Liebes Forum,
Ich würde hier gern auf Gleichgesinnte treffen, die eventuell ähnliches durchmachen mussten und mir helfen können, der Abhängigkeit zu einem narzisstischer Partner zu entkommen.
Mein Partner und ich führen wohl eine, was man im Fachjargon „toxische Beziehung“.
Wir haben eine gemeinsame Tochter und seitdem sind diese Mechanismen so präsent, dass ein normales (Familien)Leben undenkbar scheint.
Mein Partner ist von Haus aus sehr egoistisch. Sein Wohl steht über dem der anderen. Er nutzt andere für seine Zwecke aus, er verspricht Dinge für die Zukunft, die meine Hoffnung füttern aber nie eintreffen, jegliche konstruktive Gespräche, in dem ich ihm sage, dass ich mir wünsche, dass wir beide an unserer Beziehung arbeiten, lehnt er mit mauerndem Verhalten ab. Er beendet jedes Mal die Diskussion, wenn er sich in kleinster Weise kritisiert fühlt, schläft auf der Couch, fährt eine Woche zu Freunden und und und.
Die Schwangerschaft und sein Verhalten zu mir hat mir so zugesetzt, dass ich mir psychologische Hilfe geholt habe und seitdem habe ich natürlich immer tiefere Einblicke in meine Seele und in MEINE wirkungsmechanismen erhalten. Ich weiß, dass ich unter sehr großer Trennungsangst leide. Des Weiteren war ich das Kind eines an Glücksspielsucht erkrankten Vaters und war somit auch in einer Co-Abhängigkeit und dazu sehe ich auch sehr viele Parallelen in meiner aktuellen Partnerschaft.
Mein Partner verhält sich leider oft wie ein Mann mit Peter-pan-Syndrom. Verantwortung für sich oder uns als Familie möchte er nicht tragen. Er möchte und geht mit Mitte dreißig nahezu jedes Wochenende feiern und lässt mich mit der Kindererziehung alleine. In unsere Beziehung investiert er weder emotional, noch finanziell (trotz Elternzeit und seinem 3-fachen verdient besteht er auf 50:50 bei ALLEN finanziellen Ausgaben, nicht mal ein Eis oder essen gibt er aus…). Mit sich selber ist er SEHR grosdzügig.
Mittlerweile vermute ich auch bei ihm eine Suchterkrankung (Kaufsucht), allerdings ist das nur ein leider Verdacht, den ich weder bestätigen will noch bestätigen kann. Da ich immer wieder Situationen zulasse, in denen ich seinen Versprechen und Liebesbekundungen für die Zukunft glauben schenken möchte, habe ich ganz lange Zeit einfach versucht, diese Beziehung „zu retten“. Ich lief auf Eierschalen, habe mir ganz viele kommunikationsstraregien angeeignet,
Coachings und natürlich viel viel viel Selbstreflexion was ich an MEINEM Verhalten ändern kann - aber nichts fruchtete. Eine normale Kommunikation ist nicht möglich und dieses „stonewalling“ und das „silent treatment“ Sind für mich wirkliche Foltermethoden, die ich schwer aushalten kann.
Einfach so gehen ist in einer toxischen Beziehung sicher schwer genug - aber wie funktioniert das, wenn man gemeinsam wohnt, eine gemeinsame Tochter hat und das Sorgerecht teilt?
Ich weiß nicht weiter, ich war schon mein einigen Beratungsstellen - aber ein Teil von mir hat noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, den mein rational denkendes Ich gern im Keim ersticken würde. Nur: wie geht man das Ganze an? Wirklich Schritt für Schritt? Wie vollzieht man eine Trennung? Ich habe das Gefühl, dass diese Trennung für mich nur dann möglich ist, wenn alles ins kleinste Detail durchgeplant ist - und es wirklich kein zurück mehr gibt. Ich glaube erst dann würde ich ihm auch die Trennung erst eröffnen. An mir liegt ihm nichts, denn verhalten ist auch eine Sprache und die spricht sehr deutlich.
Aber wie hält man das aus? Wie erträgt man das? Zu gehen obwohl man sich nur geliebt und angenommen fühlen möchte?
Wie entkommt man toxischen/narzisstischen Beziehungen?
Ich fass mal eben ganz nüchtern zusammen:
- "sehr egoistisch. Sein Wohl steht über dem der anderen."
- "nutzt andere für seine Zwecke aus"
- "verspricht Dinge, die nie eintreffen"
- "lehnt ab, an der Beziehung zu arbeiten"
- "Verantwortung für sich oder uns als Familie möchte er nicht tragen"
- "geht nahezu jedes Wochenende feiern"
- "in Beziehung investiert er weder emotional, noch finanziell"
- "normale Kommunikation ist nicht möglich"
- "An mir liegt ihm nichts"
"aber ein Teil von mir hat noch einen kleinen Hoffnungsschimmer".
