Endlich!?

Hallo,

ich schreibe das erste Mal in einem Forum, aber vielleicht schaffe ich es hierdurch endlich einen Schritt in die richtige Richtung zu machen.
Ich bin mit meinem Mann nun seit 16 Jahren zusammen, davon 11 Jahre verheiratet. Wir haben ein Kind, 6 Jahre, das dieses Jahr in die Schule kommt. Wir haben uns schon lange Zeit auseinander gelebt. Alles was uns früher zusammen Spaß gemacht hat, macht zumindest mir keinen mehr. Ich vermeide es auch Zeit alleine mit meinem Mann zu verbringen, bin daher auch oft alleine unterwegs. Ich hatte vor einigen Jahren auch Depressionen, denke auch das hatte mit meiner Ehe zu tun. Seitdem ich wieder vermehrt mit Freunden unternehme und allein unterwegs bin hab ich meine Lebensfreude wieder gefunden. Aber sobald ich zuhause bin fühle ich mich unwohl und unmotiviert, versinke dann oft mit dem Handy auf der Couch und mache sinnlose Sachen. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, denke aber auch das hängt mit meiner Ehe zusammen. Als mein Mann mal 2 Nächte auf Geschäftsreise war habe ich mich viel besser gefühlt. Ich sehe auch keine Hoffnung mehr in unserer Ehe, da ich meinen Mann nicht mehr liebe , wir uns nur noch streiten und uns gegenseitig Dinge an den Kopf werfen. Manchmal empfinde ich schon abgrundtiefen Hass für ihn, obwohl er mir eigentlich nie etwas schlimmes getan hat. Selbst unsere Tochter bittet uns oft darum nicht mehr zu streiten. :( Ich denke seelisch wäre es für alle das Beste einen Schlussstrich zu ziehen. Mein Mann hat glaub noch etwas mehr Hoffnung als ich, dass sich das wieder einrenkt, aber glücklich sind wir alle nicht. Nun habe ich bei mir seit einigen Monaten auch noch bemerkt, dass ich gefühlt jeden Mann toll finde, der mir nur ein wenig Aufmerksamkeit schenkt. Da läuft mit niemandem was, aber teilweise versinke ich da schon in gewisse Tagträume. Ich habe allerdings nicht vor meinen Mann zu betrügen.
Nunja, leider ist das mit der Trennung halt alles nicht so einfach. Da ist das Kind, das an beiden Elternteilen hängt. Er ist auch ein ganz toller fürsorglicher Vater und ich könnte ihn mir nicht als den typischen alle 2 Wochenend-Vater vorstellen. Ich denke die Chancen würden ganz gut stehen, dass wir die Woche mit 3 Tage er und 4 Tage ich gut aufteilen könnten. So hat jeder auch noch einen Freiraum für sich (mir ist meine freie Zeit auch sehr wichtig, da ich gerne unter Menschen bin und Mannschaftssport betreibe). Dann haben wir zusammen aber auch noch ein Haus. Das ist fast abbezahlt, aber ich habe einen Beruf mit 100 % Home Office (das ich auch ungern missen würde) und somit bräuchte ich natürlich auch ein Arbeitszimmer. Eine 4-Zimmer-Wohnung kann ich mir allerdings nicht leisten. Ich verdiene ganz gut, habe auch noch einen guten Nebenverdienst, aber trotzdem wird das bei den derzeitigen Mietpreisen knapp. Das schlimmste wäre für mich auch aus dem derzeitigen Wohnort wegziehen zu müssen. Unser Kind hat hier seine Freunde, ich auch, mein Mann ist eher weniger integriert. Naja, wie gesagt, alles nicht so einfach. Wenn ich wüsste, dass wir die Kinderbetreuung fair aufgeteilt bekommen und ich im Haus bleiben könnte und ihm dann die Hälfte der Miete bezahle (die andere Hälfte gehört mir ja quasi schon), würde ich die Trennung sofort aussprechen. Aber man weiß ja nie. Meine Eltern haben sich auch getrennt und da habe ich gelernt, dass sich Väter auch ins Schlechte verändern können. Hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater. Nach der Trennung haben wir fast gar keines mehr und sehen uns maximal 6 x im Jahr... Sorry, für den langen Text. Ich beschäftig mich mit dem Thema auch wirklich schon sehr lange... wir hatten auch eine Paartherapie angefangen, die wir dann aber abgebrochen haben. Ich hatte ständig Angst es käme mal die Frage, ob ich meinen Mann noch liebe und da hätte ich "nein" antworten müssen und dann wäre die Sache ja quasi schon ausgesprochen gewesen. 
Meine größte Angst ist es aber die Trennung auszusprechen und am Ende zu bemerken, dass eigentlich gar nicht der Partner das Problem war sondern man selbst... Da ich eben auch einige Probleme mit mir selbst habe. 
Vielleicht ist ja noch jemand in einer ähnlichen Situation oder war es und kann irgendwelche Tipps geben.

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Hallo,

nur ganz kurz - ihr habt ein fast abbezahltes Haus. Wenn er dich auszahlt oder ihr verkauft, kannst du dir doch locker eine 4-Zimmer Wohnung leisten, oder ?

Und einen Therapeuten, der zu einer Affäre rät, würde ich nicht mehr aufsuchen sondern mir einen neuen suchen

Lg

Bearbeitet von Haus
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Abbezahlt ist es noch nicht ganz, aber ja, natürlich, wenn wir es verkaufen ist da erstmal Geld da. Aber ich möchte natürlich auch nicht dauerhaft vom Ersparten leben. Zudem gibt es in dem Ort wo ich wohne kaum freie Wohnungen. Ich fände es einfach für unser Kind schöner, wenn sie erstmal in ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann. Es hat lange gedauert bis sie ihre Freunde hier gefunden hat und das möchte ich ihr nicht nehmen.

