Hallo Menschen da draussen,
ich brauche Rat.
Erst mal die Fakten: Ich Mitte 50, meine Frau 2 Jahre jünger.
25 Jahre zusammen, 20 verheiratet, 3 Kinder (zwischen 16 und 20). Haus mit Schulden.
Seit inzwischen mehreren Jahren will ich bloss noch weg und MEIN Leben wieder haben.
Meinerseits sind keine Gefühle mehr da, die Ehe ist nur noch WG.
Sex gibt es seit Jahren kaum / gar nicht, da sie mich körperlilch auch nicht mehr reizt.
Es gibt noch viele Gründe, warum ich weg von daheim will.
Ich rede mir ständig ein, dass das alles wieder wird, aber ich glaube selber nicht merh dran.
Vor ein paar Jahren haben wir mal drüber gesprochen. Aber natürlich hat sich langfristig nichts verändert.
Wann und wie merkt man, dass es echt nicht mehr geht und wie fängt man dann ein Gespräch an?
Ich komm mir halt inzwischen vor wie der letzte Schlappschwanz da ich zu feige bin die Reissleine zu ziehen.
Wann und wie weiss man, dass es nicht mehr geht?
Ich glaube, den richtigen Zeitpunkt für die Auflösung einer langen Gemeinschaft gibt es nicht und irgendwann bist du alt und denkst dir: warum bin ich nicht einfach gegangen?!
Sei ehrlich mit deiner Familie und mit dir selbst. Setz dich mit ihnen an den Tisch und teil ihnen mit, dass du deine Ehefrau schätzt und nicht missen willst was ihr hattet und dass du deine Kinder über alles liebst, aber dass du gehen musst, weil du nicht mehr glücklich bist. Punkt.
Diese Aufrichtigkeit schuldest du allen und diese Realität kannst du deinen Kindern zutrauen, selbst in Prüfungsphasen. Glaub mir und ich sprech aus Erfahrung: Kinder merken, wenns zwischen den Eltern nicht mehr funktioniert. Ich hätte mir persönlich schon mit 13 gewünscht dass sich meine Eltern trennen und mich hat dieses Maskentheater wahnsinnig gemacht. Ich nehme ihnen das heute noch übel.
Wichtig ist, wie du den Kontakt hältst, dass du physisch und emotional gut erreichbar bleibst, sie nicht das Gefühl haben du verreist aus ihrem Leben. Vielleicht können die Kinder auch miteinbezogen werden in die Wohnungssuche und mitentscheiden, denn sie werden dort ja vielleicht auch mal schlafen?
Mach es jetzt und nicht in zwei Jahren. Plan nicht, mach. Sprich mit deiner Frau. Das hat sie verdient.
Alles Liebe
Meise
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Hi du
Das tut mir sehr leid für dich/euch! Wie hat deine Frau damals im Gespräch reagiert?
Für mich wäre klar: wenn die Liebe, das Interesse, die sexuelle Anziehung weg ist, bin ich auch weg.
Deine Kinder sind alt genug, ihr scheint euch nicht mehr viel zu geben. Oder wie sieht es deine Frau?
Was würde es dir denn jetzt erleichtern, die Trennung einzuleiten?
Habt ihr schonmal eine Pause eingelegt, also mehrere Monate getrennt voneinander gelebt, z.B. fremdes Haus gehütet oder so?
Alles Liebe für dich und schau zu dir, du hast (vermutlich) nur dieses eine Leben!
Meise
Vielen Dank für deine Antwort.
Das Gespräch damals war eigentrlich ganz gut. Ich muss sagen, dass damals eine andere Frau im Spiel war die ich kennen glernt hatte. Ich habe mich dann aber gegen sie entschieden. Das war eine reine Kopfentscheidung und ich habe echt gelitten.
Wir haben halt damals ausgemacht, dass wir wieder mehr positives erleben wollen. Ich habe auch dann mal Konzertbesuche organisiert etc.
