Was ist euch wichtig in einer Beziehung?

Hallo,

mein Ex Partner und ich sind jetzt bald 2 Monate getrennt. Wir waren fast 2,5 Jahre zusammen. Haben nicht zusammen gelebt, aber er war täglich bei uns. Seine Wohnung hat er behalten. Ich habe zwei Kinder im Teenageralter mitgebracht.

Im letzten Monat haben wir uns sehr oft gesehen und auch sehr gut verstanden. Es war fast wie zu Beginn unserer Partnerschaft. Wirklich schön.

Wir überlegen beide, ob es Sinn macht, es noch einmal zu versuchen. Aber ich befürchte, dass wir zu verschieden sind um gemeinsam auf Dauer glücklich zu werden.

Wir haben kaum Gesprächsthemen, keine gemeinsamen Hobbies. Ich bin Frühaufsteher und Familienmensch, er schläft gern lange und hat aufgrund seiner Kindheit keinen guten Draht zur Familie. Ich mache gerne Ausflüge, er kommt nur mir zu Liebe mit. Er würde lieber lange schlafen, sich dann erholen und später in die Kneipe gehen. Er kommt mit meiner Erziehung nicht klar. Wir haben unterschiedliche Nähe Distanz Auffassungen. Er möchte viel bei mir sein, ich auch mal alleine was unternehmen. Hobbies haben wir beide nicht, aber getrennte Freunde. Wir haben keine gemeinsamen Ideen von der Zukunft. Wobei wir da wahrscheinlich auch getrennt voneinander keinen wirklichen Plan haben. Das sind die größten Unterschiede.

Aber es gibt auch Dinge, die schön sind oder waren. Wir konnten uns aufeinander verlassen, er hat sich teilweise echt bemüht, mich zu unterstützen. Obwohl er Haushalt, kochen und co, was halt alles dazugehört, hasst. Wir haben uns Nähe gegeben. Und wir waren einfach bei einander.

Ob das noch Sinn macht mit uns beiden? Er fehlt mir und ich fehle ihm.

Wenn ich das alles so lese, ist mir (mal wieder) klar, dass wir zusammen wahrscheinlich nie dauerhaft glücklich werden. Aber dann denke ich mir, man kann auch Kompromisse eingehen.

Was ist euch wichtig in einer Beziehung? Ohne was könntet ihr euch keine Beziehung vorstellen?

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Oft fehlt einem nicht der Mensch an und für sich. Sondern das Gefühl geliebt und umsorgt zu werden.

Eure Vorstellungen vom Leben klingen sehr verschieden. Ich persönlich könnte damit nicht umgehen, aber da tickt jeder anders.

Mein Partner und ich haben auch unterschiedliche Interessen. Er z.B interessiert sich sehr für Sport, was mir egal ist. Wenn es aber um wichtige Themen geht wie moralische Aspekte, Kindererziehung, Thema Geld usw. ziehen wir immer am gleichen Strang. Und das finde ich das essentiell wichtige.

Bearbeitet von Luna
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Ja, das habe ich auch schon überlegt. Also ob er mir fehlt oder jemand fehlt. Ich konnte es nicht für mich beantworten. Noch nicht. Ich hänge grad bissl in der Luft.

Aber ja, ich habe eben auch bedenken, dass wir beide auf Dauer damit umgehen und glücklich werden können, dass wir so verschieden sind.

Wir haben halt so überhaupt keine Gesprächsthemen . Erzählen uns kurz vom Tag, aber das war’s auch

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Genauso ist es. Das hatte ich nach jeder Trennung! Man fühlt sich allein, und plötzlich sieht man alles wieder positiver und meint, den Ex-Partner zu vermissen.

Ich glaube schon, dass ihr zu verschieden seid. Hobbies sind noch nicht mal soo wichtig, aber wenn man sich nicht für ähnliche Dinge interessiert, dann hat man ja keine Gesprächsthemen. Und wenn man dann noch unterschiedlich ist im Temperament, und vielleicht auch noch im Tempo (der eine impulsiv und Schnelldenker, der Andere nachdenklich und langsam), dann ist das schon schwierig. Dann besteht der ganze Alltag nur aus Kompromissen.

