Möchte Trennung, habe aber Angst

Hallo.

Ich bin neu hier und brauche einen Rat.

Ich (38) möchte mich von meinem Mann (41) trennen. Wir sind seit 17 Jahren zusammen und seit 15.5 Jahren verheiratet. Wir haben zwei gemeinsame Kinder (14 und 9).
Beide kommen wir aus schwierigen Familienverhältnissen.
Unsere Beziehung/Ehe war stetig ein Auf und Ab.
Ende 2018 nach einer kurzfristigen Trennung seinerseits stellte sich raus, das er mich emotional mehrere Jahre betrogen hatte. Er stalkte seine Kollegin 4 Jahre, die mir letzendlich nach der Trennung alles erzählte. Nachdem sie ihm dann einen Korb verpasste und eine einstweilige verfügung ihm gegenüber erwägte, kämpfte er wieder um mich.

Aus Liebe gab ich ihm eine 2. Chance.
Er nahm fortan seine Antidepressiva, drehte sich um 180 Grad und wir hatten tatsächlich 3 schöne Jahre.

Seit dem Hauskauf und der Haussanierung 2022 (Haus wollte ich ebenfalls, jedoch eigentlich kein Sanierungsbedürftiges, da ich wusste, das er sich übernimmt, Freunde und Familie überredeten mich aber) hat er sich wieder total verändert. Klar war das eine stressige zeit. Er war entweder arbeiten oder auf der Baustelle während ich meine 25 std. Auf der Arbeit abhielt und mich dann zusätzlich um kinder, Haushalt, Termine, Organisation Umzug / Firmen für Sanierung und Packen kümmerte.
Er nimmt seine Tabletten seitdem sehr unregelmäßig, lügt viel, hält Versprechen weder den Kindern noch mir gegenüber ein. Möchte man ein Problem besprechen, läuft er ständig weg oder schreit direkt rum. Er hat mich Ende 22 wieder emotional betrogen (wohnten gerade 2 Wochen im neuen Haus, andere Arbeitstelle, neue Kollegin), seitdem habe ich kein Vertrauen mehr. Wir streiten seitdem ständig. Er raucht seit seiner 6 Monatigen Krankschreibung letztes Jahr zwischen 40 und 50 Zigaretten am Tag. Er hat sich von allen Freunden und von Familie zurück gezogen. Er hat generell keine lust auf unternehmungen. Am liebsten baut er mit Holz Deko. Haus und Garten sind noch lange nicht fertiggestellt. Auf der Arbeit gab es in letzter Zeit mehrere Personalgespräche (angeblich wegen neuer Maschinen). Glaube ich aber nicht. Er hatte im Oktober meiner Schwägerin geschrieben ob sie weiß wer sucht, er fühlt sich nicht wohl... Er hatte vorher Sonntags morgens bei seinem Chef angerufen und seinen Kollegen angeschwärzt.

Freunde und Familie sehen seine Veränderung ebenfalls wie ich kritisch. Haben sich alle ebenfalls von ihm distanziert. Er hat mittlerweile nicht mal mehr groß Kontakt zu seiner Schwester.
Ich sehe sie öfter wie er.
Er wiederum meint es ginge ihm gut, es wäre alles in bester Ordnung.
Ich denke er hat ein Burnout zusätzlich zu seiner Depression/ADHS.
Er sieht aber nicht das er Hilfe benötigt, sondern sucht bei anderen den Fehler.

Und ich merke nun zunehmend das ich so nicht mehr weiter machen möchte und bin mir seit einigen Wochen sehr sicher das ich mich trennen möchte. Bis dahin war die Option zu warten bis die Kinder groß sind .
Ich habe aber Angst. Wenn ich mir die Mieten anschaue...
Wie wird es finanziell? Das Haus müsste verkauft werden (unter unserem Kreditbetrag, da Immobilienpreise gesunken sind), eine vorfälligkeitsentschädigung wäre fällig. Zudem wird es schwierig einen Käufer zu finden (hier sind mehrere Häuser aus unserem Ort seit einem Jahr inseriert).
Wir bräuchten ein zweites Auto (wobei das jetzige eh nicht mehr lange fahren wird), einen zweiten Hausstand und ich müsste Miete inklusive Mietkaution aufbringen. Von welchem Geld?
Woran kann ich mich wenden um zu erfahren was ich für Gelder beantragen kann? Mit meinem 25 Std. Job könnte ich gerademal die Miete bezahlen.
Gleichzeitig habe ich Angst, das mein Mann uns das Leben schwer machen wird. Er will absolut keine Trennung. Und zieht auch jetzt gerne mal die Kinder mit rein wenn wir streiten.
Kann mir jemand Anhaltspunkte geben, wo ich anfange?

