Bin ich schuld?

Hallo, ich weiß vermutlich würden alle sagen trenne dich aber vielleicht bin ich ja tatsächlich Schuld? Zur Geschichte: mein Mann den jeder mag, der dutzende Freunde hat, der auch seit Jahren beste Freunde hat, der immer der zuhördende pädagogische nicht handwerkliche und als ich ihn kennen lernte auch verunsicherte (Studium Beziehung schüchtern) Mann war bzw bei Freunden noch ist. Ich die oft anecken weil ich sehr direkt bin, manchmal auch Witze mache aber dann erst stoppe wenn man es mir sagt und eigentlich nur eine beste Freundin habe die gleichzeitig eine Arbeitskollegin ist. Ich die überall gerne mitreden die ein Batzen selbstbewusstsein hatte, die immer wusste was sie machen möchte und ohne Verluste ihren Weg gegangen ist. Ich die einen riesen Ehrgeiz habe meine Kinder eine perfekte Familie zu ermöglichen, einen Arbeitsweg in Kauf nehme damit sie am Land aufwachsen können, in der Schule dahinter bin dass sie lernen und alle Urlaube etc plane. So und jetzt läuft es so, dass mein Mann im Abstand von ca ein paar Monaten regelmäßig bei einer Kleinigkeit (vorgestern war es weil ich gesagt habe dass die Rippenbrüche seiner Mama sicher schmerzhafter sind als sein Dornfortsatzbruch und das in Gegenwart seiner Mama) und ihm dabei aber nicht seine Schmerzen abgetan habe, sondern eben nur weil er das in meinen Augen nicht gerechtfertigt verglichen hat, mich körperlich und vor allem auch verbal angeht. Das ging dann gestern so weit, dass er von Freunden heim kam und mich gewürgt und beschimpft hat mit den Worten: wennst mich nochmals vor meiner Familie lächerlich machst dann breche ich dir auch etwas das spürst wie weh es tut. So zu meiner Frage bin ich schuld. Und was soll ich tun. Ich mag nur das die ganze Siedlung redet, alle denken doch sowieso das ich den Schaden habe weil ich so direkt bin und mich dreinmische und bei Diskussionen sehr beharrlich sein kann. Aber ich bin nicht beleidigend und schon gar nicht gewalttätig. Meine Sorge ist auch was wenn unsere Kinder ihn mal segieren, muss ich damit rechnen dass er auch sie körperlich angeht. Habe heute zu meiner kleinen gesagt, wenn der Papa mal grob wird und ich nicht da war muss sie es mir sagen. Ich habe Angst nicht um mich weil wenn er seinen Anfall bekommt, schaffe ich es meist wenn ich meinen Mund halte dass es aufhört.

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Er hat dich gewürgt, beschimpft und bedroht ? Lauf so schnell Du kannst und bring dich und deine Kinder in Sicherheit .

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Nein, du bist nicht schuld, nein, das ist nicht normal. Stell dich vor dem Spiegel und sag dir das ins Gesicht. 20mal, täglich wenn es sein muss, bis du es dir glaubst. Und dann leite alles in die Wege. Wenn du dir die Trennung alleine nicht zutraust, hole dir Hilfe. Frauenhaus, weißer Ring, Telefonseelsorge, Jugendamt....

Du musst deine Kinder schützen. Wenn du deine Tochter schon vor Gewalt warnen musst, ist dringend handeln angesagt!

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Hallo Rose117,

NEIN! Du bist in keiner Weise schuld an den körperlichen Übergriffen deines Mannes.
Er ist schuld, mit anderen Worten seine körperlichen Übergriffe sind unentschuldbar.

Du fühlst in dir aber eine Art "kranke" Schuld, weil du in einem fatalen emotionalen Abhängigkeitsverhältnis von deinem Mann feststeckst, das sich über die Jahre langsam entwickelt hat.
Hinzu kommt noch die sachliche Abhängigkeit wegen den Kindern und wahrscheinlich aufgrund von finanziellen Gegebenheiten.

Bitte mach dir klar: Es gibt nur eine Lösung und das ist die schnellstmögliche Trennung von deinem Mann. Bitte denke vor allem an die Zukunft deiner Kinder.
Willst du, das deine Kinder so aufwachsen müssen und die Gewalttätigkeiten ihres Vaters sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis und ihr späteres Verhalten einbrennen werden?

