Hallo liebes Forum,
ich muss hier mal meine Gedanken los werden:
Mein Verlobter und ich sind seit 4,5 Jahren zusammen und wollen eigentlich am 24.08.24 heiraten. Unsere Beziehung war an sich eigentlich nie sehr einfach. Er ist vom Charakter ganz anders als ich und wir haben uns oft und schnell gestritten aber auch schnell wieder zueinander gefunden. Er ist sehr faul und man muss ihm immer alles hinter her tragen und immer wieder errinnern. Ich komme mir oft vor wie eine Mutti. Vor 2 Jahren haben wir gemeinsam ein Haus gekauft was wir beide zusammen abbezahlen. Seit ca. 2 Jahren haben wir kaum noch richtig Zweisamkeit ich habe ihn oft darauf angesprochen und gefragt was ich tun kann oder woran es liegt. Er meinte immer nur das es nicht an mir liegt sondern an Ihm das er zu viele Dinge im Kopf hat. Immer wieder habe ich mir einfach mehr Eigeninitiative von Ihm gewünscht wie bei Urlauben, Hochzeitsplanung, Aufgaben im Haus usw. Wir haben uns oft gestritten und wegen jeder Kleinigkeit eskaliert es. Das geht jetzt schon so ca. 1 Jahr. Er ist leider auch ein kleiner Choleriker und hat seine Emotionen gar nicht im Griff.
Auf jeden Fall habe ich jetzt seit 2,3 Wochen sehr starke Angst davor zu heiraten und die falsche Entscheidung zu treffen. Zudem merke ich immer mehr, dass ich auch andere Männer interessant finden könnte.
Ich mache mir viele Gedanken und habe auch mit meinem Freund darüber gesprochen das ich mir so eine Beziehung die wir bis jetzt haben auf Dauer nicht so vorstellen kann, da ich die Themen immer und immer wieder angesprochen habe und nichts passiert ist. Jetzt stand ich kurz davor alles hin zu schmeißen. Daraufhin hat er angefangen zu weinen und gesagt er wird sich ändern und alles machen damit ich glücklich bin. Aber ich stehe mir jetzt selber im Weg und habe angst das er es jetzt nur macht damit ich nicht schluss mache und in ein paar Wochen / Monaten ist es wieder genau wie davor oder ob es sich jetzt wirklich ändert.... Wäre es ihm wichtig oder wäre er der Typ dafür die sachen so zu machen wie ich es eigentlich mir die letzten Jahre gewünscht hätte dann hätte er sie doch schon immer so gemacht? Kann sich ein Mensch nach so einem Punkt wirklich so ändern oder ist es nur für kurze Zeit? Ich bin seit ein paar Tagen komplett ausgelaugt und fast nur am weinen.
Es hängt so viel dran. Das Haus unsere Familien. Ich liebe seine Familie und ich hab leider nur noch meine Großeltern. Zudem haben wir die gleichen Freunde. Ich habe eigentlich keine eigenen Freunde mehr :( die sind alle von ihm...
Die baldige Hochzeit stresst mich sehr und auch mich wieder so komplett drauf einzulassen auf meinen Freund.
Oder soll ich jetzt doch so kurz vorher noch die Reißleine ziehen?
Danke für Euren Input :)
Hilfe ich weiß nicht was ich tun soll.. bald wird geheiratet
Ich würde unter diesen Umständen auch nicht heiraten, auf gar keinen Fall. Du hast ein schlechtes Bauchgefühl, das solltest du ernst nehmen.
Ob du dich trennen oder der Beziehung eine Chance geben möchtest, wird die Zeit zeigen. Wenn er sich jetzt wirklich ändert und das nachhaltig ist, vielleicht findet ihr dann wieder zusammen. Wenn du dir das anschauen willst steht dem nichts im Weg, aber ne Hochzeit ist da keine gute Idee.
Ich hab so krasse Änderungen bei einer Person auch selten mitbekommen. Da ist ja kaum was Positives, er ist cholerisch, es gibt keine Zweisamkeit, du trägst für alles die Verantwortung, er ist faul, ihr streitet...
