Mit Trennungsschmerz umgehen

Hallo, ich habe extremen Trennungsschmerz.😔

Die Trennung ist zwar erst eine Woche alt, aber wir haben eine kleine Tochter (noch kein Jahr) zusammen und wohnen in einem Haus.

Das haus gehört zwar ihm, aber ich war von Anfang an dabei, das Haus mit zu gestalten, Dinge auszusuchen, Handwerksarbeit zu machen, Rollrasenverlegen etc…

Natürlich ist das ein bescheuerter Grund der jetzt kommt! - aber: es schmerzt, aus diesem großen Haus ausziehen zu müssem, kein Teil
mehr zu sein, kein Teil vom Neubaugebiet & in eine kleine 3-Zimmer-Mietwohnung ziehen zu müssen..

Natürlich heißt das nicht, das es dort nicht toll sein kann! Aber von Kind & Haus (Eigenheim) zu einer Mietwohnung alleine, ohne Partner?

Es hört sich sehr einsam an. Ich habe zwar mein Kind, aber das ist natürlich auch ab und zu beim Papa und ich kann ihn nicht einfach mal anrufen und erzählen was ich gerade gemacht habe oder gehört habe oder wie es mir geht, es ist einfach niemand da, den das interessiert…😔

Ich leider wirklich sehr, weil ich seine Tat und Meinung nicht akzeptiere - die Trennung akzeptiere ich, das muss ich ja, ich kann ja schlecht sagen, nein wir sind noch zusammen, ich akzeptiere sein Tun einfach dennoch nicht, sein plötzliches Handeln.

Er schmeißt mich hier nicht raus, er sagt, er ist immer für mich da - aber es ist nicht mehr meins. Es ist schwer, eine Schublade aufzumachen oder an den Kühlschrank zu gehen…

Im Schlafzimmer schläft er & ich im Wohnzimmer. Er sagt zwar, ich habe auch das Recht dort zu schlafen, ist ja unser Schlafzimmer, aber wie soll dass unser Schlafzimmer sein und dann irgendwann steh ich mit gepackten Sachen vor der Tür und plötzlich ist es nicht mehr unser?!

Ich werde ab dann immer fremd sein. Egal ob ich mit Kind mal bei ihm bin und vor allem, wenn er eine neue Partnerin hat!

Dann ist es ja auch ihres. Seines und ihres & nicht mehr unseres.😔

Kennt jemand Tipps, wie man damit umgehen kann in der Situation?
Man schneller oder besser aus diesem Schmerz herauskommt?
Man schneller das ganze einfach akzeptieren kann?

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Liebe Sonnenblume,
es tut mir leid, dass du gerade so eine schwere Zeit hast.
Ehrlich gesagt bezweifle ich, ob mehr Geschwindigkeit bei der Verarbeitung des Trennungsschmerzes hilfreich (und überhaupt möglich) ist.
Sind bezüglich der Trennung alle Messen gelesen, d.h. es steht unverrückbar fest, dass ihr euch trennt? Du schreibst nichts über die Gründe, mußt du ja auch nicht.
Zu jedem Abschied gehören Trauer und auch Wut. Beratung, Therapie, Supervision oder Rituale wie Visionssuche- all das kann helfen, aber ein Patentrezept gibt es nicht.
Bitte mach dich nicht kleiner, als du bist. Es gibt keinen Grund, dich voller Scham zurückzuziehen und z.B. schon am Kühlschrank zu stoppen, weil dir gefühlt nichts gehört.
Deine Reise endet hier nicht.
Unabhänghig vom Haus findest du Heimat in dir selbst - die bleibt.
Wenn du mit dem Gelaber nix anfangen kannst, nimm bitte trotzdem eine tröstende Umarmung mit. Du bist nicht allein.

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Dieser Text bestärkt mich mein bisheriges jahrelanges Singlefrauleben durchzuziehen.
Schmerzt und zerreißt einem schon beim lesen das Herz.Drück dich!

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Denke bitte immer daran das nach Regen immer Sonnenschein kommt. Ja, es fühlt sich im Moment alles schlimm an, aber die Mietwohnung muss ja keine Endlösung sein. Versuch in der neuen Wohnung die Trennung zu verarbeiten. Irgendwann wird auch für dich die Sonne wieder scheinen. Verusche dich irgendwie abzulenken geh raus mit deiner Tochter, triff dich mit anderen Müttern und versuche mit vertrauten Personen zu reden. Versuch so schnell wie möglich aus dem Haus auszuziehen.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

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Hallo Sonnenblume,

der dollste Schmerz vergeht irgendwann, aber es wird eine ganze Zeit brauchen.

Ich bin nach 10 Jahren (und fast 25 Jahren Beziehung) aus unserem gemeinsam gebauten Haus ausgezogen. Die Wohnung danach war ein "Zwischenlager", einfach wegen der räumlichen Trennung, alles andere habe ich genauso empfunden wie du es beschreibst und musste raus. Obwohl ich die war, die die Trennung aussprach. Hab ihn aber noch im Herzen gehabt, nur keine Kraft mehr, ihm für die Arbeit den Rücken zu stärken, die uns immer so wenig Zeit für unsere Familie ließ.
Wie auch immer, es tut bis heute weh, dorthin zu kommen, um die Kinder oder etwas für sie zu bringen, holen, was auch immer. Und der Gedanke, dass irgendwann eine andere Frau dort sein wird, wo meine Kinder aufgewachsen sind, ich aber nicht mehr dorthin gehöre, ist weiterhin hart.

Bei dir kommt die Last der ungewollten Trennung, also umso mehr Schmerz. Wirklich raten kann ich/jemand dir nicht, du wirst da durch müssen, wenn es für euch wirklich kein Zurück mehr gibt. Was ist der Grund - du klingst so, als ob du es nicht kommen sehen hast?

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft, die wirst du brauchen.

LG
R.