Mit meinem ersten Mann war das auch so. Und wir haben uns dann schliesslich getrennt. Dann habe ich echt drauf geachtet, dass ich nur mit jemandem zusammenkomme, wo möglichst viel stimmt. Und, eigentlich sagt es mehr aus, wie man im Alltag harmoniert, als dass man theoretisch überlegt, was man gemeinsam hat. Vieles kann man vor allem zu Anfang gar nicht genau benennen. Mit meinem Ex-Mann hatte ich eigentlich gemeinsame Interessen. Aber das war nur intellektuelles. Ich kann heute noch gut mit ihm über solche Themen diskutieren. Aber alles persönliche funktionierte nicht.

Mein zweiter Mann passt viel besser, und ich merke auch oft, dass ich Dinge nicht erklären muss, er versteht einfach, was ich meine oder was mich bewegt. Während ich das meinem Ex-Mann manchmal lange erklären musste, und dann doch den Eindruck hatte, er hat es nicht richtig verstanden. Oder dass einer von uns seine Meinung zu einem Thema sagt, und der Andere wirklich genau die gleiche Meinung hat. Der einzige Nachteil dabei ist, dass man nicht viel reden muss. Kann ein Vorteil sein, oder ein Nachteil.

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Die Gemeinsamkeiten fehlen, wie es aussieht. Ihr habt ja keine Gesprächsthemen, ihr könnt nichts miteinander anfangen...

Mein Mann und ich haben viele eigene Interessen aber die meisten sind die gemeinsamen. Wir haben die gleiche Vorstellung von Freizeitgestaltung, Urlauben, wir haben viele gemeinsame Gesprächsthemen, haben gemeinsame Hobbies, ziehen an einem Strang, verstehen uns blind.

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Das klingt toll bei euch.

Davon sind wir meilenweit entfernt

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Hallo zusammen,
habe mich soeben hier angemeldet und finde mich in deinem Beitrag sehr wieder. Bei uns ist es vor allem das Naturell was uns unterscheidet, und ich merke zunehmend (nach 1,5 Jahren), das es mir viel Energie raubt bzw. ich an der Beziehung Zweifel. Am meisten fehlen mir die tiefgründigen Gespräche oder einfach jene, die über diese Fragen "wie war die Arbeit?" usw. hinausgehen...
Die positiven Dinge die du beschreibst, kann ich nachvollziehen, da geht es mir genauso. Wobei ich mich immer frage, ob dies nicht selbstverständlich sein sollte.
Aber auch weiß ich, dass ich eher verlustängstlich bin und Angst vor dem "Cut" habe.
Vielleicht magst du dich ja privat mal austauschen.
Liebe Grüße

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Meine Erfahrung ist, dass Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umfeld von Arbeit wie Privatem (Hobbys, Nähebedürfnis, Schlafbedürfnis, Sport, Interessen, Arbeitszeit und solche Sachen...) keine so gewichtige Rolle spielen, solange man vom Werteverständnis und vor allem dem Humor auf einer Wellenlänge liegt. Diese beiden Aspekte finde ich unverhandelbar. Wenn diese beiden Dinge gegeben sind, dann gehen einem auch so flott die Themen nicht aus, weil es auch keine Minenfelder gibt und dann nimmt man auch die Unterschiedlichkeiten sehr viel gelassener hin. Mit Werteverständnis meine ich dann auch und vor allem, mit welchen Menschen man sich umgibt und wen man dann mag und zu welchen Menschen man lieber Distanz hält privat wie beruflich, weil sie charakterlich und persönlich red flags sind. Das sagt sehr viel über Menschen.

Individuell bei mir ist mir in einer Beziehung immer ein Grundoptimismus wichtig. Es wird schon alles gut gehen. Es wird schön künftig, im Alter. Nicht dieses andauernde Bejammern des Hier und Jetzt, des Stresses, des blöden Arbeitgebers, Verärgerungen über Freundinnen/Freunde/Nachbarn. Das finde ich furchtbar, Menschen, die wegen Nebensächlichkeiten den Tag ruiniert haben oder ganze Wochenenden Probleme walzen wollen.

Bei mir waren entsprechend auch die schmerzhaftesten Trennungen und die schmerzhaftesten unerfüllten Crushs die zwei, drei Gelegenheiten, wo ich das Gefühl hatte, dass es genau auf dieser Werte- und Humorebene und dem Lebensoptimismus komplett gematcht hat und dann alles andere fast schon egal ist. Zumal man den Humor auch gleich wunderbar ins Bett rübernehmen kann.

