Zugewinnausgleich-Ich kann nicht zahlen

Hallo!

Ich bin seit dieser Woche geschieden.
Ich habe in die Ehe ein kleines Haus (80qm) mitgebracht indem meine Mutter wohnt. Mein jetzt Ex-Mann hat als Zugewinnausgleich die Wertsteigerung des Hauses zugesprochen bekommen, plus die Hälfte eines abbezahlten Kredits.
Dies sind 100.000 Euro, zahlbar in 8 Wochen. Ich kann das Geld nicht zahlen-ich habe keine finanziellen Rücklagen in der Höhe, lediglich ein kleines Sparkonto.
Heute war ich bei der Bank-mit meinem Einkommen bekomme ich keinen Kredit in der Höhe. Ich weiss nicht was ich jetzt tun soll und bin völlig verzweifelt. Meine Mutter ist 87 und krebskrank-wenn ich das Haus verkaufe muss sie wohl ausziehen wohin auch immer, .Aber selbst wenn ich das Haus verkaufe so klappt das ja nicht innerhalb von 8 Wochen.
Laut Richter kommen bei Nicbtzahlung 5% Zinsen hinzu. Bei der Summe wird das ein Fass ohne Boden. 5% auf 100.000 Euro. Ich weiß gar nicht was ich jetzt tun soll. Ich weine nur noch. Meine Anwältin hat nur mit den Schultern gezuckt. Ich bin total verzweifelt.
Ich weiß nicht ob mir irgendjemand helfen kann.
Viele Grüße,

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Wohnt deine Mutter mietfrei? Hat sie Rücklagen? Bekommt sie Rente?

Theoretisch sollte sie so viel bezahlen für die Unterkunft, dass du den Kredit stemmen kannst. Alternativ muss sie den Kredit nehmen. Sie ist diejenige, die den Nutzen hat. War bisher ja nett von dir, sie da wohnen zu lassen. Aber jetzt geht es halt nicht mehr.

Mit 87 krebskrank ein ganzes Haus? Hat das Haus mehrere Stockwerke? Ist da nicht eine kleine Wohnung vielleicht eh die bessere Wahl?

Hat deine Anwältin dich nicht vorgewarnt, dass das passieren könnte?

"Heute war ich bei der Bank"

Ich bin echt entsetzt. Das muss die Anwältin dir doch angekündigt haben? Da hätte man die Scheidung doch rauszögern können, bis du die Finanzen abgeklopft hättest...? Die lässt dich da voll ins offene Messer rennen?!

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Die Mutter wird garantiert keinen Kredit in der Höhe in dem Alter bekommen. Sie hat keinerlei Sicherheiten.

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"Sie hat keinerlei Sicherheiten."

Das war letztlich genau meine Frage. Hat sie irgendwas? Wenn ja, muss sie wohl mit einspringen. Sie ist die Nutznießerin der Geschichte, so hart es ist.

Falls(!) die Dame da seit x Jahren mietfrei wohnt... Wovon lebt sie? Hätte man da nicht die letzten x Jahre Miete einfordern müssen? Sozialamt, Bürgergeld, Wohngeld...?

Ein Häuschen jemand anderem zum Wohnen bereit zu stellen muss man sich leisten können... Die TE kann das jetzt nicht mehr. Also muss eine Lösung her.

Und das jetzt leider unter Zeitdruck. Args. Hätte da echt Fragen an meine Anwältin...

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Hattest du im Vorfeld keine Beratung? Dass deinem Ex-Mann der Zugewinn zusteht, war dir nicht bewusst?

Ist dein Ex-Mann zu Zugeständnissen bereit? Könnt ihr konstruktiv miteinander reden?

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Ich bin ein bisschen verblüfft, dass Dich der Zugewinnausgleich so überrascht. Deiner Anwältin wird den doch schon während der Vorbereitung des Scheidungsverfahrens erwähnt haben, oder?

