Patchwork - Kind mit neuem Partner - Umzug möglich?!

Hallo zusammen.

Ich versuche mich kurz zu halten. Wir haben demnächst einen Beratungstermin, aber vielleicht hat hier jemand schon Erfahrungen gemacht und kann uns zumindest etwas weiterhelfen.

Ich bin seit einem Jahr mit meiner Partnerin zusammen. Sie ist seit ca. 3 Jahren getrennt von ihrem Partner und hat zwei Kinder mit diesem (im Kita Alter). Eines der Kinder ist bei ihr gemeldet, das andere bei dem Vater. Es gibt ein wechselmodell, wobei die Kids zwei Tage bei der Mutter sind und die folgenden zwei Tage beim Vater. Die „Übergabe" der Kids findet in der Regel durch das abholen von der Kita statt. Aktuell gehen die Kinder am Sitz des Vaters in die Kita. Die Mutter lebt ca 25 autominuten von der Kita entfernt, wo auch der Kindsvater seinen Wohnsitz hat.

Ich habe ein Kind, welches dieses Jahr eingeschult wird, unter der Woche bei der Mutter lebt (ca. 1h entfernt) und am Wochenende bei mir ist. Meinen Wohnsitz habe ich 30 Minuten von der Kita der beiden Kids und ca 50 Minuten von meiner Partnerin entfernt.

Da wir ein Kind erwarten würden wir gerne in meine Wohnung zusammenziehen. Bei mir vor Ort ist die Betreuung der Kids durch meine Eltern im Notfall gesichert und die Wohnung bietet einen Raum mehr im Vergleich zu der Wohnung meiner Partnerin). Zusätzlich arbeite ich drei Autominuten von meiner Wohnung entfernt und wäre so auch im Notfall schnell zuhause.

Meine Fragen:

Kann der Kindsvater den Umzug verhindern, auch wenn das Wechselmodell an sich unberührt bleibt?
In wie fern muss er wann informiert werden?

Kann das wechselmodell ohne seine Zustimmung auf einen wöchentlichen Rhythmus geändert werden?

Wie stehen die Chancen im Ernstfall das alleinige Sorgerecht zugesprochen zu bekommen? (Die Betreuung der Kinder wäre in jedem Fall durch meine Partnerin gesichert, welche der Vater selbst sobald die Kids in die Schule gehen aus finanz. Gründen selbst nicht leisten könnte. Zusätzlich kann der Vater die Miete nur durch finanz. Unterstützung der Eltern stemmen, welches wie wir finden kein sicheres Grundgerüst für die Kinder ist.)

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus.

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Ja, der Vater kann das erstmal verbieten, dann würde es vor Gericht gehen und dort entschieden werden.

Und warum denkt ihr, das Sorgerecht hätte IRGENDWAS damit zu tun, dass er seine Miete nur mit Unterstützung zahlen kann?
Durch deinen Text sammelt ihr hier nicht grad Sympathiepunkte. Es klingt nicht so, als habet ihr tatsächlich das Wohl der Kinder als Prio bei diesen Überlegungen, sondern eures.
Ihr wollt zusammenziehen.

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Natürlich geht es uns um das Wohl der Kinder. Wir möchten nur wissen, was evtl ausschlaggebend sein kann, sollte es um das allgemeine Sorgerecht gehen. Man muss dazu sagen, dass die Kinder bei ihrem Vater in einer verdreckten Wohnung wohnen (katzenkot im Bett usw). Das Jugendamt geht solchen hinweisen leider nicht nach, bzw hat ihren letzten Besuch beim KV ein paar Tage vorher angekündigt. Dies ist nur ein beispiel von vielen... (KV kümmert sich nicht um Körperpflege, arzttermine usw)

Kann der Kindsvater demnach den Umzug verbieten, obwohl der Umgang weiter gesichert ist und die Kids im Prinzip nicht weiter weg von ihm wohnen?

Uns geht es natürlich auch um die Betreuungssituation unseres gemeinsamen Kindes, welches an meinem Wohnort durch die Großeltern noch gesichert wäre.

Bearbeitet von Flo88
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Ohne seine Zustimmung kann die bisherige Umgangsregelung nur per Gericht geändert werden.
Das alleinige Sorgerecht bekommt deine Partnerin sicherlich nicht. Um einem Vater das Sorgerecht zu entziehen, müssen wirklich schwerwiegende Gründe vorliegen.
Finanzielle Unterstützung durch seine Eltern ist doch toll. In Notfällen springt sogar der Staat ein. Auch das wäre kein Grund, einem Vater das Sorgerecht abzuerkennen.

Was ich noch nicht verstehe: Warum könnte der Vater die Betreuung seiner Kinder aus finanziellen Gründen nicht mehr leisten, wenn sie in die Schule kommen? Was ist dabei anders als bisher?
Und warum kann deine Partnerin das?

Du begründest außerdem viel mit dir und deinen Eltern. Ihr spielt für diese Kinder rechtlich aber keine Rolle (wenn du das anders fühlst, ist das natürlich toll). Sollte es zur Trennung zwischen dir und deiner Partnerin kommen, wäre das alles ja hinfällig. Sonst könnte der Vater der Kinder ja auch eine Partnerin finden, die Einfluss auf euer Betreuungskonstrukt nimmt. Das wäre sicher auch nicht im Sinne deiner Partnerin.

Bearbeitet von Kabelsalat
4

Wenn du du so argumentiert, dürften alle, die Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen,keine Kinder mehr bekommen oder müssten ihnen weggenommen werden.
Das Sorgerecht hat Null mit der finanziellen Situation zu tun.

Bearbeitet von Sabbaton
5

Frage:
Kann der Kindsvater den Umzug verhindern, auch wenn das Wechselmodell an sich unberührt bleibt?
In wie fern muss er wann informiert werden?
-> Natürlich hat der Kindsvater immer ein Mitspracherecht über den Aufenthaltsort seiner Kinder!

Frage:
Kann das Wechselmodell ohne seine Zustimmung auf einen wöchentlichen Rhythmus geändert werden?
-> Nein. Sowohl der Vater als auch die Mutter haben ihren Job und ihr Leben darauf ausgerichtet und es funktioniert doch zuverlässig. Warum soll man nun einen erwachsenen Vater fremdbestimmen und ihn zwingen, ein funktionierendes System zu ändern?

Stell dir vor, deine Freundin und du trennt euch und sie schreibt dir vor, wo dein Kind lebt und wann du es zu sehen hast. Geht gar nicht!!