Wahnsinn. Ich wünsche mir so sehr für dich, dass dein rationales Denken gewinnt. Du kannst nur gewinnen, wenn du so weit weg von ihm bist, wie möglich. Klar, seid ihr durch das gemeinsame Sorgerecht immer irgendwie über eure Tochter verbunden. Aber das emotionale, romantische muss ganz schnell weg.
Guten Morgen AnonymeAnonyme,
Am Ende deines Beitrags stellst du die Frage zur Bewältigung einer Trennung: "Aber wie hält man das aus? Wie erträgt man das? Zu gehen obwohl man sich nur geliebt und angenommen fühlen möchte?"
Ich möchte dir deine Frage einfach umkehren: Wie hast du das nur solange mit diesem Mann in dieser vergifteten Beziehung mit dein Kind aushalten können? Wie kannst du dir von ihm noch so etwas wie Liebe und Annahme erwarten?
Du hast eine unerträgliche Beziehung jahrelang ertragen.
Was also lässt dich daran zweifeln, eine Trennung von ihm nicht bewältigen zu können?
Es kann gut sein, die Trennung wird aufreibende und konfliktreiche Monate mit sich bringen, aber du wirst bald eine neue Freiheit und ein neues Glück erleben. Die schlechtesten Tage werden besser für dich sein als die "glücklichsten" Tage in deiner zurückliegenden Beziehung, auf die du mit Schaudern blicken wirst.
Was brauchst du dazu? Du musst den ersten Schritt wagen, dann wird das Eine zum Anderen kommen, dein neues Leben wird sich fügen, wenn du Vertrauen in dich selbst hast.
Du warst stark genug, deine Beziehung lange Zeit auszuhalten, dann bist du in meinen Augen auch stark genug für einen Rosenkrieg und für eine Trennung.
Und, ach ja, bitte suche dir vorab einen guten Familienanwalt....
Hallo.
Es tut mir leid, dass du das gerade durchmachst. Beim Lesen, wie du deinen Partner beschreibst, musste ich unwillkürlich Parallelen zu meinem Ex-Mann sehen. Er hat sein ganzes Geld immer für sich ausgegeben. Ich musste zusehen, wie ich die Fixkosten (Miete, KiTa, Strom, Handy, Versicherungen, Lebensmittel, Hygieneartikel, etc) bezahlen kann. Und dann pumpte er mich am Ende vom Monat noch um Geld an. Ich war dumm, naiv und dachte, ich würde keinen Mann mehr finden.
Leider kann ich dir nicht sagen, wie man sich trennt, denn bei mir war es etwas anders. Er hat sich getrennt, weil er mit seiner Chefin damals - 8,5 Jahre mittlerweile her - eine Beziehung angefangen hat. Sind seit 4 Jahren wieder getrennt.
Alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern (zu denen er auch nur ein guter Vater war, wenn es ihm passte) dachte ich mit Anfang 30, dass ich nie wieder einen Partner haben werde. Das Umfeld meinte auch, wie ich so einen tollen Mann (ja, er konnte/kann sich gut verkaufen) gehen lassen kann.
Jetzt im Rückblick war es aber mein absolutes Glück, dass er sich getrennt hat, denn ich hätte es vermutlich nicht geschafft.
Vor knapp 7 Jahren ist mein neuer Partner in mein Leben gestolpert. Durch ihn habe ich erfahren, was Liebe und respektvoller Umgang ist. Wir haben uns zusammen einiges aufgebaut und mittlerweile 2 gemeinsame Kinder. Er liebt die zwei großen wie seine eigenen. Urlaub, Essen gehen, Kino, Ausflüge und so sind jetzt möglich. Sogar ein gemeinsames Haus mit viel Platz für die Kinder haben wir. Die Familie meines Partners hat die zwei großen mit einer Herzlichkeit (sie sind Omi und Opi für sie und die Kinder sind ihre Enkel) aufgenommen, die ich bei meiner Ex-Schwiegermutter nie erlebt habe.
Mein Ex-Mann ist mittlerweile 650km weit weggezogen und sieht seine Kinder nur noch selten. Letztes Jahr 20 Tage in den Sommerferien und dieses Jahr steht noch nichts fest. Wahrscheinlich aber nur ein paar Stunden, weil er sie nicht mit zu sich nehmen möchte, sondern nur paar Tage in unsere Gegend kommen und nachmittags bissel was unternehmen möchte.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und vor allem die Kraft, dir ein angenehmes Leben aufzubauen. Am Anfang wird es vermutlich schwer, aber wenn du dich schon innerlich trennst, kommt es für dich nicht überraschend.
