Hilfe nach Trennung: Wie viel telefonischer Kontakt zur Mutter ist gesund für meine Kinder während meiner Betreuungszeit?

Liebe Community,

das ist mein erster Beitrag. Ich schreibe einfach mal drauf los und hoffe, die Leser nicht zu langweilen. Vorsicht, das wird lang.

Im Februar hat sich meine Frau (25) von mir (32) getrennt. Bis April haben wir weiterhin in der Ehewohnung gelebt, während sie auf Wohnungssuche war und dann final den Auszug in ihre neue Wohnung geplant hat. Wir waren uns bis kurz vor ihrem Auszug einig, dass unsere beiden Kinder (2 & 3) nach der Trennung (vorerst) bei mir bleiben, da ihre neue Wohnung in der nächstgelegenen Kleinstadt (25 km) ist. Für den Auszug benötigte meine Frau ziemlich viel Geld für Kaution, Übernahme von Küche etc. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich ihr das Geld zur Verfügung stellen konnte, da ich dies in einem rechtssicheren Rahmen tun wollte. Mir ist bis jetzt noch nicht klar, was mich finanziell von dem Ganzen erwarten wird und ich wollte mich damit auch schützen. Dies hat zu einigen Konflikten geführt, bis der Sachverhalt geklärt war und ich ihr das Geld überwiesen habe.

Zwei Tage nachdem ich das Geld überwiesen hatte, rief sie die Polizei und behauptete, mich dabei beobachtet zu haben, wie ich meinem Sohn ins Gesicht geschlagen hätte. Völlig überrumpelt von der Situation, ohne Vorwarnung mit zwei Polizistinnen und so einem absurden Vorwurf konfrontiert zu werden, lehnte ich aus Angst ab, mich zu äußern, was sich später als großer Fehler herausstellte. Dadurch gingen die Beamtinnen davon aus, dass meine Frau die Wahrheit gesagt hatte und ich wurde von unserer Wohnung für 10 Tage weggewiesen. Mit der ihr verschafften Zeit und dem Geld, was ich ihr kurz zuvor überwiesen hatte, gelang es meiner Frau, den Auszug zu organisieren und nahm die Kinder ohne Absprache mit mir mit.

Ich nahm sofort Kontakt zu Coaches, Anwalt, Jugendamt auf, um mich zu verteidigen und um das Wohl der Kinder zu kämpfen. 25 Tage durfte ich meine Kinder nicht persönlich sehen. Sie durften auch nicht den Rest der Familie sehen, nicht Oma & Opa, auch nicht ihre beiden Onkel. Sie durften nicht mehr in die Kita und auch nicht ins Kinderturnen. Es dauerte eine Woche, bis ich das erste Telefonat mit den Kindern führen durfte. Mehrmals wurden Treffen vereinbart und kurzfristig von ihr wieder abgesagt.

Schrittweise lockerte meine Frau den Kontakt und wurde kooperationsbereiter. Allerdings nur dann, wenn dies sonst zu ihrem Nachteil ausgelegt worden wäre. Ich durfte plötzlich täglich mit den Kindern facetimen, nachdem das Jugendamt uns mitgeteilt hatte, dass sie die Gefährdungseinschätzung abgeschlossen habe und zu dem Ergebnis gekommen sei, dass ich keine Gefahr für meine Kinder darstelle. Sie bot mir auch an, die Kinder zu sehen, allerdings nur unter ihrer „Aufsicht“, was ich ablehnte. Ich hatte Angst, dass sie bewusst eine weitere Eskalation herbeiführen könnte, um mich erneut zu verleumden.

Nach dem Gespräch mit dem Verfahrensbeistand der Kinder, welcher im Rahmen des durch mich beantragten einstweiligen Anordnungsverfahrens eingesetzt worden war, um mit uns und den Kindern zu sprechen, bot sie plötzlich an, mir die Kinder für ein Wochenende zu überlassen.

