Trennung - Midlife Crisis oder endgültig?

Hallo,
Mein Mann (43) und ich (36) sind seit 11 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder (7+10) und haben ein gemeinsames Haus.

Nach einer Krankheit vor einigen Jahren hat er mit dem Laufen angefangen. Ihm tut die Bewegung gut, ab und an begleite ich ihn.

Im letzten Jahr hat es sich zugespitzt. Er war sehr oft zu Events und die WE weg, ich habe mich um die Kinder gekümmert. Mich hat das auch nicht gestört.

Seit einem halben Jahr ist die Stimmung gekippt. Ich habe das Gefühl, er will nur noch weg oder trainieren, ist nur noch schlecht gelaunt und er erzählt ständig davon, in die Berge oder Großstadt ziehen zu wollen.
Mich hat das verletzt, ich war dann oft grummelig wenn er mal zuhause war und meine Eifersucht wurde sehr stark. Ich spürte das mit ihm was nicht stimmt, er stritt immer alles ab.

Letzte Woche bin ich an sein Handy, ich konnte mich nicht beherrschen. Da war Nix, aber er war stinksauer und hat gesagt, er will die Scheidung.
Er sei schon längst unglücklich, ich bin ja immer so schlecht drauf, er geht so oft laufen weil da alles so toll und positiv ist. Unsere Liebe wäre eingeschlafen und wir haben uns auseinander gelebt. Ich bin natürlich fix und fertig habe ja oft genug gefragt ob irgendwas ist mit ihm.
Und auseinander gelebt, wer ist denn daran schuld wenn er ständig weg ist?

Wir haben gestritten, geweint und am Ende hat er gesagt er muss sich Gedanken machen ob er noch die Kraft hat um uns zu kämpfen. Ich bin völlig vor den Kopf gestoßen und finde seine Begründung sehr schwammig.

Wie seht ihr das? Midlife Crisis? Plötzlich ist alles cool, feiern, unterwegs sein..

Ich weiß nicht wie es weitergehen soll/ wird und bin sehr verletzt

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Liest sich nach einer Midlife-Crisis. Er ist mit dem Leben unzufrieden, will Veränderung. Mit dem Gespräch über die Scheidung hat er zumindest eine Veränderung in den Gedanken durchlebt, und es geht ihm vorübergehend besser.
Als Lösung solltet ihr euch zusammensetzen, und Möglichkeiten der Veränderung ausloten, die die Familie nicht gefährden. Und du solltest nicht vor Veränderungen Angst haben. Denn je mehr du dich Veränderungen in den Weg stellst desto mehr wirst du zum Teil seines Problems.
Und nein, Handy des Partners heimlich durchkämen geht gar nicht, kein Wunder dass er sauer war.

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Danke.
Ich glaube auch, dass wir beide aktuell nicht glücklich sind und seine harten Worte ein wichtiger Aufrüttler waren.
Um uns klar zu werden, woran wir arbeiten müssen damit es funktioniert.

Aktuell will er ja noch darüber nachdenken ob er die „Kraft“ dafür hat zu kämpfen. Er ist in seinem Kopf mir einige Monate und Gedanken voraus ..

Für mich schwebt diese SCHEIDUNG über uns und ich habe sehr große Angst, dass es nicht weitergeht.
Ich möchte uns nicht aufgeben.

Finde es auch nicht fair, das Männer sowas offensichtlich immer erstmal alleine mit sich selbst ausmachen.. Kommunikation ist so wichtig

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Na dann sind doch alle Voraussetzungen dafür erfüllt dass es klappt.

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Das hört sich stark nach Midlife-Crisis an. Kann passieren, dass man sowas durchlebt, dass man sich als Paar entfremdet. Dir aber daran die (Haupt-) Schuld zu geben, finde ich unfair.

Er möchte eine Veränderung? Gut, dann soll ER sich überlegen, WAS er braucht, um wieder ausgeglichener zu sein. Natürlich bist du nicht super drauf, wenn er sich permanent zurückzieht und gemeinsae Aktivitäten mit dir mehr Last als Spaß für ihn zu sein scheinen.

Dass er direkt an Scheidung denkt, finde ich tatsächlich im ersten Moment lächerlich und ist m.M.n. ein billiger Versuch, dich unter Druck zu setzen. Dass ER sich nun die Zeit herausnimmt und dich warten lässt, du dann einfach seine Entscheidung so abwarten und akzeptieren sollst ist sehr egoistisch.

Aber eine Scheidung ist da definitiv nicht der einfache Weg, da ist er ziemlich blauäugig. Im Moment schmeißt du den Haushalt, die Kinderbetreuung, trägst vermutlich noch zum Familieneinkommen bei (?) und an dir hängt quasi das ganze Familienleben, während er sich geschickt aus der Affäre zieht und bequem tun und lassen kann was er will. Ich denke, dass der Gedanke an Scheidung eher ein Versuch ist, dich unter Druck zu setzen. Wenn du doch nur ein wenig freundlicher und gelassener wärst ihm gegenüber, dann würde er ja gar nicht daran denken. Nö, geht gar nicht.

An deiner Stelle würde ich dieses Theater nicht mitmachen. Geh DU aus, mach DU was für dich ALLEINE, lass ihn mal Haus und Kinder alleine wuppen. Hab keine Angst vor dem Alleine sein. Lieber alleine als nur Haus- und Kindermädchen.

ICH würde ein Ultimatum an deiner Stelle setzen: entweder er tut aktiv etwas (Therapie, Paartherapie, u.ä.) und entscheidet sich zeitnah und ohne wenn und aber für oder gegen dich oder du nimmst ihm die Entscheidung ab und gehst. Andernfalls bist du ewig in der Warteposition, musst ewig Hoffen und Bangen, dass er deinen Wert doch noch anerkennt…nein, du bist mehr wert als das.

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Was ist für dich eine angemessene Wartezeit?
Wir haben offensichtlich eine Ehekrise und für mein Empfinden gibt man sich nicht bei den ersten Problemen auf und versucht eine Lösung zu finden.

Wir reden normal miteinander, unternehmen Dinge und werden uns gerade beide klar darüber was wir wollen und aneinander haben und ob es ausreicht.

So eine weitreichende Entscheidung fällt man nicht in 2 Wochen..

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Nun ja, du schriebst dass die Stimmung seit einem halben Jahr so angespannt ist.
DAS wäre mir definitiv zu lange zum aushalten und Prellbock sein für die Launen meines Mannes.
Natürlich bricht man so eine Entscheidung nicht über‘s Knie, ich habe selbst Familie und würde mich nicht wegen 2 schlechten Wochen trennen. Wohl aber schon, wenn mein Mann monatelang so drauf ist und nicht daran arbeiten möchte.