Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Anfang Juni diesen Jahres habe ich mich von meinem Mann getrennt nachdem seine Außenbeziehungen aufgeflogen ist. Er wollte diese Trennung nicht. Wir hätten ja noch gucken können ob es doch klappt. Wollte aber auch nicht, den Kontakt zur anderen Frau abbrechen. Sich also quasi beide Türen offen halten und gucken wo er es besser hat. Das Spiel, habe ich natürlich nicht mitgespielt. Er ist aus unserem Haus ausgezogen zu seinen Eltern. Wir haben relativ schnell ein guten Weg gefunden was den Umgang der Kinder betrifft. Jeden Di + Do holt er die Kinder nach der Arbeit ab und bringt sie mir Abends wieder. Und jedes 2te Wochenende. Das hat auch wirklich super geklappt und nachdem meine Wut verflogen ist, konnten wir sogar einen Kaffee zusammen trinken wenn er die Kinder abholte. Wir waren sogar soweit, dass wir 1-2 Ausflüge zusammen mit den Kindern gemacht haben. Vor 3-4 Wochen äußerte ich, dass ich es schön finden würde, wenn er unter der Woche, die Kinder ins Bett bringen könnte damit ich mich auch mal kurz Abends mit einer Freundin treffen könnte. Es war kein Problem. Er bekam wieder den Schlüssel fürs Haus damit er die Kinder bei mir ins Bett legen konnte, falls ich Abends nicht da bin. Ich habe dies einmal in "Anspruch" genommen und es super geklappt. Bis auf diesen Donnerstag! Ich sagte ihm vor 2 Wochen, dass ich an diesem Donnerstag Abends verabredet bin. Er könnte die Kinder auch gerne schon Donnerstag bei sich schlafen lassen, da es jetzt eh sein Kinderwochenende ist. Darauf eskalierte die Situation sehr schnell. Er war nämlich auch verabredet. Er sagte mir, wenn er mitkriegt das ich weggehe, er die Kinder erst gar nicht abholen würde. Ich ließ mich auf so ein Gespräch gar nicht ein. Als er das merkte, sagte er mir, wenn ich Abends nicht zu Hause bin würde der Hammer fliegen. Und zwar in mein Gesicht! Darauf hin kontaktierte ich meine Anwältin, die mir dazu geraten hat, mich auch auf diese Drohung nicht einzulassen und meine Verabredung wahr zunehmen. Also ignorierte ich auch das. Sprach mit unseren Kindern, dass der Papa sie heute ins Bett bringt weil ich mich mit meinen Freunden verabredet habe. Für die Kinder war es ok. An diesem Donnerstag traffen wir uns nicht bei mir. Unsere Tochter hatte ihren ersten Termin zur Gruppen-therapie für Trennungskinder. Dort hatte er nicht die Möglichkeit laut zu werden. Während er mit unserem Sohn auf Toilette ging habe ich die Kindersitze in sein Auto getan. Als er wieder kam, sagte ich ihm noch einmal, dass ich Abends nicht zu Hause bin und ging ins Auto. Ich sah, wie er wütend auf mein Auto zu lief. Ich verschlossen die Türen. Er schlug 3-4x gegen die Scheibe und ich bin dann gefahren. Es kamen noch 1-2 drohende Nachrichten. Aber an dem Punkt war ich nur noch wütend und habe sie ignoriert. Als ich Abends wieder kam, telefonierte ich mit meiner Freundin damit sie mithören konnte, sollte er laut werden. Aber er ging nur schweigend an mir vorbei und fuhr weg. Das Wohnzimmer sah ein bisschen wüst aus und auch die Küche. Aber das war ok für mich. In der Beziehung hat er auch selten mal aufgeräumt. Gestern holte er die Kinder dann gegen 17Uhr ab obwohl wir einen Feiertag hatten und er nicht arbeiten musste. Ich sagte dazu nichts und nahm es einfach so hin. Als die Kinder in seinem Auto saßen, sagte er mir, dass er Fotos von "meiner" Unordnung gemacht hätte und es jetzt dem Jugendamt schicken würde. Auch würde ich gar kein Geld mehr von ihm sehen und sollte zusehen, wie ich jetzt das Haus bezahle. Zur Info: Wir hatten uns auf eine Summe geeinigt bis der Unterhalt offiziell berechnet wird. Er ignorierte aber schon zum 2x die Aufforderung meiner Anwältin, seine Papiere abzugeben. Wo ich da auch jetzt gerichtlich vorgehe, was er aber auch weiß.
