Hi liebe Leute,
ich hatte bereits vor drei Wochen von meiner Situation geschildert.
Kurz:
27, Männlich, habe meine Ehe von 1 1/2 Jahren und Beziehung von 5 Jahren am 01.12.24 beendet.
Meine Intention war es überhaupt nicht, dass wir getrennte Wege gehen, aber in dem Gespräch wurde immer klarer, in welche Richtung es geht. Sie hat mich noch versucht zu überzeugen, dass wir einfach Zeit benötigen, bis sie am Ende auf meine ablehnende Haltung, resultierend aus dem Gefühl dass ich einfach bekommen habe, plötzlich offenbarte, dass ich recht habe, sie sich nicht mehr so anstrengen kann wie es nötig wäre, und dass sie seit 8 Wochen Gefühle für Ihren Arbeitskollegen hat.
Natürlich war das ein riesen Schock, und aufgrund von Verdrängung ist es auch noch tief in meinen Knochen.
In den letzten 10 Tagen habe ich allerdings deutlich bessere Laune gehabt, konnte als Leben richtig gut meistern, und habe vom Herzen her auch so ein wenig von der Rationalität übernehmen können.
Meine Beziehung war zu Beginn sehr einseitig von Ihr ausgehend von psycho terror, Streit und Anschreien geprägt, ähnlich wie in Ihrer Kindheit. Mit der Zeit entstand auch von meiner Seite aus ein toxisches Verhalten, welches in Beleidigungen etc. ausartete.
Wir haben öfter versucht, an Dingen zu arbeiten, die allerdings nur Symptome waren und nie die wirklichen Probleme (Traumatas). Ehrlich gesagt wussten wir beide, dass wir so nicht hätten heiraten dürfen, waren aber irgendwann in einer Co-Abhängigkeit gefangen, aus der man einfach nicht raus kam. Der Schock am Ende war natürlich groß, aber ich konnte am nächsten Tag schon sagen, dass es logisch betrachtet das richtige ist, aber natürlich das Herz noch nichts davon wissen mag.
Nach der ersten Woche hatte ich sie bis vorgestern auch blockiert, da mir der Kontakt nicht gut tat, musste allerdings wegen der gemeinsamen Wohnung noch was klären. Das schreiben mit Ihr und die Info, dass sie im Urlaub ist, möglicherweise mit diesem Typen, hat mich nach 5 Schritten nach vorne wieder um 1 oder 2 zurückgeworfen.
Ich kann absolut schlecht alleine sein. Mir fehlt Sicherheit, die ein Partner mir gegeben hat. Jemand, der meine tiefsten Abgründe kennt und doch gemeinsam etwas aufbauen möchte. Mein Selbstwertgefühl ist verloren. Dabei weiß ich, dass ich eigentlich viel mitbringe, aber natürlich auch, dass ich aus der Beziehung einiges zu lernen habe, bevor ich die eine Partnerin fürs Leben finden und halten kann. Aktuell wohne ich aufgrund von Kündigung der Wohnung und fehlendem Kapital bei meinen liebevollen Eltern, bis ich in 3-4 Monaten was eigenes hab. Wohnungsmarkt ist halt nicht leicht.
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Das zu der Situation. Nun zu meiner Frage.
Neben der Standard Frage, ob jemand ähnliches durchgemacht hat und berichten möchte;
was kann einem in solch einer Situation helfen, um nicht zu Verdrängen und wirklich Selbstentwicklung zu betreiben, aber gleichzeitig auch nicht davon eingenommen zu sein? Mein Kopf weiß, dass es das Beste für alle ist, und die nicht mehr vorhandenen täglichen negativen Kommentare oder das Gefühl zu bekommen das man in vielerlei Hinsicht nicht "gut genug" oder "Mann genug" sei, das tut echt gut. Rational weiß ich das zu 100%. Ich hätte mich auf so viele faule Kompromisse eingelassen, dass ich mein Leben lang unglücklich gewesen wäre. Und auch als Mensch hat sie mir nie gegeben, was ich von einer Partnerin wirklich gebraucht habe. Was keine Wertung Ihr gegenüber ist, sondern lediglich aufzeigen soll, dass wir in jeglichem Bereich fast ausschließlich Gründe für eine Trennung gehabt haben.
Aber mein Herz denkt sich manchmal einfach, dass es gerne wieder von Ihr umarmt werden möchte.
Dass ich gerne mit Ihr sprechen möchte, rumalbern. Zu Ikea fahren und kleine Dinge kaufen, danach Köttbullar essen und Harry Potter gucken.
Nur um mir dann wieder zu sagen, dass das alles nur die Gewohnheit ist, dass ich mich nach den guten Momenten sehne, die schlechten ausblende, und ich nur deshalb so fühle, da ich einfach auch noch nicht alleine glücklich sein kann und mein Selbstwert einfach weg ist. Weil wenn ich keine Löcher zum stopfen gehab und mich selbst respektiert hätte, dann wäre ich doch schon vor Jahren aus der Beziehung gegangen.
Kann sich da irgendjemand wiederfinden und mir ein Paar Gedanken oder sogar Ratschläge mitgeben, wie man nicht zu hart zu sich selbst sein kann, gleichzeitig aber wirklich in die Selbstentwicklung kommt, ohne ständig das irrationale Herz, welches eigentlich schon wissen sollte, dass es für ALLE besser ist die Überhand gewinnen zu lassen...?
Danke euch und frohe Festtage!
Kein Selbstwert, rational vs Herz, bitte um Ratschläge.
Bearbeitet von TimcheKlimmbimmche
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