Hallo,
Mein Partner und ich haben uns vor knapp 4 Wochen getrennt. Es lief schon ein knappes Jahr sehr schlecht. Es gab keinen Streit, aber dauerhafte Unzufriedenheit auf beiden Seiten.
Vielleicht zur Erklärung, ich bin sehr behütet aufgewachsen, habe zwei Söhne im Alter von 16 und 18 Jahren, die noch zu Hause wohnen. Er musste sich ab ca 12 Jahren selbst versorgen, weil die Mama ausgezogen ist und sich nicht mehr um ihn kümmerte und Papa lieber jeden Tag ne andere mit heim gebracht hat. Für ihn hat sich keiner interessiert.
Seit einem Jahr sind wir also unzufrieden gewesen. Das Jahr davor war super. Und auch im letzten Jahr gab es sehr schöne Tage. Aber auf einen schönen Tag folgten grundsätzlich mehrere schlechte.
Ich hatte das Gefühl, die Arbeit war wichtiger als ich bzw wir. Was ja phasenweise vielleicht auch möglich ist, aber eben nicht dauerhaft.
Zu meinen Söhnen hatte er anfangs ein gutes Verhältnis, das letzte Jahr wurde das aber immer mehr angespannt. Es gab keinen wirklichen Auslöser dafür. Irgendwie wurde es einfach immer schlechter. Der Jüngere ist teilweise recht anstrengend. Gespräche bei den Mahlzeiten gab es nicht , mein Partner saß immer stumm dabei und meinte, er könne sich nicht am Gespräch beteiligen.
Wir haben grundsätzlich verschiedene Ansichten. Hauptsächlich zu den Jungs. Er meint ich mache zu viel für sie, ich bin der Meinung ich mache das genau richtig.
Er trinkt gern Alkohol, teilweise auch sehr große Mengen, ich sehr wenig.
Nun sind wir also seit fast 4 Wochen getrennt, wobei wir uns seit Montag jeden Tag gesehen haben und auch zusammen eingeschlafen sind. Wir fehlen uns, es geht uns schlecht ohne einander. Meine Söhne sind momentan mit ihrem Papa im Urlaub, bekommen das also nicht mit.
Und ich überlege die ganze Zeit, was ich machen soll. Zurück zum Partner in der Hoffnung, das sich irgendwas ändert? Das wir versuchen, uns besser zu verstehen gerade mit seinen kindlichen Verletzungen? Wir haben nicht wirklich irgendwelche Gemeinsamkeiten. Grundsätzlich verschiedene Ansichten. Aber er fehlt mir und ich fehle ihm.
Ich habe mal die gravierendsten Unterschiede zwischen uns aufgeschrieben:
- Unterschiedliche Prioritäten
- Keine gemeinsamen Pläne/Ziele
- Unterschiedliche Ansichten zu den Jungs
- Kaum Gesprächsthemen oder Kommunikation, wir sitzen stumm nebeneinander
- Keine gemeinsamen Interessen
- Unterschiedliche Vorstellungen von schönen Wochenenden
- Frühaufsteher/Langschläfer
- wir fühlen uns vom anderen unverstanden
- Unterschiedliche Ansichten zum Alkoholkonsum
- Unzufrieden weil dem anderen Recht machen „müssen“
- Spontanität hat unterschiedlichen Stellenwert
- Familienmensch/nicht Familienmensch
Er hat auc keinen mit dem er reden kann. Seine Freunde sind eigentlich nur zum saufen da. Fragen zwar wie es ihm geht, aber es interessiert keinen wirklich. Ohne mich geht einige schlecht. Er ist keinem etwas wert außer mir. Nicht mal sich selbst.
Wenn ich das jetzt so schreibe und wieder drüber nachdenke, weiß ich, es gibt keine Zukunft. Unser Leben würde aus Kompromissen bestehen, wahrscheinlich wäre keiner wirklich glücklich und zufrieden. Aber ist das wirklich so? Gibt es nicht doch eine Möglichkeit, zusammen glücklich zu werden?
Was würdet ihr machen? Ob man Freunde werden kann? Ich möchte ihn nicht aus meinem Leben verlieren.
Ich weiß nicht ob wir eine Chance haben
Vielleicht braucht ihr einfach mehr Abstand?! Wenn zwei so unterschiedliche Menschen ständig nebeneinander sind kann es doch auf Dauer nicht gut gehen. Und deine Jungs brauchen ihn wahrscheinlich auch nicht in ihrer Nähe
Hallo Was ist richtig,
wenn ich deinen Text so lese, lese ich die Contra-Seite einer Pro-und Contra Abwägung.
Fallen dir denn auch viele Gründe ein, die für eure Partnerschaft sprechen würden?
Alles Gute, du wirst die richtig Entscheidung treffen. Höre einfach auf dich und deine Gefühle!
Warum willst Du ihn nicht verlieren? Ich lese viel, warum es nicht funktioniert, und in meinen Augen sind da schwerwiegende Themen dabei, die für mich persönlich nicht für eine Zukunft sprechen. Also: was hält Euch einander? Angst vor dem Alleinsein? Gewohnheit? Oder fehlt in Deiner Aufzählung etwas.
Unterschiedliche Lebensprioritäten und fehlende Gesprächsthemen wären für mich so was grundlegendes für eine Beziehung, dass ich es ohne eine relativ große Schnittmenge nicht versuchen würde. Aber das ist eben meine persönliche Sicht.