Wie stellst du dir dein zukünftiges Leben und das Leben deiner Kinder an der Seite dieses Mannes sagen wir in 10 Jahren vor? Was macht diese Vorstellung mit dir?

Bitte suche professionelle Hilfe der Familienberatung. Auch das regionale Hilfstelefon für Frauen in Not oder das regionale Frauenhaus wären gute erste Ansprechpartner für dich.

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Danke, ich habe heute mit beiden Kindern gesprochen, dem Großen 14 auch erklärt was vorgefallen ist. Auch das Gewalt und Beschimpfungen keine Lösung ist und ich das zukünftig in der Familie nicht dulde. Mein Mann hat sich entschuldigt, aber ich bin noch nicht so weit dass ich mit ihm reden kann. Weiche aktuell aus, ich werde aber Klipp und klar sagen, dass wenn so was nochmals vorkommt ich ihn anzeigen werde und alles daran setzte dass er die Wohnung verlassen muss. Ich gehe nicht, die Kinder sind hier verwurzelt und es wäre vermutlich fahrlässig sie bei ihm zu lassen. Auch werde ich ihm nahelegen sich bzgl der Aggressivität Hilfe zu holen mit der Info ich bin sonst weg. Mehr schaffe ich nicht. Danke für eure Unterstützung und das gibt mir Kraft und Vertrauen. Wie gesagt ich hätte mich immer als sehr stark, stur und zielstrebig gesehen und hatte in meiner Kindheit mit meinem Vater schon daß Problem dass er sich nur mit Schlägen zu helfen wusste. Damals bin ich geflohen ins Internat, aber mit zwei Kindern ist das schwieriger auch weil sie ihren Vater wenn er normal drauf ist sehr lieben. Solche Situationen kommen ja nur vierteljährlich vor. Danke

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Nur vierteljährlich. Schön dass du dann mal wieder 3 Monate "Ruhe" hast. Bei Würgen war ich raus. Das ist dermaßen erniedrigend und gefährlich. Beim nächsten Mal hört er vielleicht nicht auf. Dann wachsen deine Kinder ohne Mama und mit einem Vater im Gefängnis auf. Sorry, du spielst dir selbst was vor. Ihr werdet wieder an diesen Punkt kommen. Lieber jetzt kurzen Prozess und tschüss. Für dich und für deine Kinder.

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Nein, du bist natürlich nicht Schuld. Dein Mann hat massive Probleme und du solltest schnellstens deine Kinder und dich schützen.

"Habe heute zu meiner kleinen gesagt, wenn der Papa mal grob wird und ich nicht da war muss sie es mir sagen. Ich habe Angst nicht um mich weil wenn er seinen Anfall bekommt, schaffe ich es meist wenn ich meinen Mund halte dass es aufhört."
Ist das ein Leben, was du für deine Kinder möchtest? Ist das das Bild, was du ihnen von einer Beziehung vermitteln willst? Du musst deine Kinder vor dem Vater warnen und gleichzeitig, kannst du seine Ausraster verhindern, indem du den Mund hälst?
Hier fehlt jegliche Grundlage für eine Beziehung auf Augenhöhe und dein Mann ist eine Gefahr für euch.

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Was ist schon "Schuld".... Mir erschleicht sich der Eindruck dass Du Deinem Mann dauerhaft provozieren könntest. Vielleicht auch unabsichtlich. Solltest Deine selbstgerechte Art in meinen Augen durchaus mal hinterfragen. Körperliche Übergriff geht natürlich gar nicht, aber ganz raus bist Du aus meiner Sicht nicht. Habe es selbst im Familiären Umfeld erlebt wie provoziert und gedemütigt wurde aus Provokation.

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Danke für deine ehrliche Meinung. Ja da kann ich an mir arbeiten. Er hat gemeint wenn ich gleich gesagt hätte die Wortwahl war jetzt ungünstig tut mir leid wäre es nicht so weit gekommen. Danke

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"Das ging dann gestern so weit, dass er von Freunden heim kam und mich gewürgt und beschimpft hat mit den Worten"

Wenn du nun daran denkst, bei ihm zu bleiben und ihm zu verzeihen, weil ja bestimmt nieee wieder etwas passiert, dann solltest du jetzt wenigstens zum Arzt gehen und die Verletzungen attestieren lassen. Damit du in Zukunft Beweise hast.