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Eure Trennung hatte ja Gründe.
Sind die denn nach der kurzen Trennungszeit behoben? Wenn ja, warum konntet ihr das nicht ohne Trennung beheben? Wenn nein, warum noch mal was aufwärmen, wenn die gleichen Probleme und Themen weiterhin bestehen? Dann kommt man in wenigen Tagen ja wieder an den gleichen Punkt.

Indem man Zeit mit Menschen verbringt, mit denen man so gar nichts gemeinsam hat und nicht mal reden kann, keine gemeinsame Zukunft sieht usw, blockiert man sich selber, um einen passenden Partner zu finden.

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Da hast du absolut Recht.

Nein, es sind nur ein paar kleinere Probleme behoben bzw. gäbe es da die Möglichkeit, diese zu beheben und Kompromisse zu finden.

Aber an den fehlenden Gemeinsamkeiten und Themen würde sich nichts ändern.

Es ist einfach schwer so kurz nach einer Trennung. Irgendwie findet man alles nicht mehr so schlimm, was nicht gepasst hat.

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Zu Beginn der Beziehung: ähnliche Sichtweisen, Toleranz, Offenheit, Ehrlichkeit, Humor.
Mit Kindern: Jemand der sich ungefragt um die Kinder kümmert und Mental Load abnimmt.
Nach 22 Jahren Ehe: Am Wichtigsten ist mir jemand, der in schwierigen Situationen offen zu mir steht und für mich eintritt, wenn ich es nicht kann.

Twist: Nur Punkt 1 ist "erfüllt", ich überlege derzeit intensiv, ob ich so weiterleben möchte.

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Wie alt seid Ihr denn? Ich finde den Aspekt nicht unwichtig, denn mit Ü40 hat man ja oft schon mehr Kompromissbereitschaft als mit Mitte 20.

Mein Mann ist am liebsten Langschläfer und geht spät ins Bett. Ich geh früh schlafen und stehe früh auf. Er liebt es, zuhause zu sein und viel Ruhe zu haben, ich bin gern regelmäßig unterwegs - allein oder mit Freunden.
Ein gemeinsames Hobby hat sich erst nach vielen Jahren Beziehung gefunden. Nähe-Distanzbedürfnis ist auch unterschiedlich. Und es gibt noch mehr Unterschiede.
Mit all dem haben wir im Lauf der Jahre gelernt klarzukommen. Wir sind halt 2 Menschen und nicht 1 Wesen. Und diese Nicht-Gemeinsamkeiten sind auch nicht wirklich so gravierend. Ein gemeinsames Hobby braucht man wirklich nicht.

Jedoch können wir gut miteinander reden - über Gott und die Welt und über uns. Wir sind beste Freunde. Ich vertraue ihm und er mir. Ich weiß, dass er es gut mit mir meint. Wir streiten nicht über Geld (ähnliche Vorstellungen) und unsere Familie ist das Allerwichtigste für uns.

Ich sehe bei Euch den größten Makel darin, dass Ihr nicht miteinander reden könnt! Das ist doch die Basis überhaupt.

Aber selbst das kann man quasi lernen. Habt Ihr offen darüber geredet, dass Ihr nicht miteinander reden könnt? Und warum das so ist? Warum Euch nix einfällt zum Reden?

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Er ist 46, ich bin 40.

Über was redet ihr, wenn ich fragen darf? Habt ihr gemeinsame Interessen?

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Wir reden Querbeet halt: Kindheitserlebnisse, die wildesten Parties in der Teenagerzeit, gute Entscheidungen und weniger gute Entscheidungen, die man mal getroffen hatte. Über uns, unsere Familien, den nächsten Urlaub. Wie wir zu unseren Geschwistern/Eltern stehen, was da vielleicht nicht so gut lief und uns (negativ) geprägt hat. Übers Wetter, über Freunde, über die Flut, Corona oder das, was wir uns (sind beide Mitte 50) von der nächsten Zeit erwarten. Vor allem ich brauche auch jemanden, mit dem ich ab und an über meine Ängste und Sorgen reden kann. Oft schweigen wir auch.

Über Beziehungsprobleme zu reden fällt uns definitiv schwerer, da sind wir nicht so geübt. Oder allgemein darüber, wie es uns als Paar geht. Aber wenn das mal ansteht, dann suchen wir uns einen guten Rahmen dafür. Gehen zusammen aus, nehmen bewusst war, dass wir uns bei einem Wein im Restaurant gegenübersitzen und reden dann. Das muss man quasi auch üben und am Ball bleiben.