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Aber wenn dein Mann umzieht und ihr das Wechselmodell lebt, sind ja die gleichen Probleme da (andere Umgebung). Also müsstet ihr ja sowieso "im gleichen Ort" oder in der Nähe suchen wenn das Kind dann von jedem in die Schule gehen müsste. Würde dein Mann das Haus behalten wollen?

Auch eine Möglichkeit - du schläfst im Wohnzimmer. Nicht ideal aber wahrscheinlich Gewöhnungssache. Meine Mutter hat dies aus Geldnot/kein Wohnraum für 2 Kinder + Schlafzimmer gemacht. Da hatten wir ein eigenes Zimmer und sie hat im Wohnzimmer auf der Ausklappcouch geschlafen. Im Arbeitszimmer wirst du wahrscheinlich nicht schlafen dürfen, oder? Hab mal gelesen dass keine Couch drinnen stehen darf wenn man es absetzt - falls du es steuerlich absetzt. Sonst wäre das meine Lösung Nr 1. Büro+Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer.

Bearbeitet von Haus
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Hallo,

Vielleicht wäre eine Therapie nur für dich sinnvoll um dich zu sortieren und aufzustellen?

Liebe Grüße

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Ich hatte schon eine als ich die Depressionen hatte. Meine Therapeutin hat auch zur Paartherapie geraten und zu einer Affäre (über den Vorschlag bin ich immer noch etwas schockiert).
Aber ja, vielleicht sollte ich mich da mal wieder melden und schauen, ob sie mir kurzfristig Gespräche anbieten kann.

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Therapeutin empfiehlt Affäre… Immer wenn man denkt, man hat schon vieles gehört

Bin nicht sicher, ob Du evt. mal eine(n) andere(n) ExpertIn sprechen solltest. Wobei, doch: Solltest Du

Bearbeitet von ClackClack
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Ihr müsst jedenfalls bald etwas tun. Armes Kind...vor ihr streiten so dass sie euch bittet nicht mehr zu streiten. Super...

War in meiner Kindheit oft so und das hat mich richtig richtig fertig gemacht.

Reist euch gefälligst vor ihr zusammen!

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Hi,

es liest sich so ein bisschen, als suchst du die eierlegende Wollmilchsau. Wenn alle äußeren Faktoren stimmen, DANN würdest du dich trennen.

Was du machst, ist unfair. Unfair dir selbst, weil du deine Lebenszeit verschwendest und deine Energie dafür verwendest, eine Ehe aufrecht zu erhalten, die du nicht mehr möchtest. Unfair deinem Mann gegenüber, weil du ihm die Chance nimmst, in einer liebevollen Partnerschaft glücklich zu leben. Unfair gegenüber deiner Tochter, weil sie die Streitigkeiten so sehr mitbekommt, aber Mami sich nicht trennt, solange sie -überspitzt gesagt- kein Arbeitszimmer hat und Wohnungen ja schwer zu finden sind.

Trennungen sind nie leicht und nur höchst selten muss man seine Komfortzone dafür verlassen. Willst du den Rest deines Lebens dort bleiben mit dem läppischen Grund Wohnungsmangel?

Um dir was mitzugeben: ich arbeite ebenfalls zu 100% im Homeoffice und mein Schreibtisch steht in meinem Schlafzimmer. Das ist -neben dem Wohnzimmer- ebenfalls eine Option.

Du liebst ihn nicht. Du wärst befreit und erleichtert. Deine Tochter wäre den Streitigkeiten nicht mehr ausgesetzt. Dein Mann könnte aufhören an eine nicht mehr existente Liebe zu glauben. Was muss denn passieren?

Tu es euch allen zu liebe und geh den Weg raus aus dieser Beziehung. Sage ich echt selten, aber wenn du schon selbst so aufgegeben hast, dann macht das einfach keinen Sinn mehr.

Alles liebe ☺️

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"Meine größte Angst ist es aber die Trennung auszusprechen und am Ende zu bemerken, dass eigentlich gar nicht der Partner das Problem war sondern man selbst"

Diesen Satz finde ich komisch. Warum ist das deine größte Angst? Man muss sich doch immer auch an die eigene Nase fassen. Natürlich bist du auch das Problem und nicht nur dein Partner.

Ansonsten gibt es kein "wasch mich aber mach mich nicht nass". Du wirst Abstriche machen müssen im Falle einer Trennung.

Warum fangt ihr nicht noch mal eine Paartherapie an? Auch für den Fall einer Trennung ist das hilfreich, wenn ihr weiterhin vernünftig miteinander reden könnt. Man muss nicht zwangsläufig das Ziel haben zusammen zu bleiben.

Eine stressfreie Trennung und ein vernünftiger Umgang hinterher kann auch ein Ziel sein.

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Hallo du Liebe, für mich liest sich der Text so, als hättest du schon mit diesem Kapitel abgeschlossen. Dass euer Kind schon unter der Stimmung leidet, sollte der letzte Tropfen sein. Also ab jetzt praktisch denken! Wenn ihr beide gut mit dem Kind seid und euch arrangieren könnt, wie wäre es mit dem Nestmodell? Kind bleibt in der abbezahlten Bleibe und alle 1-2 Wochen wechseln sich Mutter & Vater ab, haben daneben eine eigene kleine Bleibe. Dass du nicht jeden Vorzug deines auch sehr nachteilsdurchzogenen Leben behalten wirst, ist normal. Du musst aber auch nicht direkt von dieser unperfekten Situation in eine (fast) perfekte. Wichtig ist, so mein Eindruck, dass ihr euch alle durch die Trennung emotional schützt und sortiert. Viel Kraft ♡