Trennung trotz Kinderwunsch( sehr lang)

Ich bin absolut ratlos!!!! ( Ich 48J.,M, zwei Kinder)

Ich muss etwas ausholen.
Meine Expartnerin ( 34J) hat vor ca 6 Jahren ihr Kind bei einem Autounfall verloren und wir kannten uns ca 7 Jahre, waren aber noch kein Paar.
Nicht nur in der schwierigen Phase die eigentlich in so einem Fall nie enden wird immer an ihrer Seite gestanden und auch vieles in Anspruch genommen( Gruppentherapie ).
Das dieses für mich auch ein Prozess war, wie gehe ich mit der Person in gewissen Phasen um, war schwierig, sehr anstrengend und kam manchmal auch an meine Grenzen.
Um die Zeit des Geburtstages des Kindes und um den Todestag war es sehr sehr schwierig durch Stimmungsschwankungen die nachvollziehbar sind.

Nach einem Jahr sprachen wir über Kinder und habe ihr auch gesagt das ich mir mit ihr einen Kind zu bekommen vorstellen kann.
Doch sie war zu dem Zeitpunkt nicht bereit und das änderte sich 3 Jahre später und wollte doch ein Kind und freute mich.
Ich wünschte mir auch eins mit ihr und schlug vor, dass wir dann eins bekommen sollten, dieses sie aber zu einem späteren Zeitpunkt wollte und ich willigte ein, aber einen genauen Zeitpunkt gab es nicht.

Wir sprachen über Schwangerschaft wie es sein könnte,hatten Namen ausgesucht und in welcher Klinik die Geburt sein sollte etc....

Die Partnerschaft war liebevoll, mit Respekt, Wertschätzung und auch der Sex war nach 6 Jahren sehr gut.
Natürlich gab es auch mal kleine Streitigkeiten.

Vor 4 Monaten hatte ich sowohl berufliche als auch finanzielle Schwierigkeiten(Unterhalt etc..), so das ich meine Emotionen nicht einordnen konnte um mit dieser Sitiuation umzugehen und stand echt voll neben der Spur(existenzangst etc...)
Genau in diesem Zeitraum und das war auch der Zeitraum wo es ihr emotional nicht gut ging, war es auch Zeit die Spirale zu entfernen und sie die auch nicht mehr haben wollte.

In jenem Moment habe ich gesagt, dass ich momentan nicht an Kind denken kann und ganz andere Sorgen gerade habe und wenn sie jetzt einen Kind haben möchte müsse sie sich trennen.

War total beschissen von mir und hätte anders reagieren müssen, was ich ihr zum späteren Zeitpunkt auch erläutert habe.

Ich war zu der Zeit total überfordert mit allem und hatte keine Ruhe und viel Unterstützung ihrerseits kam auch nicht.
Stattdessen sind wir zur Therapie gegangen, wo ich auch noch mal erläutert habe, dass ich mir das sehr wohl vorstellen kann ein Kind mit ihr zu bekommen, doch ich momentan einfach Angst habe und das Gefühl bekomme, dass ich mit dem Rücken an die Wand gedrückt werde.

Die Zeit dauerte ca 7 Wochen und wir haben uns überhaupt nicht gestritten und aber auch richtig darüber geredet haben wir auch nicht.

Dennoch kamen von meiner Seite Aussagen wie:
Wir bräuchten ein größeres Auto, die Kita scheint gut zu sein, ein Angebot aus dem Ausland habe ich abgeschlagen wegen Kind und auf diese Sachen ist sie garnicht mehr drauf eingegangen.
Ich habe das Gefühl gehabt, die ganze Zeit nur Kind Kind zu hören.

Irgendwann wurd es mir so viel das ich echt gesagt habe: Beziehung ja Kind nein und sie darum gebeten mir einmal Zeit geben soll um meine Gedanken zu ordnen, da es mir momentan alles zu viel ist.

Nach dieser bitte von mir hat sie vier Tage später die Trennung ausgesprochen, da sie mir bei dem Thema nicht vertraut und sie sich in die Irre geführt fühlt.

Ich habe ihr erläutert, dass ich es verstehen kann, dass meine Aussagen Ihre Gefühle durcheinander gebracht hat und ich anders hätte reagieren müssen, doch in dieser Zeit ich überfordert war und von ihr Unterstützung gebraucht hätte, kam die Aussage das sie auch keine bekommen hat.

Zwei Wochen später zog sie aus, nahm sich eine Wohnung um herauszufinden was sie will und was nicht.

Sie hat mir komplett die Schuld gegeben am scheitern der Partnerschaft, die Schuld das ich ihre Zukunft ruiniert habe und ihr das Glück des nochmal Mutter seins weggenommen habe.

Nach ihrem Auszug haben wir fast täglich Kontakt gehabt, in Form von zusammen einkaufen,kochen etc...
Doch über die Herausforderung die wir beide hatten, wollte sie nicht mehr richtig reden, da ich in ihr so vieles zerstört habe und meine Aussagen genauso doof waren wie der Tod ihres Kindes.

Nach vier Wochen sagte sie dann, dass sie mir auf keinen Fall verzeihen will und sie den Kontakt mit mir auch nicht mehr will.

Seitdem ist Funkstille und zweifel seitdem an vielen Sachen wie, ob sie wirklich von mir ein Kind wollte oder hauptsache ein Kind oder aber auch warum sie sich von meinen Kindern überhaupt nicht verabschiedet hat.

Und nun?

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Es gibt viele Männer, die die Frauen immer auf "später" vertrösten und dann letztendlich nie der passende Zeitpunkt kommt, sodass die Frauen letztendlich ohne Kind dastehen.
Frauen haben eine innere Uhr und irgendwann ist Schluss mit Kinder bekommen für sie.
Gerade deine Partnerin reagiert wahrscheinlich auf dieses Thema noch sensibler, als andere Frauen, da sie ihr Kind verloren hat.

