Ich falle vom Glauben ab! KV schießt den Vogel ab!

Guten Abend in die Runde.

Ich hoffe, das Unterforum ist okay. Würde gern in grau schreiben... wenn der Thread in ein Unterforum ohne Graufunktion verschoben wird, werde ich leider nicht mehr antworten, denn es ist mir so unangenehm...

Nun zu meinem Problem:
Mein Ex-Mann und ich sind 9 Jahre getrennt und 7 geschieden. Wir haben zwei gemeinsame Kinder im Teenageralter - noch so paar Jahre entfernt von der Volljährigkeit. Momentan hat er die zwei zum Ferienumgang. Sie sehen sich nur in den Sommerferien für ca ein bis drei Wochen, weil er ans andere Ende von Deutschland gezogen ist.
Soweit erstmal okay.
Gestern habe ich mit den beiden telefoniert. Die Kinder hatten auf Lautsprecher und der Vater war ab und zu auch mit im Raum.
Da fragt mich das große Kind, ob ich meine Zustimmung "zu Kippen nächstes Jahr" geben würde. Ich meinte, dass Zigaretten legal erst ab 18 gekauft werden können und ich vorher definitiv nicht zustimmen werde. Das große Kind sagte, dass es das nicht meinte. Es fragte die Frage nochmal deutlich sprechend. An dieser Stelle solle man bei "Kippen" das "pp" durch ein "ff" ersetzen.
Ich dachte echt, ich hör nicht richtig. Mein Ex-Mann im Hintergrund "Ja, das könnte man doch nächstes Jahr mal probieren." Das kleine Kind "Nö, will ich nicht." Mein Ex-Mann "Warum nicht? Kannst es dir ja noch überlegen." Wtf???
Sollte das ein mieser Scherz sein? Ich habe keine Ahnung. Zumal ich weiß, dass er ein paar Mal in seiner Jugend und einmal ganz zu Anfang unserer Beziehung was geraucht hat. Ich habe sofort gesagt, dass ich absolut keine Zustimmung zu einem derartigen Konsum geben würde. Darauf mein Ex-Mann "Das wäre ja geschützter Rahmen. In der Schule kämen sie auch damit in Kontakt." 🤯

Jetzt bin ich am Überlegen, was ich tun kann. Ich habe keine Ahnung.

Wenn er nur einen miesen Spaß sich erlaubt hat, handle ich vielleicht mit Anwalt zu voreilig. Was soll ich dem überhaupt sagen? Umgangsverweigerung? Kann ich mir schlecht vorstellen. Kindeswohlgefährdung? Noch hat er ja nichts gemacht. Muss ich aber warten, bis etwas passiert?

Den Vater machen lassen und nächstes Mal, wenn die Kinder erzählen, dass sie es ausprobiert haben, ihn anzeigen, weil nach BtMG trotz Legalisierung die Abgabe an Minderjährige ein Verbrechen (Freiheitsstrafe mindestens 1 Jahr) ist? Würde mir aber dann unterstellt werden, weil ich es "wusste", dass ich die Kinder nicht geschützt habe?

Soll man handeln oder ihm ein Mindestmaß an Erziehungsfähigkeit zutrauen?

Finde den Gang zum Jugendamt etwas schwierig, nicht das es dann so gedreht wird, dass ich bindungsintolerant bin oder von ihm eine Verleumdungsklage bekomme. Zutrauen würde ich es ihm.

Ich fall gerade echt vom Glauben ab!

Könnt ihr mir einen Rat geben? Ich wäre sehr dankbar dafür.

Ich würde...

Anmelden und Abstimmen
7

Solche komischen Vater-Vögel, die die eigene Jugend damit aufleben lassen wollen, kenne ich auch 🙄

Was ich machen würde: meinen Kindern im Gespräch noch mal klar machen, dass das Zeug fürs Gehirn absolut schädlich ist (und wenn es ganz dumm läuft, es auch bei Erstkonsum zu unerwünschten Langzeitfolgen kommen kann). Denn im Endeffekt ist es egal, wer ihnen den Joint anbietet (wenn es der KV nicht tut, tun es möglicherweise mal „coole“ Freunde, die ihnen im Zweifel wichtiger sind) - SIE müssen nein sagen können.

Bearbeitet von PixDaumen
10

Ich habe schon mehrfach mit den beiden Gespräche geführt. Und aus meinem eigenen damaligen Umfeld auch einen Kumpel als Beispiel gebracht, der mittlerweile durch das Kiffen in der geschlossenen sitzt, weil er Psychosen und Wahnvorstellungen entwickelt hat. Er hat damit seine eigene kleine Familie komplett zerstört. Scheidung und von seiner Tochter bekommt er auch nichts mehr mit.
Das wissen meine beiden.