Ich weiß, dass ich hier sehr ins Detail gehe, doch ich denke, das ist nötig, um zu verstehen, wie meine Frau tickt. Sie ist eiskalt, manipulativ und berechnend. 6 Tage nach dem Vorfall mit der Polizei zog sie aus und mein Sohn soll in Anwesenheit einer Umzugshelferin gesagt haben: „Papi Maxi Aua. Nicht nett. Nicht nett.“ Es ist absolut unrealistisch, dass mein Sohn mit 3 Jahren dies aus freiem Geiste gesagt hat, unter der Annahme, es wäre tatsächlich was vorgefallen. Ich gehe davon aus, dass sie ihn indoktriniert hat. Außerdem habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie in erster Linie ein Machtspiel mit mir spielt und auf Unterhalt aus ist. „Blöderweise“ müsste ich, sofern die Kinder dauerhaft im Lebensmittelpunkt bei mir bleiben würden, „nur“ 12 Monate Trennungsunterhalt zahlen und dann wäre sie finanziell auf sich gestellt.

Nach einem Monat, was für solche Verfahren blitzschnell ist, sich dennoch als ewige Qual für mich angefühlt hatte, musste sie vor Gericht zähneknirschend einer Sorgeerklärung zustimmen, die den Lebensmittelpunkt der Kinder einstweilig wieder bei mir vorsah. Demnach sollen die Kinder ein Wochenende pro Monat bei mir sein, die restlichen Wochenenden bei ihr. An „ihren“ Wochenenden bringe ich die Kinder direkt nach der Kita um 13 Uhr zu ihr und hole sie am Montag morgens kurz vor Kitabeginn wieder bei ihr ab. Außerdem gehen wir zur Erziehungsberatungsstelle. Dort haben wir Ende Juni den ersten Termin. Wenn sie dem nicht zugestimmt hätte, so hatte die Richterin durchblicken lassen, wäre mir vermutlich das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen worden (Empfehlung des Verfahrensbeistands der Kinder).

Ich bin heilfroh, dass die Kinder seit 2 Wochen wieder so viel „Normalität“ wie möglich haben dürfen.

Doch nun zu meinem eigentlichen Punkt:

Meine Frau ist seit diesem Termin ununterbrochen darauf aus, Konflikte mit mir herbeizuführen. Sie droht mir damit, Dinge zu dokumentieren, Tonaufzeichnungen unserer Gespräche zu machen. Ich stehe dadurch unter massivem psychischen Druck, weil ich ständig befürchten muss, irgendetwas zu tun, was sie in einer evtl. folgenden gerichtlichen Auseinandersetzung als Fehler auslegen, verdrehen und gegen mich verwenden könnte, um meine Sorgefähigkeit in Frage zu stellen o.Ä.

Sie will nahezu täglich, dass ich Rechenschaft über Tagesablauf und Ernährung ablege. Sie unterstellt mir, ihren Kontakt zu den Kindern nicht gut genug zu fördern. Sie will täglich zweimal mit den Kindern facetimen. Wenn die Kinder beim Telefonieren keine Lust haben, weil sie bspw. abgelenkt sind und sich für ein Spiel interessieren, erwartet sie, dass ich die Kinder dazu bringe, mit ihr zu reden. Sie bittet die Kinder ständig um Küsse und fragt sie, ob sie sie vermisst hätten und ob sie sie lieb hätten. Ich finde das alles irgendwie sehr eigenartig und habe den Eindruck, dass sie eine ungesunde emotionale Abhängigkeit zu den Kindern hat. Wenn ich nicht ans Telefon gehe, terrorisiert sie mich und ruft von unterschiedlichen Nummern immer wieder auf meinem Handy an, schreibt mir unzählige Nachrichten und droht mir.

