlich gut) dann muss der Vater weniger bis gar keinen Unterhalt mehr zahlen, je nach finanzieller Situation.
Kann er denn überhaupt Unterhalt zahlen für zwei Kinder und dich?
Er hat ja auch sicher noch Kredite für die Wohnung laufen, und Altersvorsorge, d.h sein bereinigtes Netto ist die Grundlage für die Berechnunge des Unterhaltes.
Du brauchst auf jeden Fall anwaltliche Unterstützung und musst damit rechnen dass es sich Jahre hin zieht bis die finanziellen Dinge geregelt sind, dazu noch die Betreuungsregelung der Kinder, Versorgungsausgleich etc.
Also bis du geschieden bist , das kann dauern insbesondere wenn einer sich quer stellt kann er leider alles verzögern und jeden Einigungsvorschlag ablehnen.
Dann geht alles nur übers Gericht und du bekommst erst mal gar nichts.
Erstmal vielen lieben Dank für die ganzen ausführlichen Infos. Ich bin mir eigentlich immer bewusst gewesen das so eine Trennung, egal wie sie letztendlich ausgeht, ein riesiger Berg Arbeit ist, aber das jetzt mal so direkt zu lesen löst so viele Ängste in mir aus.. wenn es nach mir ginge würde ich eine kleine Wohnung bei meiner Familie in Italien anmieten und dort arbeiten. Hätte Betreuung für die Kinder und Unterstützung.. aber meine Kinder keinen Vater mehr. Genauso vermute ich das der Stress hier in Deutschland, alles alleine neu aufzubauen und gleichzeitig seine Launen aushalten zu müssen fast untragbar sind ohne das die Kinder einen Schaden davon nehmen.
Kurze Gedanken die ich oft habe: Hast du wirklich nicht schon vor den Kindern gemerkt das es keine Zukunft hat? Oder aber erst meine Kinder haben mir gezeigt was ich ihnen wünsche für ihre späteren Beziehungen? Muss ich denn nicht ihr Vorbild sein und es ihnen vorleben oder doch an ihrem Vater festhalten für die beiden?
Ich werde mich aufjedenfall an die Caritas wenden das könnte mir vielleicht die ein oder andere Sorge nehmen. Wenn es dann soweit ist das Jugendamt und einen Anwalt. Habe ich notiert 📝
Freue mich weiter gerne über jeden dem zu meiner Situation was einfällt. Dankeschön
Hallöchen !
Ich finde es irgendwie krass,dass du der Meinung bist ,wenn du dich trennst,weiterhin nur auf 500 Euro Basis arbeiten zu gehen und den Rest vom
Staat zu kassieren . Das ist nunmal der Preis einer Trennung , dass die Kinder dann länger betreut werden müssen . Dann muss man eben 30-40 std arbeiten und damit kommt man auch rum mit Unterhalt und Kindergeld ..
Ich würde niemals in die Mietwohnung deines potentiellen expartners ziehen .. sollst du dann da zum Special -Preis wohnen oder das Amt die Wohnung zahlen ? Ich würde mich nie in die Abhängigkeit meines Ex-Partners begeben .. zumal ja auch irgendwann der Punkt kommt ,dass er oder du einen neuen Partner hat .. möchte er deinen neuen in seiner Wohnung haben ?möchte seine neue Freundin die Ex in seiner Wohnung haben ?eher nicht .. Anrecht darauf hast du nicht ,wieso auch . Es gibt so viele Wohnungen ,die man beziehen kann .
Ich bin nur wirklich fassungslos darüber ,dass du hier nach einem Plan fragst . Kinder länger betreuen lassen und mehr arbeiten zu gehen um
sich eine Wohnung leisten zu können ?! Das ist der normale Weg 😅
Finanzielle Basis schaffen (ich empfehle dringend (!) diese auf eigener Arbeit und nicht aus sozialen Töpfen zu planen.
Die 2 Zimmer Wohnung mit 2 Kindern (egal wie jung) ist utopisch! Kein Rückzugsort, kein Stauraum. Ein Ort wo man sich ertritt und der aus Platzmangel immer irgendwie schlampig aussieht ist nicht gemütlich und nix für Kinder.
Mit dem Vater kommunizieren und versuchen eine Kooperation hinzukriegen.
Bedenke bei der ganzen Sache, dass du auch nicht einfach mit den Kindern gehen darfst wenn er das nicht will! Also DU darfst aber die Kinder eben nicht. Wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt dann verbleiben die Kinder in der ehelichen Wohnung wenn er das will. Das wird wie heute oft üblich dann aufs Wechselmodell raus laufen.
Auch wenn du jetzt meinst er kümmert sich eh nicht um die Kids etc. wird er evtl so handeln um dir Steine in den Weg zu legen. Und das kann er auch!
Das erlebe ich gerade 1:1 bei einer Freundin und weis das deshalb genauer als mir lieb ist.
Ich würde erstmal schauen dass ich finanziell auf sicheren Füßen stehe .. und nicht mit nem 500 Euro Job daherkommen .. also davon ausgehen dass das ganze einfach so schön und leicht wie es bisher war , weiterlaufen kann .. mit wenig Arbeit und Kinder viel daheim bei Mama .. das geht halt leider nicht zum Preis von einer Trennung .. da muss man mehr arbeiten um einen ähnlichen Standard erreichen zu können ..
niemals würde ich in eine zwei Zimmer Bude ziehen .. jedes Kind braucht wenigstens ein Zimmer und dann würde sie schon im Wohnzimmer schlafen (was ja noch ok wäre ) .. eine 3 Zimmer Wohnung sollte es der Kinder zur Liebe schon sein ,damit man leben kann und nicht „hausen“ muss . Ich würde schauen wie ich mir das finanziell erarbeiten kann und mich unabhängig machen kann ..