Hallo zusammen!
Ich brauche mal unparteiische Meinungen/Ansichten...
Kurz zur Situation:
Ich und mein Mann haben uns schon vor zwei Jahren getrennt aber wohnen noch zusammen. Ich habe seitdem eine Wohnung gesucht und jetzt endlich eine bekommen für mich und die Kinder (17,9,8) die beiden jüngeren sind von ihm, den Großen hab ich aus einer früheren Beziehung mitgebracht.
Seit Monaten versuche ich mit ihm zu sprechen, damit wir uns außergerichtlich einigen was den Aufenthalt der Kinder betrifft. Erfolglos.
Ich habe ihm eine Lösung vorgeschlagen, die im Grunde ein Wechselmodell darstellt und für den sich niemanden etwas gravierend ändern würde was die Betreuung und das Finanzielle betrifft.
Die neue Wohnung ist ca 10 min weg, zwar andere Gemeinde, aber ich habe vorab schon geklärt, dass es möglich ist die Kinder auf der Schule zu lassen, er hat den Gastantrag inzwischen auch unterschrieben und wurde bereits von beiden Schulen genehmigt.
Jetzt geht es im Grunde darum alles fix zu machen, denn am 1.8. wäre die Wohnung beziehbar. Die Stimmung zuhause zerrt an allen Nerven und es ist kaum mehr auszuhalten.
Jedoch stellt er sich bei allem quer.
Ich mache sowieso alles falsch in seinen Augen, er redet schlecht über mich vor den Kindern, hat sie auch schon mehrmals abends alleine zuhause gelassen, als ich arbeiten war weil er irgendwelchen Vereinsaktivitäten nachging. Die Mädchen haben mich angerufen und ich musste die Arbeit unterbrechen um mich um sie zu kümmern und all solche Späße... das möchte ich jetzt nicht weiter ausführen weil es eigentlich nicht Thema des ganzen ist.
Ich komme ihm schon entgegen und schlage quasi 50/50 vor, kompletter Verzicht auf Unterhalt nur damit keiner finanzielle Nachteile hat.
Jetzt waren wir schon mehrmals bei der Erziehungsberatung auf seinen Wunsch hin und es kam bisher auch kein richtiger Gegenvorschlag von ihm worauf man aufbauen könnte. Es heisst nur "die Kinder sollen da bleiben wo sie aufgewachsen sind!"
Heute war wieder ein Termin und er meinte er hat sich Gedanken gemacht und brachte den Vorschlag den ich seit Monaten schon bringe. Ok dacht ich mir, mir egal Hauptsache es geht vorwärts.
Aber ich darf die Kinder nicht ummelden (wäre wichtig, denn bei der neuen Wohnung würde ich finanzielle Stütze vom Amt erhalten vorerst bis ich meine Teilzeitstelle ausweiten kann)
Als Begründung kam: der Gatsantrag wurde noch nicht bewilligt.
Doch, nur der offizielle Brief ist noch nicht da.
Aber er sucht immer weiter nach Möglichkeiten mir Steine in den Weg zu legen. Möchte mich aber gleichzeitig am liebsten sofort aus der Wohnung haben.
Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich habe jetzt parallel schon einen Antrag gestellt für das ABR in Absprache mit meiner Anwältin weil ich einfach mal klare Linien möchte. Der Termin wäre in zwei Wochen. Also eine Woche vorm Auszug. Die Kinder wissen noch gar nichts, weil meine Hoffnung war, dass wir uns einigen und dann gemeinsam den Kindern präsentieren können was wir beschlossen haben. Um ihnen einfach die Sicherheit zu vermitteln, Mama und Papa kümmern sich um alles, wir müssen uns möglichst wenig Sorgen machen. Aber das funktioniert nicht... ich weiss nicht mehr weiter. Alle hängen komplett in der Luft und von ihm kommt immer nur "Nein' einfach nein!"
Habt ihr noch Meinungen oder Ideen was man bzw ich machen könnte?