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Danke war sogar dort, aber die Wartezeit in einem vollen Warteraum mit einer Stunde hat mich abgeschreckt (war ja komplett verheilt) und vermutlich hätte man sowieso nicht so viel gesehen weil er zum Glück nicht festzugedrückt hat dass mir die Luft wegblieb sondern mir anscheinend nur Angst einjagen wollte. Ist ihm leider gelungen.

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Nichts, ich wiederhole NICHTS rechtfertigt, dass dich jemand schlägt/würgt oder gewalttätig wird.

Bitte, schütze dich und deine Kinder und gehe!

Schuld an Gewalt oder, dass du es „verdienst“ - das gibt es nicht!

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Liebe Rose,
ich schließ mich dem NEIN zur Schuld an.
Du hättest die Eskalation verhindern können? Indem du zum devoten Mäuschen mutierst? Indem du deine Intelligenz, deinen Ehrgeiz, deine Eloquenz, deine Erfahrungen und mal ganz nebenbei dich selbst vergißt?
Nein, NEIN!
Du magst vielleicht ein schräges Vögelchen sein, mag sein, dass nicht jeder dich mag oder mit dir zurecht kommt. Das zeichnet dich aus. Sei stolz auf dich!
Dein Männchen rastet "nur" alle paar Monate aus? Wenn du nicht rechtzeitig zu Kreuze kriechst? Glaub mir, das wird nicht besser. Er wird immer mehr Demut fordern und trotzdem immer schneller und heftiger eskalieren.
Gut, falls er sich jetzt, und zwar wirklich jetzt eine Therapie sucht und Anti-Agressions-Strategien lernen will (Focus auf "will"), dann kannst du ihm mit Müh und Not die Chance einräumen.
Pack dir vorsichtshalber eine Notfalltasche mit allen wichtigen Unterlagen. Schreib ein Gedächtnisprotokoll von dem Vorfall, den du hier geschildert hast. Und schreib auch zukünftig alles auf, was vorkommt. Das ist nicht blöd, sondern wichtig.
Ja, es gibt für das Verhalten deines Männchens Gründe, vielleicht Kindheit, Traumata, Entwicklungsstörung, Krankheit, Ernährung, Gewohnheiten, doofe Socken, wahtever - es ist nicht deine Verantwortung, sondern ganz allein seine. Eine Entschuldigung mit dem Nachsatz "du hättest aber auch..." ist keine Einsicht, völlig wertlos.
Rose, bitte verbieg dich nicht noch mehr. Sei wild und frei - für deine Kinder und für dich!

Bearbeitet von momsche
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Danke, danke sammle meinen Mut. Vielen lieben Dank für deine Worte

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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dieses „direkt sein“, vor allem ungefragt oft sehr übergriffig rüber kommt. Häufig wird dann gesagt ich war doch nur direkt dabei ist es oft verletzend und unreflektiert.Und es wurde vor allem gar nicht um diese Meinung gebeten. Mich triggert das extrem!!!!
Und NEIN das rechtfertigt natürlich keine Gewalt.

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Und indem du sagst es wäre nicht gerechtfertigt diese Brüche zu vergleichen, sprichst du ihm sehr wohl Schmerzen ab ohne wahrscheinlich jemals auch nur einen dieser Brüche gehabt zu haben. Und wenn so etwas häufiger vorkommt, nervt das total. Und man redet sich es schön mit „ Ich bin halt einfach direkt.“
Nochmal Gewalt rechtfertigt das selbstverständlich in keinster Weise.

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Danke, stimmt. Ich werde da sicher überlegen müssen wie ich da mein Verhalten ihm gegenüber noch mehr anpasse. Schwer ist einfach auf so einen Kommentar gar nichts zu sagen. Aber es steht natürlich auch jeden zu zu sagen du ich brauche deine Meinung dazu jetzt nicht, oder deinen Lösungsvorschlag. Ich wollte es nur erzählen. In dem Fall war sicher auch mein Mitleid gegenüber seiner Mama (wenn er sich da mit ihr vergleicht , die trotz Schmerzen zu seinem Geburtstag gekommen ist und er im Verhältnis sich ausgeruht hat) vielleicht ein Auslöser es so deutlich zu vergleichen. Aber ganz klar lächerlich wollte ich ihn gegenüber ihr nicht machen. Das bin ich nicht.