Ich finde, da kann sie eine klare Stellungnahme von dir erwarten (zumal du ihr seit Jahren ja anscheinend vermittelt hattest, du wärst dazu bereit, ein Kind mit ihr zu bekommen - als es dann soweit war, hast du kalte Füße bekommen, was du auf äußere Umstände schiebst. Da wäre ebenfalls eine klare Kommunikation sinnvoll gewesen; bspw.: "Schatz, mir geht es gerade nicht gut, ich brauche die nächsten Wochen deine Unterstützung! Lass uns bitte das Thema mit dem Kind in 4 Monaten angehen, wenn sich bei mir die Lage beruhigt und ich neue Energie getankt habe").
Stattdessen hast du ihr an den Kopf geworfen, du würdest vermutlich überhaupt keine Kinder haben wollen.

Sorry, dieses Hin und Her würde ich auch nicht mitmachen wollen und schon gar nicht, wenn ich so einen harten Schicksalsschlag hinter mir hätte.

Ich wünsche ihr einen Mann, mit welchem sie ihren Kinderwunsch verwirklichen kann (und ich denke, sie hat dich definitiv geliebt - sonst hätte sie das gar nicht so lange alles mitgemacht und der Kinderwunsch wurde ja ursprünglich von dir angesprochenen aktiv, sodass der Gedanke bei ihr wachsen könnte!) und dir Klarheit darüber, was du im Leben möchtest und dann natürlich auch die entsprechende Partnerin dafür.

Vielleicht kannst du um sie kämpfen, da muss allerdings eine klare Stellungnahme und eine aufrichtige Entscheidung her, damit sich das Vertrauen wieder aufbauen kann - aber nur, wenn ihr euch wirklich liebt.

Achso, und weil sie sich nicht von deinen Kindern verabschiedet hat: ich denke, auch da könnte der Schmerz eine große Rolle spielen - Mal wieder ein Abschied von Kindern, die ihr, denke ich, auch sehr ans Herz gewachsen sind und dann noch gleichzeitig verkraften, dass man selbst vermutlich nie wieder dieses Glück verspüren kann (und es selbst schon einmal so erlebt hat)? Das finde ich auch mehr als nachvollziehbar.

Bearbeitet von Lolalisa3
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Danke für deine Antwort.

Ich habe es im Text nicht erwähnt, doch ich habe ihr schon gesagt das ich gerade mit dem Thema aufgrund der meiner momentanen Sitiuation überfordert bin und wir es zum späteren Zeitpunkt besprochen sollten.
Ich habe auch in der Erläuterung gesagt, dass ich mit ihr einen Kind haben möchte und ich mir wünsche das sie die Mutter meines Kindes ist.
Es war immer mein Wunsch gewesen und habe keine kalten Füße bekommen.

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Es gibt immer eine stressige Zeit, immer Probleme. Du wirst immer Ausreden finden, warum es gerade nicht passt. Ich finde es mißachtend, dass du deine Partnerin seit längerer Zeit vertröstet. Wann passt es dir denn ein Kind zu bekommen? Es hat vor Wochen nicht gepasst, vor Monaten nicht und vor Jahren wohl auch nicht. Dann mach Schluss und gib ihr die Chance einen passenden Mann zu finden.

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Das ist ein schwieriges Thema und ich glaube, rational kann man da kaum was dran ändern.

Dazu ist es zu emotional.

Ich verstehe euch beide. Aber vermutlich steckt ihr beide zu tief drin, um da wieder ins Gespräch kommen zu können. Ihr konntet es ja nicht mal mit der gemeinsamen Therapie „lösen“.

Vermutlich ist auf beiden Seiten die Verletzung grade zu groß. Ich vermute, Abstand tut euch grade echt gut, bis alles etwas verdaut ist. Vielleicht ist ein Gespräch dann möglich.

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Ich kann sie verstehen und hätte auch schluss gemacht. Seit Jahren hälst du sie hin von wegen " welche Kita und welche Klinik" wenn sie denn Schritt aber wagen will wirds dir zu viel, gerade zu stressig etc.
Das ist nicht fair.
Du solltest in dich gehen und dich fragen ob DU wirklich Kinder nochmal möchtest. Oder wäre das eigentlich ihr zu liebe ?
Du hast ja schon Kinder, möchtest du diesen ganzen Weg nochmal gehen, möchtest du dieses Familienleben mit Kleinkind, Zeit auf dem Spielplatz und Urlaub im Familienhotel ? Möchtest du nachts aufstehen und nochmal in Elternzeit mit fast 50 Jahren? Mir scheint es nämlich so als ob DU in deinem inneren das eigentlich nicht mehr richtig möchtest, sie aber auch nicht verlieren willst

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Hallo Samara,

natürlich möchte ich das. Bin kein Mann der am Gehstock geht und setze keinen Kind auf die Welt ihr zu liebe auf die Welt.
DAS wäre ihr gegenüber nicht fair.
Ich habe sie nicht hingehalten.
Es war immer klar das wir ein Kind wollten und weiss überhaupt nicht wie ihr drauf kommt ich hätte sie all die Jahre hingehalten.
Ich habe nur in dieser Phase extrem emotionale Probleme gehabt und dabei auch Angst.
Ist es so schlimm das ich ehrlich bin und sage lass uns zu einem späteren Zeitpunkt sprechen?
Ich weiss was es bedeutet Kind zu haben und was das bedeutet.
Habe es bei meinem auch Jahre alleine gemacht.