Gemeinsame Interessen im Sinne von Hobbiss - da haben wir das Malen entdeckt. Auch erst vor Kurzem. Was auch irgendwie toll ist, das da nach 20 Jahren Beziehung nochmals was neues, kreatives dazukommt.

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Passende Hobbys und Freizeitgestaltung finde ich jetzt nicht so wichtig. Ich finde entscheidender, ob die Persönlichkeiten zusammen passen, ob man sich gegenseitig gut ergänzt.

Bearbeitet von -Destiny-
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Keine Gesprächsthemen bedeuten, dass keine mentale Nähe hergestellt wird. Aber gerade das macht eine Partnerschaft aus.

Ebenso kritisch finde ich jemanden, der nichts macht, nur schlafen und in die Kneipe geht. Da schwanke ich zwischen "antriebslos", "Alkoholiker" und "desinteressiert an dir". Was es bei ihm ist, kann ich nicht beurteilen, in jedem Fall ist das sehr ungesund und passt überhaupt nicht zu einer lebensbejahenden aktiven Frau, die gerne Ausflüge macht und Kinder hat.

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Mein Mann und ich sind auch in vielen Dingen verschieden. Er ist ein wahnsinnig disziplinierter Mensch, liebt Sport, hat echte Hobbys, steht super früh auf, hat einen sehr kleinen, festen Kreis von Freunden und liebt ein ruhiges Leben auf dem Land. Ich hingegen bin vieles, aber nicht diszipliniert 😄 Partys und soziale Events sind mein Ding, je mehr Leute desto besser. Ich pflege keine Hobbys, ich probiere lieber alles aus. Und so weiter... All das waren u.a. Gründe, warum wir sehr lange keine Beziehung eingegangen sind. Die Gefühle waren da, die Vernunft hat an vielen Stellen "Das geht niemals gut" gesagt. Letztlich haben wir uns doch getraut, und es ist toll. Liegt an folgenden Dingen:

- Wir teilen denselben Humor. Nichts ist schlimmer als ein Partner, dem man Witze erklären muss 😄 Oder der einen niveaulos findet.
- Wir mögen unsere Familien. Ich hatte vorher Beziehungen, wo ich versucht habe, meine riesige, laute Familie rauszuhalten, weil sie eben schon speziell ist und auch abschreckend sein kann. Ging nie gut, weil man sich immer entscheiden musste. Mein Mann liebt und kennt meine Familie ewig, andersherum auch. Das ist unfassbar entspannt.
- Wir lassen uns viele Freiheiten, aber haben Dinge, die wir gerne zusammen machen.
- Unsere Werte sind ähnlich. Wir wissen, was wir unseren Kindern mitgeben wollen, was uns besonders wichtig ist.
- Wir erfüllen die Bedürfnisse des anderen, ohne dass es uns extrem anstrengt. Gerade was Nähe und so betrifft wäre es furchtbar für mich, wenn ich immer betteln müsste, der andere sich immer aktiv überwinden müsste.
- In den entscheidenden Dingen sind Kompromisse möglich gewesen (Wohnsituation war ein großes Thema).
- Wir können sehr gut miteinander schweigen und sehr gut miteinander reden. Das ist für mich das Wichtigste. Ich würde sterben, wenn mein Mann sich nicht gerne mit mir unterhalten würde, ich rede so viel und oft 😄

Ich würde Verschiedenheit nicht als Bedrohung sehen, aber es muss eine Basis da sein, mit der man arbeiten kann. Es gibt einfach nicht immer ein Happy End, Liebe allein reicht manchmal nicht. Dass man nach einer Trennung dann leidet und sich fragt, ob es nicht doch geht, halte ich für normal. Man vermisst den anderen, es war ja auch vieles schön. Aber man sollte realistisch bleiben. Wenn man ständig nur investieren und zurückstecken muss, damit es läuft, wird man ausgebrannt enden. Eine Beziehung sollte das Leben ja nicht anstrengender machen (nur manchmal 😉). Also überleg nochmal, ob deine Kernbedürfnisse da wirklich erfüllt werden können und ob die Kompromisse ausreichen, um glücklich zu sein.