Ich dachte, dass mein Ex-Mann - im Übrigen jenseits der 50 - mehr Verstand haben müsste. Und aus meiner Sicht bagatellisiert er in meinen Augen das Kiffen, was letztendlich ein Nein-sagen in der Clique schwieriger macht. So nach dem Motto "Mit Papa haben wir auch schon gekifft, dann ist es nicht so wild und wir können hier auch."

Da er die Kinder nur für paar Tage im Jahr hat, ist es mir egal, was er sonst so macht. Aber bevor wir die Kinder bekommen haben, waren wir uns einig, dass Erwachsene gerade in Bezug auf Jugendschutz verantwortungsbewusst handeln sollen.

12

Ja, er bagatellisiert - aber Du ja eben nicht.

Wenn Du Dir nicht bist, dass Deine Ansprache für die Jungs mehr zählt als seine (kommt natürlich auch darauf an, wie das Verhältnis sonst so ist und wie vernünftig die Kinder), dann geh zum Anwalt. Vielleicht kann er ja dem KV den Kopf zurecht rücken.

Wenn es mir lediglich um meine persönliche Absicherung ginge, würde ich ihm meine Ablehnung einfach noch einmal schriftlich zukommen lassen.

weiteren Kommentar laden
1

Du solltest erstmal tief durchatmen und den Lebensrealitäten von Jugendlichen in's Auge blicken.
Ich habe keine Statik parat, aber ich vermute mal, dass 16 so ein Alter ist, in dem Jugendliche ihren ersten Rausch (sei es Alkohol oder Cannabis oder beides) erlebt haben. Und das völlig unabhängig davon, ob die Eltern das ok oder widerlich finden.

Diese erste Rauscherfahrung sagt nichts aber auch gar nichts darüber aus, ob Jugendliche später Kiffer oder Alkoholiker werden. Weder Cannabis noch Alkohol machen bei gelegentlichem Konsum abhängig.

Es gibt gar nichtmal so wenig Eltern (nach meiner Erfahrung hauptsächlich Väter - warum auch immer) die tatsächlich der Meinung sind, die erste Rauscherfahrung (die ja eh kommt, siehe oben) würden ihre Kinder am besten im geschützten Umfeld 'Familie' machen.
Was ich für ausgemachten Blödsinn halte - welcher Jugendliche hat schon Lust mit seinen ollen Eltern 'einen durchzuziehen'? Das ist genauso schräg wie mit einem Mädchen / Jungen vor den Augen der Eltern erheblich 'rumzuknutschen. Es gibt Erfahrungen, die macht man im Freundeskreis. So war es immer und so soll es sein.

Der Vorteil bei der offensiv-toleranten Art des KV ist, dass die Kinder ihm vermutlich eher von Rauscherfahrungen (guten oder schlechten) berichten werden, als Dir mit Deiner 'Kiffen geht gar nicht!' Einstellung. Und das finde ich durchaus wichtig.

Allerdings finde ich es auch durchaus nachvollziehbar, dass Du ein Problem damit hast, würde der KV die erste Rauscherfahrung forcieren wollen, sie dazu drängen, Drogen auszuprobieren . Aber das sehe ich (noch) nicht, ich lese momentan nur ein Angebot. Und da die Kinder die meiste Zeit bei Dir sind, hast Du jede Menge Zeit mit ihnen sachliche Gespräche über Drogen zu führen.

Grüsse
BiDi

2

Meine Güte, wie alt sind denn die Kinder? Sie klingen furchtbar unselbstständig und noch sehr kindlich, gar nicht wie Teenager. Sie können kiffen nicht mal richtig aussprechen und fragen Mami, ob sie das erlauben würde?!? Ich finde das total schräg. Den KV mit seinem progressiven Verhalten, dass Rausch doch erstmal mit ihm im geschützten Raum stattfinden könnte, finde ich genau so schräg. Möchte er damit einen Turbo Richtung erwachsen werden anschmeissen?

Ich glaube immer noch, dass die beste Prävention für Jugendliche in Bezug auf Rauschmittel Aufklärung und eine Erziehung Richtung eigenverantwortliches Handeln ist. Und nicht eine Mutti, die aufgeregt beim Jugendamt sitzt, wenn der 16jährige kiffen will. Die lachen dich ja aus.
Solche komischen Vögel kommen dann halt raus, bei 16 Jahren Helikopter Erziehung.

4

Ich helikopter nicht. Wir haben hier bei uns eine sehr offene, wertschätzende und von gegenseitigem Respekt geprägte Atmosphäre. Die zwei Teenager sind durchaus sehr selbstständig - ich muss ja schließlich auch meiner Erwerbstätigkeit nachgehen.
Aussprechen können die zwei es richtig, nur hatte ich mich beim Telefonat verhört.

