Kopf entscheidet über Herz - Trennung aus heiterem Himmel

Wir sind 4,5 Jahre zsm. Klar gab es Höhen und Tiefen. Unsere Beziehung fing wie im Märchen an. Wir haben absolut so viele Gemeinsamkeiten die uns bis heute immer noch verbinden. Wir kuscheln immer noch, jeden TAg/Abend, wir haben regelmäßig Sex sowie können uns dabei beide auch extrem ausleben und fallen lassen. Wir haben eine absolut tiefe Verbundenheit, es gibt keine Lügen bei uns. Das Vertrauen ist auf dem höchsten Niveau.

Dennoch kam irgendwann der ALLTAG.
Aber trotzdem sind alle diese aufgezählten Sachen geblieben nur kam ab und zu Streit dazu. Und meine Angsterkrankung. Die Streits sind immer harmlos gewesen. Bis heute haben wir uns nie angeschrien oder beleidigt. Mein Mann war nie nachtragend so dass er immer auf mich wieder zu kam und einfach resettet hat. Leider fällt es mir immer schwer nach einem Streit auf ihn zuzugehen. Das hat er immer übernommen.

Nun wurden die Streits aber immer intensiver, dass man dann auch mal abhaut oder Dinge alleine macht, nicht mehr Bescheid sagt etc. Ich kam dann oft mit der Schlafsituation nicht mehr klar, bin ausgezogen aus dem Schlafzimmer, habe viele Ängste und Schwierigkeiten gehabt was einem immer bisschen weg getrieben hat.
Ich habe viele Fehler gemacht indem man viel vernachlässigt, habe ihn kaum Bestätigung gegeben und dabei braucht er sie extrem. Er hat sie aber nie außen gesucht sondern er war dann dadurch einfach unglücklich.

Alles in einem war er so unglücklich mittlerweile dass er nach dem letzten (harmonischen) Streit die Trennung wollte. Das hat mir die Augen geöffnet, nie im Leben habe ich damit gerechnet. Ich habe geweint und gefleht und letztendlich hat er sich darauf eingelassen dass wir es nochmal bis Ende des Jahres versuchen, er möchte aber einen Plan machen im Fall einer Trennung wie wir den Haushalt aufteilen, das ist ihm sehr wichtig sagt er, auch wenn wir ihn nicht brauchen sollten.
Er sagte außerdem er habe mich aufrichtig lieb, dass könne er mir auch sagen "ich hab dich lieb", ein ich Liebe dich hingegen kam nur im 1. Jahr, danach irgendwie gar nicht mehr und er sagt es nur wenn er es fühlt. Es kamen aber oft HDL´s und Herzen usw. das war unsere Love Language.

Ich war so fertig nach den Worten Trennung das ich zu meiner Freundin fahren wollte. Er bat mich das nicht zu tun da er sich sonst auch sorgt in meiner Verfassung jetzt zu fahren. FAkt ist er war über länger nun unglücklich auch mit meinen ganzen Problemen, war dadurch auch manchmal nicht nett zu mir, schnell gereizt, genervt und all diesen Kram, trotzdem sind wir immer respektvoll umgegangen aber halt auch mal angemault oder energischer in der Stimme geworden.

Vor 1 Monat sagte er mir er könne sich immer noch mit mir vorstellen alt zu werden, und jetzt "tja so war es mal". Und nun Trennung? Trotz tgl. kuschelns, Sex, Unternehmungen, Gemeinsamkeiten etc?
Das alles könnte er verlassen um wieder glücklich zu sein sagt er. Und er möchte auch das seine PArtnerin glücklich ist, deswegen möchte er dass sich unsere Wege trennen.
War es nur eine kurzschlussreaktion in seinem Kopf weil die Streits zu viel wurden und das Gefühl des unglücklichseins siegt? Den er hat mich ja trotzdem lieb und findet es schön hier. Kann man das Ruder nochmal rumreißen?
Trotz up and downs lagen wir uns am Ende des Tages aber immer wieder im Arm. Und wie oben erwähnt haben wir eine absolut tiefe Vertrautheit und Basis die ich nie im Leben über mein momentanes Unglück gesetzt hätte. Er ist eher der Typ "Wegwerfgesellschaft" und schmeißt, wie man sieht, schnell jetzt das Handtuch, ich eher der Typ "reparieren" sage das es oft Höhen und Tiefen gibt und wir aber nun in einer längeren Tiefphase hängen aber es auch wieder aufwärts geht nach solch einem Gespräch. Er sagt er hat da nur 5% Hoffnung.

