Traumdeutung

Guten Morgen.

Ich wurde vor 3Wochen verlassen. Alles sehr überraschend und überstürzt für mich. Wir haben einen 3-Jährigen Sohn.

Der Kontakt war seitdem täglich, mir ging es dabei nie gut und ich bekomme keinen Abstand.

Seit der Trennung träume ich nun jede Nacht davon. Aber die Träume sind wirklich nicht toll. Wir sind nur am streiten und ich bekomme Vorwürfe und im Traum geht es ihm sehr gut, und mir nicht. Selbst im Traum macht er mich sozusagen fertig und emotional nieder. Vor allem emotional. Er lacht mich auch aus und weiß mit Tränen alles besser. Meine Gefühle sind ihm egal.

Was hat denn so etwas zu bedeuten?

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Tut mir leid, dass du gerade eine schwere Phase durchmachen musst. Ich hoffe, es wird bald besser! 🍀
Ich denke, dass die Träume Teil des Verarbeitungsprozesses sind. Du hast gerade viel zu verdauen und das beschäftigt auch dein Unterbewusstsein. Das ist ganz normal, aber natürlich auch unheimlich anstrengend. Wenigstens im Schlaf möchte man eine Pause davon haben.
Sind die Träume denn nah an der Realität? Macht er dir oft Vorwürfe und macht dich runter? Oder war das nur vor der Trennung der Fall?
Ich würde hier klare Grenzen setzen. Reduziere eure Interaktionen erstmal auf das Nötigste. Vielleicht kann auch jemand dabei sein, wenn ich euch sehen müsst, falls es sonst zum Streit kommt. Du musst die Möglichkeit haben, das Ganze erstmal für dich zu verarbeiten. Das darfst du ihm ruhig sagen.
Hast du jemanden, mit dem du über alles reden kannst? Es kann eine große Entlastung sein, einfach mit jemandem reden zu können.
Ich würde auch darüber nachdenken, vielleicht professionelle Hilfe zu suchen. Eine solche Trennung ist sehr belastend und da musst du nicht alleine durch. Außerdem bekommst du Impulse, wie du diese Zeit navigieren und deinem Sohn dabei helfen kannst, das Trauma durch die Trennung möglichst gering zu halten.
Ich wünsche dir alles Gute für die nächste Zeit! 🍀🍀

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Vielen dank für deine Antwort. :) Nein, er macht mir erst seit der Trennung Vorwürfe, weil ich sage, ich schaffe das aktuell nicht jeden Tag Kontakt zu haben. Ich brauche Abstand & möchte feste Zeiten für den Umgang und den Videoanrufen. Also bei den Videoanrufen meine ich feste Tage, aufgrund seiner Arbeit sind da Zeiten schlecht. Aber wenn es zum Beispiel heißt am Sonntag, dann kann er sich gerne vorab melden ob es passt oder eine anrufen bzw. würde ich dann auch einfach mal versuchen ihn zu erreichen.

Ich habe auch gesagt, dass ich das eben momentan nicht kann - Abstand brauche - und das vieles erleichtern würde & dass es nicht heißt, dass es für immer so ist und ich mir da sicher bin, aber ich mir doch erstmal bitte ein neues Leben aufbauen muss. Ich musste raus, es war seine Wohnung und ich bin aktuell mit unserem Kind 70km bei meinen Eltern untergekommen.

Wir sind keine klassische Familie mehr und das ist Fakt.

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Ich würde es auch als Teil des Verarbeitungsprozesses deuten.
Ihn mal einige Tage nicht zu sehen, würde dir sicherlich gut tun. Warum habt ihr denn gerade täglich Kontakt?

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Na, wenn er dich auslacht, hast du einen klaren Grund dafür, dass du dich nicht mehr so oft melden willst. Ist doch auch völlig verständlihc. wenn er rumzickt, kann es dir auch herzlich egal sein.

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Deine Frage ist schon ein bisschen her... . Ich hatte vor vielen, vielen Jahren bei einer Trennung von meinem langjährigen Partner auch sehr intensive negative Träume. Habe mich zu der Zeit viel mit Träumen beschäftigt.

Die Träume haben mir geholfen loszulassen. Er war eigentlich ein Netter, aber ich fühlte mich unglücklich in der Beziehung. Die Träume empfand und empfinde ich als Botschaft meiner Seele. Sie zeigten mir bildlich, was mir gefehlt hat und was bei uns falsch lief. Obwohl er nach außen so ein Netter war, hab ich mich nicht geborgen und gesehen gefühlt. Zudem haben mir die Träume gesagt, dass ich in dieser Beziehung seelisch absterbe. Obwohl nach außen nichts dramatisch falsch lief. Aber genau so habe ich mich seelisch gefühlt. Meine jetzige langjährige Beziehung nährt mich ganz anders, jetzt kann ich besser verstehen, was mir gefehlt hat.

Ich halte Träume nicht für "objektiv". Sie zeigen bildlich die eigenen unterbewussten Gefühle oder seelische Bedürfnisse an, bzw. wie du dich von deinem Partner behandelt fühlst. Er mag es ganz anders empfinden. Aber für dein seelisches Bedürfnis ist das zweitrangig. Du brauchst Abstand.

Da er die Trennung vollzogen hat und du dann auch noch dein Zuhause aufgeben musstest, ist es jetzt an ihm, den Kontakt zu seinem Sohn zu organisieren, und er hat dein Bedürfnis nach Abstand zu akzeptieren. Natürlich alles im Sinne deines Kindes. Der braucht seinen Vater. Aber dein Expartner kann dich nicht dauernd einspannen, um sein Kind zu sehen. Er soll sich Freiräume schaffen und sein Kind zu verabredeten Zeiten abholen. So wird es ja auch in Zukunft geregelt werden müssen.

Er kann sich den Kontakt nun nicht einfach machen und über deine Zeit beliebig verfügen. Du brauchst sichere Zeiträume, an denen du dich ganz auf dich konzentrieren und ein neues Leben aufbauen kannst. Zudem du ja auch im Kontakt mit ihm immer wieder an deine Wunden und deine Verletzungen kommst.

Vielleicht könntet ihr Trennungsmediation in Anspruch nehmen?! Evtl. in deiner Nähe? Du hast jetzt genug zu verarbeiten, er muss mal ein paar Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen und sich auch mal frei nehmen. Das muss er in Zukunft ja auch organisieren. Zumindest das zeigt dir dein Traum, dass du es so empfindest, dass dein Expartner alle Vorteile für sich sichert. Dich zu schützen, ist bestimmt für alle das Beste. Alles Gute!

Bearbeitet von Naima68
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Vielen Dank für deine Antwort. Es ist schön zu hören, dass ich nicht alles komplett falsch mache & ich aktuell den nötigen Abstand brauche und auch haben darf.

Natürlich ist das alles eine schwere Situation und auch, dass ich gerne umziehen möchte und nicht mehr dort in der Nähe bleiben möchte. Natürlich wird dann der Kontakt zu Vater und Sohn anders werden. Selbstverständlich ist mir das bewusst. Aber es kann nicht so laufen wie in seinen Wunschvorstellungen, jeder muss Abstriche machen und die Konsequenzen akzeptieren und in Kauf nehmen.

Wir beide müssen mit den Konsequenzen leben und ich denke, ich habe das schon etwas mehr akzeptiert als er.