Trennung, Kinder, Ex stellt sich komplett quer...
Ich würde ihn fragen ob er alles beim Gericht klären will. Dort wird er um diverse Unterschriften plus Gerichtskosten nicht drum rum kommen.
Das Wechselmodell wird mit Sicherheit nicht abgewiesen werden.
Ich finde du machst es ihm sehr einfach, verzichtest sogar auf Unterhalt, der dir bzw. den Kindern mit der Teilzeitstelle zusteht, wenn dein Einkommen geringer ist als seins.
Mit meiner Gutmütigkeit wäre es vorbei, wenn er nicht will. Dann zahlt er eben mehr, wenn ihm das lieber ist.
Bei ihm würde ich sowieso alles amtlich regeln lassen. Wer weiß was ihm noch so alles einfällt.
Hmm...der Anwalt hat sich bestimmt was gedacht. Aber warum habt ihr nicht die Regelung der Umgänge beantragt? WEnn du mit einem 50/50 WM zufrieden wärest, wäre das denke ich besser gewesen.
Vermutlich wird es so ausgehen, dass ihr eine VEreinbarung vor GEricht trefft....weil, wenn er dem 50/50 zustimmt, dann wirds keinen Eingriff in die elterliche Sorge geben denke ich. Diese Hürde ist zu hoch/das Elternrecht zu stark.
Vereinbarungen sind aber nciht rechtlich bindend und saktionierbar. Haben also weniger GEwicht. WEnn ihr den Umgang regelt und dein Anwalt sagt, ihr wollt das nicht in Form einer Vereinbarung, sondern ihr wollt einen gerichtlichen Beschluss...dann ist das bindender und die Hürde sich einfach nciht dran zu halten ist höher.
"Ich komme ihm schon entgegen und schlage quasi 50/50 vor, kompletter Verzicht auf Unterhalt nur damit keiner finanzielle Nachteile hat."
Bei 50:50 bekommst du ohnehin keinen Unterhalt.
Das kommt zwar auf den Verdienst an, aber bei 50:50 sind beide Unterhaltspflichtig. Und da wird dann noch das Kindergeld gegengerechnet.
Bei uns ist es so, dass ich zwar wirklich deutlich mehr verdiene als meine Ex, sie mir aber am ende nach Abzug des Kindergeldes noch 35 Euro oder sowas zahlen müsste.
Bei 50:50 gibt es nur selten Unterhalt.
Oder hast du vom Trennungsunterhalt gesprochen?
Ich spreche vom Trennungsunterhalt.
Aber selbst Kindesunterhalt wäre zu zahlen von seiner Seite aus, da er mehr als das doppelte Nettoeinkommen zur Verfügung hat.
OK, darf ich dir dann einen gut gemeinten Rat geben, von jemandem der freiwillig mehr an Trennungs- und Kindes-Unterhalt gezahlt hat als nötig?
Lass dich auf sowas nicht ein. Lass Dir nicht nehmen was dir zusteht.
Du hast bisher in der Familie ganz sicher mit weitem Abstand das meiste für die Kinder getan, was auch normal und ok ist.
So war der Deal, er arbeitet Vollzeit, du "nur" Teilzeit und übernimmst die meiste Arbeit zuhause, die einem keiner bezahlt.
Das Geld steht dir zu. Und gerade der Trennungsunterhalt, das sind riesige Summen wenn man das zusammenrechnet.
Du solltest niemals darauf verzichten was dir zusteht, nur um es deinem Ex recht zu machen.
Insbesondere dann nicht, wenn du so nur schwer über die Runden kommst.
Wenn du vorhast, von Sozialleistungen zu leben, musst du Unterhalt einfordern!
Du kannst nicht darauf verzichten!
Die Allgemeinheit zahlt sicher nicht dafür, dass dein Ex keine „finanziellen Nachteile“ hat!
Wenn du weniger verdienst, muss der Kindsvater auch im Wechselmodell Unterhalt leisten.
Seltsam, dass deine Anwältin das nicht weiß.