Auch mal nicht nur über Arbeit sprechen sondern was schönes passiert ist an dem Tag.
Von ihr kam nicht viel. Ist dann auch nach ein paar Wochen wieder eingeschlafen.
Sie merkt ja auch dass ich nicht mehr will. Es kommen auch immer wieder Anmerkungen.
Sie hat auch gefragt ob wir eine Therapie machen sollen und ich hab zugestimmt. Aber organsisiert hat sie dann nichts. Also, denke ich mir, kann es so wichtig nicht sein.
Oder sie redet seit Monaten "Lass uns mal wieder Essen gehen". Aber mal zu sagen "Komm, ich hab was reserviert", dazu kommt es nicht.
Für mich ist das Leben halt ein setzten von Prioritäten. Und wenn es mir wichtig ist, dass ich mit meiner Partnerin was unternehme, dann organisiere ich das auch.
Was mich abhält? Gute Frage. Der ganze Stress mit Wohungssuche, die Kinder (die grade auch Prüfungen haben), die finanzielle Situation mit dem Haus (kann sie geschenkt haben, weil ich das nicht brauche und eh als Start für die Kinder gedacht habe),
Und noch die Frage "Wie sieht es deine Frau?".
Ich glaube es käme wenig überraschend. Sie sagt zwar noch, dass sie mich liebt und das "ganze Zeug". Aber die Worte und die Handlung stimmen halt nicht überein.
Wie oben schon geschrieben: Wenn mir was daran liegt was zu verändern, dann mache ich auch was. Z. B. Therapie anfragen, Tisch reservieren, etc. Da kommt halt nichts und das zeigt mir halt auch, dass sie zwar gerne drüber redet aber nichts macht.
Ich habe, weil sie gesagt hat, dass wir doch mal wieder auf ein Konzert gehen könnten, neulich Karften organisiert.
Bei ihr bleibt es halt bei Worten. Da kommt immer ganz viel an Ideen, aber dabei bleibt es dann auch.
LG
Hej
Dein Text liest sich so, als hättest Du Deine Entscheidung schon getroffen.
Und für Dein Nein zur Beziehung benötigst Du nicht die Zustimmung Deiner Frau.
Aber Du musst natürlich mit ihr sprechen.
Und schon um der Kinder wegen solltest Du ein offenes, faires Miteinander anstreben.
Ich weiß, dass das nicht leicht ist.
Aber Du wirkst so unglücklich, dass es offensichtlich keine Alternative als Trennung gibt.
Ich wünsch Dir die Kraft, die Du brauchst.
Danke,
ja, im Prinzip ist die Entscheidung schon lange gefallen.
Aber ich tu mir halt echt schwer damit andere zu enttäuschen oder zu verletzen.
Im Moment enttäuscht Du ja Dich selber. Das ist auf Dauer ja auch nichts.
Und ich glaube auch nicht, dass Deine Frau möchte, dass Du aus Pflichtgefühl bei ihr bleibst.
Und wer weiß, vielleicht geht es ihr ja auch nicht so gut? Rede mit ihr.
Wenn man sich diese Frage stellt, ist es soweit.
Da hat du recht.
Das älteste Kind ist 20. Wie wäre es deine Gedanken vertrauensvoll zuerst mit deinem ältesten Kind zu besprechen?
Ich habe die (naive) Vorstellung, dass das dein Kind in dem Alter zuhören kann und dir Verständnis aufbringen kann. Mit Glück sagt es dir sogar, dass das alles ok ist und du dein Leben leben kannst wie du willst und es zwischen euch nichts ändert. Genauso wie ein 20-jähriges Kind sein eigenes Leben leben will und lebt, egal was die Eltern zusammen oder getrennt machen. Aber selbst wenn die Reaktion gegenteilig sein sollte, warum auch immer, dann ist der nächste Schritt getan. Was auch immer passiert, ich schließe mich der allgemeinen Meinung an, dass deine Entscheidung gefallen ist. Geh einen Schritt weiter. Nur Mut!