Ich arbeite nun an meinen Fehlern, er sagt er hat auch Fehler gemacht und an einem Streit sind immer 2 Schuld, hat mir nie die Schuld allein gegeben. Dennoch sehe viele falsche Verhaltensmuster nun bei mir die viel zum Streit beigetragen haben und das tut mir so unendlich leid und ich arbeite hart mit meiner Therapeutin daran. Ich möchte das er sich wieder aufs neue in mich verliebt wie am Anfang, denn wir haben einfach zu viel um das einfach so wegzuschmeißen. Ich habe nur Angst, dass ich ihn egal was ich mache nicht mehr glücklich machen kann. Denn noch ist er kühl über Chats, hat mich auch umbenannt in seinem Telefon und unser Profilbild durch sein eigenes ersetzt (vor dem Trennungsgespräch). Zu dem geänderten Bild sagte er nur im Gespräch dass er es einfach niocht mehr gefühlt hat. bis jetzt hat er es aber noch nicht rückgängig gemacht obwohl wir es ja nochmal versuchen. Zu Hause ist jedoch kuscheln und Küsse morgens und abends wie immer.

Oh man, ich kämpfe einfach um diese Basis und die Verbundenheit, die Gemeinsamkeiten, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit die bis heute festen Bestand hat. Die Unternehmungen und einfach er als Mensch. Er ist ordnungsliebend, bei uns ists immer sauber, wir ziehen an allem an einem Strang. So etwas findet man doch nicht mehr. Es ist mir einfach so viel Wert aber durch den Alltag habe ich das oft nicht mehr gesehen, ihn nicht mehr gesehen. Er sieht es wahrscheinlich grade auch nicht mehr aber ich möchte erreichen dass er es auch wieder sieht. Hilft da wohl nur Zeit?

Er sagte es gibt 2 Wege, der einfache ist zusammen zu bleiben und es so laufen zu lassen, der schwierirgere zu gehen und alles zu trennnen aber danach wird man wieder glücklich. Beim einfacheren Weg weiß man nicht wann man wieder glücklich wird. Und er möchte glücklich sein und möchte auch das ich es bin. Deswegen hat er den schwierigeren Weg gewählt auch wenn ich ihm fehlen würde. Aber wie gesagt, nun probieren wir es nochmal miteinander. Ich finde so ein Schlag vor dem Kopf brauchte ich um die Augen zu öffnen, ich hoffe nur er kann sich auch drauf einlassen und alles wird wieder gut und glücklich .

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Mein Statement: er ist absolut 0,0 der Typ "Wegwerfgesellschaft"! Du hast es leider nicht verstanden. ER kommt immer auf dich zu. Nach jedem einzelnen Streit. 4,5 Jahre lang.
Was kommt von dir? - Du bist aus dem Schlafzimmer ausgezogen, anstatt zu reden oder Lösungen zu finden. Jetzt, wo er keine Kraft hat, immer nur zu geben, fällt es dir wie Schuppen von den Augen, wie du ihn all die Jahre behandelt hast.

Ich sehe wenig Chancen, ob das noch mal zu reparieren ist. Du bist so, wie du bist und wirst dich nicht auf einmal ändern können/wollen, denn sonst wärst du ja schon selber drauf gekommen.

2

Es liest sich so als hättest du mit deinem Verhalten Stück für Stück die Gefühle, die er für dich hatte, kaputtgefressen. Jetzt ist einfach nichts mehr da und er möchte weg von dir. Kuscheln und Sex sind auch kein Indikator für eine glückliche Beziehung.

Ich weiß, wie es ist in einer Partnerschaft mit jemanden zu sein, der eine Angststörung hat, denjenigen immer wieder aufzufangen, zu stabilisieren, immer stark sein zu müssen ist unfassbar kräftezehrend.

Ich denke du kannst gar nichts mehr machen. Ich verstehe auch den Titel des Threads nicht, dein Mann entscheidet ja mit dem Herzen: Er liebt dich nicht mehr.

Bearbeitet von amy1987
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Hm na ganz so krass ist es jetzt nicht, natürlich hat er mich lieb und ich bedeute ihm etwas. Wir haben grade auch spontan 3 Tage Urlaub gebucht für einen Tapetenwechsel.
Ich habe ihn auch explizit gefragt ob er gerne wieder mit mir lachen würde etc. Sagte er ja gerne. Aber er hat halt nur noch 5% Hoffnung.

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Er ist auf jeden Fall fair.
Manchmal heißt lieben auch jemanden gehen zu lassen, so kann er das Glück finden was er verdient hat. Mann wünscht einen Menschen den man liebt ja nur das Beste.