Ich will einfach nur alles richtig machen und vor allem die Kinder so gut es geht schützen. Es ist natürlich eine Herausforderung, alleine zwei so kleine Kinder zu versorgen und parallel berufstätig zu sein. Glücklicherweise arbeite ich im Familienunternehmen meiner Eltern und kann meine Arbeitszeit auf unbestimmte Zeit auf die Betreuungszeit der Kita reduzieren. Es ist wunderschön, doch auch kräftezehrend mit den beiden Mäusen und ich habe schlicht und ergreifend einen vollen Tag. Deshalb möchte ich mich abgrenzen und den Kontakt von mir und auch den Kindern während meiner Betreuungszeit auf ein gesundes Mindestmaß reduzieren, das mir ermöglicht, mich auf die Kinder, den Haushalt und meinen Job zu konzentrieren, ohne ständige Ablenkungen und mentale Downer. Ich will nicht mehr zulassen, dass meine Frau mir die Energie absaugt. Ich habe förmlich das Gefühl, sie nährt sich davon.

Da ich kein Pädagoge oder Profi bin, fehlt mir die Expertise, um das gesunde Mindestmaß an telefonischem-/Video-Kontakt meiner Kinder zu ihrer Mutter während meiner Betreuungszeit einzuschätzen. 2x am Tag — so sagt mir mein Bauchgefühl — kann aber aus Sicht der Kinder nicht gut sein. Das muss doch verwirrend sein. Kann hier jemand helfen? Ich will deeskalieren und Harmonie im Leben der Kinder und meinem schaffen — wie kriege ich das hin? Ich bin wirklich verzweifelt.

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Ich finde 2x am Tag auch zu viel. Weil die Kinder noch so klein sind und die Mutter wahrscheinlich vermissen, würde ich, wenn die Kinder es gut vertragen, ein kurzes Gute Nacht Telefonat zulassen oder eins nachmittags, damit aus dem Kindergarten erzählt werden kann. Spätestens beim Termin in der Beratungsstelle würde ich diese Lösung proaktiv vortragen und sagen, dass sich die Kinder sonst schwer auf den Alltag bei dir einlassen können (falls das stimmt).

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Danke für die super Antwort!

Den Vorschlag, proaktiv das Thema bei der Erziehungsberatungsstelle anzugehen, finde ich gut und werde ich auch so machen.

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Ansonsten möchte ich dir noch ganz dringend raten ALLES zu dokumentieren. Anrufe, Beschimpfungen, Drohungen. Es ist mühsam, aber führe unbedingt ein Tagebuch von dem Terror. So wie du es beschreibst, ist die Sache ganz sicher noch nicht ausgestanden und die nächste Eskalation mit Anschuldigungen, Polizei und Verleumdungen ist vorprogrammiert. Dann hilft dir so ein Tagebuch eminent.
Wunderbar ist schonmal, dass du vor Gericht einen Sieg davontragen konntest und mit jedem Tag, den die Kinder bei dir verbringen verfestigt sich ihr Lebensmittelpunkt bei dir.

Bezüglich der Telefonate würde ich einen festen Rahmen von einmal täglich zu einer bestimmten Zeit ausmachen, vielleicht als Gute Nacht Call. Bleib auch unbedingt eng mit dem Jugendamt in Kontakt, wenn deine Ex weiter so arg manipuliert würde ich versuchen, nur noch durch das JA begleitete Umgänge zu erwirken.

Sei wachsam!

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Danke dir für die Tipps!

Tagebuch führe ich bereits. Wenn ich das selbst durchlese, wird mir erst wieder bewusst, wie krass das alles ist und welche Systematik dahinter steckt. Die Ereignisse in der Abfolge machen beim Lesen erst deutlich, wie planvoll meine Frau teilweise vorgeht.

Ich war heute bei einer Coachin. Sie ist systemische Familientherapeutin und hat uns in unserer Beziehung schon zwei Jahre begleitet. Sie kennt uns und unsere "Probleme" gut und vor allem auch unseren Familienhintergrund. Es ist manchmal verblüffend, wie sie alles durchschaut, obwohl sie selbst nicht drinsteckt. Vielleicht auch gerade deshalb.

