Ich habe eine rechtliche Frage.
Ich habe mich von meinem Partner getrennt. Wir haben einen Garten, stehen beide im Pachtvertrag. Das Verhältnis ist leider komplett hinüber, wir werden uns über nichts einig, jede kleine Absprache endet im Streit. Aus meiner Sicht ist es völlig unmöglich, dass wir den Garten gemeinsam weiterführen, mein Partner stellt sich das aber so vor.
Wir haben den Garten noch gar nicht so lange, und solche Grundstücke sind hier in der Gegend super schwierig zu bekommen. Ich habe mich jahrelang darum gekümmert, Wartelisten und Kontakte gepflegt etc. - dazu hat mein Partner wirklich nichts beigetragen. Das bringt mir rechtlich natürlich nichts, ich finde es nur für den Hintergrund wichtig. Ich würde mir wünschen, dass er zurücktritt, aus Anstand, weil ich mich auch darum bemüht habe. Macht er nicht, er will es zusammen machen, ich habe aber wirklich keine Ahnung wie - ich muss mich jedes Mal beleidigen lassen, wenn wir den kleinsten Kontakt haben. Dann gebe ich den Garten lieber auf.
Kennt sich jemand rechtlich mit dem Thema aus - wenn ich kündige, muss er auch kündigen?
Garten Pachtvertrag nach Trennung
Schau mal hier:
https://www.scheidung.de/scheidungsnews/pacht-und-schrebergarten-nach-scheidung.html
"Da Sie beide Vertragspartner sind, reicht es rechtlich betrachtet nicht, wenn Sie den Pachtvertrag allein kündigen. Solange der Ehepartner nicht gleichfalls kündigt, besteht das Pachtverhältnis fort. Da Sie Ihre Gemeinschaft aber nicht fortführen wollen, haben Sie Anspruch darauf, dass der Ehepartner Ihrer Kündigung zustimmt. Gegebenenfalls müssten Sie den Ehepartner gerichtlich verklagen. Dann kann das Gericht per Beschluss anordnen, dass der Ehepartner sich Ihrer Kündigung anschließen muss."
Da sind es Ehepartner. Ist etwas anderes dann.
Nö, grundsätzlich sind beide Menschen Pächter eines Vertrages und müssten somit beide den Vertrag kündigen. Egal, ob mit Ehering oder ohne.
Dein Ex will den Garten nur mit dir.
Du willst den Garten alleine oder gar nicht.
Da hilft nur ein offenes Gespräch mit dem Vorstand. Ggf kann er dir ein anderes Grundstück ermöglichen, wenn was frei wird.
Ggf wird dein Ex einsichtig, wenn es ums tägliche Giesen und Ernten geht.
Ich würde mit dem Vorstand reden - eventuell darfst du das Grundstück nach dem Streit erneut alleine pachten.
Ihr könnt leider nur gemeinsam kündigen - deswegen sorgt man ja dafür, dass man zu zweit in Veträgen steht, damit der andere nicht einfach kündigen oder verkaufen kann (so wie das einer anderen Userin hier passiert ist). Du musst ihn auf Zustimmung der Kündigung verklagen, wenn er sich nicht bereit erklärt dich zu entlassen.
Mal nebenbei: Ich finde das von ihm unter aller Sau und habe den Eindruck, es geht nur darum, dir eins reinzudrücken. Doch hilft das rechtlich nicht. Wie gesagt, ich würde mit dem Verpächter reden auf Möglichkeit einer Alternative für dich alleine oder einer erneuten Verpachtung an dich, wenn du die Kündigung eingeklagt hast. Es sieht so aus, als würde nichts bei euch friedlich verlaufen können.
Mediation habt ihr sicher schon einmal versucht? Da würde ich nochmal ansetzen. Vielleicht bringt das ja was.
Danke für Deine Antwort. Eine Mediation habe ich vorgeschlagen, das lehnt er leider ab - was eigentlich ja eindeutig macht, dass eine gemeinsame Nutzung nicht möglich sein wird.
Ja, ich werde auf jeden Fall mal den Vorstand kontaktieren. Vielleicht gibt es da eine Lösung. Zum Glück ist das ein Bekannter von mir - so haben wir den Garten überhaupt nur bekommen…