Wenn er ehr der Typ "Wegwerfgesellschaft" wäre, dann wäre er schon längst weg und hätte eine andere.
Die Frage ist ja ob er die bisherige Beziehung genauso sieht wie du?
Du sprichst davon das der Alltag euch eingeholt hat, dass sorgt doch aber noch lange nicht für Streit. Harmonie ist etwas anderes. Du hast da einen etwas verklärten Blick auf die Dinge.

Eventuell wirst du im Rahmen deiner Therapie gewisse Dinge dann doch nochmal anders sehen.
Er scheint das offensichtlichen schon zu tun.
Wenn ihr 4,5 Jahre zusammen seid und er nicht "Ich liebe dich" sagen kann, dann ist das doch das deutlichste Alarmzeichen. So ganz aus heiterem Himmel kommt das ganze dann ja nicht. Seine Gefühlslage ist definitiv eine andere als deine.

Vielleicht bekommt ihr die Kurve noch. Eine Paartherapie wäre da wahrscheinlich hilfreich. So kommt ihr immer wieder an den gleichen Punkt.

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Er konnte nie wirklich ich liebe Dich sagen, wenn denn eher I Love you und irgendwann hat es sich auf ein "hab Dich lieb" eingependelt obwohl dort alles in Ordnung war. Damit hatte ich Anfangs auch dran zu knabbern aber er ist eher der HDL-Typ, wie gesagt, nur in der "Anfangszeit" kam das ILD, circa 1 Jahr und auch nicht regelmäßig.

Und trotzdem sind wir zusammen gezogen etc. Es gab dann eben virtuelle Herzen, andere Taten und Aufmerksamkeiten. Im Übrigen von Beiden Seiten, ich eher mehr als Er.

Eine Paartherapie ist absolut nicht ausgeschlossen. Und er würde sicherlich auch mitziehen, da er mich ja immer "noch lieb" hat. Das wird er auch noch in 2 bis 3 Jahren sagte er (aktuell). Denn unsere Zeit möchte er niemals missen und dass es hier oben schön ist (er ist zu mir in den Norden gezogen) (sagte er auch aktuell).

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Was ihr beide gerade erlebt, erleben viele Paare, bei denen eine/r an einer psychischen Erkrankung leidet.
Irgendwann kann der "gesunde" Part nicht mehr, nicht mehr Unterstützung geben, nicht mehr Rücksicht nehmen, nicht mehr Verzeihen. Dann ist das Fass voll und man merkt, dass man ja eigentlich keine Beziehung auf Augenhöhe mehr führt. Und dann kann noch so viel Verbundenheit und Liebe nichts mehr aufwiegen.
Ob eure Beziehung noch zu retten, kann ich dir nicht sagen, aber ich kann dir sagen, dass es ein richtig großes Stück Arbeit wird. Hättet ihr beide vielleicht die Möglichkeit eine Paartherapie zu machen, hat dein Mann die Möglichkeit sich mit anderen Angehörigen auszutauschen? Denkt deine Therapeutin, dass du deine Probleme in absehbarer Zeit aufarbeiten kannst? Denn einfach Zeit löst weder eure Beziehungsprobleme, noch die Probleme mit deiner Angststörung.

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Mein Mann hat nur seine Mutter um sich auszutauschen, jedch redet er eher darüber nicht bei ihr. Da wir beide absolute Sozialspasten sind :-) also eher keine Freunde haben und nur für uns sind, wir mögen absolut keine Menschen und sind unfähig Freundschaften aufrecht zu halten. Daher sind wir Partner und beste Freunde zugleich.

Eine Paartherpaie ist denkbar und nicht abwägig. Er würde auch nochmal mit zu meiner Therapeutin kommen.

Ja meine Therapeutin sieht dass ich es aufarbeiten kann, da wir jetzt auch schon Erfolge erzielt haben in 6 Monaten und es definitv alles schon besser wurde und ist, die harten Zeiten sind vorbei und auch mein Mann hat schon das ein oder andere mal gesagt "dass er es gut findet dass ich entspannter in manchen Situationen bin". Ich schlafe mittlerweile ja auch wieder im Schlafzimmer usw. Es sind schon so einige Sachen die wieder positiv wurden.

Nur hat der letzte Streit irgendwie dass Fass zum überlaufen gebracht. Jedoch arbeite ich natürlich weiterthin hart an mir und kann jetzt noch mehr daran arbeiten weil ich selber ganz viel reflektiert habe was falsch war/ist so dass es eigentlich auch nicht mehr zu solch Streit´s führen kann indem ich abhaue.

All die Sachen die wir haben sind ja nicht einfach fort sondern begraben, eingestaubt , überschattet durch diese Problematik. Ich bin eigentlich großer Hoffnung dass man sie wieder entstauben kann, bin aber halt auch interessiert daran wie 3. es sehen.