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Guten Morgen KleinZwergi,

Du möchtest aus auch für mich offensichtlichen Gründen eine Trennung, hast aber große Angst, es finanziell nicht zu schaffen und scheust dich nun, den ersten, entscheidenden Schritt zu tun.

Deine Ängste wirst du nach meiner Meinung nicht überwinden können. Sie gehören für mich zu einer Trennung nach einer langen Ehe einfach dazu. Oben drauf kommen noch deine berechtigten finanziellen Sorgen laut deiner Schilderung. Versuche, diese Ängste zu verdrängen oder in den Griff zu bekommen, machen sie nach meiner Erfahrung nur noch schlimmer. Du sperrst sie in den Keller, sie wollen aber unbedingt das raus!
Versuche besser, deine Ängste einfach anzunehmen und als Teil deiner bevorstehenden, schwierigen Trennung anzunehmen. Du hast große Ängste, aber du gewinnst auf der anderen Seite viel mehr, du bekommst als Mensch viel mehr zurück, als du einsetzt.

In praktischen Dingen deiner Trennung würde ich dir die regionalen Familienberatungen etwa von Caritas und Diakonie empfehlen.
Wichtig wäre für mich, diese Beratungen vor deinem Mann zu verbergen, damit die Situation nicht schon vorab weiter eskaliert.

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Vielen Dank für deinen Rat.
Wenn ich nur wüsste, wie diese Ängste annehmen kann.
Ich ärgere mich so sehr das ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe.
Wenn dieses Haus nicht wäre... Wir hatten damals ein Haus zur Miete für 500 Euro warm... wenn ich nun sehe... 3ZKB 1100 €, da wird mir ganz anders bei.
Caritas ist eine gute Idee. Da werde ich mal Rat suchen.

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...am besten mit einer Entscheidung, der Rest ergibt sich.

Sonnige Grüße

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Die Entscheidung steht, bringt mir aber nichts, wenn ich kocht weiß wo ich anfangen soll

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"Er raucht seit seiner 6 Monatigen Krankschreibung letztes Jahr zwischen 40 und 50 Zigaretten am Tag." schockt mich gerade. Da musste ich gleich mal (unnütz) googlen. Eine Schachtel Kippen mit einem Inhalt von 20 Stück kostet durchschnittlich 8,20€. Umgerechnet auf 50 Stück am Tag wäre das eine Tagesausgabe von 20,50€. Also 615(!) Euro im Monat für Zigaretten. Da sind nach einem Jahr 7.380€ weg, um sich die eigenen Gesundheit zu ruinieren. Muss man(n) erstmal schaffen.

Sorry für den sinnlosen Beitrag, aber das musste gerade raus.

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Nein er stopft und gibt um die 200 Euro monatlich aus.
Trotzdem viel zu viel... Er sieht auch wirklich schlecht aus und wenn er so weiter macht, wird er keine 50.

Ich verstehe seine extreme Veränderung nicht. Alle sehen es, nur er nicht.

Ich habe nun ein Beratungstermin Ende nächster Woche. Vielleicht nimmt mir das etwas die Angst vor dem endgültigen Schritt.

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Ich wünsche dir viel Kraft.

Da die Kinder schon 9 und 14 sind, könntest du theoretisch auch wieder mehr Stunden arbeiten.
Bei einer neuen Wohnung darauf achten, dass die Schulen gut zu erreichen sind.
Und hol dir deine Familie und Freunde mit ins Boot.

Du darfst nicht vergessen, dass eure Kinder jetzt schon richtig mitbekommen wie eure Ehe inklusive aller Schwierigkeiten läuft.