Ich denke, dass Du nur zwei Möglichkeiten hast:
- Du erhöhst Dein Einkommen. Und da wäre die naheliegenste Möglichkeit eine Vermietung des Hauses an Deine Mutter.
- Wenn das nicht geht, musst Du das Haus verkaufen. Eventuell wäre es möglich, bis zum Verkaufszeitpunkt eine Art Übergangskredit der Bank zu erhalten. Da das Haus deutlich mehr wert sein sollte, als die 100.000€ wäre das für die Bank ein sicheres Geschäft. Allerdings denke ich nicht, dass sich die Bank auf vage Zeitpunkte wie den Tod Deiner Mutter einlassen wird. Im Zweifelsfall wird sie also zu Lebzeiten ausziehen müssen.

Grüsse
BiDi

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Hallo!
Dass die Summe so hoch ist kam überraschend.
Es war der erste Gerichtstermin und ich habe nicht damit gerechnet dass es so schnell zu einem Urteil kommt. Ursprünglich sind wir von 50.000 Euro ausgegangen.die hätte ich auch als Kredit bekommen.
Aber ich dachte es gäbe evtl auch andere Lösungen wie zB Übertragung von Eigentumsverhältnissen ins Grundbuch. Aber wenn doch allen Seiten klar ist, dass das Geld nicht da ist?
Dass ich das Haus verkaufen muss steht ausser Frage, aber ich habe wirklich Angst was passiert wenn das länger dauert und ich monatlich 5% Zinsen zahlen muss.

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Dann nimm vorerst die 50k als Schulden auf, die restlichen 50k besprichst du am besten nochmals mit deinem Ex. Alles auch Verhandlungssache. Sag ihm, du seist über den Betrag überrascht, versicherst ihm aber, dass er es bekommt. Überrede ihn dazu, dass du den verbleibenden 50k-Betrag später erstattest. Mach ihm auch ein wenig Angst, dass er - wenn er auf die Gesamtsumme auf einen Schlag besteht - er sein Geld dadurch viiiiel später erhalten wird als er es sich erträumt. So kann er vielleicht auch mal Dinge etwas abwägen.

Und nimm dir einen anderen Anwalt bzw. mach rasch einen Beratungstermin beim Neuen.

Edit: Geh am besten zuerst zu einem neuen Anwalt. Schaut euch unterschiedliche Wege an. Keine Panik, da findet sich bestimmt eine Lösung, auch wenn zB deine Mutter einspringen sollte. Bleib ruhig und lass dich sehr bald neu beraten.

Bearbeitet von glamcat
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Wie sollte die Mutter den einspringen?

Der Ex( falls das alles so stimmt, was sie schreibt) lacht sich ins Fäusten. Je später er sein Geld bekommt, desto mehr wird es.

Zumal sie letztes Jahr Jahr noch mit ihrer Mutter, Hund und 1 oder 2 Kindern in dem Haus wohnte.

Bearbeitet von Sabbaton
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Im Dezember warst du doch schon geschieden und hattest einen neuen Partner!

Dann hast du erst 2 Kinder, dann nur 1 Tochter. Was stimmt denn jetzt?

Bearbeitet von Sabbaton
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Du könntest das Haus an Anleger verkaufen. Es gibt da so Konstrukte, wo notariell geregelt, der aktuelle Bewohner im Haus bleibt und nach Verkauf a den neuen Eigentümer eine kleine Miete zahlt. Dafür wird das Haus aber unter wert angeboten - schließlich will der Investor auch etwas davon haben.
Für so ein Vorgehen würde ich mich an einen Immobilienmakler wenden.

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Ganz ehrlich:
Steht dieses Haus nicht zufällig direkt am Marienplatz in München oder einer ähnlichen Location es es schon "leer" für einen Investor ziemlich uninteressant. Mit einer Mieterin die eine "reduzierte" Miete zahlt erst recht.
Es ist schlichtweg zu klein - und hat vermutlich noch einigen Sanierungsrückstand.

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Ja stimmt. Die Lage ist entscheidend.
Aber da man da als privater Investor auch steuerliche Vorteile haben kann, lohnt sich das für manche schon. Zumal nach Ableben das Haus ja zum günstigeren Preis voll umfänglich in jeglicher Art und Weise genutzt werden kann. (Teurer weiter verkaufen, weiter vermieten, selbst beziehen)
Bevor sie es komplett verliert ist das doch eine Option, die man mal in Betracht ziehen kann 🤷🏼‍♀️

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