Helfen kann mir jetzt keiner, dass weiß ich. Und im besten Fall sind das leere Drohungen von ihm. Aber dieser Psychoterror macht mich echt fertig. Ich habe gestern nur noch geweint. Weil ich es nicht verstehe. Läuft es so wie er will ist alles toll. Nehme ich mir auch mal was raus, eskaliert es direkt. Er sagt immer ich habe es mir ja selber ausgesucht. Er wollte ja nie die Trennung. Ich habe am Montag einen Termin bei der Anwältin. Dort werde ich das dann auch nochmal alles besprechen. Er kann "mir nichts". Aber es ist so belastend. Und ich verstehe nicht wie man mit Menschen so umgehen kann. Mit der Mutter SEINER Kinder. Wir hatten uns doch irgendwann geliebt..
Ich weiß auch nicht wie ich auf sowas reagieren soll. Ich fange direkt an zu weinen was für ihn wahrscheinlich schön anzusehen ist.
Ich war so stolz auf uns, dass wir das alles so gut hinbekommen haben so kurz nach einer Trennung. So einen "Rosenkrieg" habe ich mir niemals gewünscht aber ich kann mit ihm einfach nicht mehr reden. Ich warte jetzt meinen Termin bei meiner Anwältin ab. Sie wird mich da gut beraten was ich jetzt machen kann oder auch muss.
Danke fürs lesen und ein schönes Wochenende! 🍀
Noch-Ehemann setzt mich unter Druck?
Ich hoffe er hat endgültig keinen Schlüssel mehr, ansonsten sofort das Schloss austauschen, das wäre mal der erste Schritt.
Ich habe ihn aufgefordert gestern mir den Schlüssel wieder zu geben. Macht er aber nicht. Es ist ja schließlich auch noch sein Haus! Wir stehen beide im Grundbuch. Da weiß ich leider auch nicht ob er das darf. Ich hoffe, meine Anwältin wird alle meine Fragen am Montag beantworten.
"Es ist ja schließlich auch noch sein Haus! Wir stehen beide im Grundbuch. Da weiß ich leider auch nicht ob er das darf."
Nein, darf er nicht. Weil er ausgezogen ist.
Wenn er dir den Schlüssel nicht zurück gibt, teile ihm mit, dass du dann das Schloss auswechseln musst, auf seine Kosten. Wir er wohl nicht bezahlen, aber drohen kann man ja mal.
Dann musst du es eben alleine zahlen.
Kläre mit Deiner Anwältin, ob er Dir die Schlüssel zurückgeben muss (er ist ausgezogen) oder Du ein neues Schloß einbauen kannst. Das Ihr beide im Grundbuch steht wird für noch genügend Wirbel sorgen. Ansonsten schließe ich mich den anderen Meinungen an. Feste Kinderbetreungszeiten, an sie sich beide Elternteile halten sollten. Alles andere bringt zusätzliche Unruhe hinein in die Trennungsphasen. Ich finde es gut, dass Du den Mut hattest, nicht klein beizugeben und einfach seine Außenbeziehung(en) erduldet hast. Dein Mann hat mit Deiner Stärke nicht gerechnet und jetzt kommt sein wahres Gesicht zum Vorschein, ansonsten würde er nicht so enthemmt kommunizieren. Er ist der jenige, der die Beziehung schamlos für seine Lustmaximierung ausgenutzt hat. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Ich wünsche Dir alles Gute.
Ihr hattet eine Vereinbarung, die ihr schrittweise erweitert habt. In dieser Vereinbarung hat er sich bereit erklärt, ab und zu, ohne feste Zusage (!) die Kinder auch abends in der Woche ins Bett zu bringen.
Dann musst auch du dich an diese Vereinbarung und eben auch deren Unwägbarkeiten halten. Oder man vereinbart das von vornherein fest.
Aber wenn nicht, dann fällt man auf die Basis des Betreuungsmodells zurück.
Da ihr im Residenzmodell betreut kannst du von ihm nicht eine gleichwertige Betreuung der Kinder einfordern.
Du kannst von ihm auch nicht einfordern, dass er die von ihm *nicht fest* (!) zugesagten Betreuungszeiträume abdeckt, nur weil du das heute willst, und morgen vielleicht wieder doch nicht.
Insbesondere bei einer zusätzlichen Betreuung über Nacht, die ihr sonst in dieser Form an diesen Tagen nicht hattet und einem Ex, der sonst schon immer brav den Babysitter für deine Verabredungen gespielt hat.
Wenn man es gleichwertig will, kann man ein Wechselmodell vereinbaren. Dann muss man nur selber auch das Geld für Haus und Hof aufbringen.