Ihr Lieben,
Ich (34) bin seit 7 Jahren mit meinem Mann (36) verheiratet. Wir haben einen 14jährigen Sohn, den ich mit in die Beziehung gebracht habe und den mein Mann schnell adoptiert hat. Außerdem haben wir noch einen Sohn der gerade 4 geworden ist. Wir haben vor ca 2 Jahren ein Haus gekauft, arbeiten beide. Mein Mann war schon immer recht cholerisch, beleidigend und laut. Ich habe ihn mehr als einmal von der Polizei von unserem zu Hause entfernen lassen. Erst vor wenigen Wochen hat er mich körperlich bedroht umd geschubst obwohl ich den Kleinen auf dem Arm hatte. Nicht lamge davor hat er alles was im HWR war durch die Haustür auf den Hof geschmissen und dabei rumgeschrien. Sogar in der Schwangerschaft hat er mich mehr als einmal körperlich znd psychisch angegriffen. Wer jetzt fragt, wer so dumm ist mit so jemandem noch ein Kind zu bekommen und ein Haus zu bauen und das ältere Kind so einem Vater auszusetzen, hat vollkommen recht! Ich denke es wird an meinem mangelnden Selbstbewusstsein gelegen haben, an dem Gefühl froh sein zu können dass uns überhaupt jemand wollte und daran dass es natürlich außerhalb dieser Eskalationen immer sehr schön war. Gerade in den letzten Jahren ist sein Verhalten so viel besser geworden. Es klingt albern aber ich war stolz auf uns.
Nun ist es gerade so, dass wir von einer Familienfeier kommen. Der Teenager hat sich mir gegenüber etwas im Ton vergriffen. Mein Mann poltert direkt los, schreit rum ("...sonst schmeiß ich dich aus dem Fenster"). Ich bin diese Art mit uns umzugehen leid und poltere zurück. Es schaukelt sich hoch. Nun hat er vor den Kindern die Scheidung verkündet. Wir sitzen noch immer alle im Auto und er fängt immer wieder an vor den Kindern auszubreiten dass er sich trennt, keinen Unterhalt zahlen wird und ich das Haus allein werde abzahlen müssen. Er hört dazu "Freiheit" von Herbert Grönemeyer. Es ist gruselig. Ich habe definitiv auch Schuld an dieser Situation, auch ich habe mich falsch verhalten, mich im Ton und in der Wortwahl vergriffen. Das habe ich ihn auch gesagt und mich entschuldigt. Interessiert ihn natürlich nicht.
Nun habe ich ehrlicher Weise wahnsinnige Angst. Ich würde ihn im Falle einer Trennung nicht vermissen aber es kommt eine neue und anstrengende Situation auf uns zu, die Kinder verlieren ihr zu Hause. Wer weiß was kommt! Wie schaffe ich das? Tatsächlich hat er schon häufig mit Scheidung gedroht und ist noch nie gegangen. Aber das heißt ja nicht dass es nun nicht doch passiert. Ich brauche bitte jemanden der mir sagt, dass die Trennung auch von mir aus gehen sollte weil es besser für uns wäre!
Danke falls jemand bis zum Ende gelesen hat.
Brauche bitte Zuspruch
Hallo Mütze,
ich kann dir nur eins sagen...geh, so lange du noch gehen kannst! Bei mir ist die Situation andersrum, meine noch Ehefrau verhält sich so wie dein Mann und ja, auch ich hätte schon längst gehen sollen, habe aber so lange gewartet, bis sie mir jetzt verkündet hat, dass sie einen neuen hat und die Scheidung will.
Was ich damit sagen möchte...wenn ständig jemand das Wort "Scheidung" in den Mund nimmt und sich so verhält, wie du es beschreibst, dann kannst du dir sicher sein, dass du mit dieser Person nicht alt wirst.
Glaube mir, die Frage ist nicht ob die Trennung erfolgt, sondern wann und wie lange du das noch mitmachst.
Viel Kraft und alles Gute
Wahnsinn, ich hätte niemals mit so konstruktiven und aufbauenden Rückmeldungen gerechnet. Vielen Dank dafür! Und danke für den Hinweis mit den Beratungsstellen. Leider ist er heute nicht gegangen sondern hat den Rest des Tages mit Packen verbracht nur um dann zum Schlafen aufs Sofa zu gehen. Ich werde mich morgen an die genannten Beratungsstellen wenden und vllt einen Termin bei meinem Hausarzt machen um mir eine Verhaltenstherapie verschreiben zu lassen. Denn ich weiß dass wenn er ankäme um sich zu entschuldigen, ich alles wieder gut sein lassen würde. Nur damit Ruhe ist. Aber das kann es nicht sein, ich muss dauerhaft an mir arbeiten um mich und die Kinder hier raus zu holen. Danke nochmal dass ihr mir rückgemeldet habt dass das nicht hinnehmbar ist!
