Trennung wegen Depressionen - Warten oder Loslassen?

Hallo, mein Freund hat sich nach einem Jahr Beziehung von mir getrennt. Dass er Depressionen hat und oft schlechte Phasen, das wusste ich. Er geht auch, auf meine Bitte hin, seit ungefähr zwei Monaten zur Therapie. Doch seine Depressionen wurden immer schlimmer. Vor zwei Wochen hat er mir gesagt, dass er diese Beziehung nicht mehr kann und erst einmal sein eigenes Leben in den Griff bekommen muss. Aufgrund seiner Depressionen und Selbstzweifel hatte er eine extreme, schon krankhafte, Verlustangst mir gegenüber entwickelt. Er dachte ständig, ich finde jemand besseren als ihn und würde ihn von heute auf morgen einfach verlassen. Ihr müsst als Hintergrund Geschichte wissen, dass wir uns nicht erst vor einem Jahr kennengelernt haben, sondern vor zwei Jahren. Leider standen wir da an verschiedene Punkten im Leben. Er wollte eine Beziehung und war Hals über Kopf in mich verliebt. Ich aber leider nicht was ich auch so kommunizierte. Ich habe nach ein paar Treffen den Kontakt abgebrochen, weil ich gemerkt habe, dass wir beide verschiedene Dinge wollen. Aus diesem Grund hat er auch mittlerweile zwei Jahre später noch kein Vertrauen in mich, da die Angst so groß ist wieder verlassen zu werden. Er meint auch, dass er sich nicht sicher ist, dass auch wenn er seine Krankheit in den Griff bekommt, ob er vertrauen zu mir aufbauen kann, auch wenn ich ihm die Beziehung über keinen Grund für Zweifel gegeben habe. Die Wunde von vor zwei Jahren sitzt wohl noch so tief. Er hat sich nun von mir getrennt, wollte aber in ein paar Wochen nochmal mit mir reden, da ich sagte ich gebe ihm Zeit. Doch diese Ungewissheit hat mich kaputt gemacht, also habe ich ihm gesagt, dass er mir irgendetwas geben muss, damit ich bleibe oder aber ich den Kontakt sofort komplett und für immer abbrechen werde. Jetzt haben wir uns darauf geeinigt, dass wir in Kontakt sind und uns einmal die Woche treffen, um zu reden und um uns nicht aus den Augen zu verlieren. Für mich ist das wirklich ein sehr schwerer Zustand, nicht zu wissen, woran ich bin und wie lange ich warten muss, damit es vielleicht wieder etwas werden kann zwischen uns. Und ob meine Hoffnungen und Bemühungen vielleicht gerade vollkommen um sonst sind. Ich verstehe und akzeptiere, dass er sein Leben und seine Depressionen erst einmal in den Griff bekommen muss und das auch nur alleine schaffen kann. Aber ich frage mich, ob es sinnvoll ist zu warten, obwohl er mir nicht einmal sagen kann, dass wir jemals wieder eine Beziehung führen können, auch wenn es das ist, was er eigentlich will?

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Hallo Katrin, bei uns ist die Trennung genau anders rum verlaufen, nachdem er gestern seinen suizid angedroht und versucht hat, in der Klinik umzusetzen. Ich hab gesagt, dass ich mir sowas nicht umgehen kann, wenn jemand mir andauernd Androhungen macht. Das ist ein schreckliches Gefühl. Hab leider auch kein Verständnis mehr meiner Angehörigen, die natürlich sehen, wie er mich emotional manipuliert. Gestern war ich mir der Trennung so sicher, aber ich denke immer noch an den Menschen, der er anfangs war. Ich habe das Gefühl, durch den Klinikaufenthalt und die Tabletten ist es noch schlimmer geworden als vorher.. Ich hab jetzt auch erst mal gesagt, dass ich Ruhe brauche und wir gucken. Wir tun uns beide auch während der Therapie nicht so gut.. hatte ihr auch viel Streit? Liebe Grüße von einer Leidensgenossin

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Hey, oh man das tut mir wirklich sehr leid. Ich verstehe den Schritt den du gegangen bist und verstehe, dass du so nicht weitermachen konntest. Ich wünsche dir viel Kraft!

Nein, also ich habe es nie als Streit empfunden, wenn man mal etwas diskutiert oder sich ein wenig „angezickt“ hat. Ich bin jemand der in solchen Situationen erst einmal Ruhe braucht und nicht direkt alles ausdiskutiert und dann schotte ich mich erst einmal ab. Das hat er als Instabilität in unserer Beziehung angesehen und hatte in den Momenten, in denen ich mich dann zurückziehe, oft das Gefühl, dass ich mich von ihm trennen würde, was natürlich nicht der Fall war. Wir haben diese Situationen, vermutlich aufgrund seiner Depressionen, verschieden wahrgenommen, denke ich.

Und wie geht es dir gerade mit der Trennung?
Liebe Grüße

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Hinhaltetaktil at it’s best and welcome to friendship plus… er spielt dich perfekt aus! Gab es noch andere Themen oder Dinge, die er verlangt? Oder Bedingungen, die er stellt? Nach meiner Erfahrung, hat er aus ich „will so nicht mehr“ ein „oh ich bin ja so traurig und in 1-27 Jahren bzw. bis eine bessere „neue Affäre“ da ist heul ich jetzt kurz rum und gaslighte die naive Frau ein bisschen und habe ganz ok Ruhe 1x die Woche unverbindlich Sex.“

An offensichtlicher geht es wirklich kaum noch! Wird er noch genau so 10x mit dir machen. Und keiner hier wird dich leider davor schützen können, da er sich beim nächsten Gespräch dennoch wieder umdrehen wird, da du hoffnungslos deinen Gefühlen und Hormonen ausgesetzt bist und dabei doch eigentlich nur in Ruhe ankommen möchtest! Wird dich noch sehr oft viel Kraft kosten. Alles Gute für die Zeit danach.