Wenn du dich trennen möchtest: Hab keine Angst. Es gibt für alles eine Lösung. Ich hab auch ne Trennung mit Haus und sogar kleinem Kind hinter mir, ich kenne das Gefühl, dass da so viel dran hängt. Aber das geht. Auch Familie, gemeinsame Freunde... Das Außenrum sollte nie der Grund sein in einer Partnerschaft zu bleiben!
Nach einem Blick in meine Glaskugel kann ich dir prophezeihen, dass du hier in zwei Jahren nen Thread eröffnen wirst, weil dein Mann schon immer "so" war, du jetzt aber schwanger bist bzw. ein Baby hast.
Wenn du das vermeiden möchtest: Erstmal wieder räumlich trennen und beobachten, wie sich die Beziehung entwickelt.
Du hast Deine Entscheidung ja im Grunde schon getroffen und möchtest vermutlich darin bestärkt werden, oder? Aber Du hast auch Recht. Ich würde an Deiner Stelle auf gar keinen Fall den Fehler machen zu glauben/hoffen, dass sich Dinge, die Dich stören, durch eine Heirat oder womöglich Kinder zum besseren wenden. (Du schreibst weder etwas von Eurem Alter noch Kindern). Wenn Ihr schon unverheiratet ohne Kinder im eigenen Haus an Eure Grenzen stoßt in Sachen Planung, Aufgaben im Haus, Initiative und Du "fertig" bist und Dich wie "Mutti" fühlst - wie soll denn das nach einigen Jahren laufen, wenn die Belastbarkeit sinkt, die Aufgaben familiär steigen, Zipperlein kommen. Und wie soll das mit dem "dass ich auch andere Männer interessant finden" könnte, wenn das vier Monate vor der Hochzeit schon so ist. Wenn Du einen faulen Choleriker zu Hause und obendrein keine eigenen Freunde mehr hast, wird es in ein paar Jahren für einen halbwegs geschickten Mann eine leichte Übung sein, Dich komplett wuschig zu machen.
Du solltest Deinem Partner aber eine faire Chance geben. Es liest sich, als sei er sich der Beziehung der Heirat vollkommen sicher gewesen und hätte Dein Schleudern nicht ernst genommen. Und selbst wenn Du das klar formulierst, dass Du das so nicht willst und erwägst, die Hochzeit zu sprengen, könnte er das als "Im Streit so dahergesagt" abtun. Besprich die Dinge in einer ruhigen Minute, nicht im Streit, gerade, wenn er cholerisch werden kann.
An die eigenen Freunde hatte ich schon gar nicht mehr gedacht, als ich meinen Beitrag schrieb. Also ein Choleriker, der die TE von Freunden isolierte und nun Tränen einsetzt, um die TE doch zur Heirat zu drängen.
Liebe TE, oben habe ich mich relativ zurück gehalten- aber wenn ich mir die Situation nochmal vor Augen halte, würde ich dir raten, erstmal die Heirat abzusagen und danach die Beziehung zu überdenken.
Wenn deine Freunde richtige Freunde sind, freuen sie sich, wenn du dich wieder meldest. Schreib ihnen doch mal oder ruf sie an.
Ich würde das Thema Hochzeit auf jeden Fall bis auf Weiteres auf Eis legen und ihm letztmalig die Chance geben zu zeigen, dass er sich wirklich nachhaltig und dauerhaft ändern kann.Sag ihm das auch so - "letzte Chance"! Gib ihm da ein paar Wochen Zeit und hilf ihm dabei durch sofortiges Ansprechen, wenn Dir wieder was auffällt. Dann sollte er über einen längeren Zeitraum aber auch beweisen, dass seine Veränderungen nicht nur Eintagsfliegen sind, sondern er es dauerhaft geschafft hat, seine Muster zu verändern. Wenn das dann alles nicht klappt, dann ist es eben nichts mit ihm. Da ändert auch ein gemeinsames Haus oder eine Hochzeit nichts daran. Und im worst case ein unüberlegtes schwanger werden auch nicht. Macht alles nur schlimmer.
Was ich vermute, was passieren wird: Du wirst ihn dennoch heiraten - und das Ganze sehr schnell bereuen.