Du bist sehr stark und ich bewundere deine Entscheidung, eine Therapie zu machen, um noch stärker für dich und deine Kinder zu werden. Du reflektierst dein eigenes Verhalten, siehst deine Fehler ein und bist bereit, etwas zu verändern, das ist toll!
Ich wünsche dir alle Kraft der Welt!
Ich finde es auch richtig stark, dass du an dir arbeiten willst, um dich und deine Kinder zu schützen. Das ist auch für deine Söhne sehr wichtig, dass sie lernen, dass man so nicht miteinander umgeht.
Ich denke dein Mann will dich nur einschüchtern und möchte, dass du wieder angekrochen kommst. Eigentlich wäre es gut, wenn du ihm die gepackten Sachen vor die Tür stellst, wenn er außer Haus ist und du das Schloss austauschen lässt. Die Einsätze der Polizei müssten ja auch vermerkt sein, oder? Allerdings hab ich das Gefühl, dass du sicherer wärst, wenn du und die Kinder dann erst einmal ganz woanders wären. Nicht, dass er dir mal auflauert oder so.
Wende dich an die Beratungsstellen, die kennen sich mit so etwas aus, wissen sich wie es beim Jugendamt weitergeht und was der beste Weg wäre.
Und scheue dich nicht, dich jemandem anzuvertrauen! Du musst dich nicht schämen, er ist das Scheusal
Menschen brauchen Grenzen. Sind sie nett und kriegen keine, können sie unausstehlich werden. Sind sie es nicht, dann... naja, da kannst du ja ein Lied davon trällern.
Du hast keine Grenze gezogen, es gibt aber Schlimmeres. Aber dieser Kelch wird nicht an Dir vorbei gehen, weil: Eine Trennung durch Dich wäre anzuraten. Selbst wenn Du danach auf einen Rosenkrieg verzichtest, halte ich es für wahrscheinlich, dass er damit beginnen wird. Er führt ihn ja jetzt schon. Dann wirst Du spätestens dann irgendwann einmal den Stift ansetzen müssen, wenn die Linie überschritten worden ist. Das muss er auch direkt verbal so zu hören bekommen.
Hallo Muetze,
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, Du bist die letzten Jahre durch die Hölle gegangen. Das was nach der Trennung auf dich zukommt ist nicht annähernd so schlimm, glaube mir.
Was seine Drohungen angeht, alles heisse Luft um Dich einzuschüchtern. Unterhalt muss er für beide Kinder zahlen, da richtest Du eine Beistandschaft beim Jugendamt ein und die kümmern sich um alles, Du musst Dich nicht mit ihm auseinandersetzen.
Was das Haus angeht: gehört es denn Dir alleine? Stehst Du alleine im Grundbuch oder wie kommt er drauf dass Du es alleine abzahlen musst? Wenn ihr beide im Grundbuch steht habt ihr den Kredit ja sicher auch zusammen unterschrieben. Da wird euch ein Anwalt beraten wie ihr das am besten löst, gibt ja mehrere Möglichkeiten. Verkaufen, einer bleibt und zahlt den anderen aus oder zahlt Miete usw. Das würde ich jetzt mal nicht so schwarz sehen, es gibt Lösungen. Ich würde auf jeden Fall mal alles kopieren, seine Gehaltsabrechnungen, Versicherungen, sämtliche wichtigen Unterlagen und bei jemandem deponieren dem Du vertrauen kannst.
Du schreibst Du arbeitest, das ist doch schonmal gut. Ich sage nicht dass es nicht anstrengend wird, aber Du wirst es schaffen. Vielleicht müsst ihr umziehen, vielleicht musst Du Dein Einkommen durch Sozialleistungen aufstocken, aber das ist alles bei weitem nicht so schlimm als mit einem solchen Tyrannen unter einem Dach zu leben.
Ich schließe mich dem Rat nach einer Beratung an, Du brauchst jemanden der Dir den Rücken stärkt. Du wirst es schaffen, da bin ich mir ganz sicher.
Alles Gute Sunny
Bitte renn so schnell du kannst. Die Autofahrt mit den Kids lässt mich gerade innerlich sterben! Ich schäme mich als Mensch für deinen Mann, hoffentlich bald Exmann. Die Vorstellung der Situation hat mir gerade sämtliche positive Laune genommen. Wünsche dir und deinen Kindern alles Gute. Bitte Knick nicht ein und bleib bei der Entscheidung. Wenn nicht für dich selbst dann wenigstens deinen Kindern zu liebe. Du möchtest nicht, dass er als Vorbild für deine Enkelkinder dient und das vorleben einer glücklichen Elternschaft.Glück auf