Das Gespräch hat mir auch schon sehr weitergeholfen.

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Hört sich alles sehr ungesund an, eure armen Kinder.
Wieviel Betreuung hast du vor der Trennung übernommen, wieviel deine Frau? Arbeitszeit reduziert hört sich so an, dass du Vollzeitnah gearbeitet hast.
Sehr merkwürdig, dass die Kinder dann im Residenzmodell bei dir leben.

Ist das hier ein Aufmischpost von Väterrechtlern?

Hast du deine Frau gezwungen die Kinder bei dir zu lassen indem sie nur ohne Kinder ausziehen durfte und sonst quasi in der Ehewohnung gefangen war? Ist ja eine beliebte Taktik tragischerweise.

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Warum nicht?

Das ist den Kindern ihr ZU HAUSE. Sie haben da kita, scheinbar auch oma&Opa in der Nähe, womöglich "freunde". Der Vater hat die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu reduzieren und den Kindern anzupassen.
Finde es nur logisch, dass die kleinen dann bei ihm bleiben dürfen, anstatt sie aus ihrem gewohnten Umfeld raus zu reißen.

So eine Trennung ist für kinder schon stress genug. Dann muss man sie nicht noch zu Hause raus reißen, wenn es die Möglichkeit gibt alles auf die Kinder anzupassen

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Hallo Ohjemine,

für die Mäuse ist es jetzt jedenfalls deutlich besser als vorher. Ich stehe in engem Kontakt mit den Betreuerinnen aus der Kita und habe bisher nichts Auffälliges gehört.

Ich habe vorher bereits eine 30-Stunden-Woche gehabt und konnte diese nochmals reduzieren.

Bevor meine Frau und ich uns getrennt haben, habe ich die Kinder täglich zur Kita gebracht und wieder abgeholt. Wir sind um 7:45 Uhr los und kamen um 13:15 Uhr zurück. Nach dem Zurückbringen habe ich nochmal bis ca. 15 Uhr gearbeitet (Büro ist 100 Meter vom Haus entfernt), sodass meine Frau nur einen Betreuungsvorsprung von weniger als zwei Stunden hatte. Ich habe meistens die Abendroutine übernommen und häufig auch den Morgen. Die Umgewöhnung vom Elternschlafzimmer ins Kinderzimmer habe ich bei beiden Kindern komplett übernommen (viele Wochen jeden Abend ins Bett bringen und in den Schlaf begleiten), da mir das leichter fiel als meiner Frau.

Die Empfehlung, dass die Kinder bei mir bleiben sollen, wurde einstimmig von zwei Mitarbeiterinnen des Jugendamts und dem vom Gericht eingesetzten Verfahrensbeistand gegeben. Diese drei Personen haben alle Beteiligten befragt und ihre Abwägungen getroffen.

Ich verstehe nicht, warum du mir böse Absichten unterstellst. Weder ist dies ein „Aufmischpost“, noch bin ich Väterrechtler oder kenne jemanden aus dieser Richtung.

Ich habe meine Frau zu nichts gezwungen. Bis zu dem Punkt der Verleumdung hat sie selbst angegeben, die Kinder in ihrer Heimat lassen zu wollen, da dies auch der einzig logische Weg gewesen wäre. Sie sind hier aufgewachsen, haben hier Großeltern, Onkel, Tanten, Kita und Sportverein in unmittelbarer Nähe. Wir leben auf dem Land in einem 240 qm Haus mit großzügigem Garten mit Schaukel, Pavillon, Feuerschale etc., meine Familienmitglieder haben Pferde, Katzen, Hunde, mit denen die Kinder regelmäßigen Kontakt haben. Alle ihre Lebensgewohnheiten finden hier statt.

