Wieviele Chancen bekommt ein Alkoholiker

Hallo,

Und die Antwort ist wahrscheinlich bei jedem anders. Vielleicht muss ich mich auch nur mal ausko..... Mein Mann ist Alkohol abhängig. Die Erkenntnis das er in stationäre Therapie muss, ist da. Leider hat uns der Hausarzt vertröstet umm den Reha Antrag auszufüllen, somit sind wohl alle Unterlagen erst im April fertig. Wobei noch nicht klar ist welche Therapie (Kombi oder Tagesklinik).
Aber wie gehe damit um, dass im Alk Rausch seine Hemmungen fallen. Konkret heisst es das er andere Frauen anschreibt weil er so g... Ist. Warum tut man sowas? Was bewirkt da der Alk, dass er da Anerkennung sucht. Im nüchternen Zustand schämt er sich, für das was er getan hat.
Ja und warum mache ich das eigentlich mit? Auch wenn er. In Therapie geht, wie baut man das Vertrauen wieder auf?

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Hallo fuchur78,

du fragst, wie viele Chancen ein Alkoholiker bekommt. Das kommt auf den Blickwinkel an. Wenn dein Mann keinen ehrlichen inneren Wunsch verspürt, mit dem Trinken aufzuhören, dann wird er langfristig kaum eine Chance haben.

Für mich als selbst trockener Alkoholiker rückt das schier unendliche Leid der Angehörigen immer mehr in den Focus, da ich auch ehrenamtlich regelmäßig auf dieses Thema stoße.
Erst nach und nach ist mir klar geworden, auf jeden Alkoholiker kommen oft mehrere Angehörige, die genauso gefangen sind in diesem Suchtkreislauf wie der Alkoholiker selbst.
Da die Erfolgsaussichten für eine dauerhafte Trockenheit begrenzt sind (wohl deutlich unter 50 Prozent), bedeutet das Leben der Angehörigen mit einem Alkoholiker nicht selten ein zermürbendes Auf und Ab, einen Wechsel von Hoffnung und Verzweiflung.

Ich würde dir empfehlen, dich durch eine regionale Suchtberatung auf deinem schwierigen Weg begleiten zu lassen, die kümmern sich auch um Angehörige.

Außerdem würde ich dir raten, dich einer Selbsthilfeorganisation von Angehörigen anzuschließen, etwa die Al-Anon, die Angehörigengruppen von Blauem Kreuz, Kreuzbund oder Freundeskreis. Bitte suche dir erfahrene Leidensgenossen in diesen Selbsthilfegruppen, mit denen du deine Erfahrungen und dein Leid teilen kannst.
Auch an sog. "offenen" AA-Meetings kannst du als Angehörige jederzeit teilnehmen.

Falls es diese Angebote an deinem Wohnort nicht gibt, es finden mittlerweile auch viele diese Treffen online per Zoom statt:

Für AA:
https://www.anonyme-alkoholiker.de/meetings/onlinemeetings/termin-gebunden/

Für Al-Anon:
https://al-anon.de/meeting-finden/

Ich wünsche dir viel Kraft für deinen schweren Weg.

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Alkohol schaltet den Verstand aus!
Ich verstehe, dass das für Dich sehr schlimm ist.
Sieh es erstmal positiv, dass er überhaupt schon eingesehen hat, dass er Hilfe braucht.
Alleine schafft man das nicht.

Ich würde dringend einen anderen Arzt aufsuchen damit die Behandlung schneller starten kann. Stationär wäre wohl das beste.
Dann hast Du auch Zeit für Dich. Du siehst, wie es sich entwickelt und kannst Dir klar werden, was Du zukünftig möchtest.
Du kannst Dich auch beraten lassen denn einfach wird die Zeit nicht werden. Auch nicht nach dem Entzug.

Alles Gute für Euch

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Vor der stationären Entwöhnung muss er zunächst zur Entgiftung (Krankenhaus).
Warst du beim Arzt dabei? Warum sollte der mit dem Antrag warten?