Abschied und Neuanfang

Hallo,

ich will hier mal etwas meinen Gedanken Luft machen - in der Hoffnung dass es mich etwas freier macht.

nach 6 Jahren kaputter Partnerschaft haben wir es endlich geschafft uns zu trennen. Natürlich gab es auch schöne Zeiten, ich war unendlich verliebt in ihn. So richtig blind, rosarot und völlig vernebelt. Aber es war von Anfang an der Wurm drin. Die Exfreundin, die das erste Jahr permanent Turbulenzen in unsere Beziehung brachte, eine ruinierte Firma, eine zweite ruinierte Firma, viele Lügen und ganz viel Streit. Andere Frauen, Trennung und wieder Zusammenkommen. Das einzig positive, was mir geblieben ist, ist unser Sohn, der zwar sehr unerwartet, aber sehr willkommen in unser Leben getreten ist (1 J).

Nächsten Monat zieht mein Ex aus, ich habe eine ganz schöne Wohnung mit meinem Sohn, die ich mir auch Stück für Stück etwas liebevoller einrichten möchte. Ich sehe viel positives, freue mich auf mehr Ruhe und weiß, ich schaffe das.

Trotzdem gibt es ein Aber. Ich bin sehr sehr traurig seit gestern, dass ich meinem Kind nicht das klassische Familienmodell bieten kann. Ich selbst habe das immer für mich gewünscht - der Vater meiner Kinder sollte mal irgendwann seine Zähne mit mir in ein Glas werfen. Von diesem Wunsch in meinem Kopf muss ich nun Abschied nehmen. Ich bin sehr traurig und habe gestern und heute viel geweint deshalb. Jedes Gespräch mit meinem Ex dazu ist sinnlos, wir haben nicht nur verschiedene Meinungen, ich habe sogar das Gefühl dass wir nicht mal mehr eine gemeinsame Sprache sprechen. Er ist mir völlig fremd geworden, ein Mensch den ich nicht mehr wiedererkenne. Er ist richtig bösartig mir gegenüber, ich merke dass er mich offenbar nur noch verachtet. Auch das ist nun ein neues Level unserer Trennung, das mich härter trifft als ich erwartet habe. Denn bei allem was schlecht lief und egal wie oft ich schon die Trennung wollte - Gefühle habe ich immer für ihn gehabt. Deshalb wahrscheinlich auch diese 6 Jahre Vollkatastrophe. Ich weiß auch nicht was ich mir von den Gesprächsversuchen erhofft habe. Wahrscheinlich wollte ich das noch verhandeln, weil dieser große Schritt sich einfach richtig doof anfühlt. Und ich das im Herzen ja nicht will.

Sei es drum. Ich merke es bringt nichts. Ich hoffe ich kriege das Alleinerziehenden-Ding gut hin. Ich habe echt Respekt davor. Ich will mich jetzt trotzdem irgendwie auf etwas positives konzentrieren, nach vorne sehen. Ich hoffe zumindest dass ich mit meinem Ex eine gute Beziehung für unseren Sohn - auf Elternebene - aufbauen kann. In der Wut habe ich auch schon böse Gedanken zum Umgang und Unterhalt, etc bekommen, aber da will und darf ich mein Kind nicht instrumentalisieren. Die beiden haben eine sehr enge Bindung und das will ich weiterhin auch fördern. Ich will kein weiteres von diesen Elternpaaren werden, die sich nur wegen Geld und Umgang in den Haaren haben.

Der nächste Schritt ist nun irgendwie auch das emotionale Loslassen von ihm, meinen idealen Vorstellungen von Familie und dieser chaotischen Beziehung. Wenn ihr da einen Rat habt, gerne her damit.

Dank fürs lesen. 💔

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-Nächsten Monat zieht mein Ex aus, ich habe eine ganz schöne Wohnung mit meinem Sohn, die ich mir auch Stück für Stück etwas liebevoller einrichten möchte. Ich sehe viel positives, freue mich auf mehr Ruhe und weiß, ich schaffe das.

Dann hast du schon viel, worauf du dich freuen kannst, bzw konzentrieren 😊

Ich denke mir, gut das ihr euch getrennt habt, bevor es noch Jahre so geht und jeder Unglück ist.

Mit dem alleinerzieher Ding schaffst du auf jeden Fall.
Und das du traurig bist und zweifelst, ist ganz normal, geht auch vorbei 😊

Ich wünsche dir alles Gute 🌹