Da meine Frau keinen Führerschein besitzt und entschieden hat, 25 km wegzuziehen (in einen Wohnblock, 6. OG), mich damit vor vollendete Tatsachen gestellt hat, was im Rahmen des gemeinsamen Sorgerechts kein angemessenes Verhalten war (Stichwort Kontinuitätsgrundsatz), und aus den zuvor genannten Gründen, wurde diese Entscheidung getroffen. Und meiner Ansicht nach war es die richtige Entscheidung.

Ich wünsche mir, dass wir beide nach vorne sehen, uns vertragen, in einen konstruktiven Austausch zum Wohl unserer Kinder kommen und die Vergangenheit ruhen lassen. Ich werde ihr das alles nicht verzeihen und nicht vergessen, doch ich kann und möchte darüber schweigen, den Kindern zuliebe.

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Ich kann hier nur antworten, wie das ein Gericht in meinem Fall entschieden hat:

Ich habe Umgang jedes zweite Wochenende mit den Kindern und in den Ferien.

Telefonate laut Gericht an zwei Tagen während der Woche zu festgelegten Zeiten.

Wenn das für mich als Vater gilt, warum sollte dass dann nicht auch umgekehrt gelten?
(Wobei natürlich jedes Gericht es sicherlich anders entscheiden wird)

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Hallo Marcel,

es tut mir leid, dass es für dich so gelaufen ist. Ich kenne die Hintergründe natürlich nicht, finde es aber interessant, dass vom Gericht auch eine Regelung für Telefonate entschieden wurde.

In unserem Fall wurde das ja nicht explizit geregelt.

Ich finde, dass man als getrenntes Elternpaar auch die geistige Reife besitzen sollte, hier eine angemessene, dem Wohl der Kinder entsprechende Regelung zu finden.

Vor allem, weil sich die Bedürfnisse der Kinder ändern können, und man das sowieso nicht dauerhaft regeln kann.

Hier sollten beide Eltern ihre Animositäten und auch eigene Bedürfnisse nach Bindung hinten anstellen.

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Ohne dir konstruktiv helfen zu können, einfach Respekt, dass du es geschafft hast! Nach ihrem Auszug und mit den ganzen Schikanen hast du die Kinder jetzt bei dir, und kannst die Ex größtenteils raushalten. Das gelingt den wenigsten!
Da kann ich nur mehr Glück bei der zukünftigen Partnerwahl wünschen.

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Danke für dein Feedback.

Ja, ich bin auch heilfroh, wie es ausgegangen ist.

Aber meine Ex gibt sich weiterhin kämpferisch und "sammelt Material". Wie erfolgreich das dann am Ende wirklich sein wird, ist fraglich. Die aktuelle Regelung wurde im einstweiligen Anordnungsverfahren getroffen und das Hauptsacheverfahren "pausiert". Mich könnte also noch eine Fortsetzung der Sache erwarten.

Zu der Stelle mit dem raushalten: Das ist gar nicht mein Wunsch oder meine Absicht. Sie ist im ihr möglichen Rahmen eine gute und liebevolle Mutter und es gibt Momente, in denen ich für ihre Perspektive dankbar bin. Ich möchte sie gar nicht "raushalten", denn es ist sowohl im Rahmen des gemeinsamen Sorgerechts als auch moralisch gesehen ihr gutes Recht, mitzuentscheiden. Nur wünsche ich mir hier, dass ich keine Angst haben muss, Fehler zu machen oder zuzugeben, da es normal ist, nicht perfekt zu sein. Dass wir einen konstruktiven Austausch miteinander finden. Dass wir uns gegenseitig zum Wohl der Kinder unterstützen. Ob das klappen wird, ist fraglich...

Die Therapeutin, mit der wir 2 Jahre lang zusammengearbeitet haben, hat mir heute gesagt, dass sie bei meiner Frau Anzeichen für eine Borderline Persönlichkeit erkennt. Ich sehe auch Parallelen, wenn ich mich dazu einlese, aber ob es wirklich so ist, ist die andere Frage. Meine Frau ist nicht bereit, in der Hinsicht Hilfe anzunehmen.