Klar ist mir bewusst, dass sie jederzeit in ihrem Umfeld an sowas kommen können. Und da ich bereits in der Vergangenheit mit ihnen Gespräche darüber geführt habe, wissen die zwei auch, dass ich für mich das nicht möchte, aber weiß, dass der Reiz in der Jugend durchaus vorhanden ist und sie selbst entscheiden können - ähnlich wie mit Zigaretten, Alkohol oder rasanten Autofahrten - ob sie es ausprobieren wollen oder nicht. Der Kopf wird ihnen von mir nicht abgerissen und das wissen sie.

Das jüngere Kind bestärke ich selbstverständlich, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und nichts dahingehend gegen die eigene Überzeugung zu tun.

Mir geht es hauptsächlich auch um den strafrechtlichen Aspekt, da im Paragraph 29a BtMG steht, dass es strafbar ist, Minderjährigen es zu überlassen. Da steht nicht, dass der Vater es geben kann und damit eine Ausnahme bildet. Und ich möchte eben nicht in die Sache mit reingezogen werden, weil ich es ja wusste.
Deswegen meine Frage.

5

Ich bin keine Juristin, aber ich denke, es ist ein Unterschied, ob Papa 16jähriges Kind an seinem Joint ziehen lässt oder ihm ein Tütchen Gras, einen Joint zusteckt oder sogar verkauft.
Ausserdem bist Du nur bei schweren Straftaten gegen Leib und Leben verpflichtet eine Straftat anzuzeigen.

Flüchte Dich nicht in Argumente, die schon eine kurze Google-Suche nicht überleben. Das macht Dich Deinen Kindern gegenüber nur unglaubwürdig.

Grüsse
BiDi

weitere Kommentare laden
3

OMG

gib doch dem Vater nicht noch die Bühne?! Ich habe auch Teenagersöhne und einen Freund, der lange Jahre gekifft hat (selbst der Kindesvater hat dies getan)...ich hatte damit nie was am Hut. Dennoch haben wir daheim einen völlig offenen Umgang damit...und ganz ehrlich, das muss man auch. Beide Jugnen können auf ihren Schulen (darunter ein gutes Gymnasium) völlig problemlos an diese Dinge kommen und nicht nur dort. Diverse alkoholische Getränke sind ab 16 erlaubt...Alkohol ist nicht minder gefährlich...

Anstatt durchzudrehen, solltest Du das lockere Gespräch mit Deinen Söhnen suchen...warum ist der Große interessiert, was reizt ihn, was schreckt den kleinen ab, sprecht über Risiken und Nebenwirkungen, klär auf, bestärk den kleinen in seiner Meinung...aber verteufel das ganze nicht maßlos. Alles was verboten ist, wird extra interessant und je kritischer und ablehnender Du bist, um so größer ist im Zweifel der Reiz.

Meine Söhne wissen, dass ich damit überhaupt nichts am Hut habe, der Kleine hat keine Ambitionen, der Große hat es bereits probiert und ganz offen mit mir gesprochen... das geht aber nur, weil er weiß, dass er über alles mit mir sprechen kann und ihm auch für "sowas" keine Weltuntergangsstimmung droht. Letztlich kannst Du den Konsum eh nicht verbieten oder unterbinden. Dieser Realität musst Du Dich einfach mal stellen. Die fragen im Zweifel nicht, ob du dem Konsum zustimmst oder nicht. Daher ist für mich der offene Umgang und Aufklärung die weit bessere Lösung.

Mit dem Vater würde ich mich sachlich und wohlwollend dazu austauschen. Die eigenen Beweggründe noch mal darlegen, darum bitten, dass keine Beeinflussungen oder Überredung stattfindet und ihn an den rechtlichen Rahmen erinnern....am besten wäre es, sich schon irgendwie auf die gleiche Handhabung des Themas bzw. den gleichen Umgang mit dem Thema festzulegen.

11

Meine Eltern haben mit mir auch über Gras gesprochen, da war ich 15(?). Es ging um die Frage, ob ich denn im Freundeskreis Kontakt dazu hätte. Dann haben sie mir erzählt, dass bei ihnen auf Feiern durchaus manchmal auch noch die Raucherecke gäbe (nicht sie selbst) und davon, was ihre eigenen Erfahrungen (selbst & Freundeskreis) damit in Studententagen waren, eben auch die negativen. Und haben mich gebeten, dass - wenn ich es je probieren wollte, was sie eh nicht verhindern könnten - ich bitte ein sicheres Umfeld wähle, Menschen denen ich vertraue und das jemand nüchtern bleibt...

Was soll ich sagen...nichts hat das ganze so unfassbar unattraktiv zu probieren gemacht, wie die Vorstellung von irgendwelchen, in meinem Kopf URALTEN Anwälten, auf alte Leute Partys mit Joint ... Obwohl, das Angebot gemeinsam einen zu rauchen, hätte das Ganze wahrscheinlich endgültig unberührbar für mich gemacht 🤷

Bearbeitet von Jolana