Edit: Mein Ex-Mann wollte bei der Scheidung damals sogar an die Versicherungen der Kinder, in die er nie eingezahlt hat. Er hat nur gesehen, dass er einen mittleren 4-stelligen Betrag erhalten würde, da ich Versicherungsnehmer bin und es über den Versorgungsausgleich möglich gewesen wäre (meine Versicherung und die für die Kinder zusammen gefasst). Glücklicherweise hat der Richter das abgeschmettert und jede Versicherung einzelnd betrachtet, wodurch alle unter die Bagatellgrenze rutschten.
Und trotz Job und Selbständigkeit zahlt er keinen Unterhalt, weil er ja sonst für sich nichts mehr hat.
Das wirst du von dem Mann nicht bekommen. Hier musst du realistisch sein. Er ist so wie er ist, und er wird sich nicht sonderlich ändern. Trenn dich, dann kannst du erst so langsam auch einen besseren Mann kennelernen, der dir das gibt.
Du hast bereits psychologische Unterstützung und Beratung in Anspruch genommen. Du weißt also eigentlich, was für Schritte eingeleitet werden müssen.
"Aber wie hält man das aus? Wie erträgt man das? Zu gehen obwohl man sich nur geliebt und angenommen fühlen möchte?" Was befürchtest du denn? Du wirst traurig sein, sicher. Dürfte ja nicht deine allererste Trennung sein. Aber aushalten kann man das schon. Dir fehlt doch nüchtern betrachtet bei einer Trennung weder Liebe noch Angenommensein, hast du doch jetzt auch nicht.
Es sollte dir helfen nicht immer nur an dich sondern mal lieber an dein Kind zu denken. Ihm solltest du das keinen Tag länger zumuten. Es leidet jetzt schon. Also Po zusammen kneifen und die Verantwortung als Mutter ernst nehmen und deinem Kind eine gute Zukunft ermöglichen.
Hallo meine Liebe,
ich kann dich ein bisschen verstehen, mein Ex war nicht gerade so ein Narzisst aber auch sehr Egoistisch. Er hat sich auch getrennt, weil er keine Zeit für sich hatte nach 2 Kinder (die nich klein sind)
Ich bin frisch getrennt, 2 Monaten und ich weine immer noch täglich, weil für mich er mein alles war und ich empfinde immer noch liebe, aber was mir hilft ist seine negative art und alle die dinge die er getan hat und mich verletzt hat, dies aufzuschreiben und glaub mir wenn du dies liest, denkst du wow und ich liebe ihn noch? Lass dir helfen, es gibt viele orte wo du dir professionelle hilfe holen kannst für eine Trennung durchzustehen. Auch finanziell.
Ich umarme dich
Lasse dir ausrechnen, wie viel Unterhalt dir zustehen und solltest du in TZ arbeiten, evtl die Stunden erhöhen.
Dann suche dir eine Wohnung für dich und das Kind.
Parallel dazu gehst du zu einem Anwalt für Familienrecht, lässt dich beraten und für die Scheidung vertreten.
Dann verkündest du die Trennung. Und ihr müsst dann beide klären, wie die Kinderzeiten aufgeteilt werden.
Dann ziehst du um und wirst hoffentlich sehr schnell merken, wie toll es dir ohne den Ex geht.
Alles Gute.
Beim Amt melden. Wohnung suchen. Einigermaßen einrichten (Amt bezahlt das) er kriegt ja eh nix mit weil er nie da ist.
Außerdem habe ich kein Mitleid mit dir. Weil du an .Stelle an dein Kind denken musst und nicht an deine dumme scheiss Beziehung. Werde mal wach. Oder hat er ein pillemann aus Gold? Selbst dann!!!
So nachdem du das gemacht hast. Wartest du bis er arbeiten ist, nimmst alle wichtigen Dokumente von dir und deinem Kind und gehst einfach. Schick ihm ne SMS. Es ist aus ich gehe. Dein Kind kannst du gerne sehen wann du willst, wende dich dafür ans Jugendamt.
Dann blockst du ihn Tschüß.
Geht in deine neue Wohnung und leb dein Leben.
Und wenn du das nicht machst, zum wohler deines Kindes dann kann dir keiner helfen. Du schreibst hier ellenlange Texte über deinen Typen Dabei solltest du dich mal mit der psyche deines Kindes auseinandersetzen. Was das nämlich mit dem Kind macht!
Viel Erfolg.
Und wieso ich so hart mit dir rede?
Weil es nichts bringt Mitleid zu haben.