Ich verstehe das aus ihrer Perspektive zum jetzigen Zeitpunkt auch, da so eine Diagnose ihre Position im Streit um die Kindersorge natürlich verschlechtern könnte.

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Ich würde der Exgattin einfach mitteilen, dass du die Kinder nicht mehr holen und sehen wirst, weil dir das Affentheater zuviel ist. Die Kinder werden sie dann eh überfordern, sodass sie langfristig einlenken wird. Darüber hinaus werden ihr die Kinder mit der Zeit sehr leid tun. Ich wäre da recht stumpf. Du bist ja kein Kasperl, den man ständig drangsalieren kann.
Viele Grüße

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Hi Sarah, danke für deine Antwort.

Auf meiner persönlichen Gefühlsebene geht es mir ähnlich, wie du das hier beschreibst. Doch mein Herz und meine Ratio sagen mir, dass es für die Kinder besser ist, wenn ich mehr auf meine Frau zugehe. Ich halte ihr Verhalten natürlich für total unangemessen. Auf der anderen Seite muss man aber sehen, in welcher Lage sie sich im Moment befindet. Sie ist alleine an einem neuen Ort, hat keine Sozialkontakte und sitzt unter der Woche rum, wahrscheinlich fällt ihr die Decke auf den Kopf. Auch, wenn ein Teil von mir denkt, dass sie das verdient hat, fühle ich doch auch mit ihr und sie tut mir leid.

Ich habe diese Frau lange geliebt und wir haben zwei wunderbare Kinder zusammen. Das muss man nunmal irgendwie auch berücksichtigen...

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Ich kann dir folgende Ratschläge geben, insofern Du diese noch nicht ohnehin schon umgesetzt hast:

1. Die Dokumentation in Form eines Tagebuches wie es Sarahludmilla vorgeschlagen hat, wird unerlässlich sein.
2. Du solltest Dir Beratung bei einem Fachanwalt für Familienrecht suchen, achte darauf, dass eine Fachanwaltsausbildung vorliegt. Das ist nicht günstig, allerdings wird der Anwalt imstande sein, Dir darzulegen, welche Schikanen hier relevant sind und welche nicht. Das wird Dir deutlich mehr Gelassenheit in diesem Prozess vermitteln, weil Du dann besser weißt, was hier eigentlich relevant ist und was nicht. Anwälte sind solche Zustände gewohnt und dadurch imstande, Menschen, die hiervon überfordert sind, eine gewisse Sicherheit zu vermitteln.
3. Den Kontakt zum Jugendamt solltest Du ebenfalls intensiv halten. Da die Gefährdungsbeurteilung ja zu deinen Gunsten endete, dürfte das Jugendamt ein wesentlicher Unterstützer deiner Erziehungsrichtung und deiner Denkansätze darstellen.

Anhand deiner Beschreibungen wage ich mal eine Prognose: Ich teile deine Einschätzung, dass die Mutter manipulativ ist. Man sollte in so einem Fall versuchen, alle Emotionen so weit wie möglich außen vor zu lassen. Sie wird dann wohl jede Grenze ausreizen, die ihr einfällt. Nachdem Sie genügend "Niederlagen" in ihren Versuchen erlitten hat, wird Sie irgendwann klein bei geben. Die Kinder und das Sorgerecht wirst Du behalten. Das wird allerdings sehr mühselig und wahrscheinlich hässlich werden. Da Du ihr Handeln allerdings nicht beeinflussen kannst, sehe ich auch nicht, wie Du alles davon abstellen und von den Kindern fern halten kannst. Alles sehr, sehr traurig, wenn man ehrlich ist.

Hoffe, meine Vorschläge und die anderen Teilnehmer hier helfen Dir etwas.

Bearbeitet von Ferdinand2205